Krawalle von Stuttgart und an anderen Orten (inkl. Silvester 22/23)
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Das kam, mehrfach, von Werner und das irtitiert mich sehr.
Bevor ich da jetzt aber anfang dagegen anzuschreiben, möchte ich mich vergewissern, dass ich da nicht am Ende irgendwas verpasst hab. Deshalb frag ich nach ner Untermauerung dieser Behauptung.
Und du Denis wankst halt permanent an der Grenze zum Relativieren entlang. Ab und an tappst du auch drüber.
Da melde ich dann zurück was ich verstanden hab.
Könnte mit meiner mangelhaften Fähigkeit zu tun haben, genau zu lesen oder damit, dass du rumeierst. Oder die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen!
Eigener Erfahrungsschatz. Einfach mal paar Jungs so zwischen 15 und 21 fragen.
Und bevor Du sagst, dass diese Quelle sehr dünn ist. Das stimmt. Die Quelle ist genauso dünn wie all die Thesen, dei Du oder andere hier aufstellen, was denn so die Leute an der Polizei angeblich mehrheitlich stört oder warum der Respekt vor ihr abnimmt. Dafür wurden seit gestern auch nie Belege gebracht. Da könnte ich dann auch mal Quellen erfragen, da käme auch nix. Da ich aber weiß, dass meine Quelle auch nur meine eigene Erfahrung und der Austausch mit anderen ist, habe ich das nicht getan.
Wir spekulieren hier munter alle herum.
Dass das ursächlich für die Ereignisse von Stuttgart ist, hab ich allerdings nicht behauptet. Ich war ja schließlich nicht dabei.
Und, da du nach eigener Aussage nicht richtig liest, extra für dich nochmal der Disclaimer:
Das heißt für mich nicht, die Polizei muss mehr draufhauen. Aber entwaffnet werden sollte sie auch nicht.
Also der Störenfried war jedenfalls an der Stelle nicht mehr da, als ich vor 4 Stunden durch die Stuttgarter Innenstadt bin. Überall auf den Holzplatten, die die kaputten Schaufenster abdecken, steht jetzt Create - Don´t destroy, ich bin über einen Stein vor einem Laden gestolpert (ca. 10 x 10 cm), der klar Teil eines zertrümmerten Gehwegsteins war, aus dem Bruchstücke zum Bewerfen fehlen. War ganz amüsant, dass genau in dem Moment der Polizeiwagen durchfuhr, als ich den Stein aufgehoben habe. Habe ihn dann zu den anderen gelegt, die paar Meter weit weg waren. Könnte man auch mal wegräumen von der Stadt, außer man will am nächsten Wochenende etwas die Randalierer unterstützen und Material bereitstellen.
Ich fand die Reaktion von Özdemir vollkommen menschlich. Der Mann gibt ein Interview und dann faselt der Kerl was von Polizeistaat rein. Der Cem wird schon genug Blödsinn Tag ein Tag aus hören, da kann man auch mal patzig werden.
Lustig ist nur, wie die Linken ihn bei Twitter dann angegriffen haben, weil er "Das ist Deutschland" gesagt hat. Da war von nationalistischer Scheisse die Rede und dass er den Nazis nach dem Mund redet. Dann haben sich die Linken auch noch untereinander zerstritten in der Folge. Musste schon fast wieder lachen. Kein Wunder, dass die Rechten in diesem Land so leichtes Spiel haben, wenn ihre Gegner sich selbst zerfleischen.
Jeder mit Verstand für fünf Pfennig weiß, dass es in der deutschen Polizei strukturellen Rassismus und das Tolerieren von Gewalt gibt.
Den Zusammenhang zwischen Kritik an der Polizei und den Zuständen dort mit den Ausschreitungen in Stuttgart herzustellen und eine Schuld daran an Menschen wie Frau Esken herzustellen, sowas ist derart abstrus, da fehlen mir dir Worte.
Ich bezweifel, dass mehr als 0,5% der Randalekids überhaupt den Namen Saskia Esken kennen.
Dann noch die Schote der Bullen in Hemdsärmeln, der zu schwach ausgestatteten Polizei.
Weltklasse.
Ich weiß nicht, wann ihr das letzte Mal Einheiten der Polizei gesehen habt, die bei solchen Einsätzen unterwegs waren. Die sehen aus wie gepanzerte Orks.
Der Schutzmann im grünen Hemdsche war 1975 das letzte mal unterwegs.
Meanwhile:
https://www.hessenschau.de/panorama/polizeikontrollen-werden-menschen-mit-schwarzer-haut-haeufiger-kontrolliert,racial-profiling-100.html
Ich empfehle dieses Interview mit einem Soziologen, der sich bei Fragen zum Tathergang wegen Nichtkenntnis sowie bei Konsequenzen daraus sehr zurücknimmt, aber zu den Schlussfolgerungen aus Stuttgart eine klare Meinung hat:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_88102376/ausschreitungen-in-stuttgart-jugendforscher-spricht-ueber-die-hintergruende.html
Eine klare Absage an Aufrüstung und Strafen wie Alkoholverbote und öffentlichen Sperrstunden und die klare Forderung nach Dialog. Insbesondere kein Verständnis dafür, dass die Aufarbeitung der Nacht ausschließlich von einer 40-köpfigen Polizeitruppe geleistet werden soll.
Da hat er recht. Was soll das bringen? Da könnte man gleich Herrn Wendt fragen und sich die Sonderkommission sparen.
Bitte mal lesen. Ein wohltuend differenziertes Bild der Geschehnisse.
Widerspricht dem jemand hier? Natürlich ist das abstrus. Habe mich gestern bei ZON in der Kommentarspalte sehr zurückhalten müssen, als Frau Esken und der taz eine Hauptschuld gegeben wurde, dass die Autorität der Polizei gesunken ist.
Das ist doch einfach nur politisches Manöver. Bloß nix kritisches gegen die Polizei sagen, jede Kriitk madig machen. Das, was Frau Esken gemacht hat, finde ich völlig ok. Sie weist auf ein Problem hin.
Aber darum ging es ja hier zum Glück nicht so sehr... Hier habe ich noch keine Mitschuld-Behauptungen gegenüber Frau Esken gelesen. Warum auch?
Und man darf darüberhinaus hoffentlich auch öffentlich geäußerte Meinungen außerhalb des Forums zur Meinungsäußerung heranziehen.
Selbst der Begriff "Zivilisationsbruch", der vor einigen Jahrzehnten geprägt wurde, um die Shoa zu beschreiben, durfte nicht fehlen (Kölner Stadtanzeiger).
Und natürlich "bürgerkriegsähnliche Zustände".
Alter, Jemen lässt grüßen.
Und über die taz (und eine Kolumne in ihr, von der sich die Chefredaktion unfassbar lauchig distanziert, anstatt klar Stellung zu beziehen und, gleichwohl sie ihr vielleicht missfällt, die Unabhängigkeit der Presse zu loben und hinter ihrer Autorin, die ja redaktionell beauftragt und hoffentlich abgenommen wurde, zu stehen) abzuledern, das kam unter anderem von dir.
Mag sein, dass es hierzu noch keine wissenschaftlichen Studien gibt, aber wer leugnet, dass Rassismus tief in der Mitte der Gesellschaft in nicht unerheblichem Maße vorkommt, verschließt einfach nur die Augen. Menschen mit ausländischen Namen haben es wesentlich schwieriger bei der Wohnungssuche oder der Jobsuche. Dazu gibt es ja mittlerweile Daten. Und wenn jeder mal ehrlich zu sich selbst ist und überlegt, welche komischen Diskussionen er in seinem Umfeld schon führen musste, wird schnell klar, dass wir hier ein strukturiertes Thema haben. Ich musste zB einer Freundin meiner Eltern, die Ärztin ist, erklären, warum man nicht das N Wort sagen darf. Oder dass wir ganz gewiss nicht vom Islam überrannt werden. Das sind gewiss keine AFD Wähler. Und wenn wir strukturell in der Mitte der Gesellschaft diese Themen haben, dann soll gerade bei der Polizei alles dufte sein?
Und die Diskussion, ob unsere Polizei zu schwach sein könnte, halte ich für total „abgefahren“. Wie sieht es denn heute in Stuttgart aus, wer hat dort das sagen? Immernoch die Rowdies? Und hat die Polizei am Ende nicht (völlig zurecht) hart durchgegriffen? Greift sie nicht bei Fußballspielen, Demos oder Volksfesten hart durch, wenn es nötig ist? Wer ist denn am Ende der Boss? Was genau soll denn noch gemacht werden? Auf die Randalierer schießen?
Und ganz ehrlich, was haben die Geschehnisse in Stuttgart mit der Ausrüstung der Polizei zu tun? Wenn zwei Polizisten einer Vielzahl von Kriminellen vorstehen, was genau sollen sie da machen. Wenn das eine heikle Gegend ist, dann muss man da eben direkt mit einer größeren Einheit vor Ort sein. Das hat doch nichts mit der Ausrüstung zu tun.
Und ganz nebenbei, Polizei ist wichtig, definitiv. Aber soziale Brennpunkte bekommt man nicht durch die Ordnungsmächte gelöst. Da braucht es dann doch etwas mehr. Mehr als kurzfristig Symptome bekämpfen ist mit der Polizei leider nicht.
Nach 12 Jahren Jugendsucht und -straffälligenhilfe und weiteren 6 Jahren Jugendamt wage ich an dieser Stelle doch tatsächlich die Behauptung etwas orientierter, über solche "gefühlte Wirklichkeiten" hinaus zu sein. Hier behaupte ich mal frech nen professionelleren Zugang zu haben.
Heut Nacht ist es mir zu spät, deshalb morgen mehr.
Bis dahin kann man ja gerne jede Sachlichkeit fahren lassen um sich dann zu wundern, dass irgendwelche Deppen, deren Realität sich grundsätzlich und ausschließlich an irgendwelchen gefühlten Erkenntnissen orientiert, gut abeholt fühlen angrsichts der haltlosen Versteigungen die hier angeboten werden!
Ich wusste, dass Du jetzt mit Deinem Beruf um die Ecke kommst. Kannst gerne morgen noch ausführen. Ich kann nur das wiedergeben, was ich so von 15-20 jährigen mitbekommen habe. Und damit meine ich nicht Leute, die schon im Knast gelandet sind. Und die meisten von denen halten die deutsche Polizei für schwach.
Mein lieber Werner, wenn uns eines eint, dann innerhalb unserer jeweiligen Fachrichtungen die Lust an guter Fachlichkeit. Und das trägst auch nicht zuletzt du hier im Forum oft und gerne zur Schau.
Stefank und Misanthrop und der amsterdamer halten auch nicht hinterm Berg, wenn eine juristisch fragwürdige Behauptung im Raum steht.
Ich wüsste nicht, warum ich hier mein Wissen nicht einbringen sollte!
15 bis 20 jährige hatten doch schon immer eine große Klappe, das war schon in meiner Zeit so und gewiss auch schon davor so. Ich bezweifle sehr stark, dass sich das irgendwie geändert hat. Darauf sollte man evtl nicht zu viel geben. Frage die gleichen Leute nochmal, wenn sie 5 oder 10 Jahre älter sind.
Hierzu fällt mir ein Interview mit dem „härtesten“ Jugendrichter ein. Er wurde wegen der Verrohung der Jugend gefragt und wie er sich erklären könne, warum die Jugendgewalt so zugenommen habe. Er sagte dazu, dass das alles Völler Quatsch sei, die Jugendgewalt statistisch gesehen sogar abgenommen habe und aus seiner eigenen Erfahrung heraus auch nicht krasser geworden sei. Auch in seiner Zeit haben Jugendliche mit Springerstiefeln auf den am Boden liegenden „Kopf“ getreten, bis sich nichts mehr bewegt hat. Der Unterschied sei nur, dass es heute in den Medien oder gar den sozialen Medien present sei.
Er sollte es wissen, denn er hatte die Fälle vor Gericht.
Das habe ich so schon vor über 25 Jahren gehört. Sei es unter Jugendlichen in den Frankfurter Parks, im Fußballverein oder später bei Freunden in Hannover, die die Chaostage toll fanden.
Das ist doch nichts anderes als generationenübergreifendes weitergegebenes Geblubber. Es würde mich ernsthaft nicht wundern, wenn das erstmals im Sommer '45 aufkam!
racial profiling ist in deutschland nicht erlaubt. es verstösst gegen artikel 3 des grundgesetzes, nichtsdestotrotz ist es, wie du so schön ausführst, weit verbreitet.
ich denke nicht, dass jeder polizist rassist ist, wenn ich schreibe, dass es bei der polizei strukturellen rassismus gibt, aber jeder polizist, der sich der methode des racial profiling bedients, handelt rassistisch, wenn er menschen ohne konkreten tatverdacht lediglich wegen seines aussehens kontrolliert. für die betroffenen menschen bedeutet es stigmatisierung und eine erhebliche belastung, wenn man regelmässig kontrollen unterzogen wird. dazu habe ich in einem interview gelesen, dass racial profiling weniger effektiv ist, als kontrollen nach z.b. bestimmten verhaltensweisen.
wenn im goerlitzpark ausschliesslich wegen der hautfarbe kontrolliert wird, ist es problematisch, aber ich bin mir sicher, dass es genug andere methoden gibt, einen dealer herauszufiltern.
der junge in stuttgart wurde ja auch gefunden. nachwievor halte ich es fuer problematisch, wenn polizeikritik auf diese art und weise diskreditiert wird. ich halte es fuer ziemlich hanebuechen, z.b. saskia esken fuer das was in stuttgart passiert ist verantwortlich zu machen.
wie z.b. der spiegel berichtet gab es ueber die letzten wochen und monate immer wieder stress, sicher auch den coronaschliessungen zufolge. jugendkrawalle, uebergriffe, randale sind auch nichts neues, 1.mai krawalle, fussballausschreitungen, chaostage, halbstarkenkrawalle, connewitz vor 4 jahren, die liste liesse ich beliebig fortsetzen.
ich halte den ansatzpunkt, der bei der pressekonferenz aufgeworfen wurde, dass das problem maennlich und vollgesoffen war, fuer deutlich hilfreicher.
sollte am punkt von werner was dran sein, dass die polizei als schwach wahrgenommen wird, sollte man aus meiner sicht sicher nicht daran ansetzen die polizei aufzuruesten, nicht mehr zu kritisieren oder was auch immer, sondern versuchen rauszufinden, was einen menschen dazubewegt, auf jemanden einzutreten, den man als schwach wahrnimmt. ich vermute auch da koennte der faktor eines verzerrten maennlichkeitsbildes und alkohol einen nicht unerheblichen beitrag leisten.
nicht dass ich jetzt ein patentrezept oder den ansatz einer loesung parat haette, es mag durchaus sein, dass frankenadler und wuerzburgeradler da bessere ideen haben.
Och. Da kann man doch so schön in Grundsatzdebatten ohne Mehrwert abdriften.
Und sich so schön positionieren.
Man nennt das wohl "reduzieren von Komplexität".
Es gibt heutzutage ganze Parteien die darauf aufbauen!
Daraus wieder mal ein generelles Problem der Männlichkeit - der Wurzel allen Übels -machen zu wollen, lass ich mir nicht andrehen. Die meisten Männer sind gelegentlich vollgesoffen und verwüsten keine Innenstadt.