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Landtagswahl 2013 + 2017 - Niedersachsen

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Habe ich das richtig in Erinnerung, dass Frau Twesten kein Direktmandat hat, sondern nur über die Setzliste in den Landtag gerutscht ist? Das bedeutet, nicht sie selbst ist gewählt worden, sondern die Grünen.
Somit wäre der einzige wirklich demokratische Schritt gewesen, den Sitz an den nächsten in der Liste abzugeben (beziehungsweise an die Person die aufrücken würde).

Nicht, dass mich der Landtag in Niedersachsen sehr interessieren würde. Aber genau solche Aktionen und der Umgang damit befördern in meinen Augen die Politikverdrossenheit hier im Land (wobei mir da auch noch genug andere Gründe einfallen).
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genau das sind auch meine Empfindungen und ich finde das Verhalten der Dame unredlich
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genau das sind auch meine Empfindungen und ich finde das Verhalten der Dame unredlich
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war es wehner oder die stasi, die cdu-stimmen für brandt gegen barzel klar gemacht hat?

ja, die hinterbänklerin hat sich dem unmoralischen angebot hingegeben. das mmn grundsätzliche problem ist aber das regieren mit fraktionszwang, statt mit gewissensentscheidung.
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ich finde ein aspekt kommt hier eindeutig zu kurz. wovon soll die dame denn leben wenn sie nicht wieder in den landtag kommt? sie muss ja auch essen und trinken und will vielleicht auch gerne mal ins stadion (irgendeins) gehen. sie hat den aufschei von frau simonis (was soll denn jetzt aus mir werden?) verstanden und versucht zu verhindern im sozialen abseits zu landen.

da hat jemand das prinzip der ich-ag verstanden und umgesetzt. das verdient eigentlich unsere anerkennung.
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ich finde ein aspekt kommt hier eindeutig zu kurz. wovon soll die dame denn leben wenn sie nicht wieder in den landtag kommt? sie muss ja auch essen und trinken und will vielleicht auch gerne mal ins stadion (irgendeins) gehen. sie hat den aufschei von frau simonis (was soll denn jetzt aus mir werden?) verstanden und versucht zu verhindern im sozialen abseits zu landen.

da hat jemand das prinzip der ich-ag verstanden und umgesetzt. das verdient eigentlich unsere anerkennung.
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Die "Dame" ist Diplom-Finanzwirtin(FH) und war von 1987 bis zu ihrem Landtagsmandat ab 2008 in der Hamburger Zollverwaltung als Beamtin in leitender Funktion beschäftigt. Da kann sie nach ihrem Ausscheiden wieder anfangen. Finanziell abgesichert.
Deine "Sorgen" sind also unbegründet.
(Quelle u.a. Hannoversche Allgemeine vom 04.08.2017)
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war es wehner oder die stasi, die cdu-stimmen für brandt gegen barzel klar gemacht hat?

ja, die hinterbänklerin hat sich dem unmoralischen angebot hingegeben. das mmn grundsätzliche problem ist aber das regieren mit fraktionszwang, statt mit gewissensentscheidung.
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Ein Teil derVorgeschichte dazu, was ein Misstrauensvotum gegen Brandts Politik überhaupt erst ermöglichte:
Im Oktober 1970 trat Erich Mende von der "Umfallerpartei" FDP- zur CDU/CSU-Bundestagsfraktion über, da er den ostpolitischen Kurs der Regierung Brandt/Scheel nicht mittragen wollte, und wurde auch Mitglied der CDU. Dazu noch Siegfried Zoglmann und Heinz Starke( zur CSU) (wer kennt sie nicht) Ersparen wir uns bitte Details vor Mai 1945 zu diesen drei Herren! Danke
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Die "Dame" ist Diplom-Finanzwirtin(FH) und war von 1987 bis zu ihrem Landtagsmandat ab 2008 in der Hamburger Zollverwaltung als Beamtin in leitender Funktion beschäftigt. Da kann sie nach ihrem Ausscheiden wieder anfangen. Finanziell abgesichert.
Deine "Sorgen" sind also unbegründet.
(Quelle u.a. Hannoversche Allgemeine vom 04.08.2017)
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Respekt!
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war es wehner oder die stasi, die cdu-stimmen für brandt gegen barzel klar gemacht hat?

ja, die hinterbänklerin hat sich dem unmoralischen angebot hingegeben. das mmn grundsätzliche problem ist aber das regieren mit fraktionszwang, statt mit gewissensentscheidung.
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Xbuerger schrieb:

war es wehner oder die stasi, die cdu-stimmen für brandt gegen barzel klar gemacht hat?

ja, die hinterbänklerin hat sich dem unmoralischen angebot hingegeben. das mmn grundsätzliche problem ist aber das regieren mit fraktionszwang, statt mit gewissensentscheidung.

macht dein Beispiel irgendetwas anders, besser oder schlechter bei Frau Twesten?

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.
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Die "Dame" ist Diplom-Finanzwirtin(FH) und war von 1987 bis zu ihrem Landtagsmandat ab 2008 in der Hamburger Zollverwaltung als Beamtin in leitender Funktion beschäftigt. Da kann sie nach ihrem Ausscheiden wieder anfangen. Finanziell abgesichert.
Deine "Sorgen" sind also unbegründet.
(Quelle u.a. Hannoversche Allgemeine vom 04.08.2017)
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hawischer schrieb:

Die "Dame" ist Diplom-Finanzwirtin(FH) und war von 1987 bis zu ihrem Landtagsmandat ab 2008 in der Hamburger Zollverwaltung als Beamtin in leitender Funktion beschäftigt. Da kann sie nach ihrem Ausscheiden wieder anfangen. Finanziell abgesichert.
Deine "Sorgen" sind also unbegründet.
(Quelle u.a. Hannoversche Allgemeine vom 04.08.2017)        


da bin ich jetzt aber beruhigt. ich habe zwar keine ahnung was eine beamtin der hamburger zollverwaltung in leitender funktion (coole sache, nur was arbeitet sie da? egal ist ja nicht das thema) verdient, verhungern wird sie dort wohl ganz sicher nicht.

EFC "mit smiley wäre das nicht passiert"

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Xbuerger schrieb:

war es wehner oder die stasi, die cdu-stimmen für brandt gegen barzel klar gemacht hat?

ja, die hinterbänklerin hat sich dem unmoralischen angebot hingegeben. das mmn grundsätzliche problem ist aber das regieren mit fraktionszwang, statt mit gewissensentscheidung.

macht dein Beispiel irgendetwas anders, besser oder schlechter bei Frau Twesten?

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.
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reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?

und es entspricht tatsächlich nicht meinem wunsch, dass sich jeder hinterbänkler an den willen der klüngler zu halten hat. ich bedauere, dass wir hier keine kultur der minderheitsregierung mit konstruktiven sachlösungen haben.

ansonsten: ja. das beispiel setzt das ereignis in einen kontext. hilft m.e. immer ganz gut bei der einschätzung von nicht ganz so singulären ereignissen...
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Niedersachsen befindet sich im Wahlkampfmodus, Regierung und Opposition überhäufen sich mit Vorwürfen, gut, dies ist normal.
Das Verhalten der Dame finde ich immer noch nicht normal, konsequent wäre es gewesen, Mandat abgeben, ein Grüner/eine Grüne rückt nach und Frau Twesten kandidiert bei der neuen Wahl auf der CDU Liste.
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Niedersachsen befindet sich im Wahlkampfmodus, Regierung und Opposition überhäufen sich mit Vorwürfen, gut, dies ist normal.
Das Verhalten der Dame finde ich immer noch nicht normal, konsequent wäre es gewesen, Mandat abgeben, ein Grüner/eine Grüne rückt nach und Frau Twesten kandidiert bei der neuen Wahl auf der CDU Liste.
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Es war doch politisch so gewollt und die gedemütigte Elke Twesten ist locker leicht auf den Partyzug der Schwarzen aufgeprungen.

Schon wieder unterm Tisch? Auch McAlisster und Jörg Bode bekamen  sogenannte Formulierungshilfen von VW angeordnet  #Steilpässe. Schlimm genug.
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reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?

und es entspricht tatsächlich nicht meinem wunsch, dass sich jeder hinterbänkler an den willen der klüngler zu halten hat. ich bedauere, dass wir hier keine kultur der minderheitsregierung mit konstruktiven sachlösungen haben.

ansonsten: ja. das beispiel setzt das ereignis in einen kontext. hilft m.e. immer ganz gut bei der einschätzung von nicht ganz so singulären ereignissen...
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Xbuerger schrieb:

reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?


Das war doch eine absolute Ausnahme.
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Schon klar. Nach deiner Theorie müssten dann aber die gewählten Abgeordneten in Scharen und laufend die Parteien wechseln, sobald sich "im Land" die Stimmung etwas dreht. So jedenfalls deine Rechtfertigung für das "demokratische" Verhalten von Frau Twesten. Da darf man schon mal grinsen.

Wenn es dir darum geht, die Parteien abzuschaffen und nur Abgeordnete zu wählen, die allein ihrem persönlichen "Gewissen" (was nichts anderes als eine politische Einstellung/Weltanschauung wäre) verpflichtet sind, ist das eine ganz andere Diskussion, die man durchaus führen kann. Du weißt aber auch, dass dies nicht nur Vorteile mit sich bringen würde - auch für den Wähler.
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WuerzburgerAdler schrieb:

...

Nein.
Ich wiederhole meine Bitte, auf sinnentstellende Interpretationen zu verzichten. :keinsmiley:
Bitte beachte den Kontext meines Beitrags: Er war ein Erwiderung auf deinen Beitrag #162.

Cassiopeia1981 schrieb:

(...)
Somit wäre der einzige wirklich demokratische Schritt gewesen, den Sitz an den nächsten in der Liste abzugeben (...)
Aber genau solche Aktionen und der Umgang damit befördern in meinen Augen die Politikverdrossenheit hier im Land (...)

Nenne es undemokratisch, aber die Landesverfassung bzw. das Grundgesetz sehen nun mal den freien und unabhängigen Abgeordneten vor. Es gibt keine Parteimandate.

Ich kann nur für mich sprechen. Meine Politikverdrossenheit steigt eher durch Abgeordnete, die keine eigene Meinung haben bzw. nicht dazu stehen. Die sich wie reine Parteisoldaten, wie funktionierende Marionetten ihrer Parteigeneräle verhalten. Die Twesten hingegen hatte den Mut, eine eigenständige Entscheidung zu treffen, die völlig legal und legitim ist, jedoch auf massive Ablehnung stoßen würde. Dafür gebührt ihr mein Respekt.

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WuerzburgerAdler schrieb:

...

Nein.
Ich wiederhole meine Bitte, auf sinnentstellende Interpretationen zu verzichten. :keinsmiley:
Bitte beachte den Kontext meines Beitrags: Er war ein Erwiderung auf deinen Beitrag #162.

Cassiopeia1981 schrieb:

(...)
Somit wäre der einzige wirklich demokratische Schritt gewesen, den Sitz an den nächsten in der Liste abzugeben (...)
Aber genau solche Aktionen und der Umgang damit befördern in meinen Augen die Politikverdrossenheit hier im Land (...)

Nenne es undemokratisch, aber die Landesverfassung bzw. das Grundgesetz sehen nun mal den freien und unabhängigen Abgeordneten vor. Es gibt keine Parteimandate.

Ich kann nur für mich sprechen. Meine Politikverdrossenheit steigt eher durch Abgeordnete, die keine eigene Meinung haben bzw. nicht dazu stehen. Die sich wie reine Parteisoldaten, wie funktionierende Marionetten ihrer Parteigeneräle verhalten. Die Twesten hingegen hatte den Mut, eine eigenständige Entscheidung zu treffen, die völlig legal und legitim ist, jedoch auf massive Ablehnung stoßen würde. Dafür gebührt ihr mein Respekt.

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emjott schrieb:

Die Twesten hingegen hatte den Mut, eine eigenständige Entscheidung zu treffen, die völlig legal und legitim ist, jedoch auf massive Ablehnung stoßen würde. Dafür gebührt ihr mein Respekt.

Ja wenn man auf Egoismus steht kann man das durchaus so sehen.
Der Parlamentarier ist ja nur seinem Gewissen verpflichtet.
Wenn sich das Gewissen ausschließlich am eigenen Vorteil orientiert dann ist das natürlich hochsympathisch!
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Dieses D&D ist schon ein arg vorhersehbares Eckchen Diskussionswelt.
Oder besser gesagt, sind ein Gutteil der User in ihrer Weltsicht etwas vorhersehbar.

Grüne sind bei einem recht leicht zu umreißenden Teil der Userschar Gutmenschen,  wenn sie grüne Politik verfolgen. Äußern sie sich hingegen kritisch gegenüber Migranten oder verlassen ihre Fraktion, gebührt ihnen allergrößter Respekt, verteidigen sie das Grundgesetz und halten das Fähnchen der Demokratie hoch, nein, am höchsten.

Ist schon ein spaßiger Haufen hier.
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Xbuerger schrieb:

reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?


Das war doch eine absolute Ausnahme.
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reggaetyp schrieb:

Xbuerger schrieb:

reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?


Das war doch eine absolute Ausnahme.


und gerade das finde ich ja bedauernswert, weil eigentlich wünschenswert.
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reggaetyp schrieb:

Xbuerger schrieb:

reggaetyp schrieb:

Regieren quasi ohne Fraktionen stelle ich mir davon abgesehen sehr lustig vor.



joar, denken sich schwule ehepaare demnächst auch, oder...?


Das war doch eine absolute Ausnahme.


und gerade das finde ich ja bedauernswert, weil eigentlich wünschenswert.
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Xbuerger schrieb:

und gerade das finde ich ja bedauernswert, weil eigentlich wünschenswert.

Vollkommen verständlich. Es gibt da nur ein kleines Problem:

Eine der Schwächen in der Demokratie (und gleichzeitig aber auch eine Stärke) ist, dass Entscheidungsprozesse und strategische Maßnahmen mitunter ihre Zeit brauchen. Denkprozesse werden in Gang gesetzt, Debatten geführt, Argumenten ausgetauscht. Manchmal bis zur Nichtentscheidung.

Entscheidungen werden dann endlich getroffen, wenn sich alle einig sind oder wenn Mehrheiten gefunden werden. Wenn es weder Parteien noch den Fraktionszwang gäbe, wären diese Mehrheiten nur noch schwer herstellbar. Viele Entscheidungen würden von Zufällen abhängen und auch der Willkür wäre Tür und Tor geöffnet: Was, du nimmst mir das Amt des Fensteröffners weg? Dir zeig ichs bei der nächsten Abstimmung! Frau Twesten hat gerade ein schönes Beispiel dafür geliefert.

Auch für den Wähler wäre das ein schwieriges Szenario: man würde - wie in einer Räterepublik - nur Einzelpersonen wählen und keine politischen Richtungen mehr. Man will die vollkommene Freizügigkeit im Wirtschaftsleben? Wer vertritt das? Tut er das wirklich? Man will in erster Linie den Schutz von Natur und Umwelt? Wer vertritt das? Tut er das wirklich? usw.

Man kann über dieses Thema trefflich diskutieren. Es ist aber beileibe nicht so, dass eine freie Gewissensentscheidung aller Abgeordneten nicht auch gravierende Nachteile mit sich brächte.
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Xbuerger schrieb:

und gerade das finde ich ja bedauernswert, weil eigentlich wünschenswert.

Vollkommen verständlich. Es gibt da nur ein kleines Problem:

Eine der Schwächen in der Demokratie (und gleichzeitig aber auch eine Stärke) ist, dass Entscheidungsprozesse und strategische Maßnahmen mitunter ihre Zeit brauchen. Denkprozesse werden in Gang gesetzt, Debatten geführt, Argumenten ausgetauscht. Manchmal bis zur Nichtentscheidung.

Entscheidungen werden dann endlich getroffen, wenn sich alle einig sind oder wenn Mehrheiten gefunden werden. Wenn es weder Parteien noch den Fraktionszwang gäbe, wären diese Mehrheiten nur noch schwer herstellbar. Viele Entscheidungen würden von Zufällen abhängen und auch der Willkür wäre Tür und Tor geöffnet: Was, du nimmst mir das Amt des Fensteröffners weg? Dir zeig ichs bei der nächsten Abstimmung! Frau Twesten hat gerade ein schönes Beispiel dafür geliefert.

Auch für den Wähler wäre das ein schwieriges Szenario: man würde - wie in einer Räterepublik - nur Einzelpersonen wählen und keine politischen Richtungen mehr. Man will die vollkommene Freizügigkeit im Wirtschaftsleben? Wer vertritt das? Tut er das wirklich? Man will in erster Linie den Schutz von Natur und Umwelt? Wer vertritt das? Tut er das wirklich? usw.

Man kann über dieses Thema trefflich diskutieren. Es ist aber beileibe nicht so, dass eine freie Gewissensentscheidung aller Abgeordneten nicht auch gravierende Nachteile mit sich brächte.
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Interessanter Beitrag. Ich fände es toll, wenn Du die "gravierenden Nachteile der freien Gewissenentscheidung aller Abgeordneten" an ein paar konkreten Beispielen erläutern könntest. Danke im voraus.
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WuerzburgerAdler schrieb:

...

Nein.
Ich wiederhole meine Bitte, auf sinnentstellende Interpretationen zu verzichten. :keinsmiley:
Bitte beachte den Kontext meines Beitrags: Er war ein Erwiderung auf deinen Beitrag #162.

Cassiopeia1981 schrieb:

(...)
Somit wäre der einzige wirklich demokratische Schritt gewesen, den Sitz an den nächsten in der Liste abzugeben (...)
Aber genau solche Aktionen und der Umgang damit befördern in meinen Augen die Politikverdrossenheit hier im Land (...)

Nenne es undemokratisch, aber die Landesverfassung bzw. das Grundgesetz sehen nun mal den freien und unabhängigen Abgeordneten vor. Es gibt keine Parteimandate.

Ich kann nur für mich sprechen. Meine Politikverdrossenheit steigt eher durch Abgeordnete, die keine eigene Meinung haben bzw. nicht dazu stehen. Die sich wie reine Parteisoldaten, wie funktionierende Marionetten ihrer Parteigeneräle verhalten. Die Twesten hingegen hatte den Mut, eine eigenständige Entscheidung zu treffen, die völlig legal und legitim ist, jedoch auf massive Ablehnung stoßen würde. Dafür gebührt ihr mein Respekt.

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@emjott:

Ich teile deine Meinung nicht. Würde ihr aber sogar etwas abgewinnen, wenn Frau Twesten beispielsweise ihren Wahlkreis direkt gewonnen hätte. Denn dann (und nur dann) könnte sie wirklich sagen "der Wähler (jaja, ich weiß DEN Wähler gibt es nicht) hat MICH gewählt".
Aber die Realität sah halt so aus, dass sie nur über die Landesliste ins Parlament gerutscht ist.
Das heißt: Grünenwähler haben ihre Stimme (durch Frau Twestens plötzlichen Wechsel) einer Frau der CDU gegeben. Da muss man schon ein arg seltsames Demokratieverständnis haben um das gutzuheißen.
Aber klar, es ist alles legal, da hast du wohl recht. Wobei: nicht alles was legal ist, ist auch gut.
Und: ich fände auch ein Wechsel von der CDU zu den Grünen nicht gut. Hier geht es ums Prinzip.
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Interessanter Beitrag. Ich fände es toll, wenn Du die "gravierenden Nachteile der freien Gewissenentscheidung aller Abgeordneten" an ein paar konkreten Beispielen erläutern könntest. Danke im voraus.
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hawischer schrieb:

Interessanter Beitrag. Ich fände es toll, wenn Du die "gravierenden Nachteile der freien Gewissenentscheidung aller Abgeordneten" an ein paar konkreten Beispielen erläutern könntest. Danke im voraus.

Hab ich 12 Zeilen lang gemacht. Du kannst ja gerne Punkt für Punkt widerlegen.


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