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Eintracht-Fußball - was ist das und wie sollte er sein?

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1.Fußball2000
2.Von Fußball2000-Antifußball
3.Will Fußball3000 sehen
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Hatte ich vor längerer Zeit mal gepostet. Nur nochmal, weils hier gefragt ist. Zum Fußball gehört auch Träumen.

Wie ich die Eintracht spielen sehen möchte

In meinen Träumen seh‘ ich oft
Den großen Fußballzauber
Auf den so lange wir gehofft,
technisch brillant und sauber.

Da gibts kein Treten, foul und mies,
kein Klammern und kein Catchen,
Der Gott, der Rasen wachsen ließ,
der wollte keine Grätschen.

Er schuf für uns den Doppelpass,
das flotte Kombinieren,
das steile Zuspiel „in die Gass“,
leichtfüßiges Fintieren.

Mit „Hacke, Spitze, Eins-Zwei-Drei“,
dreht schwindelnd sich der Kreisel,
und der Rechtsaußen, grad‘ noch frei,
nimmt zwei, drei Mann als Geisel,

dann zündet er den Geistesblitz,
schlägt die Bananenflanke.
Die Massen reißt es aus dem Sitz,
das Spiel ist nichts für Kranke.

Der Stürmer nimmt den Ball direkt,
halbhoch, und schießt ihn volley,
die Kugel fliegt genau ins Eck,
die Fans, die kreischen: „toll, ey!“

Der Torwart mit gestreckter Faust
zeigt eine Glanzparade,
doch viel zu spät, das Leder saust
ins Dreieck ohne Gnade.

So geht es weiter, immer weiter,
mit Tricksen, Schnicksen, Schnibbeln,
mit Lupfer, Tupfer, Übersteiger
rasantem Tempodribbeln,

mit Tempo-Fußball voller Glanz,
mit tollem Fallrückzieher,
die Eintracht bittet heut zum Tanz,
die Musik spielt wie früher.
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Eintracht-Fußball - was ist das und wie sollte er sein?

So. Genau so.
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sotirios005 schrieb:
Fireye schrieb:
...

Das war übrigens die beste Saison, die Grabi je gespielt hat, u.a. mit dem legendären 7:1 gegen Bremen.

Er war zu dieser Zeit der beste Spieler im zentralen Mittelfeld in Deutschland, vielleicht sogar in Europa.



Trainer G. Lorant hatte Grabi in dessen Rolle in seinem neuen Raumdeckungssystem damals seinen "Umsetzer" genannt, also der Mann, der bei eigener Balleroberung die schnellen eigenen Angriffe einleitet. Heute eine Selbstverständlichkeit, das wird von den heutigen 6ern verlangt. Damals wurde der Ball erst erobert in einem "Sack", so hießen die eigenen Leute im Verteidigungsraum, die dem ballführenden Gegner den Raum eng machten und pressten ("Raumdeckung" eben), und dann dem Grabi zugespielt ("Umsetzer" nach vorne mit allen Freiheiten).




Heute alles Selbstverständlichkeiten, damals für die erste Liga sensationell und überraschend für alle anderen. Jedoch: Nach einem dreiviertel Jahr hatten die Gegner alles durchschaut und Gegenstrategien entwickelt, die Eintracht versackte im tabellarischen Mittelmaß und G. Lorant zog weiter zu Bayern München.

G. Lorant persönlich hatte dort keinen Erfolg, doch er nahm seinen Assistenten Pal Csernai von Frankfurt mit nach München. Csernai perfektionierte das in Frankfurt gelernte und bei Chef Lorant Abgeschaute bei Bayern und wurde mit ihnen Meister.


Na ja, so ganz stimmt das nicht, Lorant ging bzw. musste gehen weil er Achatz von Thümen, dem damaligen Präsi von EF, nicht in den "Kram" gepasst hat. Ich glaub, das hat der Grabi dem von Thümen bis heute nicht verziehen. Als Lorant ging hatte EF schon noch Kontakt zur Spitze, ins Mittelmaß gings dann mit Cramer.

Man kann es kaum glauben, EF war echt mal taktisch "Vorreiter" für andere Vereine. Davon sind wir heute leider weit von entfernt.

Was den Fussball angeht den EF heute spielen sollte, so kann man sich sich ja vieles wünschen, man muss aber auch die entsprechenden Spieler dafür haben.
Wenn ich mir die Spiele nach der Winterpause ansehe, so glaube ich, dass AV wohl das System gefunden hat, das zum vorhandenen Kader passt. Das war in der Vorrunde nicht immer der Fall.
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Als Grundlage der weiteren Diskussion möchte ich die vorgebrachten Ideen mal unter einen Hut bringen. Dabei lasse ich ganz bewusst viele Details außen vor und ergänze das bislang Aufgeschriebene um eigene Ideen.

Dass von vielen Barça als Idealbild gesehen wird, ist wenig verwunderlich. Schließlich bedienen sie nicht nur die Erfolgs-Fans (und wer ist das nicht?) die Schöngeister (die ja unter den Eintracht-Fans eine große Gruppe ausmachen) gleichermaßen, sondern auch die "Regionalisten" (schließlich spielen bei Barça viele Katalonier und darüber hinaus viele im Verein ausgebildete Spieler). In anderen Worten heißt das, dass drei Faktoren den FC Barcelona für viele zum Idealbild machen: 1. attraktiver Fußball; 2. viele Spieler mit Bezug zum Verein / zur Region; 3. Erfolg.

zu 1.: Attraktiver Fußball zeichnet sich laut HeinzGründel durch "Hirn und Raffinesse" aus, die dank technischer Fähigkeiten auf dem Platz ausgelebt werden können. Damit unterscheidet man sich von dem klassischen Ansatz des deutschen Fußballs: "diese Blut Shice und Tränen Mentalität a la Betzenberg  [...] Ruff unn runner und dabei noch ne Furche auf den Acker ziehen" .
Dass Elemente dieser einst in Frankfurt verpönten Fußballphilosophie in Frankfurt Anhänger gefunden haben, liegt an der Erfahrung der Abstiege, insbesondere des letzteren und an der fußballerischen Sozialisierung der jüngeren Eintracht-Fans. So gibt BundesBerti, dessen Name an den real existierenden Trainer angelehnt ist, der entgegen der Empfehlungen von Toppi nicht seine Fußballschuhe an den Nagel hängte, seine Meinung mit folgendem Zitat kund: "Moral, Einsatzwille, Charakter, Leidenschaft und Siegermentalität können IMMER über das Scheckbuch siegen !!!" (Rafa Benitez - Coach des Liverpool FC - CL-Sieger 2004/05) Und etienneone schätzt am BVB-Fußball vor allem folgendes: "Hohe Laufbereitschaft, Pressing, schnelles Umschalten, kurze druckvolle und vor allem genaue Pässe..."
Aus meiner Sicht sollte der technisch anspruchsvolle, intelligente, gewitzte und freche Offensivfußball unser Idealbild sein. Das ganze sollte aber durchaus mit einem Willen und Biss verbunden sein, die in unserem Verein wohl am ehesten mit den Namen Schur, Bindewald und Stein verknüpft sind. Ich denke der Verknüpfende Gedanke ist hier die Geilheit auf den Ball. Immer den Ball haben wollen, um selber spielen zu können.

zu 2.: Der Kader sollte sich mit dem Verein und der Verein und die Fans mit dem Kader identifizieren können.
a) die Jugend: Die Eintracht bringt immer wieder technisch beschlagene Talente hervor. Diesen sollte mit einer größeren Erfolgsquote im Profifußball zum Druchbruch verholfen werden. Dies bedeutet nicht nur, dass immer neue Jugendspieler nachkommen, sondern auch, dass Spieler länger im Verein bleiben. Dafür müssen sie auch lange fit bleiben. b) Gekaufte Spieler: Es sollten von vorneherein nur - oder in der überwiegenden Mehrzahl - Spieler gekauft werden, denen man zutraut, längerfristig ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu sein.
c) Wenn darüber hinaus dank moderner Technik und der entsprechenden Philosophie konsequent an der individuellen Verbesserung gearbeitet wird (z. B. so, dass nach jedem Spiel und nach jeder Trainingswoche für jeden Spieler alle seine Szenen zusammengeschnitten werden und mit ihm besprochen werden und dann darauf aufbauend, ein Trainings-Programm erstellt und evaluiert wird), hat man auch einen Grund für die Spieler (selbstausgebildete und gekaufte) an der Hand, warum sie länger bleiben sollten.
Zusammengefasst: Möglichst viele Spieler sollten dem Verein verbunden sein, weil sie a) hier ausgebildet wurden und werden, b) aus der Region kommen oder Eintracht-Fans sind und c) eine lange Verweildauer bei uns haben.

zu 3.:  
Dass man Fußball spielt, um Erfolg zu haben, stimmt. Dennoch gibt es aus meiner Sicht nicht den einen Weg zum Erfolg. Es stimmt einfach nicht, dass defensiver Fußball erfolgreicher ist als offensiver. Am besten kassiert man kein Tor und schießt immer mindestens fünf. Insofern denke ich, dass man versuchen sollte als Eintracht eine taktische Vorreiterrolle einzunehmen. D. h. von Barça schon kopieren, aber sich auch die Schwächen ihres Systems klar machen: Ihre Spielweise ist für ihren Ballbesitzanteil sehr torungefährlich. Hier könnte man in puncto Zielstrebigkeit etwas verbessern.
Entscheidend finde ich darüber hinaus aber auch das Argument, dass man getrennt vom Erfolg ein Alleinstellungsmerkmal haben sollte. Das könnte neben attraktiven, offensivem, intelligentem Fußball auch die Fairness sein. Wie schon einmal in diesem Thread geschrieben: Fair-Play wirklich zelebriert, z. B. Keine Elmeter schinden und bei unberechtigten Strafstößen dies dem Schiedsrichter mitzuteilen. Wir haben doch alle keine Lust auf diese Schauspieler und unfairen Aktionen. Warum sollten wir nicht aus der "fehlenden Cleverness" und aus der "Bravheit" unserer Mannschaft das machen was es ist: Nämlich kein Mangel, sondern eine positive Eigenschaft. (Nebenbei: Langfristig würde das meiner Meinung nach sogar dazu führen, dass wir mehr Elfmeter zugesprochen bekämen als in den letzten 20 Jahren.)
Erfolgreicher Fußball sollte angestrebt werden. Unverwechselbarer Fußball, was technisch anspruchsvollen, intelligenten Spielstil und gelebte Fairness angeht, Eintracht-Fußball eben, ist die condition sine qua non, d. h. es ist ein Muss.

Der Weg dahin:
Dieses Idealbild kann nicht von heute auf morgen erreicht werden. Um diesen Fußball zu zelebrieren braucht es dafür taugliche, am besten dafür ausgebildete Spieler und auch Trainer, die diese Philosophie leben. Kurzum der Verein muss eine derartige Philosophie haben und diese leben. Welche Schritte müssen also eingeleitet werden?
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Den besten Fußball, den ich je bei der Eintracht gesehen habe, war zweifellos in den 5 Jahren mit Uwe Bein. Mich wundert es ohnehin etwas, warum Uwe Bein hier nicht anneahernd so einen Kult-Status besitzt wie ein Grabi,  Holz, Schur oder Zico. Aber dieser Uwe-Bein-Fußball war fast zu schön um wahr zu sein. Sowas wird man hier vielleicht nie wieder sehen.

Der Fußball der mich emotional am meisten mitgerissen hat (abgesehen von der Bein-Aera) waren eigentlich die letzten 5 Spiele der Saison 1998/1999. Das war eine Mannschaft, die aus ihren Möglichkeiten das Beste raus geholt hat und bis zur letzten Minute gekämpft hat. Was waren da für Typen dabei! Schneider, Brinkmann, Schur, Gebhardt, Janssen, Zampach, Fjorthoft ...... So sollte Eintracht-Fußball sein!
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Zitat aus einem anderen Thread:

JohanCruyff schrieb:
Definition von Frankfurter Methoden:
Die Anwendung von schönem Fußball und Fairplay, um attraktive und erfolgreiche Spiele zu haben. Vorsicht: Diese Methoden sind ansteckend.  


HeinzGründel schrieb:

Man sollte diesen Satz eindringlich lesen und verinnerlichen.. Die Umsetzung einer solchen Spiel und gegebenenfalls Vereinsphilosphie - von oben bis unten- würde allemal mehr bringen als ganze Kohorten von Ordnern , Einsatzkräften und Repressionsmaßnahmen. Ein Fan der fußballerisch " befriedigt" wird neigt selten zu Unmut. Eigentlich ist alles ganz einfach.
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Leopard schrieb:
Den besten Fußball, den ich je bei der Eintracht gesehen habe, war zweifellos in den 5 Jahren mit Uwe Bein. Mich wundert es ohnehin etwas, warum Uwe Bein hier nicht anneahernd so einen Kult-Status besitzt wie ein Grabi,  Holz, Schur oder Zico. Aber dieser Uwe-Bein-Fußball war fast zu schön um wahr zu sein. Sowas wird man hier vielleicht nie wieder sehen.

Der Fußball der mich emotional am meisten mitgerissen hat (abgesehen von der Bein-Aera) waren eigentlich die letzten 5 Spiele der Saison 1998/1999. Das war eine Mannschaft, die aus ihren Möglichkeiten das Beste raus geholt hat und bis zur letzten Minute gekämpft hat. Was waren da für Typen dabei! Schneider, Brinkmann, Schur, Gebhardt, Janssen, Zampach, Fjorthoft ...... So sollte Eintracht-Fußball sein!


Auch ich bin ein Verehrer von Uwe Bein. Der war einzigartig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich Pfaff, Grabi und Holz nie live gesehen habe.
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Ich glaube nicht mehr daran, dass man sich langsam nach vorne entwickelt. Ich denke, das ist immer ein Sprung.
Ein paar Beispiele:
- Werder mit Micoud
- BVB unter Hitzfeld, dann unter Klopp
- Leverkusen damals nach dem Fast-Abstieg
- Stuttgart unter Magath
- Wolfsburg unter Magath (beim 1. Mal)
- Nürnberg unter
- HSV mit van der Fahrt
- Schalke unter Magath
- Berlin unter Favre
- Hannover unter Slomka (nach dem Sieg gegen uns)
- Gladbach unter Favre
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Leopard schrieb:
Den besten Fußball, den ich je bei der Eintracht gesehen habe, war zweifellos in den 5 Jahren mit Uwe Bein. Mich wundert es ohnehin etwas, warum Uwe Bein hier nicht anneahernd so einen Kult-Status besitzt wie ein Grabi,  Holz, Schur oder Zico. Aber dieser Uwe-Bein-Fußball war fast zu schön um wahr zu sein. Sowas wird man hier vielleicht nie wieder sehen.





So ähnlich sah es hier auch aus:
Uwe Bein in Japan (1994-1996)
http://www.youtube.com/watch?v=2O90ElKIy1w
1994-1996 Urawa Red Diamonds (68games, 25goals)
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Eintracht-Fußball - was ist das und wie sollte er sein?

Schnell umschalten nach vorne, immer mit einem Ballkontakt nach vorne spielen, also One-Touch Fussball sozusagen.
Passgenauigkeit ist das A und O.
Und vorne die Dinga verwerten sowieso...
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JohanCruyff schrieb:
Ich glaube nicht mehr daran, dass man sich langsam nach vorne entwickelt. Ich denke, das ist immer ein Sprung.
Ein paar Beispiele:
- Werder mit Micoud
- BVB unter Hitzfeld, dann unter Klopp
- Leverkusen damals nach dem Fast-Abstieg
- Stuttgart unter Magath
- Wolfsburg unter Magath (beim 1. Mal)
- Nürnberg unter
- HSV mit van der Fahrt
- Schalke unter Magath
- Berlin unter Favre
- Hannover unter Slomka (nach dem Sieg gegen uns)
- Gladbach unter Favre


Ja, das ist eine sehr interessante Auflistung! Es gibt aber auch "aber's": Werder hatte die sehr erfolgreiche, lange Otto-Rehagel-Zeit als Grundlagenarbeit des Vereins vor Micoud, den Klaus Allofs geholt hatte.

Dortmund hatte immer das riesige Fanpotenzial im Rücken und damit auch Finanzpotenzial, eben aus Zuschauereinnahmen, selbst als das Westfalenstadion nur 54.000 Leute fassen konnte, war dort damals oft mehr Auslastung, als in vielen anderen Stadien der Republik.

Das gleiche gilt für Schalke, die haben ihre "Arena" auch erst mal gebaut und mittels einer Anleihe finanziert und dazu noch für viel Geld gute Spieler geholt gehabt (Bordon, Kuranyi , Krstajic usw.).

Leverkusen, VW haben jeweils "das Werk" (genauer: den Weltkonzern) im Rücken, die können buttern.

Berlin unter Favre war hingegen schon sehr stark trainerbezogener Erfolg, hier passt eher der "plötzliche Sprung", genau wie Gladbach unter Favre. Genauso wie Hannover unter Slomka und Nürnbergs Pokalerfolg unter Hans Meyer.

Stuttgart unter Magath war wiederum die Besonderheit des Rückgriffs auf die dortige einzigartig gute Jugendarbeit des VfB (die jedoch auch sehr teuer ist...), die reicht bereits zurück, als Hansi Müller und K. H. Förster aus der dortigen Jugend kamen. Also auch ein Langzeitprojekt.

Hoffen wir mal auf Folgendes: Auf unsere Jugendarbeit und dann kommt ein Trainer, der uns zum "Sprung" verhilft. In der 80er Jahren reichte es mal mittels eigener Jugend vom Abstiegskandidaten immerhin zum  Mittelplatz. Veredelt durch die hinzugekauften Detari und Smolarek sprang der Pokalsieg 1988 heraus. Das wäre schon ein großer Erfolg!
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sotirios005 schrieb:
JohanCruyff schrieb:
Ich glaube nicht mehr daran, dass man sich langsam nach vorne entwickelt. Ich denke, das ist immer ein Sprung.
Ein paar Beispiele:
- Werder mit Micoud
- BVB unter Hitzfeld, dann unter Klopp
- Leverkusen damals nach dem Fast-Abstieg
- Stuttgart unter Magath
- Wolfsburg unter Magath (beim 1. Mal)
- Nürnberg unter
- HSV mit van der Fahrt
- Schalke unter Magath
- Berlin unter Favre
- Hannover unter Slomka (nach dem Sieg gegen uns)
- Gladbach unter Favre


Ja, das ist eine sehr interessante Auflistung! Es gibt aber auch "aber's": Werder hatte die sehr erfolgreiche, lange Otto-Rehagel-Zeit als Grundlagenarbeit des Vereins vor Micoud, den Klaus Allofs geholt hatte.

Dortmund hatte immer das riesige Fanpotenzial im Rücken und damit auch Finanzpotenzial, eben aus Zuschauereinnahmen, selbst als das Westfalenstadion nur 54.000 Leute fassen konnte, war dort damals oft mehr Auslastung, als in vielen anderen Stadien der Republik.

Das gleiche gilt für Schalke, die haben ihre "Arena" auch erst mal gebaut und mittels einer Anleihe finanziert und dazu noch für viel Geld gute Spieler geholt gehabt (Bordon, Kuranyi , Krstajic usw.).

Leverkusen, VW haben jeweils "das Werk" (genauer: den Weltkonzern) im Rücken, die können buttern.

Berlin unter Favre war hingegen schon sehr stark trainerbezogener Erfolg, hier passt eher der "plötzliche Sprung", genau wie Gladbach unter Favre. Genauso wie Hannover unter Slomka und Nürnbergs Pokalerfolg unter Hans Meyer.

Stuttgart unter Magath war wiederum die Besonderheit des Rückgriffs auf die dortige einzigartig gute Jugendarbeit des VfB (die jedoch auch sehr teuer ist...), die reicht bereits zurück, als Hansi Müller und K. H. Förster aus der dortigen Jugend kamen. Also auch ein Langzeitprojekt.

Hoffen wir mal auf Folgendes: Auf unsere Jugendarbeit und dann kommt ein Trainer, der uns zum "Sprung" verhilft. In der 80er Jahren reichte es mal mittels eigener Jugend vom Abstiegskandidaten immerhin zum  Mittelplatz. Veredelt durch die hinzugekauften Detari und Smolarek sprang der Pokalsieg 1988 heraus. Das wäre schon ein großer Erfolg!



Ich stimme mit dir 100%ig überein.

Ich wollte nur gesagt haben: Ich glaube nicht an eine Steigerung in der Bundesliga-Tabelle Schritt für Schritt.

Ich denke, der beste Weg wäre über ein Vereinskonzept, ausgehend von einer Philosophie, die sich dann in der Struktur des Vereins, seinem Angebot, dem Miteinander und dem gesellschaftlichen Engagement genauso ausdrückt wie im Spielstil der Profimannschaft, der medizinischen Betreuung, der Nachwuchsarbeit, der Trainingsmethodik, dem Marketing und der Geschäftspolitik.

Und, natürlich, wäre die Jugendarbeit einer der Punkte bei dem begonnen werden müsste. Rein finanziell sind wir nirgends so nah dran an den Spitzenvereinen - zwar nicht prozentual, aber absolut. Barca und Bayern sind uns zwar um 350-500 % (je nach Quelle) voraus, aber absolut sind das nur 5-8 Millionen. Die Investitionen würden sich zwar erst in 10-20 Jahren so richtig lohnen, aber dann eben auch so richtig. Und dass davor nicht der ein oder andere Guardiola ausgebildet wird, ist eher unwahrscheinlich, wenn man die Sache mit einem guten Konzept angeht.
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Alex Schur hat erst in den letzten Tagen via Presse vermeldet, dass ihm von seinen Leistungsträgern der U-19 einer nach Hoppenheim, der nächste in die Türkei und ein Dritter nach Persien (?) abgeworben worden sind. Da nützt dann das schönste Konzept nix, wenn druch solche "Störfeuer" alles wieder über den  Haufen geschmissen wird...  
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sotirios005 schrieb:
Alex Schur hat erst in den letzten Tagen via Presse vermeldet, dass ihm von seinen Leistungsträgern der U-19 einer nach Hoppenheim, der nächste in die Türkei und ein Dritter nach Persien (?) abgeworben worden sind. Da nützt dann das schönste Konzept nix, wenn druch solche "Störfeuer" alles wieder über den  Haufen geschmissen wird...    


Es war Dubai oder Katar aber wurscht. Schon sind wir wieder beim Faktor Geld. Can ging ja wahrscheinlich auch nicht wegen der Weißwürste zu den Bayern.

Genau so bekommen wir eben auch keinen Danny da Costa auch wenn ich da auch sehr dafür wäre. Wir werden aber in absehbarer Zeit gegen die finanzstarken Vereine nicht ankommen, auch und gerade im Nachwuchsbereich.

Wir können da nur auf ein "verkanntes" Talent hoffen.
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JohanCruyff schrieb:
Ich glaube nicht mehr daran, dass man sich langsam nach vorne entwickelt. Ich denke, das ist immer ein Sprung.
Ein paar Beispiele:
- Werder mit Micoud
- BVB unter Hitzfeld, dann unter Klopp
- Leverkusen damals nach dem Fast-Abstieg
- Stuttgart unter Magath
- Wolfsburg unter Magath (beim 1. Mal)
- Nürnberg unter
- HSV mit van der Fahrt
- Schalke unter Magath
- Berlin unter Favre
- Hannover unter Slomka (nach dem Sieg gegen uns)
- Gladbach unter Favre


Du hast EF vergessen, und zwar 89/90.
Ähnlich wie zur Zeit Gladbach: von "Fastabsteiger" in den UEFA-Cup, und das nur durch 2 neue Spieler, Bein und Falkenmayer.
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Fireye schrieb:

Du hast EF vergessen, und zwar 89/90.
Ähnlich wie zur Zeit Gladbach: von "Fastabsteiger" in den UEFA-Cup, und das nur durch 2 neue Spieler, Bein und Falkenmayer.

Genau so war es. Die beiden Spieler haben damals irgendwie dafür gesorgt, dass wir plötzlich um die Spitze gespielt haben. Der Bein hat es mit seinen Pässen sogar geschafft, dass ein allenfalls durchschnittlicher Spieler wie damals Jörn Andersen Torschützenkönig der Liga wurde. Spieler wie Sippel, Furtok oder Kruse haben ebenfalls später von der Genialität von Uwe Bein gelebt.
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Wenn der Gegenspieler nicht mehr aufsteht, dat is schöner Fußball!
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Mal etwas, wie ich mir die Grundlage von Eintracht-Fußball, nämlich die Organisation des Trainings nicht vorstelle:

FAZ schrieb:
Ihm [Veh; J.C.] gefällt besonders, dass Rode, der mit der Tochter von Eintracht-Finanzvorstand Thomas Pröckl liiert ist, in vielen zusätzlichen Überstunden neben dem regulären Trainingsbetrieb mit dem Betreuerstab an seiner Fitness arbeitet. Lohn dieser Mühen: „Inzwischen ist er in der Lage, sein hohes Tempo über zwei komplette Halbzeiten durchzustehen“, sagte Veh. „Vor einem halben Jahr reichte es nur zu siebzig Minuten. Aber jetzt ist er stabil geworden“, begründete der Eintracht-Trainer Rodes kontinuierliche Leistungsentwicklung.

www.faz.net/aktuell/rhein-main/eintracht-frankfurt-frankfurter-energieversorger-11673634.html

Wie kann es eigentlich sein, dass eine solch unerlässliche Sache der Privatentscheidung eines Spielers überlassen bleibt und von ihm beantragt werden muss? Das würde ich schon als recht unprofessionell ansehen.
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JohanCruyff schrieb:
Mal etwas, wie ich mir die Grundlage von Eintracht-Fußball, nämlich die Organisation des Trainings nicht vorstelle:

FAZ schrieb:
Ihm [Veh; J.C.] gefällt besonders, dass Rode, der mit der Tochter von Eintracht-Finanzvorstand Thomas Pröckl liiert ist, in vielen zusätzlichen Überstunden neben dem regulären Trainingsbetrieb mit dem Betreuerstab an seiner Fitness arbeitet. Lohn dieser Mühen: „Inzwischen ist er in der Lage, sein hohes Tempo über zwei komplette Halbzeiten durchzustehen“, sagte Veh. „Vor einem halben Jahr reichte es nur zu siebzig Minuten. Aber jetzt ist er stabil geworden“, begründete der Eintracht-Trainer Rodes kontinuierliche Leistungsentwicklung.

www.faz.net/aktuell/rhein-main/eintracht-frankfurt-frankfurter-energieversorger-11673634.html

Wie kann es eigentlich sein, dass eine solch unerlässliche Sache der Privatentscheidung eines Spielers überlassen bleibt und von ihm beantragt werden muss? Das würde ich schon als recht unprofessionell ansehen.


Wo steht da was von Privat, er arbeitet normal mit dem Betreuerstab.
Und Reguläres Training sind die Normalen mit der ganzen Mannschaft, neben diesem wird dann im Einzeltraining trainiert, das wird man nicht nur mit Rode sondern (gleichzeitig) noch mit andern Spielern machen.


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