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Terror - Was tun?

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Maabootsche schrieb:

stefank schrieb:

... Allein in Deutschland werden pro Jahr hunderte Radfahrer durch Rechtsabbieger getötet, tausend schwer und mehr als zehntausend leichtverletzt. ...

Ich halte ja generell nicht viel von dieser Gestorben-Wird-Ja-Schließlich-Immer-Statistik-Argumentation, damit könnte man auch die Vorgänge in Charlottesville oder auch die NSU-Morde kleinreden: "Ach, Mord durch Nazis, da mach Dir mal keine Sorgen, aber fahr bloß nicht Rad."
Zum einem funktioniert das menschliche Gemüt eben nicht so ("Hm, Radfahren habe ich bisher immer noch ganz gut hinbekommen, aber gegen einen Amokfahrer im Auto habe ich wenig Chancen.") und verlangt nach Sicherungen.
Da haben wir dann schon eine Vielzahl von Leuten, die von einem solchen Anschlag betroffen sind, allein weil sie sich vor künftigen fürchten und Gedanken drüber machen.
Zum anderen ist da auf der anderen Seite immer noch ein Unterschied, nämlich daß der Rechtsabbieger keine Leute umbringen will.


Schade, ich hätte nicht gedacht, dass du dir das Missverstehen so leicht machst. Es ging ja überhaupt nicht um den Terror als solchen,, sondern um die Größenordnung des Problems im Vergleich mit den angemessen Maßnahmen. Und da erscheint es schon überzogen, angesichts der tatsächlichen Terrorgefahr alle großen Städte zu verbarrikadieren. Zumal es ja dann nur, wie ich ebenfalls schrieb, zu einem Ausweichverhalten des Terrors käme, der eben andere Begehungsweisen wählt. Da ist die Frage schon erlaubt, was Politiker bezwecken, die alle Arten von Terrorabwehr propagieren, und bei einem quantitativ so viel größeren Problem wie den getöteten Radfahrern achtlos die Schultern zucken: "Da kann man nichts machen". Das irrationale Bedürfnis nach Scheinsicherheit von Bevölkerungskreisen in allen Ehren: Man kann auch den Dreijährigen verstehen, der den Stuhl tritt, an dem er sich gestoßen hat. Er hat aber trotzdem Unrecht. Ich kann nur wiederholen, sich die Arbeiten von Herfried Münkler zum Thema anzuschauen: "Unter diesen Umständen greift die Strategie terroristischer Reaktionsprovokation, was heißt, dass die Pointe der Anschläge nicht in den Plänen und Absichten der Angreifer, sondern in der Reaktion der angegriffenen Gesellschaften beziehungsweise Staaten liegt."
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stefank schrieb:

Schade, ich hätte nicht gedacht, dass du dir das Missverstehen so leicht machst. Es ging ja überhaupt nicht um den Terror als solchen,, sondern um die Größenordnung des Problems im Vergleich mit den angemessen Maßnahmen. Und da erscheint es schon überzogen, angesichts der tatsächlichen Terrorgefahr alle großen Städte zu verbarrikadieren.

Genau, zusätzlich zu den Radfahropfern durch Rechtsabbieger könnte man noch darauf hinweisen, dass der Transporter, mit dem der Terroranschlag ausgeführt wurde, vermutlich ein Diesel war.
Damit wäre doch jedem schlagartig klar, welche tatsächlichen Probleme in Europa vordringlich zu lösen sind.
Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.

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stefank schrieb:

Schade, ich hätte nicht gedacht, dass du dir das Missverstehen so leicht machst. Es ging ja überhaupt nicht um den Terror als solchen,, sondern um die Größenordnung des Problems im Vergleich mit den angemessen Maßnahmen. Und da erscheint es schon überzogen, angesichts der tatsächlichen Terrorgefahr alle großen Städte zu verbarrikadieren.

Genau, zusätzlich zu den Radfahropfern durch Rechtsabbieger könnte man noch darauf hinweisen, dass der Transporter, mit dem der Terroranschlag ausgeführt wurde, vermutlich ein Diesel war.
Damit wäre doch jedem schlagartig klar, welche tatsächlichen Probleme in Europa vordringlich zu lösen sind.
Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.

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Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Würde man zynisch alleine auf die Opferzahlen schauen, wäre es z.B auch unsinnig, im Bereich der Aufklärung von Mordstraftaten einen relativ betrachtet größeren Aufwand zu betreiben, als im Bereich der Verkehrsdelikte.
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Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Würde man zynisch alleine auf die Opferzahlen schauen, wäre es z.B auch unsinnig, im Bereich der Aufklärung von Mordstraftaten einen relativ betrachtet größeren Aufwand zu betreiben, als im Bereich der Verkehrsdelikte.
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amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...
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stefank schrieb:

Schade, ich hätte nicht gedacht, dass du dir das Missverstehen so leicht machst. Es ging ja überhaupt nicht um den Terror als solchen,, sondern um die Größenordnung des Problems im Vergleich mit den angemessen Maßnahmen. Und da erscheint es schon überzogen, angesichts der tatsächlichen Terrorgefahr alle großen Städte zu verbarrikadieren.

Genau, zusätzlich zu den Radfahropfern durch Rechtsabbieger könnte man noch darauf hinweisen, dass der Transporter, mit dem der Terroranschlag ausgeführt wurde, vermutlich ein Diesel war.
Damit wäre doch jedem schlagartig klar, welche tatsächlichen Probleme in Europa vordringlich zu lösen sind.
Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.

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Al Dente schrieb:

Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.


Stimmt.

http://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel-stickoxide-toeten-menschen100.html

Also zwischen 20.8.16 bis 19.8.17 umgerechnet 11400 Tote durch Abgase. Gut, jetzt könnte man mit dem Argument kommen, dass diese Leute vielleicht auch so gestorben wären und die Abgase nur dazu beigetragen haben, dass es früher geschehen ist. Also rechnen wir einfach mal ein Jahr verlorene Lebenszeit pro Fall. Das ist eine sehr konservative Schätzung. Vermutlich ist es mehr.

Macht 11400 Lebensjahre in der EU in den letzten 12 Monaten.

In dem selben Zeitraum sind innerhalb der EU 69 Menschen durch islamistischen Terror gestorben.

Nehmen wir an, dass die Menschen vornehmlich jung waren und noch 40 Jahre zu leben hatten (Durchschnittsalter damit Mitte bis Ende 30), so kommen wir auf 2760 verlorene Lebensjahre.

Was ist jetzt gefährlicher? Und gilt unsere Regierung aufgrund ihrer Ar...kriecherei bei der Autoindustrie dann als Terrorunterstützer?

Und um dem gestrandeten Amsterdamer noch zu antworten: Die islamistischen Terroristen greifen unser Werte- und Gesellschaftssystem an. Vollkommen richtig. Daher ist dieses Thema wichtig und von hoher Bedeutung. Aber man muss auch überlegen, wie die Terroristen es erreichen können, dass dieses System auch zerstört wird.
Denn unser Wertesystem und Gesellschaftssystem steht und fällt mit dem, was wir denken, fühlen und für was wir leben. Sie versuchen, den Hass gegen Muslime so lange zu schüren, bis dieser Hass so groß ist, dass die Taten, die daraus resultieren, weitere Muslime in die Arme der Islamisten treibt und diese ihre Kämpfer- und Unterstützeranzahl steigern können.
Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.
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amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...
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FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...
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Al Dente schrieb:

Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.


Stimmt.

http://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel-stickoxide-toeten-menschen100.html

Also zwischen 20.8.16 bis 19.8.17 umgerechnet 11400 Tote durch Abgase. Gut, jetzt könnte man mit dem Argument kommen, dass diese Leute vielleicht auch so gestorben wären und die Abgase nur dazu beigetragen haben, dass es früher geschehen ist. Also rechnen wir einfach mal ein Jahr verlorene Lebenszeit pro Fall. Das ist eine sehr konservative Schätzung. Vermutlich ist es mehr.

Macht 11400 Lebensjahre in der EU in den letzten 12 Monaten.

In dem selben Zeitraum sind innerhalb der EU 69 Menschen durch islamistischen Terror gestorben.

Nehmen wir an, dass die Menschen vornehmlich jung waren und noch 40 Jahre zu leben hatten (Durchschnittsalter damit Mitte bis Ende 30), so kommen wir auf 2760 verlorene Lebensjahre.

Was ist jetzt gefährlicher? Und gilt unsere Regierung aufgrund ihrer Ar...kriecherei bei der Autoindustrie dann als Terrorunterstützer?

Und um dem gestrandeten Amsterdamer noch zu antworten: Die islamistischen Terroristen greifen unser Werte- und Gesellschaftssystem an. Vollkommen richtig. Daher ist dieses Thema wichtig und von hoher Bedeutung. Aber man muss auch überlegen, wie die Terroristen es erreichen können, dass dieses System auch zerstört wird.
Denn unser Wertesystem und Gesellschaftssystem steht und fällt mit dem, was wir denken, fühlen und für was wir leben. Sie versuchen, den Hass gegen Muslime so lange zu schüren, bis dieser Hass so groß ist, dass die Taten, die daraus resultieren, weitere Muslime in die Arme der Islamisten treibt und diese ihre Kämpfer- und Unterstützeranzahl steigern können.
Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.
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@Werner:

Schon mal überlegt in die Politik zu gehen?
Egal für welche Partei du antreten würdest, meine Stimme hättest du sicher!
Chapeau für diesen Post, wie praktisch für alle Anderen auch. Danke für diese immer wieder rationellen, aufgeräumten und fundierten Meinungen.
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Schleimer.

Politik ist ein zu schmutziges Geschäft. Zu viel Vitamin B. Dafür wäre ich zu sensibel.
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Schleimer.

Politik ist ein zu schmutziges Geschäft. Zu viel Vitamin B. Dafür wäre ich zu sensibel.
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Dann machs wie Macron und mach deine eigne Partei auf. Die "SGE" (Sozial Gerecht Engagiert).
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stefank schrieb:

Schade, ich hätte nicht gedacht, dass du dir das Missverstehen so leicht machst. Es ging ja überhaupt nicht um den Terror als solchen,, sondern um die Größenordnung des Problems im Vergleich mit den angemessen Maßnahmen. Und da erscheint es schon überzogen, angesichts der tatsächlichen Terrorgefahr alle großen Städte zu verbarrikadieren.

Genau, zusätzlich zu den Radfahropfern durch Rechtsabbieger könnte man noch darauf hinweisen, dass der Transporter, mit dem der Terroranschlag ausgeführt wurde, vermutlich ein Diesel war.
Damit wäre doch jedem schlagartig klar, welche tatsächlichen Probleme in Europa vordringlich zu lösen sind.
Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.

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Al Dente schrieb:

Genau, zusätzlich zu den Radfahropfern durch Rechtsabbieger könnte man noch darauf hinweisen, dass der Transporter, mit dem der Terroranschlag ausgeführt wurde, vermutlich ein Diesel war.
Damit wäre doch jedem schlagartig klar, welche tatsächlichen Probleme in Europa vordringlich zu lösen sind.
Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.


Chapeau. Selbst die Erklärung zum Missverständnis missverstanden.
Das Thema ist nicht die Relativierung von Terroropfern, sondern die Frage, ob aufgrund einer bestimmten Anschlagsart (Fahrzeug in Menschmassen reinfahren) unsere Städte komplett umgebaut werden sollten.
Echt faszinierend, dass die Begriffstutzigkeit immer an einem bestimmten Ende des politischen Spektrums zu finden ist.
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FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...
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amsterdam_stranded schrieb:

FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...

Ah. Wie erwartet ist man sich zu fein das klarzustellen. Gut, dann konkretisieren ich das mal.
Im Endeffekt nimmst du den Menschen die durch Terroranschläge zu tode kommen ihre Individualität. Du instrumentalisiert sie im Namen einer "größeren Sache", hier redest du vom Werte- und Gesellschaftssystem.
Gleichzeitig machst du klar, dass die zigtausend Toten die Jahr für Jahr auf den Straßen ihr Leben lassen keine Bedeutung haben. Man muss hier unter keinen Umständen persönliche Freiheiten zum Schutz aller in Frage stellen  (z.B. Thema Tempolimit), während man angesichts der paar Dutzend Anschlagsopfer umfassend Grundrechte einschränken oder massive Eingriffe in den öffentlichen Raum rechtfertigen kann.
Weil "übergeordnetes Interesse".
Das ist ein Staatsverständnis das einer kollektivistischen Idee in der die sog. Gemeinschaft und das Funktionieren derselben alles sind, der Einzelne aber nichts.
Das impliziert deine Unterscheidung zwischen Terror- und Unfalltoten.
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Al Dente schrieb:

Die Todesopfer durch islamistischen und anderem Terror stehen doch auch in keinem Verhältnis zu den Opfern durch mörderische Dieselabgase.


Stimmt.

http://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel-stickoxide-toeten-menschen100.html

Also zwischen 20.8.16 bis 19.8.17 umgerechnet 11400 Tote durch Abgase. Gut, jetzt könnte man mit dem Argument kommen, dass diese Leute vielleicht auch so gestorben wären und die Abgase nur dazu beigetragen haben, dass es früher geschehen ist. Also rechnen wir einfach mal ein Jahr verlorene Lebenszeit pro Fall. Das ist eine sehr konservative Schätzung. Vermutlich ist es mehr.

Macht 11400 Lebensjahre in der EU in den letzten 12 Monaten.

In dem selben Zeitraum sind innerhalb der EU 69 Menschen durch islamistischen Terror gestorben.

Nehmen wir an, dass die Menschen vornehmlich jung waren und noch 40 Jahre zu leben hatten (Durchschnittsalter damit Mitte bis Ende 30), so kommen wir auf 2760 verlorene Lebensjahre.

Was ist jetzt gefährlicher? Und gilt unsere Regierung aufgrund ihrer Ar...kriecherei bei der Autoindustrie dann als Terrorunterstützer?

Und um dem gestrandeten Amsterdamer noch zu antworten: Die islamistischen Terroristen greifen unser Werte- und Gesellschaftssystem an. Vollkommen richtig. Daher ist dieses Thema wichtig und von hoher Bedeutung. Aber man muss auch überlegen, wie die Terroristen es erreichen können, dass dieses System auch zerstört wird.
Denn unser Wertesystem und Gesellschaftssystem steht und fällt mit dem, was wir denken, fühlen und für was wir leben. Sie versuchen, den Hass gegen Muslime so lange zu schüren, bis dieser Hass so groß ist, dass die Taten, die daraus resultieren, weitere Muslime in die Arme der Islamisten treibt und diese ihre Kämpfer- und Unterstützeranzahl steigern können.
Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.
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SGE_Werner schrieb:

Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.

Danke, Werner. Ich kann zwar nicht sicher feststellen, ob der Gestrandete und der Bissfeste nicht in der Lage oder nicht Willens sind, diesen auch meinem Beitrag zu Grunde liegenden Gedanken zu verstehen, vermute allerdings das Letztere.
Wenn man den vielzitierten Begriff des asymetrischen Kriegs in Europa unter dem Gesichtspunkt betrachtet, wen der IS und Konsorten da ins Feld schickt, dann bieten diese Gotteskrieger doch insgesamt ein ziemlich jämmerliches Bild. Durchweg geistig zumindest Verwirrte, die zumeist kein anderes Kampfmittel haben als ein langes Messer oder ein Lieferauto. Damit richten sie viel Schaden und menschliches Leid an - aber eben unter armen Teufeln, die mit diesem Krieg genauso wenig zu tun haben wie ihre Leidensgenossen, die von einer Drohne als Kollateralschaden erwischt werden. Selbst nach den Anschlägen von Paris, bei denen die Täter ja immerhin Kalaschnikows mitgebracht hatten, konnte man feststellen, dass ihre Angriffskraft nicht einmal für einen Gendarmerieposten in der Provinz reichen würde. Gemeinsam haben diese Freunde des Dschihad vor allem eines: Den Entschluss, dieses irdische Jammertal zu verlassen. Dieser Wunsch geht bei jedem Anschlag regelmäßig in Erfüllung, so dass das Reservoir an willigen Paradiesreisenden doch begrenzt ist. So schaffen sie es in den Brennpunkt im Fernsehen - aber mittlerweile auch nur ab 10 Toten aufwärts oder wenn wenigstens ein Deutscher dabei ist.
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amsterdam_stranded schrieb:

FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...

Ah. Wie erwartet ist man sich zu fein das klarzustellen. Gut, dann konkretisieren ich das mal.
Im Endeffekt nimmst du den Menschen die durch Terroranschläge zu tode kommen ihre Individualität. Du instrumentalisiert sie im Namen einer "größeren Sache", hier redest du vom Werte- und Gesellschaftssystem.
Gleichzeitig machst du klar, dass die zigtausend Toten die Jahr für Jahr auf den Straßen ihr Leben lassen keine Bedeutung haben. Man muss hier unter keinen Umständen persönliche Freiheiten zum Schutz aller in Frage stellen  (z.B. Thema Tempolimit), während man angesichts der paar Dutzend Anschlagsopfer umfassend Grundrechte einschränken oder massive Eingriffe in den öffentlichen Raum rechtfertigen kann.
Weil "übergeordnetes Interesse".
Das ist ein Staatsverständnis das einer kollektivistischen Idee in der die sog. Gemeinschaft und das Funktionieren derselben alles sind, der Einzelne aber nichts.
Das impliziert deine Unterscheidung zwischen Terror- und Unfalltoten.
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FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...

Ah. Wie erwartet ist man sich zu fein das klarzustellen. Gut, dann konkretisieren ich das mal.
Im Endeffekt nimmst du den Menschen die durch Terroranschläge zu tode kommen ihre Individualität. Du instrumentalisiert sie im Namen einer "größeren Sache", hier redest du vom Werte- und Gesellschaftssystem.
Gleichzeitig machst du klar, dass die zigtausend Toten die Jahr für Jahr auf den Straßen ihr Leben lassen keine Bedeutung haben. Man muss hier unter keinen Umständen persönliche Freiheiten zum Schutz aller in Frage stellen  (z.B. Thema Tempolimit), während man angesichts der paar Dutzend Anschlagsopfer umfassend Grundrechte einschränken oder massive Eingriffe in den öffentlichen Raum rechtfertigen kann.
Weil "übergeordnetes Interesse".
Das ist ein Staatsverständnis das einer kollektivistischen Idee in der die sog. Gemeinschaft und das Funktionieren derselben alles sind, der Einzelne aber nichts.
Das impliziert deine Unterscheidung zwischen Terror- und Unfalltoten.



Meine Aussage war, dass die Art des Angriffes/Deliktes unterschiedliche Maßnahmen erfordern kann, die nicht alleine an der Opferzahl festzumachen sind. Dabei kann auch der Hintergrund einer Tat entscheidend sein. So wieder z.B. nicht ohne Grund in repressiven Hinsicht mehr Aufwand in die Sanktionierung eines Mordes investiert als in die eines Verkehrsdeliktes, obwohl rein zahlenmäßig die erste Kategorie deutlich hinter der zweite zurücktritt.

Und nun schau Dir mal an, was für einen populistischen Dreck Du mir unterstellen wolltest. Nimmt es da Wunder, dass ich darauf nicht eingegangen bin?

Wie es besser geht, hat Werner mit seinem sehr guten Beitrag bewiesen.
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SGE_Werner schrieb:

Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.

Danke, Werner. Ich kann zwar nicht sicher feststellen, ob der Gestrandete und der Bissfeste nicht in der Lage oder nicht Willens sind, diesen auch meinem Beitrag zu Grunde liegenden Gedanken zu verstehen, vermute allerdings das Letztere.
Wenn man den vielzitierten Begriff des asymetrischen Kriegs in Europa unter dem Gesichtspunkt betrachtet, wen der IS und Konsorten da ins Feld schickt, dann bieten diese Gotteskrieger doch insgesamt ein ziemlich jämmerliches Bild. Durchweg geistig zumindest Verwirrte, die zumeist kein anderes Kampfmittel haben als ein langes Messer oder ein Lieferauto. Damit richten sie viel Schaden und menschliches Leid an - aber eben unter armen Teufeln, die mit diesem Krieg genauso wenig zu tun haben wie ihre Leidensgenossen, die von einer Drohne als Kollateralschaden erwischt werden. Selbst nach den Anschlägen von Paris, bei denen die Täter ja immerhin Kalaschnikows mitgebracht hatten, konnte man feststellen, dass ihre Angriffskraft nicht einmal für einen Gendarmerieposten in der Provinz reichen würde. Gemeinsam haben diese Freunde des Dschihad vor allem eines: Den Entschluss, dieses irdische Jammertal zu verlassen. Dieser Wunsch geht bei jedem Anschlag regelmäßig in Erfüllung, so dass das Reservoir an willigen Paradiesreisenden doch begrenzt ist. So schaffen sie es in den Brennpunkt im Fernsehen - aber mittlerweile auch nur ab 10 Toten aufwärts oder wenn wenigstens ein Deutscher dabei ist.
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stefank schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.

Danke, Werner. Ich kann zwar nicht sicher feststellen, ob der Gestrandete und der Bissfeste nicht in der Lage oder nicht Willens sind, diesen auch meinem Beitrag zu Grunde liegenden Gedanken zu verstehen, vermute allerdings das Letztere.


Hast Du schon mal in Betracht gezogen, dass man die Opfer-Massnahmen-Relation schlicht auch anders bewerten kann als Du?

Eine zu der eigenen Meinung gegenläufigen Argumention kann natürlich nach deinem Selbstbild nur durch Unverständnis des Anderen begründet sein.
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so leid es mir für die opfer tut, aber ich habe noch immer mehr angst vor besoffenen autofahrern und fürchte noch immer dass meine lebenserwartung eher vom umweltverhalten der industrie beeinträchtigt ist als von ein paar verwirrten idioten.

wenn die terroristen den staat und unser leben aushebeln wollen, dann schaffen sie das nur wenn wir nach ihrer pfeiffe tanzen und unsere freiheit für ein vermeintliches mehr an sicherheit aufgeben. wie weit soll das gehen? keine spitzen und scharfen gegenstände mehr im kaufhaus? leibesvisitationen vor dem supermarkt? augenscanner in kraftwagen? stadionverbot für alle?

wer 100% sicher vor terrorismus und gewalt sein möchte der muss sich mit ausreichend lebensmitteln irgendwo einbunkern, allem anderen haftet ein restrisiko an. es mag eine unangenehme nachricht sein, aber das leben ist gefährlich und unberechenbar. und mit ständiger angst kann man es sich zur hölle machen.

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FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Der Relativierungsversuch mit dem Verweis auf die Radfahropfer im normalen Verkehrsablauf verfängt bereits deshalb nicht, weil bei einer Terrorattacke - im Gegensatz zu einem Verkehrsunfall - unser gesamtes Werte- und Gesellschaftssystem angegriffen wird. Alleine das rechtfertigt m.E. weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

Lese ich das richtig?
Todesopfer sind nur dann ein Problem für unser Werte- und Gesellschaftssystem, wenn sie durch irgendwie gearteten Terror zu beklagen sind?
Oder anders gefragt: Tote müssen zu einem ideologischen Zweck instrumentalisierbar sein, damit unsere Wertegemeinschaft sich überhaupt bemüht sie wahrzunehmen und weitere potentielle Tode zu verhindern?
Na dann ...


Ich fürchte, Du wirst noch einen weiteren Leseversuch unternehmen müssen...

Ah. Wie erwartet ist man sich zu fein das klarzustellen. Gut, dann konkretisieren ich das mal.
Im Endeffekt nimmst du den Menschen die durch Terroranschläge zu tode kommen ihre Individualität. Du instrumentalisiert sie im Namen einer "größeren Sache", hier redest du vom Werte- und Gesellschaftssystem.
Gleichzeitig machst du klar, dass die zigtausend Toten die Jahr für Jahr auf den Straßen ihr Leben lassen keine Bedeutung haben. Man muss hier unter keinen Umständen persönliche Freiheiten zum Schutz aller in Frage stellen  (z.B. Thema Tempolimit), während man angesichts der paar Dutzend Anschlagsopfer umfassend Grundrechte einschränken oder massive Eingriffe in den öffentlichen Raum rechtfertigen kann.
Weil "übergeordnetes Interesse".
Das ist ein Staatsverständnis das einer kollektivistischen Idee in der die sog. Gemeinschaft und das Funktionieren derselben alles sind, der Einzelne aber nichts.
Das impliziert deine Unterscheidung zwischen Terror- und Unfalltoten.



Meine Aussage war, dass die Art des Angriffes/Deliktes unterschiedliche Maßnahmen erfordern kann, die nicht alleine an der Opferzahl festzumachen sind. Dabei kann auch der Hintergrund einer Tat entscheidend sein. So wieder z.B. nicht ohne Grund in repressiven Hinsicht mehr Aufwand in die Sanktionierung eines Mordes investiert als in die eines Verkehrsdeliktes, obwohl rein zahlenmäßig die erste Kategorie deutlich hinter der zweite zurücktritt.

Und nun schau Dir mal an, was für einen populistischen Dreck Du mir unterstellen wolltest. Nimmt es da Wunder, dass ich darauf nicht eingegangen bin?

Wie es besser geht, hat Werner mit seinem sehr guten Beitrag bewiesen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Meine Aussage war, dass die Art des Angriffes/Deliktes unterschiedliche Maßnahmen erfordern kann, die nicht alleine an der Opferzahl festzumachen sind. Dabei kann auch der Hintergrund einer Tat entscheidend sein. So wieder z.B. nicht ohne Grund in repressiven Hinsicht mehr Aufwand in die Sanktionierung eines Mordes investiert als in die eines Verkehrsdeliktes, obwohl rein zahlenmäßig die erste Kategorie deutlich hinter der zweite zurücktritt.

Es ist bezüglich des Aufwands völlig unerheblich, ob es ein Mord- oder Verkehrsdelikt gibt. Der Aufwand entsteht durch eine klare oder unklare Faktenlage. Bspw. wird ein Unfall mit Todesfolge und Fahrerflucht kaum zu weniger aufwendigen Ermittlungen führen als ein anderes Tötungsdelikt!
Ganz davon abgesehen ging es darum, dass du unterstellt hättest, der Tod von Menschen der durch Terror verursacht wurde wäre in der Konsequenz anders zu werten und behandeln als ein anderes unnatürliches Ableben.
Du wechselst jetzt das Thema. Du wirst wohl wissen warum.
Und beschwere dich nicht wenn man interpretiert. Du wurdest gefragt und hast nur einen dummen Spruch geliefert. Aber da wusstest du wahrscheinlich schon,

amsterdam_stranded schrieb:

was für einen populistischen Dreck Du mir unterstellen wolltest


Hättest du dir die Mühe gemacht im Sinne einer Diskussion auf meine Nachfrage anständig zu antworten, wäre ich niemals auf die Idee gekommen zu interpretieren.
Obwohl - was du jetzt geliefert hast ist argumentativ doch recht armselig!
Und, mit Verlaub, achte doch ein wenig auf deine Grammatik! Das kannst du doch besser!
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stefank schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Gestern sind in Barcelona wieder die Leute auf den Straßen gewesen und haben ihr Leben weiter gelebt. Was haben die Terroristen erreicht? Nichts. Sie haben erst dann was erreicht, wenn sich ein Hass gegen Muslime bildet, den die Terroristen zur Rekrutierung nutzen können. Ob das den Terroristen gelingt, ob sie ihr Ziel erreichen, das liegt nicht in deren Händen und auch nicht in den Händen der Sicherheitsbehörden. Das liegt in unseren Händen, in unseren Gefühlen und Gedanken.
Wir entscheiden, ob wir denen Terroristen bei ihrem Plan, uns für ihre Pläne zu nutzen, helfen, oder ob wir sie ins Leere laufen lassen. Dass wir gleichzeitig versuchen müssen, vorbeugend Anschläge zu verhindern, versteht sich von selbst.

Danke, Werner. Ich kann zwar nicht sicher feststellen, ob der Gestrandete und der Bissfeste nicht in der Lage oder nicht Willens sind, diesen auch meinem Beitrag zu Grunde liegenden Gedanken zu verstehen, vermute allerdings das Letztere.


Hast Du schon mal in Betracht gezogen, dass man die Opfer-Massnahmen-Relation schlicht auch anders bewerten kann als Du?

Eine zu der eigenen Meinung gegenläufigen Argumention kann natürlich nach deinem Selbstbild nur durch Unverständnis des Anderen begründet sein.
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amsterdam_stranded schrieb:

Eine zu der eigenen Meinung gegenläufigen Argumention kann natürlich nach deinem Selbstbild nur durch Unverständnis des Anderen begründet sein.

Falsch. Unverständnis war die für mich unwahrscheinliche Annahme. Und da auch nach nochmaliger Erläuterung sowohl von mir als von Werner sich nicht mal ansatzweise mit der tatsächlichen Aussage beschäftigt wird, bin ich mir sicher: Mangelnder Wille.
Diesen Mangel kann ich allerdings gut verstehen, dienen doch martialische, öffentlich auffällige Maßnahmen sowohl der Dämonisierung des Gegners als auch zur Begründung weitergehender Maßnahmen.  
Da auch auf meinen Verweis auf Herfried Münkler nicht eingegangen wurde, mache ich es dir einfach: http://www.zeit.de/2016/31/terrorismus-opfer-zielgruppe-nizza-wuerzburg/komplettansicht


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Ich frage mich manchmal, was los wäre, wenn alle vier Wochen irgendwo in Europa rechtsradikale Terroristen in eine Menschenmenge rasen würden. Wenn Nazi-Kommandos in europäischen Innenstädten wahrlos auf Menschen feuern würden oder sich in U-Bahnen und Flughäfen in die Luft sprengen würden.

Es ist natürlich reine Spekulation und ich will wirklich niemand was unterstellen. Aber ich frage mich ernsthaft, ob dann hier auch auf die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit verwiesen würde, dass man Opfer eines solchen Nazi-Angriffs würde. Oder dass man die Opfer solcher Angriffe mit Verkehrstoten und Todesfällen aufgrund starker Schadstoffbelastung ins Verhältnis setzen würde.

Ich habe hier jedenfalls noch nicht gelesen, dass das mit den Opfern des NSU natürlich im Einzelfall tragisch ist, dass man aber mal den Ball flach halten soll, denn es sterben ja viel mehr beim Radfahren oder als Folge vom Diesel-Ausstoß. Und ich habe den Verdacht, dass über jemand, der hier so eine These vertreten würde, ganz schön her gefallen würde. Wie gesagt: Reine Spekulation
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Ich frage mich manchmal, was los wäre, wenn alle vier Wochen irgendwo in Europa rechtsradikale Terroristen in eine Menschenmenge rasen würden. Wenn Nazi-Kommandos in europäischen Innenstädten wahrlos auf Menschen feuern würden oder sich in U-Bahnen und Flughäfen in die Luft sprengen würden.

Es ist natürlich reine Spekulation und ich will wirklich niemand was unterstellen. Aber ich frage mich ernsthaft, ob dann hier auch auf die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit verwiesen würde, dass man Opfer eines solchen Nazi-Angriffs würde. Oder dass man die Opfer solcher Angriffe mit Verkehrstoten und Todesfällen aufgrund starker Schadstoffbelastung ins Verhältnis setzen würde.

Ich habe hier jedenfalls noch nicht gelesen, dass das mit den Opfern des NSU natürlich im Einzelfall tragisch ist, dass man aber mal den Ball flach halten soll, denn es sterben ja viel mehr beim Radfahren oder als Folge vom Diesel-Ausstoß. Und ich habe den Verdacht, dass über jemand, der hier so eine These vertreten würde, ganz schön her gefallen würde. Wie gesagt: Reine Spekulation
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Das wäre sehr ekelhaft. So wie es jetzt ekelhaft ist!
Aber glaubst du ernsthaft, ich würde mir deshalb wünschen, dass die Grundrechte ausgehöhlt werden oder Freiheit beschnitten wird?
Versteh mich nicht falsch. Tatsächlich würde mir das einiges mehr an Sorgen bereiten. Im Moment, Stefan hat das letztens erwähnt, versucht eine absolute Minderheit die Mehrheit anzugreifen und zu verunsichern. Dass es einen Erfolg im Sinne eines gesellschaftlichen Wandels hin zu einem islamistisch geprägten Europa geben wird, glaubt hier wohl niemand.
Dass extremer Nationalismus in Europa zu Zeiten mehrheitsfähig ist, ist hingegen nicht unrealistisch!
DAS wäre für mich der Unterschied!
Aber hoffen wir, dass es nicht dazu kommt.
Es sind schon genug verwirrte Geister unterwegs!
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Ich frage mich manchmal, was los wäre, wenn alle vier Wochen irgendwo in Europa rechtsradikale Terroristen in eine Menschenmenge rasen würden. Wenn Nazi-Kommandos in europäischen Innenstädten wahrlos auf Menschen feuern würden oder sich in U-Bahnen und Flughäfen in die Luft sprengen würden.

Es ist natürlich reine Spekulation und ich will wirklich niemand was unterstellen. Aber ich frage mich ernsthaft, ob dann hier auch auf die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit verwiesen würde, dass man Opfer eines solchen Nazi-Angriffs würde. Oder dass man die Opfer solcher Angriffe mit Verkehrstoten und Todesfällen aufgrund starker Schadstoffbelastung ins Verhältnis setzen würde.

Ich habe hier jedenfalls noch nicht gelesen, dass das mit den Opfern des NSU natürlich im Einzelfall tragisch ist, dass man aber mal den Ball flach halten soll, denn es sterben ja viel mehr beim Radfahren oder als Folge vom Diesel-Ausstoß. Und ich habe den Verdacht, dass über jemand, der hier so eine These vertreten würde, ganz schön her gefallen würde. Wie gesagt: Reine Spekulation
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Brodowin schrieb:

Ich frage mich manchmal, was los wäre, wenn alle vier Wochen irgendwo in Europa rechtsradikale Terroristen in eine Menschenmenge rasen würden. Wenn Nazi-Kommandos in europäischen Innenstädten wahrlos auf Menschen feuern würden oder sich in U-Bahnen und Flughäfen in die Luft sprengen würden.

Ja, was wäre denn dann los? Würde ich deiner Meinung nach in diesem Fall die sofortige Verbarrikadierung aller großen Städte verlangen? Oder Staatstrojaner ab Werk in jedem Computer begrüßen? Habe ich angesichts des NSU-Terors irgendwann angeregt, die Strafprozessordnung zu verschärfen? Den Geheimdienst auszubauen? Frau Zschäpe mit Stockschlägen zu traktieren? Es tut mir leid, aber deine fiktive Frage ist wenig nachgedacht und vor allem fern meiner Argumentation.
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Gute Frage Brodowin. Wahrscheinlich würden dann die User, die hier den "Linken" Relativierung vorwerfen, vermutlich auf Unfalltodeszahlen und Verkehrstote verweisen.

Aber wollen wir das wirklich heraus finden?


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