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Fanhistorie XLVII - "Das verflixte Siebte Jahr" (ziemlich lang)

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@ Feigling

Ich danke dir für den schönen Beitrag. Eigentlich bringt hier jeder einige interessante Facetten ein.

Gute Frage: mit der Eintracht gemütlich alt werden? Es etwas ruhiger angehen lassen? Ich hatte eigentlich vor wenigen Jahren geglaubt, ich sei auf dem Weg dahin: weggezogen aus Frankfurt, geheiratet, Haus gebaut, mal etwas Abstand gewonnen. 3-4 Spiele pro Saison, nachdem zuvor 17 Jahre am Stück in Frankfurt kein Pflichtspiel ohne mich über die Bühne ging. Tat mir auf gewisse Weise gut.

Ok, Samstags um halb vier konnte meine Frau zwar meinen Körper herbeizitieren, aber nicht meinen Geist...Man kann sein eigenes ich eben nicht an den Kleiderhaken hängen wie eine alte Jacke. Trotzdem.

Dann kam der verhängnisvolle 23.11.2003. Die Eintracht spielte auswärts in Freiburg, hätte mit einem Sieg die Abstiegsplätze verlassen können. Ich war schon darauf eingestellt, wieder einmal zu meckern über eine weitere verdiente und selbstverschuldete Niederlage.

Doch dann kam alles ganz anders: die Eintracht war die deutlich bessere Mannschaft. Doch der Schiedsrichter hatte andere Vorstellungen zum Spielausgang. 1 reguläres Tor wurde aberkannt. 3 reguläre Elfmeter für die Eintracht wurden verweigert. 2 fällige Platzverweise für Freiburg wurden nicht ausgesprochen. Und als I-Tüpfelchen ließ Nikolov noch einen Kullerball rein.
Nie in all den langen Jahren hatte ich es erlebt, das eine Mannschaft derartig beschissen wurde, wie die Eintracht an diesem Tag. Zu verlieren, das ist eine Sache. Verarscht zu werden aber eine ganz andere.
Ich hatte Schaum vorm Mund wie noch nie, meine Lethargie war innerhalb von Sekunden hinweggefegt. Ich beschimpfte noch am gleichen Abend den SC Freiburg und den DFB per mail und war garnicht mehr einzukriegen. Den Kronleuchter hätte ich runtergeholt, wäre er dagewesen. Meine Frau war ziemlich erschrocken.
Mit mir nicht, Leute - und von Stund' an war ich wieder bei der Sache, da kann man seinen alten Verein nicht im Regen stehen lassen. Am Ende der Saison stellte sich auch noch heraus, das bei regulärem Spielausgang nicht die Eintracht abgestiegen wäre, sondern - genau: Freiburg!

Der Rest ist Geschichte: das letzte Spiel in Hamburg mit dieser ungeheuren, zu Herzen gehenden Unterstützung - am nächsten Tag trat ich ins Forum ein - und vorbei war es mit der Ruhe und Gemütlichkeit...Nachts bis um halb vier saß ich an den Tasten, schrieb mir meinen Frust von der Seele - und war dabei nicht alleine. Welche Wohltat!

Deshalb meine Prognose aufgrund langer Erfahrung: vergiß diese beiden Worte, wenn es um die Eintracht geht, und sei nicht traurig darüber. Man gewöhnt sich dran...
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Danke Klaus,

man bekommt Gänsehaut beim lesen...
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miep0202 schrieb:
@ Feigling

Ich danke dir für den schönen Beitrag. Eigentlich bringt hier jeder einige interessante Facetten ein.

Gute Frage: mit der Eintracht gemütlich alt werden? Es etwas ruhiger angehen lassen? Ich hatte eigentlich vor wenigen Jahren geglaubt, ich sei auf dem Weg dahin: weggezogen aus Frankfurt, geheiratet, Haus gebaut, mal etwas Abstand gewonnen. 3-4 Spiele pro Saison, nachdem zuvor 17 Jahre am Stück in Frankfurt kein Pflichtspiel ohne mich über die Bühne ging. Tat mir auf gewisse Weise gut.

Ok, Samstags um halb vier konnte meine Frau zwar meinen Körper herbeizitieren, aber nicht meinen Geist...Man kann sein eigenes ich eben nicht an den Kleiderhaken hängen wie eine alte Jacke. Trotzdem.

Dann kam der verhängnisvolle 23.11.2003. Die Eintracht spielte auswärts in Freiburg, hätte mit einem Sieg die Abstiegsplätze verlassen können. Ich war schon darauf eingestellt, wieder einmal zu meckern über eine weitere verdiente und selbstverschuldete Niederlage.

Doch dann kam alles ganz anders: die Eintracht war die deutlich bessere Mannschaft. Doch der Schiedsrichter hatte andere Vorstellungen zum Spielausgang. 1 reguläres Tor wurde aberkannt. 3 reguläre Elfmeter für die Eintracht wurden verweigert. 2 fällige Platzverweise für Freiburg wurden nicht ausgesprochen. Und als I-Tüpfelchen ließ Nikolov noch einen Kullerball rein.
Nie in all den langen Jahren hatte ich es erlebt, das eine Mannschaft derartig beschissen wurde, wie die Eintracht an diesem Tag. Zu verlieren, das ist eine Sache. Verarscht zu werden aber eine ganz andere.
Ich hatte Schaum vorm Mund wie noch nie, meine Lethargie war innerhalb von Sekunden hinweggefegt. Ich beschimpfte noch am gleichen Abend den SC Freiburg und den DFB per mail und war garnicht mehr einzukriegen. Den Kronleuchter hätte ich runtergeholt, wäre er dagewesen. Meine Frau war ziemlich erschrocken.
Mit mir nicht, Leute - und von Stund' an war ich wieder bei der Sache, da kann man seinen alten Verein nicht im Regen stehen lassen. Am Ende der Saison stellte sich auch noch heraus, das bei regulärem Spielausgang nicht die Eintracht abgestiegen wäre, sondern - genau: Freiburg!

Der Rest ist Geschichte: das letzte Spiel in Hamburg mit dieser ungeheuren, zu Herzen gehenden Unterstützung - am nächsten Tag trat ich ins Forum ein - und vorbei war es mit der Ruhe und Gemütlichkeit...Nachts bis um halb vier saß ich an den Tasten, schrieb mir meinen Frust von der Seele - und war dabei nicht alleine. Welche Wohltat!

Deshalb meine Prognose aufgrund langer Erfahrung: vergiß diese beiden Worte, wenn es um die Eintracht geht, und sei nicht traurig darüber. Man gewöhnt sich dran...  


@Miep002
Ich fuerchte fast du hast recht  
@Feigling
Ich waere ja schon froh koennte ich die Entwicklung fuer die naechsten 23 Wochen prognostizieren

Gruss aus Kapstadt


Gruss aus Kapstadt
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miep0202 schrieb:

Dann kam der verhängnisvolle 23.11.2003. Die Eintracht spielte auswärts in Freiburg, hätte mit einem Sieg die Abstiegsplätze verlassen können. Ich war schon darauf eingestellt, wieder einmal zu meckern über eine weitere verdiente und selbstverschuldete Niederlage.

Doch dann kam alles ganz anders: die Eintracht war die deutlich bessere Mannschaft. Doch der Schiedsrichter hatte andere Vorstellungen zum Spielausgang. 1 reguläres Tor wurde aberkannt. 3 reguläre Elfmeter für die Eintracht wurden verweigert. 2 fällige Platzverweise für Freiburg wurden nicht ausgesprochen. Und als I-Tüpfelchen ließ Nikolov noch einen Kullerball rein.
Nie in all den langen Jahren hatte ich es erlebt, das eine Mannschaft derartig beschissen wurde, wie die Eintracht an diesem Tag. Zu verlieren, das ist eine Sache. Verarscht zu werden aber eine ganz andere.
Ich hatte Schaum vorm Mund wie noch nie, meine Lethargie war innerhalb von Sekunden hinweggefegt. Ich beschimpfte noch am gleichen Abend den SC Freiburg und den DFB per mail und war garnicht mehr einzukriegen. Den Kronleuchter hätte ich runtergeholt, wäre er dagewesen. Meine Frau war ziemlich erschrocken.  


Oh ja! Nicht nur, daß in diesem Spiel die Eintracht benach- und die Freiburger bevorteiligt wurden. Dies hat sich wie in Roter Faden durch die Saison gezogen. Ich meine die Freiburger haben 12 Punkte zuviel und wir 8-9 Punkte zu wenig erhalten. Mein "Glück" wurde zudem noch dadurch vervollständigt, daß die dreckigen Karnevalisten mit ihren Pseudofans am Sonntag nach unserem Abstieg den Aufstieg schafften.


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