im Zuge des HSV-Deals wird ja viel um der "Wert" der hinter den Vereinen stehenden AGs (eigentlich ja umgekehrt) geredet. Dabei bin ich doch bei meinen Vergleichen ein wenig über die Unterschiede gestolpert. Meine kleine Recherche ergab:
Bayern 2001 Einstieg von adidas (10% für 77 Mio) => Gesamtwert: 750 Mio 2009 Einstieg von Audi (9% für 90 Mio) => Gesamtwert: 1.000 Mio 2014 Einstieg der Allianz (8,33% für 110 Mio) => Gesamtwert: 1.320 Mio
BvB der Wert der Börsennotierten Borussia wird auf ca. 600 Mio geschätzt
im Zuge des HSV-Deals wird ja viel um der "Wert" der hinter den Vereinen stehenden AGs (eigentlich ja umgekehrt) geredet. Dabei bin ich doch bei meinen Vergleichen ein wenig über die Unterschiede gestolpert. Meine kleine Recherche ergab:
Bayern 2001 Einstieg von adidas (10% für 77 Mio) => Gesamtwert: 750 Mio 2009 Einstieg von Audi (9% für 90 Mio) => Gesamtwert: 1.000 Mio 2014 Einstieg der Allianz (8,33% für 110 Mio) => Gesamtwert: 1.320 Mio
BvB der Wert der Börsennotierten Borussia wird auf ca. 600 Mio geschätzt
Dagegen sehen die Werte unserer Eintracht irgendwie zu mickrig aus: 2003 Rettung durch FdE (28,5% für 4,5 Mio) => Gesamtwert 15,8 Mio 2014 Einstieg der BHF (5% für 1,25 Mio) => Gesamtwert 25 Mio
Wie kann man sich diesen Unterschied erklären? Oder habe ich einen groben Denkfehler?
MfG, Neuehaaner
Interessante Aufstellung. Bei Bayern und Dortmund kann man es sich vielleicht noch erklären. Aber warum die Hertha so viel wert sein soll, ist mir völlig rätselhaft.
Ich habe es schon öfter an anderen Stellen versucht zu erklären, daher auch hier nur der Tip, dass man das nicht 1:1 ablesen kann.
Wichtige Faktoren sind: Wem gehört der Name und die Logos (dreistelliger Millionenwert bei großen Vereinen)? Wem gehört das Leistungszentrum? Wem gehört das Stadion? Sonstige Immobilien? Eigenkapital! Sonstige werthaltige Dinge! Außerdem sonstige Verträge, positive (längere Verträge mit wertvollen Spielern) wie negative (schlechte Stadionverträge).
Sonst ist da nichts vergleichbar. Wobei ich zumindest dabei zustimme, dass Hertha überbewertet ist. So gesehen ist die Eintracht AG eine ziemlich leere Hülle, bzw. ein weitgehend reines Vertragskonstrukt. Sicherlich mehr wert als die 0,25 Mio. für 1%, aber eben auch nicht viel.
Am Beispiel der Hertha sieht man aber auch, dass eine Kapitalgesellschaft so viel wert ist, wie jemand bereit ist zu zahlen, um es mal zu vereinfachen, das kann nämlich teilweise ziemlich abstrus sein.
Ergänzung: Laut Bundesanzeiger steht im Abschluß der "Freunde" ein mit Anschaffungswert bilanzierter Wert von 4 Millionen Euro zu Buche. Also nicht 4,5 Mio.
Mit rund 20 Millionen Euro übernimmt KKR 9,7 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Der Wert des Berliner Fußball-Unternehmens wurde auf 220 Millionen Euro taxiert.
Bei der Eintracht liegen die Markenrechte beim Verein (e. V.) und der Verein verpachtet sie an die AG. Man könnte jetzt die jährliche Pacht (Höhe habe ich gerade nicht zur Hand) nehmen und abzinsen mit dem Marktzins, der derzeit kapitalmarktbedingt sehr niedrig liegt. Daraus ergibt sich (wegen dem niedrigen Zins) ein relativ hoher Barwert der Marken- und Logo-Rechte, die - wie gesagt - beim e. V. liegen und dort ihrem Marktwert nach nicht bilanziert sein dürften.
Theoretisch könnte der e. V. sie an die AG verkaufen und würde gewaltige stille Reserven realisieren, die jedoch versteuert werden müssten... , da wären 50 oder mehr Prozent % ans Finanzamt weg, großer Quatsch wäre das. Also sollten sie da bleiben, wo sie sind.
Bei "der Eintracht" würde es also Sinn machen, aus wirtschaftlicher Sicht einmal eine konsolidierte Betrachtung AG/e. V. zu machen, unter Zeitbewertung der Markenrechte und Herausrechnung gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen AG und e. V. Dann stehen in der wirtschaftlich betrachteten theoretischen Gesamtbilanz nur Aktiva und Passiva gegenüber Fremden drin und ein - hoffentlich - deutlich positives wirtschaftliches Eigenkapital.
Wenn man eine solche Betrachtung anstellen würde, wüßte man, was in etwa "die Eintracht" wert ist. D. h. welches wirtschaftliche Eigenkapital sie hat.
Das sind theretische Überlegungen, die eigentlich jeder verantwortungsvolle e. V.-Vorstand in der Schublade liegen haben sollte. Privat interessiert es mich ja auch, welche Altersvorsorge ich einmal zu erwarten habe, um halbwegs seriös meine Finanzen für die Zukunft planen zu können, unter annahme verschiedener Szenarien.
im Zuge des HSV-Deals wird ja viel um der "Wert" der hinter den Vereinen stehenden AGs (eigentlich ja umgekehrt) geredet. Dabei bin ich doch bei meinen Vergleichen ein wenig über die Unterschiede gestolpert. Meine kleine Recherche ergab:
Bayern
2001 Einstieg von adidas (10% für 77 Mio) => Gesamtwert: 750 Mio
2009 Einstieg von Audi (9% für 90 Mio) => Gesamtwert: 1.000 Mio
2014 Einstieg der Allianz (8,33% für 110 Mio) => Gesamtwert: 1.320 Mio
BvB
der Wert der Börsennotierten Borussia wird auf ca. 600 Mio geschätzt
HSV
2015 Einstieg Kühne (7,5% für 18,75 Mio) => Gesamtwert: 250 Mio
Hertha
2014 Einstieg KKR (9,7% für 61,2 Mio) => Gesamtwert: 631 Mio
Dagegen sehen die Werte unserer Eintracht irgendwie zu mickrig aus:
2003 Rettung durch FdE (28,5% für 4,5 Mio) => Gesamtwert 15,8 Mio
2014 Einstieg der BHF (5% für 1,25 Mio) => Gesamtwert 25 Mio
Wie kann man sich diesen Unterschied erklären? Oder habe ich einen groben Denkfehler?
MfG, Neuehaaner
Interessante Aufstellung. Bei Bayern und Dortmund kann man es sich vielleicht noch erklären. Aber warum die Hertha so viel wert sein soll, ist mir völlig rätselhaft.
Wichtige Faktoren sind:
Wem gehört der Name und die Logos (dreistelliger Millionenwert bei großen Vereinen)?
Wem gehört das Leistungszentrum?
Wem gehört das Stadion?
Sonstige Immobilien?
Eigenkapital!
Sonstige werthaltige Dinge!
Außerdem sonstige Verträge, positive (längere Verträge mit wertvollen Spielern) wie negative (schlechte Stadionverträge).
Sonst ist da nichts vergleichbar. Wobei ich zumindest dabei zustimme, dass Hertha überbewertet ist. So gesehen ist die Eintracht AG eine ziemlich leere Hülle, bzw. ein weitgehend reines Vertragskonstrukt. Sicherlich mehr wert als die 0,25 Mio. für 1%, aber eben auch nicht viel.
Am Beispiel der Hertha sieht man aber auch, dass eine Kapitalgesellschaft so viel wert ist, wie jemand bereit ist zu zahlen, um es mal zu vereinfachen, das kann nämlich teilweise ziemlich abstrus sein.
Würde mich auch interessieren. Wer da ist, kann ja mal am Sonntag fragen.
http://www.transfermarkt.de/hertha-bsc-und-der-millionen-deal--chance-und-risiko/view/news/148269
Theoretisch könnte der e. V. sie an die AG verkaufen und würde gewaltige stille Reserven realisieren, die jedoch versteuert werden müssten... , da wären 50 oder mehr Prozent % ans Finanzamt weg, großer Quatsch wäre das. Also sollten sie da bleiben, wo sie sind.
Bei "der Eintracht" würde es also Sinn machen, aus wirtschaftlicher Sicht einmal eine konsolidierte Betrachtung AG/e. V. zu machen, unter Zeitbewertung der Markenrechte und Herausrechnung gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen AG und e. V. Dann stehen in der wirtschaftlich betrachteten theoretischen Gesamtbilanz nur Aktiva und Passiva gegenüber Fremden drin und ein - hoffentlich - deutlich positives wirtschaftliches Eigenkapital.
Wenn man eine solche Betrachtung anstellen würde, wüßte man, was in etwa "die Eintracht" wert ist. D. h. welches wirtschaftliche Eigenkapital sie hat.
Das sind theretische Überlegungen, die eigentlich jeder verantwortungsvolle e. V.-Vorstand in der Schublade liegen haben sollte. Privat interessiert es mich ja auch, welche Altersvorsorge ich einmal zu erwarten habe, um halbwegs seriös meine Finanzen für die Zukunft planen zu können, unter annahme verschiedener Szenarien.