>

Copa Libertadores 2016

#
Den der Zeitverschiebung und den witterungsbedingt späten Anstoßzeiten geschuldeten und der für uns damit unmöglichen Nachtzeit zum Trotz, eröffne ich auch dieses Jahr wieder einen Thread zur Copa Libertadores, dem Pendant zur europäischen Champions League.

Die südamerikanischen Vereine frohlocken, wurde doch festgelegt, die Prämien um ein volles Zehntel aufzustocken. Unter dem Strich darf der Sieger sich über eine Summe freuen, die noch nicht einmal der Antrittsprämie in der CL und damit einem Betrag entspricht, über den Uli bestenfalls müde lächeln, sich auf seiner Pritsche umdrehen und genüsslich ein Ferzje lassen und der Matthias die Zornesröte wegen zu geringer Wertschätzung ins Gesicht treiben würde.

Dennoch: die Libertadores ist die Chance für die Teilnehmer ihre Spieler ins Schaufenster zu stellen, dann ggf nach Europa und neuerdings auch nach Mexiko (das ja selbst vertreten ist) oder China zu veräußern und das Geld für die Kaderzusammenstellung im kommenden Jahr zu erspielen. Jetzt darf man nicht davon ausgehen, dass das Leistungsniveau dem in Europa entspricht; wie letztes Jahr gesehen, sind aber Überraschungen immer drin, denn so siegte am Ende das Team, das sich als letztes für die KO-Phase qualifiziert hat und die vermeintlichen Favoriten stolperten über krasse Außenseiter ... weitaus häufiger übrigens als dies in Europa geschieht. Und das liegt nicht allein daran, dass man noch Sonntag in den Tropen spielt und drei Tage später auf 3600 m Höhe in dünner Luft oder in unbarmherziger Hitze in der Wüste Mexikos. Nein, es gibt einfach keine Übermannschaften, da die Stars der Vereine in schöner Regelmäßigkeit weggekauft werden und trotz höherer finanzieller Potenz jedes Jahr ein Neuanfang gemacht werden muss. Und dieser Aderlass trifft gerade die zuletzt erfolgreichen Vereine. Verstärkt wird das Spielchen dadurch, dass die Copa in vielen Ländern schon lange vor der nationalen Meisterschaft beginnt und damit die neu zusammen gewürfelten Teams, die evtl. noch gar nicht eingespielt sind auf Mannschaften treffen, die vielleicht in genau der Zusammensetzung die Teilnahme erkämpft haben.

Die Gruppenphase beginnt Mitte Februar mit je 4 Mannschaften in acht Gruppen. Nur die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich, so dass die KO-Runde mit einem Achtelfinale los geht. Hier treffen die acht Gruppenersten "über Kreuz" auf die Gruppenzweiten, also der beste Gruppenerste gegen den letzten qualifizierten Gruppenzweiten und zwar ohne Rücksicht auf die Nationalität. Es kann also in der KO-Phase schon zu Länderduellen oder gar Stadtderbys kommen.

Bevor die Gruppenphase jedoch ausgespielt wird, müssen noch sechs Mannschaften ermittelt werden, die die acht Gruppen auffüllen. Diese Paarungen lauten wie folgt:

Oriente Petrolero (aus Santa Cruz in Bolivien) - Santa Fé (Bogotá, Kolumbien)
Huracán (Buenos Aires, Argentinien) - Caracas FC (Venezuela)
Puebla FC (Puebla, Mexiko) - Racing Club (Avellaneda. Provinz Buenos Aires, Argentinien)
River Plate (Montevideo, Uruguay) - Universidad de Chile (Santiago, Chile)
Independiente del Valle (Sanloquí, Pichincha, Ecuador) - Club Guaraní, Asunción, Paraguay)
Universidad César Vallejo CF (Trujillo, Peru) - Sao Paulo FC (Sao Paulo, Brasilien)

Die Hinspiele finden zwischen dem 02.02 und 04.02 statt, die Rückspiele zwischen dem 09.02. und 11.02.

Wenn ich Zeit und Lust habe und zudem feststeht, wer die Qualifikation überstanden hat, trage ich dann auch irgendwann die Gruppen ein.
#
dann will ich mal weiter machen. Noch ist zwar unklar, wer in die Gruppenphase einzieht aber da ja ohnehin schon definiert ist, der Sieger welcher Paarung der Quali-Runde in welche Gruppe einzieht, will ich den Blog mal weiter befüttern.

Die Gruppen bestehen aus jeweils 4 Teams. Beginn der Gruppenphase ist der 16.02., wobei die Spieltage stark zerrissen sind, also auch innerhalb der Gruppe mal eine Woche zwischen den beiden Paarungen des Spieltags liegen können.

Gruppe 1:
River Plate (Buenos Aires, Argentinien) - aktueller Copa Libertadores-Titelverteidiger
Club The Strongest (La Paz, Bolivien) - das Stadion liegt auf schnuckeligen 3637m Höhe
Trujillanos FC (Valera, Venezuela)
Sieger aus der Partie Universidad César Vallejo - Sao Paulo FC

Gruppe 2:
Club Nacional de Football (Montevideo, Uruguay)
Palmeiras (Sao Paulo, Brasilien)
Club Atlético Rosario Central (Rosario, Argentinien)
Sieger aus der Partie River Plate (Uruguay) - Universidad de Chile

Gruppe 3:
Boca Juniors (B.A., Argentinien)
Club Bolívar (La Paz, Bolivien) - wegen baulicher Mängel des eigenen Stadions tritt Bolívar ebenfalls im Estadio Hernando Siles von Mitbewerber The Strongest an
Asociación Club Deportivo Cali (Cali, Kolumbien)
Sieger aus der Partie Puebla - Racing

Gruppe 4:
Club Atlético Nacional S.A. (Medellin, Kolumbien) - gewann an Bedeutung in den 80ern Dank der großzügigen Unterstützung eines gewissen Herrn Escobar und holte 1989 sogar den Libertadores-Titel
Club Atlético Peñarol (Montevideo, Uruguay) - nennt fünf Libertadores-Siege und drei Weltpokale sein Eigen (ich fange jetzt nicht an, die Erfolge auch bei den hier ebenfalls bekannten Vereinen wie Boca, River oder den Clubs aus Sao Paulo etc. aufzuzählen, aber z.B. hier fand ich das mal eine Erwähnung wert)
Club Sporting Cristal S.A.C. (Lima, Peru)
Sieger aus der Partie Huracán- Caracas

Gruppe 5:
Atlético Minas Gerais (Belo Horizonte, Brasilien)
CSD Colo-Colo (Santiago, Chile) - benannt nach dem Mapuche-Häuptling Colo-Colo
Foot Ball Club Melgar (Arequipa, Peru) - ich durfte nachlesen, dass Arequipa auf immerhin 2300m Höhe liegt und das Stadtzentrum zum UNESCO-Welterbe gehört
Sieger aus der Partie Independiente del Valle - Guaraní Paraguay

Gruppe 6:
Grémio (Porto Alegre, Brasilien)
Liga Deportiva Universitária (Quito, Ecuador) - liegt auf 2850m Höhe; konnte 2008 als letzter Verein, der nicht entweder aus Brasilien oder Argentinien stammt, die Libertadores gewinnen
Club Atlético San Lorenzo de Almagro (B.A., Argentinien) - gewann 2014 mit Edgardo Bauza (der seit ein paar Wochen Sao Paulo FC trainiert und 2008 mit LDU den Titel holte) die Libertadores; die Stimmung bei San Lorenzo gilt als legendär; prominentester Fan des Vereins ist der Papst
Depotivo Toluca Fútbol Club (Toluca, Mexiko) - Toluca liegt über 2600m hoch; der Verein wurde von einem Deutschen gegründet

Gruppe 7:
Deportivo Táchira FC (San Cristóbal, Venezuela)
Club Sport Emelec (Guayaquil, Ecuador)
Club Olimpia (Asunción, Paraguay) - hier durfte ich lesen, dass die Spiele im Estadio Defensores del Chaco ausgetragen werden, was an den Krieg um Gebietsstreitigkeiten zwischen Bolivien und Paraguay erinnert. In Bolivien wird der Zwischenfall übrigens als "der dumme Krieg" bezeichnet ... ihr dürft raten, wer damals obsiegt hat
Club Universidad Nacional A. C., besser bekannt als die Pumas oder UNAM (Mexiko-Stadt) - hier im Forum tummelte sich mal irgendwann ein Dozent der besagten Uni. Da ich es in Mexiko ebenfalls mit diesem Club halte, es aber oft ein wenig schwierig ist aus Deutschland Infos zu bekommen, wäre es schön, wenn er hier evtl auch ein wenig unterfüttern könnte

Gruppe 8:
Club Cerro Porteño (Asunción, Paraguay)
Club de Deportes Cobresal (El Salvador, Chile)
S.C. Corinthias (Sao Paulo, Brasilien)
Sieger aus der Partie Oriente Petrolero - Santa Fé

So denn: dann harren wir mal der Dinge. Bald gehts los.

Jeder ist übrigens herzlich aufgefordert mitzumischen. Auch wenn ichs weiter oben scherzhaft so bezeichnet habe, ist das nicht als Blog gedacht. Gerade, was stimmungsvolle Videos oder nette Anekdoten über die jeweiligen Vereine betrifft, bin ich sehr gespannt (für mich Neues) zu lesen, sehen und hören.
#
Dann will ich doch mal weiter machen und ein paar Hintergrundinfos posten. Die Clubs befinden sich alle in der Vorbereitung und testen fleißig. Teilweise wird während der Libertadores auf andere Stadien ausgewichen werden müssen (eigenes Stadion marode oder im Umbau) und man nutzt Testspiele dann auch gezielt, um sich mit dem Rasen oder der Spielfeldgröße vertraut zu machen.

Aber wie kommen die Gruppen denn überhaupt zustande? Grundsätzlich hat jeder Verband 3 Starter und darf selbst bestimmen, wer alles "in den Lostopf" kommt, also ob Meister und Pokalsieger, ob Sieger der Apertura und Clausura, ob die Bestplatzierten der nationalen Meisterschaft oder wer auch immer. Abweichend von der Norm schicken Argentinien und Brasilien fünf Starter ins Rennen. Bei Argentinien kommt in diesem Jahr ein sechster Starter hinzu, da River Plate als aktueller Titelträger ja ohnehin mitmischen darf.

In jedem Verband, egal ob  drei oder fünf Starter, kommt der Letzte in die Play-Offs. Das Land des Titelträgers bekommt einen weiteren Qualifikations-Rang, also einen weiteren Startplatz für die Play-Offs, so dass da nun zwei argentinische Mannschaften vertreten sind und je einer aus Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ekuador, Mexiko, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela.

Die Gruppenzusammensetzung bzw. -auslosung erfolgt nach Ranking. Die erfolgreichsten Teams der letzten Jahre kommen in Lostopf eins, die folgenden acht des Rankings in Topf Nr. 2 etc pp. Eine Ausnahme gilt für Mexiko. Die sind ja nicht Teil des südamerikanischen Verbandes CONMEBOL sondern Teil der CONCACAF, nehmen somit nur auf Einladung Teil und sind damit auch nicht Teil des Rankings. Zwar starten auch von den mexikanischen Mannschaften zwei unmittelbar in der Gruppenphase und einer in den Play-Offs, jedoch werden die Teams automatisch in Topf vier eingereiht und erwischen damit Jahr für Jahr die potenziell schwierigeren Gruppen.

Ein unnützer Fun-Fact am Rande ist, dass die offizielle Melodie der Copa Libertadores Beethovens 9. Sinfonie ist. Ich finde das ein wenig merkwürdig, dass man bei dem bedeutendsten Turnier Amerikas ausgerechnet ein europäisches Stück ausgewählt hat, außerdem hat ebendieses Stück in jüngerer Vergangenheit ja ausgerechnet durch Alex in Stanley Kubriks Clockwork Orange Bekanntheit erlangt und dürfte daher unterbewusst nicht unbedingt für ein friedliches Miteinander stehen. Andererseits ist das natürlich auch einfach ein schönes Musikstück und definitiv vorzeigbarer als Hoffe-Hoffe oder die Heideheide brennt
#
Die Tricolor hat in Gruppe 6 machbare Gegner bekommen. Freue mich schon auf die Zusammenfassungen. Aber einen Favoriten kann man leider nicht herauspicken. Wobei ich Gremio, sofern sie den Kader halbwegs beisammen halten, gute Chancen ausrechne.  
#
Die Tricolor hat in Gruppe 6 machbare Gegner bekommen. Freue mich schon auf die Zusammenfassungen. Aber einen Favoriten kann man leider nicht herauspicken. Wobei ich Gremio, sofern sie den Kader halbwegs beisammen halten, gute Chancen ausrechne.  
#
Frankfurter-Bob schrieb:

Die Tricolor hat in Gruppe 6 machbare Gegner bekommen. Freue mich schon auf die Zusammenfassungen. Aber einen Favoriten kann man leider nicht herauspicken. Wobei ich Gremio, sofern sie den Kader halbwegs beisammen halten, gute Chancen ausrechne.  

Tricolor = Gremio Porto Alegre? Ich frage deshalb, weil fast jeder zweite Verein irgendein Tricolor ist.
Inwiefern die Gruppe machbar ist, wird sich zeigen. Aber zumeist haben die brasilianischen Vereine ja schon ein volleres Portemonnaie als die meisten anderen und zählen damit fast schon automatisch zu den Favoritenaufs Weiterkommen. Zu Saisonbeginn kann man allerdings immer schwer abschätzen, wer wie in Schuss ist.
Bei Gremio spielt in Geromel übrigens ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Der hat offenbar seine Form und Spielfreude wieder gefunden und wird dort allseits gelobt.
#
Frankfurter-Bob schrieb:

Die Tricolor hat in Gruppe 6 machbare Gegner bekommen. Freue mich schon auf die Zusammenfassungen. Aber einen Favoriten kann man leider nicht herauspicken. Wobei ich Gremio, sofern sie den Kader halbwegs beisammen halten, gute Chancen ausrechne.  

Tricolor = Gremio Porto Alegre? Ich frage deshalb, weil fast jeder zweite Verein irgendein Tricolor ist.
Inwiefern die Gruppe machbar ist, wird sich zeigen. Aber zumeist haben die brasilianischen Vereine ja schon ein volleres Portemonnaie als die meisten anderen und zählen damit fast schon automatisch zu den Favoritenaufs Weiterkommen. Zu Saisonbeginn kann man allerdings immer schwer abschätzen, wer wie in Schuss ist.
Bei Gremio spielt in Geromel übrigens ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Der hat offenbar seine Form und Spielfreude wieder gefunden und wird dort allseits gelobt.
#
Haliaeetus schrieb:

Tricolor = Gremio Porto Alegre? Ich frage deshalb, weil fast jeder zweite Verein irgendein Tricolor ist.
Inwiefern die Gruppe machbar ist, wird sich zeigen. Aber zumeist haben die brasilianischen Vereine ja schon ein volleres Portemonnaie als die meisten anderen und zählen damit fast schon automatisch zu den Favoritenaufs Weiterkommen. Zu Saisonbeginn kann man allerdings immer schwer abschätzen, wer wie in Schuss ist.
Bei Gremio spielt in Geromel übrigens ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Der hat offenbar seine Form und Spielfreude wieder gefunden und wird dort allseits gelobt.

Ja, meine Gremio. Geromel hat sich dort wirklich gut eingefügt und bringt auch gute Leistungen. Spielerisch sicherlich eines der stärksten Teams im Wettbewerb. Da man mit Pedro Rocha und Luan Vieira zwei offensive Leistungsträger halten konnte, darf man durchaus gespannt sein. Die haben in der vergangen Saison schon einiges gezeigt und sind beide noch sehr jung. Mit Platz 3 blieb man aber hinter den Möglichkeiten, auch wenn es ein tolles Ergebnis war. Spielerisch durften die Gremista aber mit das Beste bewundern, was es in der Liga gab. Erinnerte ein wenig an vergangene Tage am Main, als man zu oft in Schönheit verlor.
#
Haliaeetus schrieb:

Tricolor = Gremio Porto Alegre? Ich frage deshalb, weil fast jeder zweite Verein irgendein Tricolor ist.
Inwiefern die Gruppe machbar ist, wird sich zeigen. Aber zumeist haben die brasilianischen Vereine ja schon ein volleres Portemonnaie als die meisten anderen und zählen damit fast schon automatisch zu den Favoritenaufs Weiterkommen. Zu Saisonbeginn kann man allerdings immer schwer abschätzen, wer wie in Schuss ist.
Bei Gremio spielt in Geromel übrigens ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Der hat offenbar seine Form und Spielfreude wieder gefunden und wird dort allseits gelobt.

Ja, meine Gremio. Geromel hat sich dort wirklich gut eingefügt und bringt auch gute Leistungen. Spielerisch sicherlich eines der stärksten Teams im Wettbewerb. Da man mit Pedro Rocha und Luan Vieira zwei offensive Leistungsträger halten konnte, darf man durchaus gespannt sein. Die haben in der vergangen Saison schon einiges gezeigt und sind beide noch sehr jung. Mit Platz 3 blieb man aber hinter den Möglichkeiten, auch wenn es ein tolles Ergebnis war. Spielerisch durften die Gremista aber mit das Beste bewundern, was es in der Liga gab. Erinnerte ein wenig an vergangene Tage am Main, als man zu oft in Schönheit verlor.
#
Frankfurter-Bob schrieb:

Erinnerte ein wenig an vergangene Tage am Main, als man zu oft in Schönheit verlor.

... und der Meister sich von Elfmeter zu Elfmeter stolperte. Ich sehe die Parallele
#
Frankfurter-Bob schrieb:

Erinnerte ein wenig an vergangene Tage am Main, als man zu oft in Schönheit verlor.

... und der Meister sich von Elfmeter zu Elfmeter stolperte. Ich sehe die Parallele
#
So ist es. Daher hoffe ich einfach diese Saison wieder auf Tore wie dieses hier.
#
So ist es. Daher hoffe ich einfach diese Saison wieder auf Tore wie dieses hier.
#
ich fand das hier ja irgendwie noch sehenswerter - waren allerdings kein Copa-Teilnehmer sondern schnöde Zweitligisten
#
ich fand das hier ja irgendwie noch sehenswerter - waren allerdings kein Copa-Teilnehmer sondern schnöde Zweitligisten
#
Geile Nummer
#
Den der Zeitverschiebung und den witterungsbedingt späten Anstoßzeiten geschuldeten und der für uns damit unmöglichen Nachtzeit zum Trotz, eröffne ich auch dieses Jahr wieder einen Thread zur Copa Libertadores, dem Pendant zur europäischen Champions League.

Die südamerikanischen Vereine frohlocken, wurde doch festgelegt, die Prämien um ein volles Zehntel aufzustocken. Unter dem Strich darf der Sieger sich über eine Summe freuen, die noch nicht einmal der Antrittsprämie in der CL und damit einem Betrag entspricht, über den Uli bestenfalls müde lächeln, sich auf seiner Pritsche umdrehen und genüsslich ein Ferzje lassen und der Matthias die Zornesröte wegen zu geringer Wertschätzung ins Gesicht treiben würde.

Dennoch: die Libertadores ist die Chance für die Teilnehmer ihre Spieler ins Schaufenster zu stellen, dann ggf nach Europa und neuerdings auch nach Mexiko (das ja selbst vertreten ist) oder China zu veräußern und das Geld für die Kaderzusammenstellung im kommenden Jahr zu erspielen. Jetzt darf man nicht davon ausgehen, dass das Leistungsniveau dem in Europa entspricht; wie letztes Jahr gesehen, sind aber Überraschungen immer drin, denn so siegte am Ende das Team, das sich als letztes für die KO-Phase qualifiziert hat und die vermeintlichen Favoriten stolperten über krasse Außenseiter ... weitaus häufiger übrigens als dies in Europa geschieht. Und das liegt nicht allein daran, dass man noch Sonntag in den Tropen spielt und drei Tage später auf 3600 m Höhe in dünner Luft oder in unbarmherziger Hitze in der Wüste Mexikos. Nein, es gibt einfach keine Übermannschaften, da die Stars der Vereine in schöner Regelmäßigkeit weggekauft werden und trotz höherer finanzieller Potenz jedes Jahr ein Neuanfang gemacht werden muss. Und dieser Aderlass trifft gerade die zuletzt erfolgreichen Vereine. Verstärkt wird das Spielchen dadurch, dass die Copa in vielen Ländern schon lange vor der nationalen Meisterschaft beginnt und damit die neu zusammen gewürfelten Teams, die evtl. noch gar nicht eingespielt sind auf Mannschaften treffen, die vielleicht in genau der Zusammensetzung die Teilnahme erkämpft haben.

Die Gruppenphase beginnt Mitte Februar mit je 4 Mannschaften in acht Gruppen. Nur die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich, so dass die KO-Runde mit einem Achtelfinale los geht. Hier treffen die acht Gruppenersten "über Kreuz" auf die Gruppenzweiten, also der beste Gruppenerste gegen den letzten qualifizierten Gruppenzweiten und zwar ohne Rücksicht auf die Nationalität. Es kann also in der KO-Phase schon zu Länderduellen oder gar Stadtderbys kommen.

Bevor die Gruppenphase jedoch ausgespielt wird, müssen noch sechs Mannschaften ermittelt werden, die die acht Gruppen auffüllen. Diese Paarungen lauten wie folgt:

Oriente Petrolero (aus Santa Cruz in Bolivien) - Santa Fé (Bogotá, Kolumbien)
Huracán (Buenos Aires, Argentinien) - Caracas FC (Venezuela)
Puebla FC (Puebla, Mexiko) - Racing Club (Avellaneda. Provinz Buenos Aires, Argentinien)
River Plate (Montevideo, Uruguay) - Universidad de Chile (Santiago, Chile)
Independiente del Valle (Sanloquí, Pichincha, Ecuador) - Club Guaraní, Asunción, Paraguay)
Universidad César Vallejo CF (Trujillo, Peru) - Sao Paulo FC (Sao Paulo, Brasilien)

Die Hinspiele finden zwischen dem 02.02 und 04.02 statt, die Rückspiele zwischen dem 09.02. und 11.02.

Wenn ich Zeit und Lust habe und zudem feststeht, wer die Qualifikation überstanden hat, trage ich dann auch irgendwann die Gruppen ein.
#
So, die ersten Spiele sind durch:

Huracán (Buenos Aires, Argentinien) - Caracas FC (Venezuela) 1:0 (Rückspiel nächste Woche Dienstag)
River Plate (Montevideo, Uruguay) - Universidad de Chile (Santiago, Chile)  2:0 (dito)
#
Heute Nacht spielten César Vallejo (Peru) - Sao Paulo FC (Brasilien) 1:1

Sao Paulo scheint sich so langsam auf die vorgegebene Taktik des neuen Trainers einzustellen und wackelt nicht mehr so arg in der Defensive wie eigentlich die komplette letzte Saison hindurch. Sie haben das Spiel über 90 Minuten beherrscht, gerieten aber durch einen sehenswerten Schlenzer in den rechten Winkel in Rückstand. Danach hatte Universidad César Vallejo starke 5 Minuten un d erspielte sich noch zwei weitere Chancen. Den Rest der Zeit rannte Sao Paulo an, traf aber nur Torwart oder Latte. Ein Wembley-Tor-Kopfball wurde nicht anerkannt.

In einer Woche folgt das Rückspiel - wegen Umbauarbeiten nicht im Morumbi sondern im Pacaembu.
Die drei restlichen Hinspiele steigen heute Nacht.
#
Die verbliebenen drei Hinspiele wurden ausgetragen. Die Partien (der Einfachheit gleich alle 6 Paarungen) endeten wie folgt:

Oriente Petrolero (aus Santa Cruz in Bolivien) - Santa Fé (Bogotá, Kolumbien) 1:3
Huracán (Buenos Aires, Argentinien) - Caracas FC (Venezuela) 1:0
Puebla FC (Puebla, Mexiko) - Racing Club (Avellaneda. Provinz Buenos Aires, Argentinien) 2:2
River Plate (Montevideo, Uruguay) - Universidad de Chile (Santiago, Chile) 2:0
Independiente del Valle (Sanloquí, Pichincha, Ecuador) - Club Guaraní, Asunción, Paraguay) 1:0
Universidad César Vallejo CF (Trujillo, Peru) - Sao Paulo FC (Sao Paulo, Brasilien) 1:1

Santa Fé ist als einzigem Team ein Auswärtssieg gelungen und bei drei Auswärtstoren stehen die Kolumbianer quasi mit einem Bein schon in der Gruppenphase. Aber das letzte Jahr hat ja gezeigt, dass immer wieder Überraschungen drin sind.
#
Die verbliebenen drei Hinspiele wurden ausgetragen. Die Partien (der Einfachheit gleich alle 6 Paarungen) endeten wie folgt:

Oriente Petrolero (aus Santa Cruz in Bolivien) - Santa Fé (Bogotá, Kolumbien) 1:3
Huracán (Buenos Aires, Argentinien) - Caracas FC (Venezuela) 1:0
Puebla FC (Puebla, Mexiko) - Racing Club (Avellaneda. Provinz Buenos Aires, Argentinien) 2:2
River Plate (Montevideo, Uruguay) - Universidad de Chile (Santiago, Chile) 2:0
Independiente del Valle (Sanloquí, Pichincha, Ecuador) - Club Guaraní, Asunción, Paraguay) 1:0
Universidad César Vallejo CF (Trujillo, Peru) - Sao Paulo FC (Sao Paulo, Brasilien) 1:1

Santa Fé ist als einzigem Team ein Auswärtssieg gelungen und bei drei Auswärtstoren stehen die Kolumbianer quasi mit einem Bein schon in der Gruppenphase. Aber das letzte Jahr hat ja gezeigt, dass immer wieder Überraschungen drin sind.
#
Rein von den bisherigen Ergebnissen, noch kaum echte Überraschung dabei. Sao Paulo wird das Ding zu Hause klar machen. Puebla wird mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein können, denn in Argentinien stolpert es sich leicht.
#
die ersten zwei Begegnungen sind durch:

River Plate (Uruguay) hat bei "La U" ein 0:0 erkämpft und sich damit, dank des Hinspielsieges für die Gruppenphase qualifiziert.

Huracán hat in Caracas 2:1 verloren, dank der Auswärtstorregel nach dem 1:0-Hinspiel-Sieg aber ebenfalls die Gruppenphase erreicht. Huracán hat dabei das entscheidende Tor erst in der Nachspielzeit erzielt. Das ist insofern bemerkenswert, als sie nach 75 Minuten einen Platzverweise zu verkraften hatten und kurz darauf das 2:0 fingen. Aber sie haben sich noch mal gefangen.

Heute Nacht spielen Racing - Puebla und Sao Paulo - César Vallejo
#
Eieiei, der Mannschaftsbus von Huracán hatte nach dem Spiel noch einen Unfall. Dem Mittelfeldspieler Patricio Toranzo mussten 4 Zehen des linken Fußes zumindest teilweise amputiert werden. Allem Anschein nach soll er seine Karriere aber fortsetzen können, da der große Zeh nicht betroffen sei und die Gewichtsverlagerung, also die Balance nicht beeinträchtigt sei. Alles in allem muss man fast noch sagen, dass der Unfall regelrecht glimpflich verlaufen ist

Hier habe ich die Nachricht her:

http://globoesporte.globo.com/futebol/futebol-internacional/futebol-argentino/noticia/2016/02/medico-diz-que-atleta-do-huracan-teve-quatro-dedos-parcialmente-amputados.html

Auf dem letzten Bild (rechts, in weiß) sieht man Toranzo quasi kurz zuvor in Aktion (mit dem Haarband)

Dem Torschützen Diego Mendoza mussten operativ Glassplitter entfernt werden.

Zu dem Unfall ist es offenbar gekommen, weil der Bus in einer Steigung die Bremsen verloren haben soll.
#
hier noch ein Bild des Fußes von Teranzo:

http://globoesporte.globo.com/blogs/especial-blog/brasil-mundial-fc/post/imagem-forte-jornal-publica-suposta-foto-do-pe-de-argentino-apos-acidente.html

Nicht sehr appetitlich. Bitte den Kaffee erst runterschlucken.

In den beiden gestrigen Spielen setzten sich Sao Paulo (zuhause 1:0 gegen César Vallejo) und Racing (1:0 gegen Puebla) durch.
Damit sind in der Gruppenphase 6 Argentinier und 5 Brasilianer vertreten.
Bei Sao Paulo mausert sich Rogério so langsam zu Publikumsliebling. Zwar hätte denen zur Qualifikation auch ein 0:0 gereicht, nach einem, wie verlautbart wird, insgesamt recht lahmem Spiel, in dem wieder einige Chancen vergeigt worden sind und einem verschossenen Elfer wurden die Fans dann aber doch irgendwann unruhig, Rogério wurde eingewechselt und traf mit seinem ersten Ballkontakt. Nachdem er den Club (ebenfalls erst spät und nach Einwechslung) in die zur Teilnahme an der Libertadores berechtigenden Ränge geschossen hatte, darf er sich in dem eigentlich starken Offensivverbund nun wohl doch mehr Hoffnung auf Einsatzzeit machen
#
hier noch ein Bild des Fußes von Teranzo:

http://globoesporte.globo.com/blogs/especial-blog/brasil-mundial-fc/post/imagem-forte-jornal-publica-suposta-foto-do-pe-de-argentino-apos-acidente.html

Nicht sehr appetitlich. Bitte den Kaffee erst runterschlucken.

In den beiden gestrigen Spielen setzten sich Sao Paulo (zuhause 1:0 gegen César Vallejo) und Racing (1:0 gegen Puebla) durch.
Damit sind in der Gruppenphase 6 Argentinier und 5 Brasilianer vertreten.
Bei Sao Paulo mausert sich Rogério so langsam zu Publikumsliebling. Zwar hätte denen zur Qualifikation auch ein 0:0 gereicht, nach einem, wie verlautbart wird, insgesamt recht lahmem Spiel, in dem wieder einige Chancen vergeigt worden sind und einem verschossenen Elfer wurden die Fans dann aber doch irgendwann unruhig, Rogério wurde eingewechselt und traf mit seinem ersten Ballkontakt. Nachdem er den Club (ebenfalls erst spät und nach Einwechslung) in die zur Teilnahme an der Libertadores berechtigenden Ränge geschossen hatte, darf er sich in dem eigentlich starken Offensivverbund nun wohl doch mehr Hoffnung auf Einsatzzeit machen
#
Santa Fé - Oriente Petrolero 3:0
Guaraní (Paraguay) - Independiente del Valle 2:1

damit haben sich Santa Fé und Independiente del Valle für die Gruppenphase qualifiziert und diese damit auch komplettiert. Auch Corinthians dürfte aufatmen, sind sie doch letztes Jahr über den krassen Außenseiter Guaraní gestolpert.

Nächste Woche Dienstag beginnt dann also die Gruppenphase.
#
So, heute beginnt die Gruppenphase. Dein Tricolor, Frankfurter-Bob, steigt allerdings erst morgen ein.

Bin übrigens, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Du das Tricolor-Gaúcho meintest, gar nicht mehr auf Deine Aussage zu den machbaren Gegnern eingegangen. Es ist sicher so, dass es in der Gruppe keine unschlagbare Mannschaft gibt, aber ich schätze die Teams relativ ausgeglichen stark ein und gerade bei den beiden Auswärtsspielen in der Höhe kann man schon mal stolpern und San Lorenzo ist zuhause auch nicht zuletzt wegen der Atmosphäre alles andere als Laufkundschaft.

Klar, normalerweise sollte Gremio die beste Mannschaft der Gruppe stellen und sollte das zuhause ausgleichen können. Aber für mich ist das insgesamt die am stärksten besetzte Gruppe.
#
River Plate (Uruguay) - Palmeiras Sao Paulo 2:2
Deportivo Táchira - Olimpia 2:1
Santa Fé - Cerro Porteno 0:0

Palmeiras ging zweimal in Führung, River Plate konnte beide Male noch ausgleichen. Es trafen: 0:1, 34ste Minute, Jean; 1:1, 50ste Minute, Michael Santos per Foulelfmeter; 1:2, 57ste Minute, Gabriel Jesus; 2:2, 63ste Minute, Montelongo)

bei Palmeiras wurde Lucas Barrios nach 57 Minuten ausgewechselt, der unverwüstliche Zé Roberto hingegen hat durchgespielt


Teilen