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ebay-Problem: Verkäufer sendet an falsche Adresse, Paket verschwindet. Wer haftet?

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Hallo Forum (und insbesondere die mitlesenden Rechtskundigen),

ich habe ein Problem mit einem ebay-Kauf, bzw. es zeichnet sich ein solches ab. Im Prinzip geht's um die oben im Titel gestellte Frage: Der Verkäufer hat die von mir ersteigerte Ware (eine teure Spiegelreflexkamera incl. Objektiv; knapp 1200 EUR ebay-Preis) an eine falsche Adresse geschickt und im Moment droht die Sendung, bei DHL verloren zu gehen (schon 10 Tage unterwegs; vor 5 Tagen der letzte Trackingeintrag). Sollte eine Nachforschung nichts bringen, wer haftet dann?

Nach meinem Kenntnisstand und etwas Internet-Recherche gilt:
§447 Gefahrübergang beim Versendungskauf schrieb:

(1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.

(2) Hat der Käufer eine besondere Anweisung über die Art der Versendung erteilt und weicht der Verkäufer ohne dringenden Grund von der Anweisung ab, so ist der Verkäufer dem Käufer für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich.


Fragen:
[ulist]
  • Hat der Verkäufer seine Verpflichtung nach
  • (1) auch bei falscher Adresse erfüllt? Wohl eher nein (oder doch?). Wenn nein, kann er diesen Mangel noch nachträglich nach der gescheiterten Zustellung korrigieren, indem er DHL mitteilt: "Übrigens, das Paket mit der Trackingnummern XYZ sollte in Wirklichkeit an die Adresse ABC, bitte schickt's noch dorthin oder ersatzweise zu mir zurück."
  • Zu Absatz
  • (2): Bei der Bezahlung mit PayPal habe ich dazugeschrieben: "Bitte versicherter Versand (Transportversicherung bis 2500 EUR Wert kostet 3,50 zusätzlich bei DHL). Kosten übernehme ich. Danke." Den Differenzbetrag von 3,50 konnte ich jedoch nicht auf die PayPal-Rechnung draufgeschlagen, weil direkt die vom Verkäufer angegebenen 7,99 EUR Versandkosten eingesetzt wurden, was ich als unversichert deute. (Es war nirgends von versichertem Versand die Rede.) Kann der Verkäufer sich auf den Standpunkt stellen: "Ich versende unversichert, auch wenn der Verkäufer es anders wünscht"?
  • Worst case: der Verkäufer hat keinen Einlieferungsbeleg
  • (so dass DHL 0,0 EUR erstattet), aber Zeugen, dass er das Paket abgegeben hat (so dass das Versandrisiko auf mich übegegangen ist). Ist sowas denkbar? Kann es passieren, dass ich auf dem kompletten Schaden sitzenbleibe?
    [/ulist]
    Wie gesagt: noch ist das Paket unterwegs; hoffentlich kommt es entweder bei mir oder beim Absender (zur erneuten Versendung) noch an. Aber ich rechne mittlerweile mit dem Schlimmsten. Wenn das Paket bei DHL verloren geht oder beschädigt ist, wäre ich für Hilfe zum "was dann?" sehr dankbar. Was tun?
    #
    Oh man, da bekomm ich beim Lesen schon ein schlechtes Gefühl. Ich hab da leider zu wenig Ahnung, um dir kompetente Hilfe zu geben, deshalb hoff ich mit dir, dass das noch irgendwie auffindbar ist. Andererseits ist es schon merkwürdig, dass der Verkäufer so ein teures Teil an die falsche Adresse verschickt!?

    Sicher, dass da alles mit rechten Dingen zugeht?
    #
    Aachener_Adler schrieb:
    Hallo Forum (und insbesondere die mitlesenden Rechtskundigen),

    ich habe ein Problem mit einem ebay-Kauf, bzw. es zeichnet sich ein solches ab. Im Prinzip geht's um die oben im Titel gestellte Frage: Der Verkäufer hat die von mir ersteigerte Ware (eine teure Spiegelreflexkamera incl. Objektiv; knapp 1200 EUR ebay-Preis) an eine falsche Adresse geschickt und im Moment droht die Sendung, bei DHL verloren zu gehen (schon 10 Tage unterwegs; vor 5 Tagen der letzte Trackingeintrag). Sollte eine Nachforschung nichts bringen, wer haftet dann?

    Nach meinem Kenntnisstand und etwas Internet-Recherche gilt:
    §447 Gefahrübergang beim Versendungskauf schrieb:

    (1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.

    (2) Hat der Käufer eine besondere Anweisung über die Art der Versendung erteilt und weicht der Verkäufer ohne dringenden Grund von der Anweisung ab, so ist der Verkäufer dem Käufer für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich.


    Fragen:
    [ulist]
  • Hat der Verkäufer seine Verpflichtung nach
  • (1) auch bei falscher Adresse erfüllt? Wohl eher nein (oder doch?). Wenn nein, kann er diesen Mangel noch nachträglich nach der gescheiterten Zustellung korrigieren, indem er DHL mitteilt: "Übrigens, das Paket mit der Trackingnummern XYZ sollte in Wirklichkeit an die Adresse ABC, bitte schickt's noch dorthin oder ersatzweise zu mir zurück."
  • Zu Absatz
  • (2): Bei der Bezahlung mit PayPal habe ich dazugeschrieben: "Bitte versicherter Versand (Transportversicherung bis 2500 EUR Wert kostet 3,50 zusätzlich bei DHL). Kosten übernehme ich. Danke." Den Differenzbetrag von 3,50 konnte ich jedoch nicht auf die PayPal-Rechnung draufgeschlagen, weil direkt die vom Verkäufer angegebenen 7,99 EUR Versandkosten eingesetzt wurden, was ich als unversichert deute. (Es war nirgends von versichertem Versand die Rede.) Kann der Verkäufer sich auf den Standpunkt stellen: "Ich versende unversichert, auch wenn der Verkäufer es anders wünscht"?
  • Worst case: der Verkäufer hat keinen Einlieferungsbeleg
  • (so dass DHL 0,0 EUR erstattet), aber Zeugen, dass er das Paket abgegeben hat (so dass das Versandrisiko auf mich übegegangen ist). Ist sowas denkbar? Kann es passieren, dass ich auf dem kompletten Schaden sitzenbleibe?
    [/ulist]
    Wie gesagt: noch ist das Paket unterwegs; hoffentlich kommt es entweder bei mir oder beim Absender (zur erneuten Versendung) noch an. Aber ich rechne mittlerweile mit dem Schlimmsten. Wenn das Paket bei DHL verloren geht oder beschädigt ist, wäre ich für Hilfe zum "was dann?" sehr dankbar. Was tun?



    Also zu Punkt 1: Wenn DU den Versand an eine andere Adresse wünschst als die in Ebay hinterlegt ist, dann trägst du auch das versandrisiko bei unversicherten Versand. Sollte es aber versichert versendet worden sein, trägst du natürlich nicht das Risiko. Ich hab es aber so verstanden das er an eine ganz falsche Adresse verschickt hat, die du ihm gar nicht gegeben hast?! Also haftest du doch nicht dafür.
    Zu Punkt 2: Auch wenn nur unversicherter Versand angeboten wurde, hast du das Recht das der Verkäufer deine Ware versichert versenden muss (du musst halt die Mehrkosten gegenüber dem unversicherten Versand überehmen). Diese konntest du ja erstmal nicht bezahlen weil es über Paypal nicht möglich war durch die vorgefertigten Zahlungen. Dennoch hast du die Möglichkeit Anhand seiner Emailadresse (und diese ist bei Ebay sichtbar für dich als Käufer unter glaube "Einzelheiten zum Kauf" eine zusätzliche Paypalzahlung vorzunehmen) bzw. ihn um die Kontodaten zu  bitten das du den offenen Betrag überweisen kannst.
    Er darf also nicht einfach vorher unversichert absenden und dann dir das Versandrisiko aufdrücken.
    Zu Punkt 3.: Also denke ohne Beleg wird die Post gar nichts machen.
    #
    Falls es zur Aufklärung beiträgt: Der Verkäufer hat mir nach dem Versand eine DHL-Tracking-Nummer geschickt. Am Tag danach war das Paket um 04:18 im Paketzentrum Köln und um 07:11 wurde es in Aachen ins Zustellfahrzeug geladen. Die bei der PayPal-Bezahlung angegebene Lieferadresse war meine Arbeitsanschrift. Dort auf der Arbeit wartete ich auf das Paket ... aber es kam nichts. Abends stand bei der Sendungsverfolgung im Internet "Der Empfänger ist unbekannt".

    Danach habe ich durch Kontaktaufnahme mit DHL (Telefon, Kontaktformular) und Verkäufer (ebay) folgendes rausbekommen, was der Verkäufer mir auch mit einer Ebay-Nachricht bestätigt hat: er hat schlicht den Firmennamen auf der Adresse vergessen und damit war das Paket bei einem großen Bürohaus mit 4 Firmen in 5 Stockwerken für DHL verständlicherweise nicht zustellbar. Die "falsche Adresse" ist also eher "unvollständige Adresse", was sie aber trotzdem nicht richtiger macht. Von einem Betrugsversuch gehe ich nicht aus. Eher von Dusseligkeit. Trotzdem bleibt die Frage, wer haftet, wenn der Verkäufer die bei PayPal hinterlegte Anschrift nicht komplett richtig abschreibt.

    DHL ist aber auch "lustig": ein Paket, dass von BaWü nach NRW geschickt wurde, geht dann bei der Rücksendung nach Bayern und von dort nach Thüringen, wo es im Nirwana entschwindet... Und besonders ärgerlich dabei: DHL kanalisiert sämtliche Kundenkontakte über eine kostenpflichtige Hotline, wo man eigentlich nur abgewimmelt wird oder ein Internet-Kontaktformular, wo Anfragen entweder gar nicht oder nur mit unpassend zusammengeklickten Textbausteinen beantwortet werden. Bisher habe ich DHL noch für noch den besten unter vielen schlechten Transportdienstleistern gehalten, aber das hat sich in letzter Zeit gründlich gewandelt.
    #
    Nochwas: der oben im Ausgangsposting dargestellte "worst case" ist hypothetisch. Ich weiß weder, ob der Verkäufer den Einlieferungsbeleg noch hat, noch wie er exakt verschickt hat (versichert oder nicht). Auf meine Bitte, Telefon und E-Mail-Adresse auszutauschen, ist er nicht eingegangen. Sämtliche Kommunikation mit ihm läuft bisher über Ebay-Mitteilungen.
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    Aachener_Adler schrieb:
    Nochwas: der oben im Ausgangsposting dargestellte "worst case" ist hypothetisch. Ich weiß weder, ob der Verkäufer den Einlieferungsbeleg noch hat, noch wie er exakt verschickt hat (versichert oder nicht). Auf meine Bitte, Telefon und E-Mail-Adresse auszutauschen, ist er nicht eingegangen. Sämtliche Kommunikation mit ihm läuft bisher über Ebay-Mitteilungen.


    Hast das Problem denn schon an Ebay gemeldet? Wenn nicht, dann würde ich das mal tun.
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    Naja, noch ist das Problem ja nicht akut; das Paket ist noch offiziell in Zustellung. Und bevor nicht der Absender einen Nachforschungsantrag stellt und dieser dann ohne Erfolg verpufft, wird sowieso niemand irgendwas machen können.

    Ich werde bis Dienstag noch warten, bevor ich weitere Schritte unternehme. Der ebay/PayPal-Käuferschutz ist eine Möglichkeit, aber auch nicht risikofrei, weil man PayPal einräumt, nach eigenem Gutdünken zu entscheiden. Ohne jeden Rechtsanspruch. PayPal prüft dabei nur eine Betrugsabsicht des Verkäufers und die liegt hier nicht zwingend vor. Im Internet finden sich Berichte, dass PayPal gegen den Käufer entschieden hat, sobald der Verkäufer eine Trackingnummer benennen konnte. Ganz generell sollte man bei PayPal davon ausgehen, dass die es sich nicht mehr als nötig mit Verkäufern verscherzen, denn die leben schließlich davon, dass Verkäufer PayPal als Bezahlungsoption anbieten.
    #
    Also das er die Versandadresse nicht vollständig übernommen hat ist sein Fehler. Das DHL aus diesem Grund nicht an dich zustellen konnte ist ja auch darauf zurück zuführen.
    Dann muss DHL aber in der Lage sein es an den Absender zurück zu senden (hoffe er war nicht so trottelig und hat seinen Absender darauf).
    Meiner Meinung nach muss DHL haften wenn die es auch dann nicht zurück an den Absender liefern können, auch wenn die Empfängeradresse unvollständig war.
    Im übrigen hat dein Verkäufer in Ebay PAKETversand angegeben. Er hatte die Möglichkeit dort in der Ebaymaske auch Päckchen auszuwählen.
    Unterschied zwischen Paket & Päckchen: Paket ist versichert, Päckchen nicht. Auch aufgrund des Preis den er für den Versand wollte kann man darauf schließen das es ein Paket ist. Und du hast ja zusätzlich den gewünschten versicherten Versand erwähnt. Aber das nur nebenbei, da ja nun wohl feststeht das er Sendungsverfolgbar verschickt hat.
    Das Problem ist das er sich nun um alles kümmern muss was die Nachforschung mit DHL angeht. DHL wird dir da weniger helfen da du "nur" der Empfänger bist, er ist der Absender und hat damit den Vertrag mit DHL. Ich würde ihn anschreiben er soll sich bitte mit DHL in Verbindung setzen und einen Nachforschungsauftrag stellen, zusätzlich wie ein User hier schon geraten hat würde ich sofort Ebay einschalten und auch den Käuferschutz bei Paypal beantragen.
    Auf gar keinen Fall jetzt voreileig Negativ bewerten (für die abschließende Bewertung hast du noch Zeit), denn das würde die Kommunikation mit ihm nur unnötig erschweren.
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    1amanatidis8 schrieb:

    Dann muss DHL aber in der Lage sein es an den Absender zurück zu senden (hoffe er war nicht so trottelig und hat seinen Absender darauf).


    Da fehlt das Wort vergessen.  
    Also (hoffe er war nicht so trottelig und hat seinen Absender darauf vergessen).
    #
    Ob er seinen Absender falsch geschrieben hat, weiß ich nicht. Kriege ich auch nicht raus, weil DHL mir nichts sagen; ich habe als Empfänger keinen Vertrag mit denen. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass auch da etwas schief gelaufen ist, denn Wohnort des Absenders wie auch erstes Paketzentrum liegen an der BaWü-bayerischen Grenze, während das Paket als Rückläufer dann als Zielpaketzentrum Aschheim bei München hatte.
    #
    Ist doch egal ob man ein Päckchen oder Paket verschickt - man muss doch als Versender heute immer vorher so nen Aufkleber-Zettelchen-Firlefanz ausfüllen, auf dem man auch die Absenderdaten einträgt?  

    Ich sehe Dich in einer gar nicht so schlimmen Lage, da du mit Paypal bezahlt hast. Wie hier schon geschrieben: Ebay benachrichtigen und Käuferschutz in Anspruch nehmen schadet nicht. Damit ist dann der Versender in der Pflicht, denn er war es ja schließlich durch dessen Fehler die Fehlerkette erst in Rollen kam. Wäre ja noch schöner, wenn er sich nun bequem zurücklehnen könnte während du die Arbeit und den Ärger hast. Auch die Nachverfolgung bei der DHL sollte dann seine Aufgabe sein, schließlich wird er ja spätestens dann aktiv wenn er zu befürchten hat dass er keine oder weniger Kohle von Dir (Käuferschutz) bekommt.

    So oder so ist es aber eine ärgerliche Sache. Und dass der Käufer sich nicht zumindest mal kurz telefonisch mit Dir kurzschließen will, würde bei mir zumindest dafür sorgen ihm später (wenn die Sache erledigt ist) keine positive Bewertung zu geben.

    Drücke Dir die Daumen für ein gutes Ende.
    #
    Danke an alle, die mir die Daumen gedrückt haben. Es hat geholfen...  

    Dienstag dieser Woche habe ich die Nachricht bekommen, dass eine Nachforschung eingeleitet wurde. Man könne mir aber nichts zum Ergebnis sagen, ich möge mich an den Absender wenden. Verständlich, nur der Absender hat einen Vertrag mit DHL, nicht ich. Das Paket ist einen Tag später in Hagen (Ruhrgebiet) wieder aufgetaucht, von dort zum Absender nach Giengen zurückgegangen, der hat's sofort wieder nach Aachen geschickt, wo es heute morgen mir zugestellt wurde.

    Aber, jetzt die Frage: Was war passiert?

    [ulist]
  • 1. Fehler des Absenders: Er hat den Firmennamen auf meiner Adresse vergessen.
  • (Ich hatte es mir an meine Arbeitsanschrift schicken lassen.) Bei einem fünfstöckigen Bürohaus kann man verstehen, wenn der DHL-Paketbote nicht bei allen Firmen klingt und fragt, ob es jemand mit meinem Namen gibt. Also war das Paket nicht zustellbar. Ein solches Paket geht dann zurück zum Absender.
  • 2. Fehler des Absenders: Er hat seine eigene PLZ unleserlich geschrieben. Statt in den Bereich PLZ 89xxx
  • (Schwaben) ging es in 85xxx (Nähe München) ... und konnte dort natürlich wieder nicht zugestellt werden.
  • 3. Fehler des Absenders: Als Ort seiner Adresse hat er "Sachsenhausen" geschrieben. Das ist nicht nur Stadtteil von Frankfurt, sondern auch Ortsteil der Heimatgemeinde des Absenders. Und ebenso Ortsteil von etlichen anderen Gemeinden. Und einmal in Deutschland auch selbständige Gemeinde. Ihr ahnt es: das Paket ging also nach 99439 Sachsenhausen in Thüringen. Dort ist es erstmal versandet. Zustellung an Adressat gescheitert, Rücksendung an Absender gescheitert, PLZ rausgesucht, nochmal versucht, wieder gescheitert. Dann hat DHL aufgegeben.
  • [/ulist]
    Mit ein bisschen detektivischer Arbeit hätte man das richtige Sachsenhausen gefunden, aber dafür wird DHL nicht bezahlt. Das kann man denen nicht vorwerfen. Dass deren Kundenkontakt der allerletzte Murks ist, bleibt jedoch bestehen. Die Callcenter-Mitarbeiter und E-Mail-Kontaktformular-Bearbeiter werden offensichtlich danach bezahlt, wieviele Kunden sie pro Zeiteinheit mit Floskeln bzw. sinnfrei zusammengeklickten Textbausteinen abwimmeln. Ich habe das ganze Übel an der Sendungsverfolgung mitbekommen, ohne irgendwie darauf Einfluss nehmen zu können. Meine Kontaktversuche sind allesamt in der Kundenabwimmelei gelandet, ohne einen denkfähigen DHLer zu erreichen. "Kundenkontakt" ist bei DHL also quasi nicht existent.

    Und was lernen wir aus der Sache:

    [ulist]
  • PLZ immer deutlich schreiben!
  • Als Ortangabe gehört die Gemeinde hin, nicht der Stadtteil, auch wenn man sich mehr dem Stadt- oder Ortsteil verbunden fühlen sollte.
  • Wertvolle Sachen als Paket verschicken
  • (bis 500 EUR abgesichert, für 3,50 EUR extra bis 2500 EUR). Einlieferungsbeleg aufheben! Als Käufer (z.B. bei ebay) den Versender genau dazu auffordern.
    [/ulist]
    (Beim Einlegen von Paketen in Packstationen finde ich die Frage "Beleg drucken ja/nein?" mittlerweile eine Frechheit. Das könnte man nämlich als "Wollen Sie bei Problemen noch Ansprüche gegen uns stellen können?" übersetzen. Wer da "nein" wählt, verzichtet auf jegliche Transportversicherung!)
    #
    Aachener_Adler schrieb:
    Danke an alle, die mir die Daumen gedrückt haben. Es hat geholfen...  

    Dienstag dieser Woche habe ich die Nachricht bekommen, dass eine Nachforschung eingeleitet wurde. Man könne mir aber nichts zum Ergebnis sagen, ich möge mich an den Absender wenden. Verständlich, nur der Absender hat einen Vertrag mit DHL, nicht ich. Das Paket ist einen Tag später in Hagen (Ruhrgebiet) wieder aufgetaucht, von dort zum Absender nach Giengen zurückgegangen, der hat's sofort wieder nach Aachen geschickt, wo es heute morgen mir zugestellt wurde.

    Aber, jetzt die Frage: Was war passiert?

    [ulist]
  • 1. Fehler des Absenders: Er hat den Firmennamen auf meiner Adresse vergessen.
  • (Ich hatte es mir an meine Arbeitsanschrift schicken lassen.) Bei einem fünfstöckigen Bürohaus kann man verstehen, wenn der DHL-Paketbote nicht bei allen Firmen klingt und fragt, ob es jemand mit meinem Namen gibt. Also war das Paket nicht zustellbar. Ein solches Paket geht dann zurück zum Absender.
  • 2. Fehler des Absenders: Er hat seine eigene PLZ unleserlich geschrieben. Statt in den Bereich PLZ 89xxx
  • (Schwaben) ging es in 85xxx (Nähe München) ... und konnte dort natürlich wieder nicht zugestellt werden.
  • 3. Fehler des Absenders: Als Ort seiner Adresse hat er "Sachsenhausen" geschrieben. Das ist nicht nur Stadtteil von Frankfurt, sondern auch Ortsteil der Heimatgemeinde des Absenders. Und ebenso Ortsteil von etlichen anderen Gemeinden. Und einmal in Deutschland auch selbständige Gemeinde. Ihr ahnt es: das Paket ging also nach 99439 Sachsenhausen in Thüringen. Dort ist es erstmal versandet. Zustellung an Adressat gescheitert, Rücksendung an Absender gescheitert, PLZ rausgesucht, nochmal versucht, wieder gescheitert. Dann hat DHL aufgegeben.
  • [/ulist]
    Mit ein bisschen detektivischer Arbeit hätte man das richtige Sachsenhausen gefunden, aber dafür wird DHL nicht bezahlt. Das kann man denen nicht vorwerfen. Dass deren Kundenkontakt der allerletzte Murks ist, bleibt jedoch bestehen. Die Callcenter-Mitarbeiter und E-Mail-Kontaktformular-Bearbeiter werden offensichtlich danach bezahlt, wieviele Kunden sie pro Zeiteinheit mit Floskeln bzw. sinnfrei zusammengeklickten Textbausteinen abwimmeln. Ich habe das ganze Übel an der Sendungsverfolgung mitbekommen, ohne irgendwie darauf Einfluss nehmen zu können. Meine Kontaktversuche sind allesamt in der Kundenabwimmelei gelandet, ohne einen denkfähigen DHLer zu erreichen. "Kundenkontakt" ist bei DHL also quasi nicht existent.

    Und was lernen wir aus der Sache:

    [ulist]
  • PLZ immer deutlich schreiben!
  • Als Ortangabe gehört die Gemeinde hin, nicht der Stadtteil, auch wenn man sich mehr dem Stadt- oder Ortsteil verbunden fühlen sollte.
  • Wertvolle Sachen als Paket verschicken
  • (bis 500 EUR abgesichert, für 3,50 EUR extra bis 2500 EUR). Einlieferungsbeleg aufheben! Als Käufer (z.B. bei ebay) den Versender genau dazu auffordern.
    [/ulist]
    (Beim Einlegen von Paketen in Packstationen finde ich die Frage "Beleg drucken ja/nein?" mittlerweile eine Frechheit. Das könnte man nämlich als "Wollen Sie bei Problemen noch Ansprüche gegen uns stellen können?" übersetzen. Wer da "nein" wählt, verzichtet auf jegliche Transportversicherung!)




    Na das ist doch prima. Aber schon sehr kurios.
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    Freue mich für Dich. Da ist ja so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen konnte.

    Aber: Ende gut, alles gut!  
    #
    Schön zu lesen das du trozdem noch zu deinem Schätzchen gekommen bist trotz der ganzen unglücklichen Umstände. Solltest du jemals wieder Probleme auf Ebay haben, kannst du dich gerne per PN melden.


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