Ich hab da mal eine Frage an das werte gebabbel Puplikum. Ich habe mir gerade die Diskussion über den TAZ Artikel hier durchgelesen und frage mich ob ich da zu dünnhäutig bin?
Kann man von einem Fußballfan erwarten wenn er sich Städten wie Lviv und Charkiv befindet in denen über 800.000 Menschen in drei Jahren von den den deutschen Besatzern ermordet wurden, dass er sich vielleicht überlegt ob Rufe wie "Sieg" und "Hurra, hurra die Deutschen sind da" angebracht sind? Oder erwarte ich da einfach zu viel?
jona_m schrieb: Ich hab da mal eine Frage an das werte gebabbel Puplikum. Ich habe mir gerade die Diskussion über den TAZ Artikel hier durchgelesen und frage mich ob ich da zu dünnhäutig bin?
Kann man von einem Fußballfan erwarten wenn er sich Städten wie Lviv und Charkiv befindet in denen über 800.000 Menschen in drei Jahren von den den deutschen Besatzern ermordet wurden, dass er sich vielleicht überlegt ob Rufe wie "Sieg" und "Hurra, hurra die Deutschen sind da" angebracht sind? Oder erwarte ich da einfach zu viel?
erstmal gehts da um sport. wenn das einer aus ner anderen intention heraus schreit ist das was anderes. aber wenn wir anfangen bei solchen rufen die politische korrektheit zu hinterfragen fall ich echt vom glauben ab. ich zumindest würde das auch rufen wenn ich vor ort wäre und da wäre mir der geschichtliche hintergrund ehrlich gesagt völlig egal. das war nicht in meiner zeit, ich hab mit der damaligen gesinnung soviel am hut wie hoffenheim mit fairen sportsgeist und für mich ist das einfach nur spielbezogen. wobei ich "sieg"-rufe nach ner führung in der 13. minute generell daneben finde.
Cino schrieb: wo war eigentlich 2006 die berichterstattung darüber?
Findest du, dass das das gleiche ist? Im eigenen Land ist das wohl nicht so aufgefallen wie jetzt, wo es sich um Länder handelt in die der Gröfatz mit seinen Leuten eingefallen ist.
Cino schrieb: wo war eigentlich 2006 die berichterstattung darüber?
Findest du, dass das das gleiche ist? Im eigenen Land ist das wohl nicht so aufgefallen wie jetzt, wo es sich um Länder handelt in die der Gröfatz mit seinen Leuten eingefallen ist.
als ob sich die leute in österreich und afrika anders verhalten hätten. 2006 wollte niemand die "geile stimmung" stören. da ist dann völlig egal, dass es randale gab, adolf gegrüßt wurde, lieder die weit aus schlimmer sind gesungen wurden etc. nun aber ebbt der hype vom partyvolk wieder ab, man darf wieder kritisch berichten und auf einmal merkt man, dass es ein paar vollidioten gibt und vermischt verbotene parolen mit liedern, die man an jedem wochenende in deutschland hört und verkauft das dann plakativ unter dem deckmantel der moral.
ich finde auch, dass da sehr übertrieben wird. es geht hier um fußball und da ist es nun mal ein sieg, wenn man gewinnt. mehr sollte man da nicht hinein interpretieren.
mickmuck schrieb: ich finde auch, dass da sehr übertrieben wird. es geht hier um fußball und da ist es nun mal ein sieg, wenn man gewinnt. mehr sollte man da nicht hinein interpretieren.
Nun gut, man ist ja nicht dabei. Liest sich wahrscheinlich schlimmer als es ist.
Jugger schrieb: Ich muss mir den taz-Artikel erst noch in Ruhe durchlesen. Später mehr dazu...
So. Zunächst einmal: worüber reden wir jetzt? Irgendwie vermischen wir da gerade zwei Dinge. Da wären zum einen die in dem Artikel erwähnten Hohlbirnen mit ihren dummen rechtsradikalen Parolen, über die es ja keine zweite Meinung geben kann. Vollidioten! Als Gastgeberland würde ich die einkassieren, eine Nacht in den Kerker schmeißen und dann des Landes verweisen. Raus!
Zum anderen wären dann da aber die "normalen" Fußballfans, die sich der von Dir angesprochenen Gesänge (beinahe hätte ich jetzt "Schlachtrufe" geschrieben) bedienen und diese im Stadion und davor zum Besten geben. Die Rufe sind nicht neu. Die werden nicht gesungen, weil man sich gerade in Ukraine oder in Polen aufhält. Die werden bei heimischen Spielen der Nationalmannschaft gesungen, ebenso wie auswärts. Und wenn man nach "auswärts" geht, dürfte man das eigentlich in fast ganz Europa nicht singen. Ich unterstelle dem dummdeutschen Fußballfan da einfach mal nur schlechten Stil und Geschmack. Ich finde das ungefähr so peinlich wie unser Banner in Dresden. Kein Skandal, aber das hätte man sich sparen sollen.
Ich zähle mich dann laut der taz bzw. Lizas Welt eben zu den besonders "Gutmütigen". Der Großteil des Stimmungsvolkes hat da keine faschistoiden oder revanchistischen Tendenzen. Natürlich vermischt sich das Publikum. Neben denen die das aus Unreflektiertheit oder Herdentrieb mitgrölen gibt es zwar leider auch eine Reihe A*schlöcher, aber daraus mag ich nicht auf die Gesamtheit der Fans schließen. Ich erkenne da auch nicht unbedingt eine peinliche Unwissenheit sondern eben das Fehlen jener Sensibilität, die man beim Fußball aber nun auch mal im Eifer des Gefechtes (weia!) beiseite schiebt.
Ja - und da bin ich dann Deiner Meinung - man kann von ihnen verlangen, sich dreimal zu überlegen ob es keine passenderen Gesänge gibt und ja, es wäre schön wenn dem so wäre. Aber da verlangt man von einer größeren Fanmasse leider wirklich zuviel. Aus der deutschen "Fankultur" macht man von jetzt auf gleich keine irische. Nicht weil man in der Ukraine oder sonstwo spielt.
echt?
0-tage woche und 9-tage wochenende
pffff, 365 tage wochenende
de himmel soll dir uff de herndeggel falle
Kann man von einem Fußballfan erwarten wenn er sich Städten wie Lviv und Charkiv befindet in denen über 800.000 Menschen in drei Jahren von den den deutschen Besatzern ermordet wurden, dass er sich vielleicht überlegt ob Rufe wie "Sieg" und "Hurra, hurra die Deutschen sind da" angebracht sind? Oder erwarte ich da einfach zu viel?
erstmal gehts da um sport. wenn das einer aus ner anderen intention heraus schreit ist das was anderes. aber wenn wir anfangen bei solchen rufen die politische korrektheit zu hinterfragen fall ich echt vom glauben ab.
ich zumindest würde das auch rufen wenn ich vor ort wäre und da wäre mir der geschichtliche hintergrund ehrlich gesagt völlig egal.
das war nicht in meiner zeit, ich hab mit der damaligen gesinnung soviel am hut wie hoffenheim mit fairen sportsgeist und für mich ist das einfach nur spielbezogen.
wobei ich "sieg"-rufe nach ner führung in der 13. minute generell daneben finde.
Findest du, dass das das gleiche ist? Im eigenen Land ist das wohl nicht so aufgefallen wie jetzt, wo es sich um Länder handelt in die der Gröfatz mit seinen Leuten eingefallen ist.
als ob sich die leute in österreich und afrika anders verhalten hätten.
2006 wollte niemand die "geile stimmung" stören. da ist dann völlig egal, dass es randale gab, adolf gegrüßt wurde, lieder die weit aus schlimmer sind gesungen wurden etc.
nun aber ebbt der hype vom partyvolk wieder ab, man darf wieder kritisch berichten und auf einmal merkt man, dass es ein paar vollidioten gibt und vermischt verbotene parolen mit liedern, die man an jedem wochenende in deutschland hört und verkauft das dann plakativ unter dem deckmantel der moral.
http://www.spiegel.de/panorama/leute/ronaldos-frisur-twitterkrieg-zwischen-bar-refaeli-und-irina-shayk-a-840841.html
Nun gut, man ist ja nicht dabei. Liest sich wahrscheinlich schlimmer als es ist.
So. Zunächst einmal: worüber reden wir jetzt? Irgendwie vermischen wir da gerade zwei Dinge. Da wären zum einen die in dem Artikel erwähnten Hohlbirnen mit ihren dummen rechtsradikalen Parolen, über die es ja keine zweite Meinung geben kann. Vollidioten! Als Gastgeberland würde ich die einkassieren, eine Nacht in den Kerker schmeißen und dann des Landes verweisen. Raus!
Zum anderen wären dann da aber die "normalen" Fußballfans, die sich der von Dir angesprochenen Gesänge (beinahe hätte ich jetzt "Schlachtrufe" geschrieben) bedienen und diese im Stadion und davor zum Besten geben. Die Rufe sind nicht neu. Die werden nicht gesungen, weil man sich gerade in Ukraine oder in Polen aufhält. Die werden bei heimischen Spielen der Nationalmannschaft gesungen, ebenso wie auswärts. Und wenn man nach "auswärts" geht, dürfte man das eigentlich in fast ganz Europa nicht singen. Ich unterstelle dem dummdeutschen Fußballfan da einfach mal nur schlechten Stil und Geschmack. Ich finde das ungefähr so peinlich wie unser Banner in Dresden. Kein Skandal, aber das hätte man sich sparen sollen.
Ich zähle mich dann laut der taz bzw. Lizas Welt eben zu den besonders "Gutmütigen". Der Großteil des Stimmungsvolkes hat da keine faschistoiden oder revanchistischen Tendenzen. Natürlich vermischt sich das Publikum. Neben denen die das aus Unreflektiertheit oder Herdentrieb mitgrölen gibt es zwar leider auch eine Reihe A*schlöcher, aber daraus mag ich nicht auf die Gesamtheit der Fans schließen. Ich erkenne da auch nicht unbedingt eine peinliche Unwissenheit sondern eben das Fehlen jener Sensibilität, die man beim Fußball aber nun auch mal im Eifer des Gefechtes (weia!) beiseite schiebt.
Ja - und da bin ich dann Deiner Meinung - man kann von ihnen verlangen, sich dreimal zu überlegen ob es keine passenderen Gesänge gibt und ja, es wäre schön wenn dem so wäre. Aber da verlangt man von einer größeren Fanmasse leider wirklich zuviel. Aus der deutschen "Fankultur" macht man von jetzt auf gleich keine irische. Nicht weil man in der Ukraine oder sonstwo spielt.