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Allein, allein.

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Im Waldstadion habe ich mich schon auf die unterschiedlichsten Arten schlecht gefühlt. Ich war wütend, traurig, enttäuscht, hilflos, apathisch, stinksauer, ängstlich, unglücklich, niedergeschmettert. So wie gestern hab ich mich noch nie gefühlt. Allein. Das lag nicht an meinen Mit-Adlern – die waren „da“. Auch nicht an der Niederlage, obwohl die sehr, sehr weh getan hat. Es lag an uns allen. Gestern im Stadion hatte ich zum ersten Mal das Gefühl: jetzt haben wir es geschafft.  Wir haben uns, im wahren Wortsinn, den Spaß verdorben. Wir haben es kaputt gemacht, geredet, diskutiert, alles das, was wichtig und gut ist rund um die Eintracht. Über einen Sieg können wir uns nicht mehr zusammen freuen und über eine unglückliche Niederlage nicht mehr zusammen ärgern und wieder berappeln. Keine Spur mehr von den Zeiten, in denen man hätte grinsen können, wenn Kweuke auf seine (noch) ungelenke Art einen Ball verstolpert, über Maddins Falltechnik käsen, über Prölls Patzer den Kopf schütteln, Bennys (vergebliche) Anstrengungen links hinten mit Galgenhumor zur Kenntnis nehmen („wenigstens Müh gibt er sich“), sich über die vorsichtige spielerische Fortentwicklung („immerhin, des Bällsche läuft dach ganz schön“) liebevoll mokieren, schließlich über Marcos Dabbischkeit und Pech vor dem Tor die Hände über dem Kopf zusammenschlagen – und dann weitermachen.

Irgendwie war es für mich gestern so als sei nach dem Abpfiff alles an einem Punkt versickert, implodiert, in sich zusammen gefallen. Es kam eins zum anderen. Die nicht enden wollende Kette von Diskussionen, Meinungen, Stellungnahmen, Streitigkeiten, Grundsatzpositionen. Das ältere Ehepaar, das reglos neben mir saß, und bei dem ich  - ungelogen – bis zum Ende des Spiels nicht sagen konnte, ob es sich um Eintracht- oder Schalke-Fans handelte. Der Security-Mensch, der direkt vor unserem Block postiert war, dessen Blick unverwandt auf uns gerichtet war und dem wir bei jeder Ecke, jedem Einwurf, der vor uns ausgeführt wurde, begegneten. Der grinsende Schermaine. Die schwarze schweigende Wand in der Westkurve, die es geschafft hat, auch dann noch zu schweigen als unsere Jungs sich abgemüht haben, vielleicht doch noch einen Punkt in Frankfurt zu behalten.

Es kommen auch wieder andere Tage. Ich weiß. Trotzdem.
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rotundschwarz schrieb:

Es kommen auch wieder andere Tage. Ich weiß. Trotzdem.


hoffentlich.
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rotundschwarz schrieb:
..
Es kommen auch wieder andere Tage. Ich weiß. Trotzdem.

Nö. Wir sind im Mittelfeld der Liga angekommen. Überall.
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Bigbamboo schrieb:
rotundschwarz schrieb:
..
Es kommen auch wieder andere Tage. Ich weiß. Trotzdem.

Nö. Wir sind im Mittelfeld der Liga angekommen. Überall.


Mittelfeld sportlich und ansonsten beim Rest Uefa Cup, das war schön, das will ich haben.
Immoment sind wir ein Kellerkind der Liga. Überall.
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Die graueste aller Mäuse !
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jo... zur zeit ist echt die luft raus. man ist als eintracht fan ja sowieso nicht vom erfolg verwöhnt, aber zur zeit machts einfach keinen spaß mehr. irgendwie gesitert auch so eine lähmende angst vorm abstieg in meinem kopf rum. zumal die konkurrenz richtig blut geleckt hat. cottbus schlägt bremen, bochum schlägt schalke. hannover schlägt leverkusen. bielefeld schlägt sogar bremen und leverkusen... nur wir kriegen nichts auf die reihe. klar, wir scheffeln irgendwie mit unterirdischen leistungen immer mal wieder punkte auf unser konto, aber so recht freut man sich nicht drüber, weil man es einzuschätzen weiß. am ende bleibt nur die hoffnung, dass sich noch drei schlechtere vereine finden und wir diese horror-saison irgendwie überstehen...
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Wir sind nicht allein.
Wir können uns halt alle nicht mehr leiden.

Und was wird auch noch schlimmer werden.
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Nun ich hoffe mal, das wird kein Dauerzustand der Befindlichkeit in Sachen Stadionbesuch, denn alles was du, rotundschwarz, Gestern vermißt hast, ist für mich ausschlaggebend für die Entscheidung ins Stadion zu fahren
Wir werden sehen, ansonsten wird die Planung für die neue Saison halt genau überlegt, für Stadion-Frust ist mir die Zeit/Nerven und das Geld zu schade, wohne ja nicht grade um die Ecke zum Waldstadion wie die Meisten.
Aber diese unerfreuliche Entwicklung begann ja schon Anfang dieser Saison und hat eigentlich nichts mit den schweigenden Ultras von Gestern zu tun!
Es ist ein Spaltpilz durch die Fangemeinde gewachsen.

Ob Niederlage oder Sieg oder Unentschieden,vor Monaten hätte ich nicht gedacht mal zu schreiben
"ein Glück, daß ich gestern nicht im Stadion war"

dennoch ein guter Beitrag, wie schon so oft von dir!

Grüße vom Steinchen
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Sorry, das wird auch noch schlimmer werden.
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Jede Krise, will man sie "gesund" durchstehen muss erlitten und durchlebt werden sonst gibt es keine Heilung, vll war das auch alles in Allem der richtige Zeitpunkt, der Urknall um sich dann anschließend wieder dem widmen zu können was man liebt, nämlich die Eintracht.

Es gab endlose Diskussionen um das Thema "Verhalten und Konsequenzen in KA", die Stellungnahme und das konsequente Durchziehen der UF als Reaktion auf die Restriktionen der AG ( wie man das auch immer beurteilen mag), die Solidaritätsbekundungen durch verschiedene EFC, die verbalen Grabenkriege vieler User, auf sachlicher und unterirdischer Ebene, aber das alles zeigt mir dennoch, das allen Protagonisten eines wichtig ist und das ist die Eintracht, es zeigt halt jeder auf seine Weise und ich bin mir sicher, das der gestrige Boykott denjenigen die ihn durchgezogen haben sehr, sehr weh getan hat.

Des weiteren sehe ich das hier jetzt auch als Chance insgesamt wieder auf zustehen, mit den alten Leuten wieder gestärkt "anzugreifen" und vll entsteht ja sogar noch was Neueres daraus, vll ist das auch ein "Mahnmal" es nicht mehr soweit kommen zu lassen.
Wir sollten uns jetzt nicht mehr gegenseitig beschimpfen, sondern nach vorne sehen und uns allen bewusst machen, das wir jetzt eine besondere Zeit haben in der Saison, quasi auf ein Spiel übertragen uns in der entscheidenen Phase befinden, wenn die Mannschaft jetzt die nächsten Spiele, vor Allem in Bielefeld nicht die Kurve kriegt wird es mehr als eng und da müßen wir ALLE, die Fans und die Mannschaft eine Einheit bilden um in der ersten Bundesliga zu verbleiben und dafürl ohnt es sich allemal sich zusammenzureißen.
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ruhrpottkumpel schrieb:
Jede Krise, will man sie "gesund" durchstehen muss erlitten und durchlebt werden sonst gibt es keine Heilung, vll war das auch alles in Allem der richtige Zeitpunkt, der Urknall um sich dann anschließend wieder dem widmen zu können was man liebt, nämlich die Eintracht.

Es gab endlose Diskussionen um das Thema "Verhalten und Konsequenzen in KA", die Stellungnahme und das konsequente Durchziehen der UF als Reaktion auf die Restriktionen der AG ( wie man das auch immer beurteilen mag), die Solidaritätsbekundungen durch verschiedene EFC, die verbalen Grabenkriege vieler User, auf sachlicher und unterirdischer Ebene, aber das alles zeigt mir dennoch, das allen Protagonisten eines wichtig ist und das ist die Eintracht, es zeigt halt jeder auf seine Weise und ich bin mir sicher, das der gestrige Boykott denjenigen die ihn durchgezogen haben sehr, sehr weh getan hat.



Ja, ich schrieb bereits an anderer Stelle, dass es mir Leid getan hat, weil die Mannschaft sich für mein Dafürhalten den A.... aufgerissen hat + mehr Support verdient gehabt hätte. Aber die Mannschaft musste und konnte diese Situation einmal ertragen. Es kann aber kein Dauerzustand sein.
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ruhrpottkumpel schrieb:


Des weiteren sehe ich das hier jetzt auch als Chance insgesamt wieder auf zustehen, mit den alten Leuten wieder gestärkt "anzugreifen" und vll entsteht ja sogar noch was Neueres daraus, vll ist das auch ein "Mahnmal" es nicht mehr soweit kommen zu lassen.
Wir sollten uns jetzt nicht mehr gegenseitig beschimpfen, sondern nach vorne sehen und uns allen bewusst machen, das wir jetzt eine besondere Zeit haben in der Saison, quasi auf ein Spiel übertragen uns in der entscheidenen Phase befinden, wenn die Mannschaft jetzt die nächsten Spiele, vor Allem in Bielefeld nicht die Kurve kriegt wird es mehr als eng und da müßen wir ALLE, die Fans und die Mannschaft eine Einheit bilden um in der ersten Bundesliga zu verbleiben und dafürl ohnt es sich allemal sich zusammenzureißen.


Yep! Genau so ist es. Wir stehen das zusammen durch - da bin ich mir sicher. Wir werden die Dinge nicht besser machen können als sie sind. Aber wir werden aus dieser Situation lernen, anders damit und vielleicht ja auch miteinander umzugehen. Vielleicht war gestern notwendig, damit wir morgen damit anfangen können.  
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HeinzGründel schrieb:
Sorry, das wird auch noch schlimmer werden.


lieber HG, ich vertraue da mal sehr hoffnungsvoll auf die Selbstheilungskräfte der Fans,
wer will sich auf Dauer sowas weiterhin antun?
ergo, reißen und raufen sich dann doch mal alle wieder zusammen! *hoff*
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HeinzGründel schrieb:
Sorry, das wird auch noch schlimmer werden.


Es sei denn, wir würden tatsächlich den Gang in Liga 2 antreten müssen. Ansonsten teile ich Deine Einschätzung.
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Der Gang in die zwote Liga würde die Fanszene wohl wirklich reinigen, nur wollen wir absteigen? Ich bin mir nicht soooo sicher ob das überhaupt jemand möchte!
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ich glaube mal zwei, drei Siege in Folge mit nen paar schönen Toren und Aktionen wäre viel wirksamer als die Radikalkur, die nämlich erstmal zum Tot des Patienten führen wird. Also zweite Liga....neeeeeeee
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Ich glaube, im Moment ist's kein Fehler, 250 km von Frankfurt weg zu wohnen und das alles nicht aus nächster Nähe mitkriegen zu müssen. Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten.
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Eich sehe keinen Unterschied zu "früher". Es ist und bleibt halt die Diva vom Main. Der Name Eintracht war doch selten Programm, eher Zwietracht

http://www.youtube.com/watch?v=N9uuMXsvxqY&feature=PlayList&p=60B576B3568161FC&playnext=1&index=2

Roland Kaiser- ich glaube es geht schon wieder los  
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Ich weiß nicht. Ich kann nicht mal mehr meine Gedanken sortieren. Und wenn man so liest, wie sich hier alles gegenseitig zerfleischt. Wenn im Stadion "Funkel raus" skandiert wird, weil der einen sichtlich matt gewordenen Caio auswechselt, dann fällt mir einfach nichts mehr ein  

Bin ja eigentlich Optimistin. Deswegen bin ich 100% sicher, dass wir nicht absteigen. Wobei das, auch wenn es merkwürdig klingt, momentan nicht so meine große Sorge wäre. Es ist vielmehr die Atmosphäre in den Fanlagern. Es geht hier nicht mehr um unsere Eintracht. Ich habe vielmehr das Gefühl, es geht um andere Dinge. Um Selbstdarstellung, überhöhte Erwartungen, gekränkte Eitelkeiten, Haß und Wut und was weiß ich.

Ich bin da gerade sehr traurig, wenn ich auf uns blicke.
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Aachener_Adler schrieb:
Ich glaube, im Moment ist's kein Fehler, 250 km von Frankfurt weg zu wohnen und das alles nicht aus nächster Nähe mitkriegen zu müssen. Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten.


11000 sind noch besser  ,-)

Danke an Kerstin, die uns aufzeigte, wie ein Fan leidet.


Das was aber unter den Fans abgeht war doch schon lange vorhersehbar. Und die, die das im Sinne der Fangemeinde nicht ausufern lassen wollten, haben keine Lust mehr.


Solange in einem von der Eintracht zur Verfuegung gestellten Forum, massiv auf jeden eingedroschen werden kann und das immer und immer wieder wird nichts passieren, nein wie HG schon schrieb es wird sich verschlechtern.

Das Thema Eintracht vergleiche ich mit der Liebe. Und spontan faellt mir eine Zeile aus einem sehr alten Peter Maffay Song ein.

Sag mir wirst du mich Morgen noch lieben, wenn der Zauber dieser Stunden vergeht....

Nein, das artet in Hass aus.

Manchmal kommt es mir vor als sei Funkel fuer einge, so was wie die Ausgeburt des Boesen, der durch seinen inkompetenten Helfer Bruchhagen nicht gehindert wird die Eintracht fuer immer zu ruinieren. Der seine Weltklasse Spieler so weit manipuliert und desilusioniert hat, dass sie nur noch in der 3 Liga spielen koennen.

Ganz ehrlich mir reichts immer und immer wieder die gleiche Kacke von einigen sogenannten Fans lesen zu muessen. Fans die sich extra hier neu anmelden um wild um sich zu schlagen.

Gruss Afrigaaner


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