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Europa im Wandel - Populismus, Brexit und Co.

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WuerzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht.

Ja, du mich auch.

hawischer schrieb:

Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.

Super Beispiel. Gerade schreibe ich an einem Artikel über die Situation der Bäckereien. Die stellt sich nämlich so dar:
Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt aus. Der Billig-Konkurrenz der Discounter, die mit Fertigbackmischungen und Teiglingen aus dem nahen und fernen Osten ohne jegliche Nährwerte Dumpingpreise aufrufen, können sie lediglich ihre Qualität entgegenhalten - was von immer mehr Verbrauchern allerdings immer weniger geschätzt wird. Vielleicht, weil sie bei 800 bis 900 Euro netto auf den Cent schauen müssen? Keine Ahnung.
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Discounter. Hier gehören die Mitarbeiter/innen in der Backwarenabteilung (die ja nur noch aufbacken müssen) zu den Gehaltsempfängern am unteren Ende der Skala.
Traditionelle Bäckereien sind seit Jahren auf dem Rückzug. Gerade erst gestern ein Rechercheinterview mit einem alteingesessenen Bäcker geführt, der seine Bäckerei zugesperrt hat und nun in einer Fabrik arbeitet.

Deutschland ging es nie besser als heute.

Wo kann man deinen Artikel nachlesen wenn er fertig ist?
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In einem regionalen Kulturmagazin. Dauert aber noch - erscheint im Juli.
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In einem regionalen Kulturmagazin. Dauert aber noch - erscheint im Juli.
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WuerzburgerAdler schrieb:

In einem regionalen Kulturmagazin. Dauert aber noch - erscheint im Juli.

Es freut mich, wenn ich den Artikel dann einmal lesen kann.
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amsterdam_stranded schrieb:


         Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.


Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?

Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.

Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.

Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
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SGE_Werner schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:


         Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.


Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?

Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion.


Die Verbraucher in ihrer Gesamtheit sind aber von der Altersverteilung her überwiegend in der sozialen Marktwirtschaft, teilweise sogar im Kommunismus sozialisiert worden. Das spricht eher dagegen, dass alleine das Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dazu führt, der Religion des "Geiz ist Geil" zu folgen.
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Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht. Die Vertreter der politischen Ränder links oder rechts brauchen das Negative.
Um es mal drastisch auszudrucken. Nur wenn es den Menschen richtig dreckig geht, entsteht eine Basis für soziale Unruhen, aus der dann die Radikalen hoffen an die Macht zu kommen.
Warum erwähnst Du den Verkauf von Wohnungen in Bayern und nicht den in Berlin durch Rot/Rot, die sie jetzt versuchen durch Enteignung wieder zurück zu holen. Zumindest will das die Linke und Teile der SPD und der Grünen.
Und noch eine Zahl. Aktuell sind 800.000 offene Stellen gemeldet. Real werden es noch mehr sein.
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
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hawischer schrieb:
Warum erwähnst Du den Verkauf von Wohnungen in Bayern und nicht den in Berlin durch Rot/Rot, die sie jetzt versuchen durch Enteignung wieder zurück zu holen.


Deshalb werden es die Enteignungsforderer auch sehr schwer haben zu argumentieren. Ich hab damals die Diskussionen und Entwicklungen sehr genau mitverfolgt. Wegen völliger Überschuldung mussten sich Städte von Assets trennen, im Westen wie im Osten.
Düsseldorf entschuldete sich mit dem Verkauf seiner Wohnungsbaugesellschaft komplett, Dresden ebenso. In der sächsischen Landeshauptstadt wurde der Verkauf der Wohnungen auch mit Hilfe von Die Linke ermöglicht.

Übrigens hat man damals die Konzerne als Investoren klar bevorzugt. Wohnungen in Berlin und Dresden wurden im Schnitt für
35.000 EUR verkauft. Es gab durchaus Stimmen, die forderten, dass man lieber den Mietern zu diesem Preis die Wohnungen anbieten solle. Pikanterweise gab es aber zwei Gegenmeinungen: Die Politik erstens wollte lieber im Gesamtpaket mit Sanierungs- und Instandhaltungsvorgabe verkaufen statt Einzelvermakelung und zweitens wollten damals viele Mieter schlicht nicht zu diesem Preis kaufen, obwohl sie sich das hätten leisten können. Der Zins war zwar deutlich höher, aber mit dem Verweis dass man als Mieter keine Nachteile hätte, vor allem in Bezug auf lfd. Kosten wie Instandhaltung, Hausgeldern, etc. nahmen viele von Anfang an davon Abstand.
Zahlreiche Kommunen quer durch Deutschland folgten dann den Beispielen. Vor allem Berlin, aber auch quasi-staatliche Gesellschaften wie die Bahn verkauften durchweg Pakete mit Wohnungen an Deutsche Annington, Gagfah, usw. Das war alles so 2005-2008.

Mit Lehman und der Subprime-Krise, abstürzenden Aktienmärkten wurden dann die Karten neu gemischt. Die Wirtschaft taumelte, Staaten mussten hunderte Milliarden in die Hand nehmen, damit es nicht zu schwersten Verwerfungen kommt. AIG, Bear Stearns, BoA, GM, RBoS, alles musste gerettet werden. Eine Entwicklung, die sich so nicht vorhersehen ließ. Wer nur ein paar Monate vor Lehman gesagt hätte, die Bank ginge komplett pleite wäre als Aluhut-Träger in jedem Forum verspottet worden.
Der EZB blieb nichts mehr anderes übrig, als den Realzins auf Null zu setzen. Und wo kein Geld mehr zu verdienen ist, wird logischerweise das Kapital abgezogen und woanders angelegt.
Heute strömt alles in die Aktienmärkte und eben Immobilien. Beide Investitionsfelder erklimmen Rekordhöhen. Wer will auch schon freiwillig einem Staat wie Deutschland noch sein Geld leihen, wenn er für 1000 angelegte Euros 990 in zehn Jahren garantiert zurückbekommt? Die Papiere werden zwar abgesetzt, aber nur weil Versicherungen gesetzlich dazu gezwungen sind, in diese AAA-gerateten Papiere zu investieren. Die würden auch lieber auf dem freien Kapitalmarkt investieren, können aber nicht. Der Staat hat sich gesetzlich mit den Rentenversicherungsträgern einen Garantieabnehmer für seine Anleihen geschaffen. Das blickt nur kaum jemand. Übrig bleiben jene Staaten mit Ramschstatus, die ebenfalls ihre Anleihen absetzen müssen, um nicht Insolvenz erklären zu müssen. Das übernimmt großzügig die EZB selbst und türmt die Risiken prozentual zulasten ihrer Eigentümer.

Kein Mensch kann so einen irrationalen Wahnsinn vorhersehen. Aber das Marktgeschehen wurde und wird von Staatshandeln bestimmt. Der Staat wird daher vor Gericht wie gesagt schwer zu argumentieren haben, warum er plötzlich die Wohnungen zurückhaben will, die er einst bevorzugt an ebenjene Investoren verkaufte.
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Bei Netto im Nachbardorf wurde die Bäckerei aus nem Dorf in der Nähe, die neben ihrem Dorfladen noch drei Filialen in der unmittelbaren Umgebung betrirb, rausgeschmissen.
Der Grund: sie konnten nicht gewährleisten, dass bis 20:00 Uhr das gesamte Sortiment bereitstand. Hätte sie wirtschaftlich eher ruiniert.
Jetzt betreibt eine Großbäckerei aus Weiden den Filialbäcker. Diue Qualität ist entsprechend und Abend für Abend wird ohne Ende Essen weggescmissen.
Eine Mitarbeiterin der Filiale ist geblieben. Die hatte vorher ganz ordentlich verdient. Jetzt ist sie auf Mindestlohn.
Man könnte jetzt noch auf die Ökobilanz schauen, aber angesichts des hier vorherrschenden Zynismus kann man sich das auch sparen.
Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an.

Ich danke Kühnert! Nicht dafür, dass er besonders ausgereifte Vorschläge gemacht hat, aber dafür, dass er den Impuls in Alternativen zu denken medial gesetzt hat!
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hawischer schrieb:

Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht.

Ja, du mich auch.

hawischer schrieb:

Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.

Super Beispiel. Gerade schreibe ich an einem Artikel über die Situation der Bäckereien. Die stellt sich nämlich so dar:
Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt aus. Der Billig-Konkurrenz der Discounter, die mit Fertigbackmischungen und Teiglingen aus dem nahen und fernen Osten ohne jegliche Nährwerte Dumpingpreise aufrufen, können sie lediglich ihre Qualität entgegenhalten - was von immer mehr Verbrauchern allerdings immer weniger geschätzt wird. Vielleicht, weil sie bei 800 bis 900 Euro netto auf den Cent schauen müssen? Keine Ahnung.
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Discounter. Hier gehören die Mitarbeiter/innen in der Backwarenabteilung (die ja nur noch aufbacken müssen) zu den Gehaltsempfängern am unteren Ende der Skala.
Traditionelle Bäckereien sind seit Jahren auf dem Rückzug. Gerade erst gestern ein Rechercheinterview mit einem alteingesessenen Bäcker geführt, der seine Bäckerei zugesperrt hat und nun in einer Fabrik arbeitet.

Deutschland ging es nie besser als heute.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Gerade schreibe ich an einem Artikel.

Dann solltest Du bei der Jobbörse beim Jobcenter oder anderen Portalen nach Bäckereien suchen, die Personal einstellen wollen. Und die auch befragen. Damit der Artikel ausgewogen wird.
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Bei Netto im Nachbardorf wurde die Bäckerei aus nem Dorf in der Nähe, die neben ihrem Dorfladen noch drei Filialen in der unmittelbaren Umgebung betrirb, rausgeschmissen.
Der Grund: sie konnten nicht gewährleisten, dass bis 20:00 Uhr das gesamte Sortiment bereitstand. Hätte sie wirtschaftlich eher ruiniert.
Jetzt betreibt eine Großbäckerei aus Weiden den Filialbäcker. Diue Qualität ist entsprechend und Abend für Abend wird ohne Ende Essen weggescmissen.
Eine Mitarbeiterin der Filiale ist geblieben. Die hatte vorher ganz ordentlich verdient. Jetzt ist sie auf Mindestlohn.
Man könnte jetzt noch auf die Ökobilanz schauen, aber angesichts des hier vorherrschenden Zynismus kann man sich das auch sparen.
Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an.

Ich danke Kühnert! Nicht dafür, dass er besonders ausgereifte Vorschläge gemacht hat, aber dafür, dass er den Impuls in Alternativen zu denken medial gesetzt hat!
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Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
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Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
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hawischer schrieb:

Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.


Welche Analyse hawischer? Und, um Gottes Willen, wie kommst du jetzt auf die Partei die Linke? Schrieb ich da irgendwas davon in meinem Beitrag, oder ist das der schwache und durchschaubare Versuch, das was ich an Missständen in Konsequenz der Marktwirtschaft wie sie derzeit in diesem Land gelebt wird benannt habe auszublenden und mich als Parteigänger von sozialistischen Phantasten und Ex-SED Kadern hinzustellen?
Deiner absolut würdig hawischer! Oder halt einfach: extrem schwach!
Keine Argumente, nur Gedisse.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Gerade schreibe ich an einem Artikel.

Dann solltest Du bei der Jobbörse beim Jobcenter oder anderen Portalen nach Bäckereien suchen, die Personal einstellen wollen. Und die auch befragen. Damit der Artikel ausgewogen wird.
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hawischer schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Gerade schreibe ich an einem Artikel.

Dann solltest Du bei der Jobbörse beim Jobcenter oder anderen Portalen nach Bäckereien suchen, die Personal einstellen wollen. Und die auch befragen. Damit der Artikel ausgewogen wird.

Das habe ich doch genau so recherchiert und beschrieben:
WuerzburgerAdler schrieb:

Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.

OK?

Einen weiteren Grund für den Personalmangel hat FA genannt: Die Leute kriegen keinen bezahlbaren Wohnraum. Gut, dies betrifft jetzt Kliniken und Seniorenheime stärker als Bäckereien. Aber gerade dort ist das nicht nur in Ballungsräumen schon sehr kritisch. Und genau das macht mich extrem wütend und lässt mich bei Kühnert aufhorchen.
Ob das nun Söder in München, Rot/Rot in Berlin oder andere (wie eintrachtfrankfurt2005 beschrieb) verbrochen haben, ist mir schnurzpiepegal.
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Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.
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hawischer schrieb:

Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.



Und ca. 8% bundesweit leben weitgehend klimaneutral. Darunter noch jede Menge alte Hippie-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt das mit dem Klimawandel gar nicht.
Wenn es der Erde so dreckig ginge, warum leben die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens interessiert sie nix anderes.
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hawischer schrieb:

Und ca. 8% bundesweit wählen die sozialistische Alternative, genannt Die Linke. Darunter noch jede Menge alte SED-Kader aus Gewohnheit.
92% tun es nicht.
Merkste was? Nein? Wahrscheinlich stimmt etwas an Deiner Analyse nicht.
Wenn es den Leuten so dreckig ginge, warum wählen die nicht entsprechend. Hast Du darauf eine Antwort? Ich schon. Erstens geht es den allermeisten gut und zweitens sind die nicht blöd.


Welche Analyse hawischer? Und, um Gottes Willen, wie kommst du jetzt auf die Partei die Linke? Schrieb ich da irgendwas davon in meinem Beitrag, oder ist das der schwache und durchschaubare Versuch, das was ich an Missständen in Konsequenz der Marktwirtschaft wie sie derzeit in diesem Land gelebt wird benannt habe auszublenden und mich als Parteigänger von sozialistischen Phantasten und Ex-SED Kadern hinzustellen?
Deiner absolut würdig hawischer! Oder halt einfach: extrem schwach!
Keine Argumente, nur Gedisse.
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- Ich hielt Deinen Beitrag auf den ich geantwortet habe für eine Analyse. Wenn es keine war, sorry

- Ich habe die Linke als Beispiel für eine normale Wahlreaktion von Unzufriedenen gewählt, ohne Rücksicht darauf,
  ob Du die erwähnt hast. Nichts liegt mir ferner als Dich zu einem Parteigänger von sozialistischen Phantasten und
  Ex-SED-Kadern zu machen. Möglicherweise liest Du etwas aus meinem Beitrag, was da nicht steht. Bitte nochmal
  um Prüfung.

- Mit Deiner Bewertung muss und kann ich leben.

- Keine Argumente? Seh ich anders. Musste erst mal nachschauen was Gedisse heißt. Jetzt weiß ich es. Aber warum
  sollte ich Dich schlechtmachen?


Folgend nocheinmal einen Teil Deiner Ausführungen (auf den Begriff "Analyse" habe ich jetzt verzichtet):

"Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an."


Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
 
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- Ich hielt Deinen Beitrag auf den ich geantwortet habe für eine Analyse. Wenn es keine war, sorry

- Ich habe die Linke als Beispiel für eine normale Wahlreaktion von Unzufriedenen gewählt, ohne Rücksicht darauf,
  ob Du die erwähnt hast. Nichts liegt mir ferner als Dich zu einem Parteigänger von sozialistischen Phantasten und
  Ex-SED-Kadern zu machen. Möglicherweise liest Du etwas aus meinem Beitrag, was da nicht steht. Bitte nochmal
  um Prüfung.

- Mit Deiner Bewertung muss und kann ich leben.

- Keine Argumente? Seh ich anders. Musste erst mal nachschauen was Gedisse heißt. Jetzt weiß ich es. Aber warum
  sollte ich Dich schlechtmachen?


Folgend nocheinmal einen Teil Deiner Ausführungen (auf den Begriff "Analyse" habe ich jetzt verzichtet):

"Klar ist, dass gut ist, was der Markt bringt. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht - geschenkt!
Dass immer weniger Menschen vom erzielten Haushaltseinkommen leben können - geschenkt!
Dass in Ballungszentren die klassischen Dienstkeistungsberufe keine Leute mehr finden, weil die Löhne die gezahlt werden, nicht ausreichen um in diesen Ballungszentren auch leben zu können - na, da wird es kritisch!
Da wird dann von 800000 offenen Stellen gesprochen. Da macht man sich Sorgen, wer den Müll wegbringt, wer die Oma im Pflegestift versorgt, wer die Kinder in der KiTa versorgt, wer einem das Schnitzel bringt und wer einem die Haare schneidet.
Diese Entwicklung ist seit der Schröder Zeit ungebremst und der Verlauf ist gut dokumentiert!
Aber was juckt es die, die davon profitieren?
Notfalls kann man dem Pöbel (jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht polemisch werde), ja ein paar Asylanten zum Frass vorwerfen. Da ist der Pöbel dann mit Rassismus beschäftigt. Was Ruhe schafft wird gern genommen.
Und so schlimm ist das mit der AfD ja dann auch gar nicht, sieht man sich die neoliberalen Vorstellungen hinsichtlich der Wirtschaft an."


Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.
 
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hawischer schrieb:

Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.

Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:

Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
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hawischer schrieb:

Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.

Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:

Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus.


wie du sagst... scheint ja perfekt zu klappen, nicht nur hier und heute, sondern auch damals beim sozialistischen Bruder. Die SED Bonzen waren doch auch scharf auf West Devisen... Und von den Gütern, die fürs Volk gut genug waren, haben die keins angerührt. Da ließ man sich lieber Westprodukte einführen.

WuerzburgerAdler schrieb:
Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.        

Tja... Und nun? Alle verblödet die reine Wahrheit zu sehen, oder wie ist das zu verstehen? Du kannst doch gerne so leben, habe ich überhaupt kein Problem damit. Offensichtlich scheinst du aber nen Problem damit zu haben, wie andere leben...


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amsterdam_stranded schrieb:


         Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.


Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?

Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.

Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.

Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
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SGE_Werner schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:


         Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.


Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?

Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.

Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.

Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.


Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
Vor 60 Jahren gab es noch Tante-Emma-Läden und Buchläden, in jedem Dorf. Der Individualverkehr war nicht der von heute.
Es gab den Neckermann- und Quelle- und Otto-Katalog. Dort konnte man bestellen. In größeren Städten gab es Kaufhof, Hertie, Karstadt, Horten, Neckermann-Kaufhäuser.

Heute: Die Tante-Emma.Läden - ausgestorben. Buchhandlungen musst du suchen. Katalogversender - verschwunden. Kaufhäuser reduziert auf Karstadt/Kaufhof mit sinkender Tendenz.

Heute: Es lebe das Internet, Amazon, Ebay und tausend andere haben den klassischen Einzel- und Versandhandel abgelöst. An den Ortsrändern haben sich Lebensmittel- und Discounterläden angesiedelt. Aldi- und Lidl, Rewe und Edeka, Rossmann und und und.

Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.

Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen. Ohne dieses Wachstum wäre die Armut und der Hunger in der Welt in den letzten Jahrzehnten nicht so stark zurückgegangen. Nimm nur das Beispiel China, seit der Marktöffnung ist das Land gewachsen, der Hunger besiegt, den Menschen geht es besser. Ja und es gibt auch Reiche, die es vorher nicht gegeben hat. Aber bitte, wer ist dabei ärmer geworden?

Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative. Der eine will mehr Markt, der andere mehr Soziales. Das ist normal. Ich denke doch, dass der Ausgleich insgesamt gut gelingt. Eine Parität wird es wahrscheinlich nicht geben, dafür ist das Gefüge von den jeweiligen Konjunkturzyklen beeinflußt. Siehe die damals notwendige Hartz-Gesetzgebeung durch Rot/Grün mit Unterstützung von Schwarz/Gelb. Manches davon ist ja wieder zurückgedreht oder abgeschwächt. Auch hier wird es sich weiterentwickeln.
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hawischer schrieb:

Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.

Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:

Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.
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WuerzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.

Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:

Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.


ich will das Thema nicht ausweiten, es gäbe einiges dazu zu sagen. Nur soviel. Warum glaubst Du, dass die Menschen leben sollen nach Deinen Prämissen und Wertvorstellungen. In unserer Gesellschaft kann jeder leben wie er will. Er kann konsumieren oder es sein lassen. Er kann sich in allen bescheiden und lieber großzüger leben. Zu allererst ist jeder aber für sich verantwortlich. Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Das nennt man Eigenverantwortlichkeit.
Und darüberhinaus haben wir ein umfangreiches soziales Netz. Nicht perfekt und immer verbesserungsfähig, aber wir haben es und die Gesellschaft (und damit auch jeder einzelne) hält es am Leben. Mit ihrer Arbeit und mit ihren Steuern und mit ihren ehrenamtlichen Tun. Das ist gelebter Altruismus. Er ist ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft und da gehört die freie und soziale Marktwirtschaft dazu.  
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WuerzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Ich würde gerne meine Frage wiederholen.
Warum glaubst Du, dass die Menschen, die unter den von Dir genannten Verhältnissen leben müssen, nicht in größerem Maße (meint mehr als 8%) die Linkspartei wählen. Wenn Du darauf keine Antwort weißt, ist es auch o.k.
Meine Meinung ist, dass sie es nicht tun, weil die Situation in diesem Lande nicht so ist wie Du in Deinen Ausführungen beschrieben hast.

Auch wenn ich die Frage weiter oben schon mal beantwortet habe, hier noch eine andere Antwort:

Weil man ihnen in 60, 70 Jahren nicht müde wurde zu erzählen, was ihnen blüht, wenn der Kommunismus Einzug hält. Zu einem großen Teil zu Recht, denn die existierenden Anschauungsbeispiele waren alles andere als ermutigend. Das, was ermutigend war, hat man dabei bewusst unterschlagen, schlecht geredet und ebenso verteufelt.
Gleichzeitig stieg in der sozialen Marktwirtschaft der Wohlstand, es gab Farbfernsehen, Kühlschränke für alle, Autobahnen und dann Billigflieger. Und man sagte den Menschen: alles ist erreichbar. Erreichst du es nicht, bist du selber schuld. Denn das Glück und die Zufriedenheit spiegelt sich einzig und allein in deinem Kontostand wider und welches Gefährt du in deiner Garage stehen hast.
Und die Menschen glaubten all das und glauben es auch heute noch. So funktioniert das im Kapitalismus. Für die "Sozialromantiker" der Linken ist im täglichen Kampf um Geld, Prestige und Sicherheit kein Platz. Denn für soziale Gerechtigkeit braucht es Altruismus. Das ist im Kapitalismus ein Fremdwort. Da braucht es Egoismus.


ich will das Thema nicht ausweiten, es gäbe einiges dazu zu sagen. Nur soviel. Warum glaubst Du, dass die Menschen leben sollen nach Deinen Prämissen und Wertvorstellungen. In unserer Gesellschaft kann jeder leben wie er will. Er kann konsumieren oder es sein lassen. Er kann sich in allen bescheiden und lieber großzüger leben. Zu allererst ist jeder aber für sich verantwortlich. Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Das nennt man Eigenverantwortlichkeit.
Und darüberhinaus haben wir ein umfangreiches soziales Netz. Nicht perfekt und immer verbesserungsfähig, aber wir haben es und die Gesellschaft (und damit auch jeder einzelne) hält es am Leben. Mit ihrer Arbeit und mit ihren Steuern und mit ihren ehrenamtlichen Tun. Das ist gelebter Altruismus. Er ist ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft und da gehört die freie und soziale Marktwirtschaft dazu.  
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hawischer schrieb:

Korrektur
Er kann sich in allen bescheiden oder lieber großzüger leben.

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WuerzburgerAdler schrieb:

In einem regionalen Kulturmagazin. Dauert aber noch - erscheint im Juli.

Es freut mich, wenn ich den Artikel dann einmal lesen kann.
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Hallo0815 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

In einem regionalen Kulturmagazin. Dauert aber noch - erscheint im Juli.

Es freut mich, wenn ich den Artikel dann einmal lesen kann.


Dito. Gerne auch per PM, wenns so weit ist.

Zum Thema: Kühnert 4 President.
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SGE_Werner schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:


         Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.


Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?

Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.

Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.

Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.


Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
Vor 60 Jahren gab es noch Tante-Emma-Läden und Buchläden, in jedem Dorf. Der Individualverkehr war nicht der von heute.
Es gab den Neckermann- und Quelle- und Otto-Katalog. Dort konnte man bestellen. In größeren Städten gab es Kaufhof, Hertie, Karstadt, Horten, Neckermann-Kaufhäuser.

Heute: Die Tante-Emma.Läden - ausgestorben. Buchhandlungen musst du suchen. Katalogversender - verschwunden. Kaufhäuser reduziert auf Karstadt/Kaufhof mit sinkender Tendenz.

Heute: Es lebe das Internet, Amazon, Ebay und tausend andere haben den klassischen Einzel- und Versandhandel abgelöst. An den Ortsrändern haben sich Lebensmittel- und Discounterläden angesiedelt. Aldi- und Lidl, Rewe und Edeka, Rossmann und und und.

Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.

Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen. Ohne dieses Wachstum wäre die Armut und der Hunger in der Welt in den letzten Jahrzehnten nicht so stark zurückgegangen. Nimm nur das Beispiel China, seit der Marktöffnung ist das Land gewachsen, der Hunger besiegt, den Menschen geht es besser. Ja und es gibt auch Reiche, die es vorher nicht gegeben hat. Aber bitte, wer ist dabei ärmer geworden?

Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative. Der eine will mehr Markt, der andere mehr Soziales. Das ist normal. Ich denke doch, dass der Ausgleich insgesamt gut gelingt. Eine Parität wird es wahrscheinlich nicht geben, dafür ist das Gefüge von den jeweiligen Konjunkturzyklen beeinflußt. Siehe die damals notwendige Hartz-Gesetzgebeung durch Rot/Grün mit Unterstützung von Schwarz/Gelb. Manches davon ist ja wieder zurückgedreht oder abgeschwächt. Auch hier wird es sich weiterentwickeln.
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hawischer schrieb:



Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
(...)
Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.
Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen.
(...)
Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative.

Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.
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hawischer schrieb:



Das ist Markt, Werner. Er entwickelt sich weiter, nach den Bedürfnissen der Menschen, dem Angebot, der technischen Möglichkeiten, der Infrastruktur und und und.
(...)
Morgen: Es wird eine Weiterentwicklung geben, Wohin, wir werden es sehen.
Das alles ist Marktwirtschaft. Und natürlich lebt diese auch vom Wachstum. Wachstum gibt es seit Menschengedenken, genauso wie Veränderungen.
(...)
Zur sozialen Marktwirtschaft kenne ich keine halbsweg gleichwertige Alternative.

Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.
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stefank schrieb:


Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.

Sowas ähnliches gab es ja anfangs des Internet Zeitalters. Beispielhaft war die Musikindustrie, damals mit Napster und Co.

Da fielen aber dann selbst den linken Bands wie den Toten Hosen der Perlmutlöffel mit dem Kaviar ausm Mund... Und hetzten ihre Anwälte auf die Musicsharer.

Bei den Moneten hört halt der soziale Gedanke auf... Wie bei allen... solange man nicht betroffen ist, kann man so schön Verbote aussprechen
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stefank schrieb:


Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.

Sowas ähnliches gab es ja anfangs des Internet Zeitalters. Beispielhaft war die Musikindustrie, damals mit Napster und Co.

Da fielen aber dann selbst den linken Bands wie den Toten Hosen der Perlmutlöffel mit dem Kaviar ausm Mund... Und hetzten ihre Anwälte auf die Musicsharer.

Bei den Moneten hört halt der soziale Gedanke auf... Wie bei allen... solange man nicht betroffen ist, kann man so schön Verbote aussprechen
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arti schrieb:

stefank schrieb:


Du hast völlig Recht. Etwas anderes als die bestehende Ordnung der Dinge wird niemals existieren Sicher, es wird Veränderungen geben. Aber eine halbwegs gleichwertige Alternative zu Königsgnadentum, Zünftewesen und Leibeigenschaft ist undenkbar.

Sowas ähnliches gab es ja anfangs des Internet Zeitalters. Beispielhaft war die Musikindustrie, damals mit Napster und Co.

Da fielen aber dann selbst den linken Bands wie den Toten Hosen der Perlmutlöffel mit dem Kaviar ausm Mund... Und hetzten ihre Anwälte auf die Musicsharer.

Bei den Moneten hört halt der soziale Gedanke auf... Wie bei allen... solange man nicht betroffen ist, kann man so schön Verbote aussprechen

Was bitte hat das, was du da daherfaselst, mit meinem Beitrag zu tun?


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