>

Landtagswahl 6/7: Berlin 18.9.2011

#
Für was stehen eigentlich die Piraten? Kenne nur Leute, die mit Piraten-Button rumlaufen aber dann am Wahltag FDP wählen. Ok, kenne ja grundsätzlich nur die falschen Leute - aber das hat gereicht mir nie über diese Partei nähere Gedanken zu machen...
#
3zu7 schrieb:
Für was stehen eigentlich die Piraten? Kenne nur Leute, die mit Piraten-Button rumlaufen aber dann am Wahltag FDP wählen. Ok, kenne ja grundsätzlich nur die falschen Leute - aber das hat gereicht mir nie über diese Partei nähere Gedanken zu machen...
So viel ich weiß stehen die meisten der Piraten dann doch eher links, so ein bisschen wie extrem liberale Grüne, denen es eigentlich v.a. um den Erhalt der Anarchie im Internet geht. Also Datenschutz und Freiheit im Internet, ansonsten positionieren sie sich halt irgendwie mittig-modern-liberal.
Ich hab zwar Sympathie für ihre zentralen Forderungen, aber wer brauch die denn bitte in einem Landtag?
#
stimmt, wäre wie eine Partei "die Ultras". Einzigstes Thema: Freiheit der Kurve. Jo, und was machen die dann bei den Debatten und Anträgen im Landtag zur Sozialpolitik oder Strassenbauprojekten? Googeln die dann für Ihren Redebeitrag mal schnell 15min Vortrag zusammen? Finde solche 1-Programmpartien merkwürdig.
#
Waren die Grünen zu Beginn nicht ähnlich wie die Piraten jetzt?

Eine Ein-Themen-Partei. Aber nun gut, bei der CDU Hessen ging es im Landeswahlkampf ja auch gerne mal nur um doppelte Staatsbürgerschaften, was ja den Bund als ganzen betroffen hat.
#
SGE_Werner schrieb:
Waren die Grünen zu Beginn nicht ähnlich wie die Piraten jetzt?

Eine Ein-Themen-Partei.


Nein.
Gleichberechtigung Mann/Frau, Umweltbewegung, soziale Themen, Antimilitarismus, Dritte Welt, Gentrifizierung - es gab schon noch bisschen mehr als nur Anti-Atombewegung.
Nur war das neben der Antikriegsbewegung die wichtigste und vor allem öffentlich am deutlichsten wahrgenommene Strömung.
#
SGE_Werner schrieb:
Waren die Grünen zu Beginn nicht ähnlich wie die Piraten jetzt?

Eine Ein-Themen-Partei. Aber nun gut, bei der CDU Hessen ging es im Landeswahlkampf ja auch gerne mal nur um doppelte Staatsbürgerschaften, was ja den Bund als ganzen betroffen hat.


Natürlich waren die Grünen auch eine Ein Themen Partei - aber es ist schon ein Unterschied was dieses EINE Thema beinhaltet.

Den Schutz von Natur und Umwelt und damit der Grundlage unsres Lebens ist schon ein bisschen schwergewichtiger als möglichst grosse Freiheit im Internet.

wenn 6 % das als ihr grösstes Problem ansehen kann es so schlecht ja nicht um Deutschland stehen .. oder die Herrschaften haben es noch nicht mitbekommen...
#
SGE_Werner schrieb:
Waren die Grünen zu Beginn nicht ähnlich wie die Piraten jetzt?

Eine Ein-Themen-Partei. Aber nun gut, bei der CDU Hessen ging es im Landeswahlkampf ja auch gerne mal nur um doppelte Staatsbürgerschaften, was ja den Bund als ganzen betroffen hat.



Es ist doch ein Unterschied ob eine Partei aus Ihrem Themenfundus nur ein Thema massiv nach vorne stellt, oder ob eine Partei von mehr oder weniger nur einem Thema lebt, oder?
Die CDU-Hessen war ja damals nicht blank in Ihrer Meinung zu anderen Themen, es wurde zu allem Position bezogen, dieses scheiß Staatsbürgerschaftsthema hat eben nur alles überlagert.

Die Grünen waren zwar die Öko-Umwelt-Partei, aber hatten u.a. auch direkt Meinungen zur Familienpolitik, Bildungspolitik und zu allerhand Themen im Ausland zu bieten.

Von den relativ starken Piraten in DA habe ich noch nie eine qualifizierte Meinung zum Landes(Stadt-)haushalt, zur Umweltpolitik, etc. bekommen. Internet, da sind sie meiner Meinung, aber das reicht lange nicht das ich sie wirklich in meine Wahlentscheidung miteinbeziehen könnte.

Das könnte ich auch nicht bei einer Partei die sich ausschließlich um den Erhalt der Fußballtradition kümmern würde, auch wenn das Thema für mich als Fußballfan noch so interessant ist.
#
naja, eine einthemenpartei sind sie schon lange nicht mehr. aber sie werden gerne immer noch so bezeichnet, weil die anderen parteien sich mit dem thema internet kaum auseinandersetzen:

http://www.piratenpartei.de/unsere_ziele


und ausserdem kommen sie ja nicht aus deutschland, sondern haben ihren ursprung in schweden, wo sie auch schon ein paar erfolge feiern konnten:

http://www.faz.net/s/Rub4D092B53EEAA4A45A7708962A9AD06AF/Doc~E7B7EFCF3EEED41E6AE20C4309CE755BA~ATpl~Ecommon~Scontent.html
#
reggaetyp schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Waren die Grünen zu Beginn nicht ähnlich wie die Piraten jetzt?

Eine Ein-Themen-Partei.


Nein.
Gleichberechtigung Mann/Frau, Umweltbewegung, soziale Themen, Antimilitarismus, Dritte Welt, Gentrifizierung - es gab schon noch bisschen mehr als nur Anti-Atombewegung.
Nur war das neben der Antikriegsbewegung die wichtigste und vor allem öffentlich am deutlichsten wahrgenommene Strömung.


Ausländer und Integration. Noch ein wichtiges Thema der Grünen von Beginn an. Hatte ich vergessen. Und Bildung.

Der Mythos von der Ein-Themenpartei ist eben genau dies. Ein Mythos.
#
double_pi schrieb:
naja, eine einthemenpartei sind sie schon lange nicht mehr. aber sie werden gerne immer noch so bezeichnet, weil die anderen parteien sich mit dem thema internet kaum auseinandersetzen:

http://www.piratenpartei.de/unsere_ziele


und ausserdem kommen sie ja nicht aus deutschland, sondern haben ihren ursprung in schweden, wo sie auch schon ein paar erfolge feiern konnten:

http://www.faz.net/s/Rub4D092B53EEAA4A45A7708962A9AD06AF/Doc~E7B7EFCF3EEED41E6AE20C4309CE755BA~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Das sind doch allgemeinplätze die wirklich jeder vertreten kann und keine politischen Positionen..

was sagen die Piraten denn zur Globalisierung, zur Euro Krise
zum ausser Kontrolle geratenen Kapitalismus, zur wehrpflicht, zu Auslandseinsätzen, zur Genttechnologie, zu einer Steuerreform  etc etc..

Nene das ist alles zu dünn .. wie gesagt wer die Freiheit im internet als sein zentrales Problem darstellt ist nicht wählbar.. nicht weil es dieses Problem nicht gibt , sondern weil er grössere ausblendet und keine Meinung dazu hat.
#
municadler schrieb:
double_pi schrieb:
naja, eine einthemenpartei sind sie schon lange nicht mehr. aber sie werden gerne immer noch so bezeichnet, weil die anderen parteien sich mit dem thema internet kaum auseinandersetzen:

http://www.piratenpartei.de/unsere_ziele


und ausserdem kommen sie ja nicht aus deutschland, sondern haben ihren ursprung in schweden, wo sie auch schon ein paar erfolge feiern konnten:

http://www.faz.net/s/Rub4D092B53EEAA4A45A7708962A9AD06AF/Doc~E7B7EFCF3EEED41E6AE20C4309CE755BA~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Das sind doch allgemeinplätze die wirklich jeder vertreten kann und keine politischen Positionen..

was sagen die Piraten denn zur Globalisierung, zur Euro Krise
zum ausser Kontrolle geratenen Kapitalismus, zur wehrpflicht, zu Auslandseinsätzen, zur Genttechnologie, zu einer Steuerreform  etc etc..

Nene das ist alles zu dünn .. wie gesagt wer die Freiheit im internet als sein zentrales Problem darstellt ist nicht wählbar.. nicht weil es dieses Problem nicht gibt , sondern weil er grössere ausblendet und keine Meinung dazu hat.  


ich denke es bringt nix bei sich aufbauenden parteien gezielte fragen zu bestimmten themen zu stellen, sondern man muss gucken welche themen sie anbieten und welche positionen sie dazu haben. denn eine partei ist in der regel nicht eine person, die eine klare meinung zu allen themen hat, sondern man muss positionen zusammen beschliessen und sich nach und nach ein profil geben - das dauert und ändert sich auch ständig. das wahlprogramm einer relativ jungen partei ist inhaltlich natürlich noch weit von denen der großen parteien entfernt, die mehr als 60 jahre zeit dafür hatten und auch entsprechend viele mitglieder haben, so das irgendwo immer ein paar fachmänner zu fast allen themen vorhanden sind.

ich sehe das nicht so kritisch wie du. die gründung einer partei ist ein prozess, der zeit braucht. wenn man sich jetzt schon mit denen identifizieren kann, weil sie genau die themen ansprechen, die einem wichtig sind, wieso sollte man die nicht auch wählen? und wenn es auch nur sechs von hundert menschen machen, ist das doch völlig okay.

wie gesagt, ich wähle die auch nicht. und ich will die hier auch garnicht loben oder verteidigen. aber sie haben eine riesige lücke in der politischen landschaft genutzt um sich zu etablieren, egal was wir davon halten. und jetzt ziehen sie vermutlich das erste mal in einen landtag ein und da ist es ebenso egal was wir davon halten. es passiert oder es passiert nicht, ähnlich wie bei der npd, die auch "keiner" drin haben will.

wie gesagt, ich erwarte in den kommenden jahren, dass sich demnächst auch in deutschland ne anti-europa-partei (siehe finnland) und eine sachlichere anti-ausländer-partei, die in der bevölkerung die weit verbreitete islamangst weiter schüren wird (siehe niederlande). es ist eigentlich nur eine frage der zeit bis das kommt, denke ich. eventuell werden diese themen auch in einer partei gebündelt. wenn da dann noch ein paar renomierte politiker mitmachen, wird sich am rechten rand etwas ähnliches bilden, wie die linkspartei am linken rand. diese wird die cdu weiter in bedrängnis bringen und es wird schwieriger werden koalitionen zu finden.
#
municadler schrieb:

Nene das ist alles zu dünn .. wie gesagt wer die Freiheit im internet als sein zentrales Problem darstellt ist nicht wählbar.. nicht weil es dieses Problem nicht gibt , sondern weil er grössere ausblendet und keine Meinung dazu hat.  


Du machst einen riesigen, einen wirklich riesigen Gedankenfehler. Denn Du schließt hiermit die Entstehung neuer Parteien vollkommen aus, außer sie sind bereits so breit gefächert und aufgestellt, dass sie viele Themen beantworten können. Dies geht letztlich nur aus Leuten, die bereits politisch in verschiedenen Teilen engagiert waren. Sprich Absplitterungen aus bestehenden Parteien.

Welche neue Partei schafft es nach 3 Jahren Antworten auf Fragen zu finden, die nicht mal die Regierungskoalition hinkriegt und die Opposition genauso wenig im Bundestag? Die haben doch auch keine Positionen.

Ich glaube, Du verlangst zu viel von einer solchen Partei. Sowas muss sich finden. Sowas braucht Zeit. Erst durch hinzugezogene Erfahrung (Ex-Parteimitglieder, die zu den Piraten wechseln) in verschiedenen Bereichen sowie eigens gesammelter Erfahrung (Kreistage, Landtage etc.) wird sich da etwas bilden.

Andererseits ist diese nicht aufgestellte Breite natürlich zwangsläufig ein riesiger Nachteil, weil das Voraussetzung für das Wählen ist.
#
Double + SGE

Ihr habt recht, dass es von einer neuen Partei viel verlangt ist zu jedem Thema Antworten zu haben bzw Positionen.

Wenn man als ein Thema Partei anfängt hängt es für mich aber davon ab wie wichtig dieses eine Thema ist ..

Ob die Grünen nun echt nur ein Thema hatten oder nur ein Thema von den Medien kommuniziert wirde, darüber lässt sich streiten, aber selbst wenn sie nur ein Thema ( Erhalt der Schöpfung)gehabt hätten, so war und ist es doch von zentraler Bedeutung.

Etwa so wie bei Gründung der SPD die die Rechte der Arbeitnehmerschaft und deren soziale Absicherung.

Ich kann dieses zentrale Thema, um das sich herum eine Partei, die auch zu andren Themen was sagen kann, bildet bei der Piraten Partei nicht erkennen..

dadurch das die Anhängerschaft dieses einen verengten Themas fast so heterogen ist wie die Gesellschaft selbst, wird sich auch zu zentralen politischen Fragen kaum ein politischer Konsens, der tragfähig ist, bilden können.

Verreinfacht gesagt : in der Partei der Eintracht Fans, die ein zentrales Thema haben, wird sich zu andren wichtigen poltischen Thmemen kein Konsens finden, weil uns eben im Grunde nur die Eintracht verbindet und sonst sind wir bunt wie die Gesellschaft.
#
double pi

Zusatz :

du nennst noch einen Grund der gegen diese kleinen ein ( verengten ) Themen Parteien spricht..

wenn sich im Wählerspektrum 6 % finden für die die Freieheit im Internet zentral ist , weitere 6 % die Ihre Islam Angst beruhigen wollen, vielleicht noch eine Frauen Partei, eine Rentner Partei etc. dann wars das mit der Demokratie - dann sind wir nahe an Weimar.

dann haben wir ein 6-oder 7 Parteien Parlament, indem nichts mehr zusammengeht.

die Konsensfindung innerhalb grosser Parteeien wird oft als Zerstrittenheit kritisiert, aber letzlich gehört genau das zu den Aufgaben von Volksparteien. Und es ist allemal besser als die Interessen von kleinsten Grüppchen in einem Parlament zusammen bringen zu müssen .. das funktioniert meist noch schlechter, weil eine gewisse Diziplinierung ( wie unter einem Parteidach) dann fehlt
#
municadler schrieb:

Den Schutz von Natur und Umwelt und damit der Grundlage unsres Lebens ist schon ein bisschen schwergewichtiger als möglichst grosse Freiheit im Internet.

wenn 6 % das als ihr grösstes Problem ansehen kann es so schlecht ja nicht um Deutschland stehen .. oder die Herrschaften haben es noch nicht mitbekommen...


Du hast nicht mitbekommen, das "möglichst grosse Freiheit im Internet" nicht das zentrale Thema der Piraten ist. Einengen auf ein Thema tust nur du die gerade.
Bürgerrechte, Überwachung, Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung sind keine Themen die sich nur auf das Netz beziehen, das begegnet einem an jeder Straßenecke.
Nein ich wähl die nicht und will auch keine Werbung für die betreiben, aber diese Vorstellung das seinen nur irgendwelche zwielichtigen Filesharer die nicht erwischt werden wollen trifft die Sache nicht.
#
giordani schrieb:
municadler schrieb:

Den Schutz von Natur und Umwelt und damit der Grundlage unsres Lebens ist schon ein bisschen schwergewichtiger als möglichst grosse Freiheit im Internet.

wenn 6 % das als ihr grösstes Problem ansehen kann es so schlecht ja nicht um Deutschland stehen .. oder die Herrschaften haben es noch nicht mitbekommen...


Du hast nicht mitbekommen, das "möglichst grosse Freiheit im Internet" nicht das zentrale Thema der Piraten ist. Einengen auf ein Thema tust nur du die gerade.
Bürgerrechte, Überwachung, Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung sind keine Themen die sich nur auf das Netz beziehen, das begegnet einem an jeder Straßenecke.
Nein ich wähl die nicht und will auch keine Werbung für die betreiben, aber diese Vorstellung das seinen nur irgendwelche zwielichtigen Filesharer die nicht erwischt werden wollen trifft die Sache nicht.


das hab ich mit möglichst grosser Freiheit im Internet auch nicht gemeint .. genaussowenig wie die Grünen nur für Atomausstieg standen.
wenn du meine Statements mal genau liest, hab ich sogar explicit gesagt, dass die Anliegen berechtigt sind ! Nur ist mir das alles in allem vom Themenspektrum her zu dünn ..

Und die Argumente für eine Bündeling von ( vielleicht berechtigten ) Einzelinteressen in grösseren Parteien aus demokratiepolitischen Gründen bleiben sowieso bestehen.

     
#
municadler schrieb:
double pi

Zusatz :

du nennst noch einen Grund der gegen diese kleinen ein ( verengten ) Themen Parteien spricht..

wenn sich im Wählerspektrum 6 % finden für die die Freieheit im Internet zentral ist , weitere 6 % die Ihre Islam Angst beruhigen wollen, vielleicht noch eine Frauen Partei, eine Rentner Partei etc. dann wars das mit der Demokratie - dann sind wir nahe an Weimar.

dann haben wir ein 6-oder 7 Parteien Parlament, indem nichts mehr zusammengeht.

die Konsensfindung innerhalb grosser Parteeien wird oft als Zerstrittenheit kritisiert, aber letzlich gehört genau das zu den Aufgaben von Volksparteien. Und es ist allemal besser als die Interessen von kleinsten Grüppchen in einem Parlament zusammen bringen zu müssen .. das funktioniert meist noch schlechter, weil eine gewisse Diziplinierung ( wie unter einem Parteidach) dann fehlt


naja weimar war ja auch nicht grundsätzlich schlecht. in der WR gabs nur keine 5%-hürde, die wir jetzt haben. das hat zu massivem chaos geführt, aber man hat ja draus gelernt.

es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass wir mehr als 7 parteien im parlament haben. aber an koalitionen aus 3-4 parteien werden wir uns vielleicht irgendwann gewöhnen müssen oder wir ändern das wahlrecht. wie auch immer, ich finde die vielschichtige demokratie besser als das was in den usa abgeht, wo es einfach mal nur zwei meinungen gibt.
#
Ok, vielen Dank für kurze Aufklärung. Die Piraten werden mich auch weiterhin nicht interessieren.

Zu den Grünen: Die waren schon von Beginn an mehr als eine Einthemen-Partei. Reggae hats ja zusammengefasst. Lustig war meine sehr kurze politische Karriere. Ich wollte damals bei den Nordend-Grünen Mitglied werden. Um aufgenommen zu werden, musste ich quasi einen Eid auf Gewaltfreiheit ablegen. Also dass ich mich von Gewalt gegen Mensch und Sachen distanziere. Als ich sinngemäß antwortete, dass das nicht geht, weil ich Samstags zum Fußball und Sonntags auf die Startbahn gehe, war das Thema schnell durch...  
#
double_pi schrieb:
municadler schrieb:
double pi

Zusatz :

du nennst noch einen Grund der gegen diese kleinen ein ( verengten ) Themen Parteien spricht..

wenn sich im Wählerspektrum 6 % finden für die die Freieheit im Internet zentral ist , weitere 6 % die Ihre Islam Angst beruhigen wollen, vielleicht noch eine Frauen Partei, eine Rentner Partei etc. dann wars das mit der Demokratie - dann sind wir nahe an Weimar.

dann haben wir ein 6-oder 7 Parteien Parlament, indem nichts mehr zusammengeht.

die Konsensfindung innerhalb grosser Parteeien wird oft als Zerstrittenheit kritisiert, aber letzlich gehört genau das zu den Aufgaben von Volksparteien. Und es ist allemal besser als die Interessen von kleinsten Grüppchen in einem Parlament zusammen bringen zu müssen .. das funktioniert meist noch schlechter, weil eine gewisse Diziplinierung ( wie unter einem Parteidach) dann fehlt


naja weimar war ja auch nicht grundsätzlich schlecht. in der WR gabs nur keine 5%-hürde, die wir jetzt haben. das hat zu massivem chaos geführt, aber man hat ja draus gelernt.

es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass wir mehr als 7 parteien im parlament haben. aber an koalitionen aus 3-4 parteien werden wir uns vielleicht irgendwann gewöhnen müssen oder wir ändern das wahlrecht. wie auch immer, ich finde die vielschichtige demokratie besser als das was in den usa abgeht, wo es einfach mal nur zwei meinungen gibt.


Passt halt ganz gut zur Denke und zum Lebensgefühl nicht weniger dort drüben. Ob reich oder arm, ob schwarz oder weiß. Es gibt nur "für uns oder gegen uns". Gut oder böse. Kapitalist oder Kommunist. Schwarz oder Weiß. Also für was mehr als zwei Parteien?
#
kreuzbuerger schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Neuste Umfrage Infratest dimap

SPD 29,5
CDU 22,0
Grüne 20,0
Linke 11,0
FDP 3,0
Sonstige 8,0

und jetzt kommts...

Piraten: 6,5

Da die Piraten durchgehend seit Wochen bei min. 4,5 % liegen und bei sinkenden Wahlbeteiligungen die kleinen Parteien profitieren, könnte es wirklich zum Einzug der Piraten kommen.


lustige opposition, stand jetzt: cdu, linke und piraten.

im gestrigen fernsehduell künast vs wowi hat die dame einer koalition mit der cdu eine klare absage erteilt. finde ich irgendwie beruhigend...


und zumindest die junge dame mit den pinken haaren vom infostand an der u-bahn würde bei ner cdu-koalition aus der partei austreten. meine hauptangst scheint somit gebannt...


Teilen