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der erste weltkrieg ist beendet

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SemperFi schrieb:

Bei Gelegenheit mal nachschaun, wieso ich 88 im Kopf habe wegen Kosten für den 2. WK.
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3zu7 schrieb:
SemperFi schrieb:

Bei Gelegenheit mal nachschaun, wieso ich 88 im Kopf habe wegen Kosten für den 2. WK.




 da muss man schon weit um die Ecke denken
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Ich nicht.  
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3zu7 schrieb:
Ich nicht.    


das muss kein Vorteil sein  
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ich wollte noch etwas zu den deutschen Soldatenfriedhöfen in Belgien und Nord-Frankreich sagen. Vor einigen Jahren habe ich dort mit meinem Sohn an einer Studienreise teilgenommen. An manchen Stellen – entsprechend dem Frontverlauf – kann man von Friedhof zu Friedhof schauen. Das heißt, wenn man von einem Friedhof zum anderen läuft, taucht in der Ferne schon der nächste auf. Es gibt tatsächlich wenig deutsche Friedhöfe. In Belgien hat das damit zu tun, dass man nach Ablauf des Ersten Weltkrieges auch staatlicherseits mitgearbeitet hat, die Friedhöfe zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bereitschaft um vieles geringer. Viele kleinere Friedhöfe wurden letztendlich zu vier großen Friedhöfen zusammengefügt.
Wer zum Beispiel mit dem Auto unterwegs ist nach England und in die Nähe von Ypern (Ieper/Ypres) kommt, sollte dem Friedhof Vladslo (klingt sehr ost-europäisch, liegt aber wirklich in Flandern) einen Besuch abstatten. Auch das Museum In Flanders Fields in Ypern lohnt sich.
Auf meiner demnächst erscheinenden CD Europeana - Raum und Zeit steht ein übersetzter Titel des flämischen Sängers Willem Vermandere. Hier der Text.

Vladslo

Von Gott und den Menschen verlassen bei Vladslo im Flandernland
liegt der junge Peter Kollwitz in einem Massengrab verscharrt.
Ich kenne keinen friedlicheren Ort mit unbeweglicheren Bäumen,
keine schönere Kathedrale um zu beten und zu träumen.

Du darfst dort Nüsse sammeln oder in der Stille meditieren.
Wenn sie dir auf die rechte Wange schlagen, solltest du die linke präsentieren.
Manchmal kommen dort die Kinder zum Spielen und Geliebte zum Stelldichein,
denn das Moos ist dort so weich, lädt ein zum Schlafen und Weinen.

Schäme dich nicht deiner Tränen und sage der Toten Namen
der dreißigtausend Seelen, die hier ums Leben kamen.
Sie kamen aus Deutschland, die Väter und Mütter, ihrer Söhne beraubt.
‘Ach mein Kind ist hier gefallen’ und neigten schweigend das Haupt.

Für all dieses sinnlose Sterben, dieses zu früh erloschene Leben,
wo ist denn Gott im Himmel, der uns seinen Frieden wird geben?
Wo sind die dreisten Offiziere mit ihren Lügen, so hässlich gelogen.
Es gibt nichts als versteinerte Mütter  und Väter, so tief gebogen.

Bei Vladslo, im Flandernland auf dem Massengrab von Soldaten
stehen die Statuen der Käthe Kollwitz, von Gott und den Menschen verlassen.
Ich kenne keine heftigere Welt, kein Gebet, das menschlicher wäre
wie diese beiden dunklen Steine, die so innig um den Frieden flehen
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FredSchaub schrieb:
3zu7 schrieb:
SemperFi schrieb:

Bei Gelegenheit mal nachschaun, wieso ich 88 im Kopf habe wegen Kosten für den 2. WK.




 da muss man schon weit um die Ecke denken


Ok, warum ich 1988 im Kopf habe...

Das war allerdings der Young Plan, der 1929 die Reperationen für den ersten WK bis 1988 in Höhe von 112 Mrd. Goldmark regelte.

Verdammt, schön übel wieviel man so vergisst im Laufe der Zeit...
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Attila_NL schrieb:
ich wollte noch etwas zu den deutschen Soldatenfriedhöfen in Belgien und Nord-Frankreich sagen. Vor einigen Jahren habe ich dort mit meinem Sohn an einer Studienreise teilgenommen. An manchen Stellen – entsprechend dem Frontverlauf – kann man von Friedhof zu Friedhof schauen. Das heißt, wenn man von einem Friedhof zum anderen läuft, taucht in der Ferne schon der nächste auf. Es gibt tatsächlich wenig deutsche Friedhöfe. In Belgien hat das damit zu tun, dass man nach Ablauf des Ersten Weltkrieges auch staatlicherseits mitgearbeitet hat, die Friedhöfe zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bereitschaft um vieles geringer. Viele kleinere Friedhöfe wurden letztendlich zu vier großen Friedhöfen zusammengefügt.
Wer zum Beispiel mit dem Auto unterwegs ist nach England und in die Nähe von Ypern (Ieper/Ypres) kommt, sollte dem Friedhof Vladslo (klingt sehr ost-europäisch, liegt aber wirklich in Flandern) einen Besuch abstatten. Auch das Museum In Flanders Fields in Ypern lohnt sich.
Auf meiner demnächst erscheinenden CD Europeana - Raum und Zeit steht ein übersetzter Titel des flämischen Sängers Willem Vermandere. Hier der Text.

Vladslo

Von Gott und den Menschen verlassen bei Vladslo im Flandernland
liegt der junge Peter Kollwitz in einem Massengrab verscharrt.
Ich kenne keinen friedlicheren Ort mit unbeweglicheren Bäumen,
keine schönere Kathedrale um zu beten und zu träumen.

Du darfst dort Nüsse sammeln oder in der Stille meditieren.
Wenn sie dir auf die rechte Wange schlagen, solltest du die linke präsentieren.
Manchmal kommen dort die Kinder zum Spielen und Geliebte zum Stelldichein,
denn das Moos ist dort so weich, lädt ein zum Schlafen und Weinen.

Schäme dich nicht deiner Tränen und sage der Toten Namen
der dreißigtausend Seelen, die hier ums Leben kamen.
Sie kamen aus Deutschland, die Väter und Mütter, ihrer Söhne beraubt.
‘Ach mein Kind ist hier gefallen’ und neigten schweigend das Haupt.

Für all dieses sinnlose Sterben, dieses zu früh erloschene Leben,
wo ist denn Gott im Himmel, der uns seinen Frieden wird geben?
Wo sind die dreisten Offiziere mit ihren Lügen, so hässlich gelogen.
Es gibt nichts als versteinerte Mütter  und Väter, so tief gebogen.

Bei Vladslo, im Flandernland auf dem Massengrab von Soldaten
stehen die Statuen der Käthe Kollwitz, von Gott und den Menschen verlassen.
Ich kenne keine heftigere Welt, kein Gebet, das menschlicher wäre
wie diese beiden dunklen Steine, die so innig um den Frieden flehen


ich war auch mal in Vladslo, das ist echt erschütternd - ich muss gestehen, dass die "stillen" deutschen Friedhöfe eindringlicher sind als die bombastischen der Briten.
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Attila_NL schrieb:
ich wollte noch etwas zu den deutschen Soldatenfriedhöfen in Belgien und Nord-Frankreich sagen. Vor einigen Jahren habe ich dort mit meinem Sohn an einer Studienreise teilgenommen. An manchen Stellen – entsprechend dem Frontverlauf – kann man von Friedhof zu Friedhof schauen. Das heißt, wenn man von einem Friedhof zum anderen läuft, taucht in der Ferne schon der nächste auf. Es gibt tatsächlich wenig deutsche Friedhöfe. In Belgien hat das damit zu tun, dass man nach Ablauf des Ersten Weltkrieges auch staatlicherseits mitgearbeitet hat, die Friedhöfe zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bereitschaft um vieles geringer. Viele kleinere Friedhöfe wurden letztendlich zu vier großen Friedhöfen zusammengefügt.
Wer zum Beispiel mit dem Auto unterwegs ist nach England und in die Nähe von Ypern (Ieper/Ypres) kommt, sollte dem Friedhof Vladslo (klingt sehr ost-europäisch, liegt aber wirklich in Flandern) einen Besuch abstatten. Auch das Museum In Flanders Fields in Ypern lohnt sich.
Auf meiner demnächst erscheinenden CD Europeana - Raum und Zeit steht ein übersetzter Titel des flämischen Sängers Willem Vermandere. Hier der Text.

Vladslo

Von Gott und den Menschen verlassen bei Vladslo im Flandernland
liegt der junge Peter Kollwitz in einem Massengrab verscharrt.
Ich kenne keinen friedlicheren Ort mit unbeweglicheren Bäumen,
keine schönere Kathedrale um zu beten und zu träumen.

Du darfst dort Nüsse sammeln oder in der Stille meditieren.
Wenn sie dir auf die rechte Wange schlagen, solltest du die linke präsentieren.
Manchmal kommen dort die Kinder zum Spielen und Geliebte zum Stelldichein,
denn das Moos ist dort so weich, lädt ein zum Schlafen und Weinen.

Schäme dich nicht deiner Tränen und sage der Toten Namen
der dreißigtausend Seelen, die hier ums Leben kamen.
Sie kamen aus Deutschland, die Väter und Mütter, ihrer Söhne beraubt.
‘Ach mein Kind ist hier gefallen’ und neigten schweigend das Haupt.

Für all dieses sinnlose Sterben, dieses zu früh erloschene Leben,
wo ist denn Gott im Himmel, der uns seinen Frieden wird geben?
Wo sind die dreisten Offiziere mit ihren Lügen, so hässlich gelogen.
Es gibt nichts als versteinerte Mütter  und Väter, so tief gebogen.

Bei Vladslo, im Flandernland auf dem Massengrab von Soldaten
stehen die Statuen der Käthe Kollwitz, von Gott und den Menschen verlassen.
Ich kenne keine heftigere Welt, kein Gebet, das menschlicher wäre
wie diese beiden dunklen Steine, die so innig um den Frieden flehen



Danke.
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da meine Staatsarbeit damit anfing:

In Flanders fields the poppies blow
     Between the crosses, row on row,
  That mark our place; and in the sky
  The larks, still bravely singing, fly
Scarce heard amid the guns below.

We are the Dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
  Loved and were loved, and now we lie,
        In Flanders fields.

Take up our quarrel with the foe:
To you from failing hands we throw
  The torch; be yours to hold it high.
  If ye break faith with us who die
We shall not sleep, though poppies grow
        In Flanders fields.
aus wiki
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Kleiner Programmhinweis.

Bayerisches Fernsehen, heute 30.Oktober um 22:15 - 1:15
das Dokuspiel 90 Jahre Versailler Vertrag Gewaltfrieden

mit Mathieu Carrière und Jürgen Tarrach
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Passend zum Thema:
mit "ein Platz an der Sonne" macht sich St. Pauli (aka deutsche Fernsehlotterie) die  Kriegstreiberei des Kaiserreichs zu eigen. Erstaunlich, aber das passt zu den A****löchern.
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Beendet? Jetzt erst? Diese exklusiv vom Forum gesponsorte Auseinandersetzung wurde bereits vor knapp 2 Jahren zu einem - wie anders! - glücklichen Ende geführt. Hier:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11119400/?page=1
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oh ein Uraltthreat - aber passend.

der erste Weltkrieg geht zu Ende. Die Briten erinnern wie ich finde sehr emotional daran.

https://www.youtube.com/watch?v=n4CfnrLwEEk
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Hit-Man schrieb:

http://m.spiegel.de/einestages/erster-weltkrieg-das-trauma-der-gesichtsversehrten-a-1236985.html

Grauenhaft...


das schockiert auch nach 100 Jahren noch
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Hit-Man schrieb:

http://m.spiegel.de/einestages/erster-weltkrieg-das-trauma-der-gesichtsversehrten-a-1236985.html

Grauenhaft...


das schockiert auch nach 100 Jahren noch
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Wer sich tiefer mit der Materie, v. A. den innen- und außenpolitischen Beweggründen der Serben, Franzosen, Briten, Russen, etc. beschäftigen möchte dem kann ich "Die Schlafwandler" von Christopher Clarke empfehlen. Sehr differenziert ohne irgendetwas zu relativieren oder irgendeinen der Protagonisten freizusprechen.
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Wer sich tiefer mit der Materie, v. A. den innen- und außenpolitischen Beweggründen der Serben, Franzosen, Briten, Russen, etc. beschäftigen möchte dem kann ich "Die Schlafwandler" von Christopher Clarke empfehlen. Sehr differenziert ohne irgendetwas zu relativieren oder irgendeinen der Protagonisten freizusprechen.
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Ist das der Australische Historiker Clark? Oder einer mit E am Ende? Wenns Ersterer sein sollte, muss ich mir das mal zulegen.
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Ist das der Australische Historiker Clark? Oder einer mit E am Ende? Wenns Ersterer sein sollte, muss ich mir das mal zulegen.
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Nein, es ist der australische Historiker. Ich hab ihn falsch geschrieben. Habe das als Hörbuch. War über 50 Stunden lang und keine Minute langweilig. Es wurde ja jahrelang gepredigt, dass Deutschland beide Weltkriege angezettelt hat. Im Fall von WW I zeichnet sich nach der Lektüre ein deutlich differenzierteres Bild. Ein Muss für alle Interessierten.
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Nein, es ist der australische Historiker. Ich hab ihn falsch geschrieben. Habe das als Hörbuch. War über 50 Stunden lang und keine Minute langweilig. Es wurde ja jahrelang gepredigt, dass Deutschland beide Weltkriege angezettelt hat. Im Fall von WW I zeichnet sich nach der Lektüre ein deutlich differenzierteres Bild. Ein Muss für alle Interessierten.
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Danke. Sehr interessanter und angenehmer Mensch. Ich sauge dessen Dokumentationen ja quasi auf. Eigentlich dämlich von mir, dass ich nicht längst mal auf die Idee gekommen bin, nach Büchern von ihm zu suchen.
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Danke. Sehr interessanter und angenehmer Mensch. Ich sauge dessen Dokumentationen ja quasi auf. Eigentlich dämlich von mir, dass ich nicht längst mal auf die Idee gekommen bin, nach Büchern von ihm zu suchen.
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Geht mir genauso. Die Deutschland-Reise war Top.  


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