Jepp. Die Wahrheit mag auf dem Platz liegen, aber die Emotionen kommen aus der Kurve.
Niederlagen kann ich im Stadion viel besser verarbeiten als vorm TV und Siege feiern sowieso. Wenn wir schlecht supporten sind wir SGE-Fans auch sehr kritisch gegenüber uns, auch wenn wir im Vergleich zu anderen Vereinen supporttechnisch in einer anderen Liga spielen.
Spiel verloren und scheiss Support stresst jedenfalls mich am meisten.
Schönwetterspieler schrieb: Es gab mal eine Untersuchung (war aber glaube ich Leichtatlethik) bei der die Anfeuerung durch das Publikum Gegenstand der Betrachtung war. Das Ergebnis: Support hat keinen Einfluss auf die Leistung der Sportler. Im Fussball mag das ein wenig anders sein - siehe Spiel gegen die Bayern - aber schneller oder gar treffsicherer wird mit Sicherheit kein Spieler durch Anfeuerungen. Was ich mir allerdings vorstellen könnte, ist das Support einen/die Spieler dazu bewegen kann seinen inneren Schweinehund zu überwinden und noch ein paar Meter extra zu laufen. Ob allerding die Mehrzahl der angestimmten Sprechchöre gerade dies bezwecken kann sei einmal dahin gestellt - ich denke eher nicht.
Ich habe mir einige Spiele der italienischen Liga im Fernsehen angesehen, bei denen das Publikum auf Grund von verhängten Strafen ausgesperrt war. Dort war was das Spiel an sich angeht keinerlei Unterschied festzustellen. Allerdings war es trotzdem grausam anzuschauen, weil einfach die Stadion Atmosphere gefehlt hat. Dafür hat man die Rufe von der Bank vernehmen können, was dem Ganzen eher den Flair einer Kreisligabegegnung verliehen hat.
Und genau das ist es, was in meinen Augen Support ausmacht. Er verleiht einem Spiel einen Rahmen. Ich habe mich schon oft gefragt, wo eigentlich die Faszination an einem Fussballspiel herkommt und meiner Ansicht nach ist es nicht das Spiel an sich. Wer Fussball schauen will, kann das durch aus auch im Fernsehen tun, wer aber an der Faszination Fussball teilhaben will, muss ins Stadion gehen. Wer hat es nicht schon erlebt, wie die Stimmung von einer Kurve auf den Rest des Stadions überspringt, wie tausende Rufe zu einem einzigen werden und man seine eigene Stimme nicht mehr verstehen kann, und und und; deren Beispiele gibt es viele. Meiner Ansicht geht man ins Stadion um an den Emotionen und vor allem an diesem Gruppenerlebnis teilhaben zu können. Das Spiel ist nur der Aufhänger, das Stadionerlebnis ist der Antreiber. Kurzum man geht gerade wegen der Stimmung (bei der man sich selbst einbringen kann, bis man in der Masse aufgeht) ins Stadion. Deshalb ist die "Selbstbeweihräucherung" für viele auch so wichtig, da es um den Stand der (seiner) Gruppe in einer nicht existenten Supporttabelle geht und man so den vermeintlichen Ruhm und die Anerkennung durch andere Fangruppen auf sich selbst projezieren kann.
Eigentlich ist der Komplex Fussball/Stadion/Stimmung viel zu kompliziert und bedürfte sogar psychologischen Sachverstand um umfassend erklärt zu werden, aber ich denke so ähnlich wird es wohl sein...
Niederlagen kann ich im Stadion viel besser verarbeiten als vorm TV und Siege feiern sowieso. Wenn wir schlecht supporten sind wir SGE-Fans auch sehr kritisch gegenüber uns, auch wenn wir im Vergleich zu anderen Vereinen supporttechnisch in einer anderen Liga spielen.
Spiel verloren und scheiss Support stresst jedenfalls mich am meisten.
Super Beitrag - Sehr interessant