Eintracht-Stuttgart im November... das gabs schonmal. Kein Wunder bei ueber 40 Begegnungen. Nicht ganz so selbstverstaendlich, dass ich mich daran erinnern kann, denn 40 Jahre bin ich nun noch nicht alt. Zuletzt geschah dieses Zusammentreffen vor 2 Jahren. Enstand 1:1. Das finde ich nicht sonderlich erinnerungswuerdig, ein ordentliches Spiel in einer guten Zeit.
Woran ich aber in diesen Tagen denken muss, ist die Begegnung an gleicher Stelle im gleichen Monat zwei Jahre zuvor. Es ist der 8.11.2003, 12. Spieltag. Die Eintracht ist 14. mit 8 Punkten und der Tabellenfuehrer aus Stuttgart gastiert. Einen Spieltag zuvor hat es ein 1:4 in Bremen gesetzt und die Aufstiegseuphorie ist verflogen. Ein Blick auf die Aufstellungen zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Voraussetzungen der beiden Mannschaften sind:
56. Lexa für Möller 70. D.-R. Cha für Kreuz 70. Frommer für Beierle
Trainer: Reimann
VfB Stuttgart Hildebrand Hinkel , Fernando Meira , Wenzel , Lahm Meißner , Soldo , Heldt , Hleb Szabics , Kuranyi
55. Tiffert für Hleb 67. Amanatidis für Heldt 83. Centurion für Kuranyi
Trainer: Magath
Das Spiel gewinnt der Vfb erwartungsgemaess durch Tore von Szabics und Kuranyi mit 2:0.
Warum erinnere ich mich trotzdem daran? Weil es das Spiel war, ab dem ich mich mit dieser Mannschaft identifizieren konnte. Auch wenn sich beim Blick auf einige der Namen einem die Fussnaegel hochrollen und man solche Rumpelfussballer hier nie wieder sehen moechte. Die Mannschaft fightete 90 Minuten lang. Zu keiner Zeit waren die spielerischen Mittel vorhanden, Stuttgart den Schneid abzukaufen. Trotzdem hat man versucht, dagegen zu halten, hat versucht das Tor zu erzielen, auch wenn es spielerisch mitunter klaeglich war.
Und am Ende war man enttauscht. Aber nicht lange. In den naechsten Tagen konnte man sich eben klar machen, dass man alles gegeben hatte. Und "alles gegeben" manifestierte sich bei dieser Mannschaft in Niederlagen gegen Stuttgart oder Bochum, aber auch senstionellen Aufholjagden gegen den HSV und Wolfsburg. Eben mal erfolgreich und leider oft genug erfolglos. "Gekroent" von der roten Laterne am letzten Hinrunden-Spieltag. Obwohl man dort einen Zwei-Tore-Vorsprung aufgeholt hatte.
Oft genug ging es einem nach den Spielen shice, aber schnell genug war man heiss auf den naechsten Samstag.
Dieses Gefuehl verfliegt bei mir im Moment bei mir zusehends. Zu distanziert bin ich von dieser Mannschaft und ihrem "Dienst nach Vorschrift" ,den sie leider zu haeufig abliefert. Ich wuensche mir keinen Zauberfussball und erwarte auch nicht, dass alles klappt. Aber ein wenig von dem Spirit dieser Tage. Was waere da mit unserem Kader, der dem damaligen fussballersich so ueberlegen ist, moeglich. Und wenn es nur einige Spiele waeren, nach denen man aus dem Stadion geht, und richtig stolz ist, auch wenn es nicht gereicht hat...
ehrlich gesagt möchte ich das bezweifeln, eine begründung habe ich hierfür auch....
ich mag falsch liegen, aber ich möchte behaupten, dass die Vergangenheit wieder besser dargestellt wird als sie war und die Gegenwart dadurch verschlechterert dargetsellt wird....
der genaue begriff dazu kam auch schonmal im studium bei mir vor - es geht z.b um die tatsache dass politiker in der gegenwart stets großer negativer kritik ausgesetzt sind, jedoch im zyklus von 10 jahren man kontinuierlich beobachten kann, dass den politkern von vor 10 jahren nachgetrauert werden - da diese ja noch ,,richtige" Politiker gewesen seien etc....
was ich damit fußballerisch sagen will - geht es um das spielerische kann ich einwände verstehen, dass frankfurt doch in den 90ern doch ganz andere maßstäbe gesetzt hat und man sich an ,, so einer Art fußball" orinetieren sollte....
das mit dem kämpferischen hingegen kann ich so nicht ganz glauben. vieles läuft momentan schlecht, sicherlich richtig. aber die einstellung ist es meiner meinung nach nicht. man stelle sich nur vor wir steigen in 3 jahren ab....dann heißt es....
,,wir wären nicht abgestiegen mit kämpfern wir russ, ochs und meier. erinnert ihr euch noch an die aufholjagden gege bielefeld mit den 2 toren in den letzten 3 minuten oder den aufopferungsvollen kampf gegen die total überlegenen bayern im november 07?"
alles eine ansichtssache, es liegt in der natur des menschen das vergangene oft zu glorifzieren...
alles eine ansichtssache, es liegt in der natur des menschen das vergangene oft zu glorifzieren...
Mhm, ich glaube nicht, dass ich es postum glorifiziere. Aber ich lasse mich da gerne therapieren. Ich war damals auf jeden Fall auch schon verdammt stolz. Und ich erinnere mich auch sehr lebhaft an Spiele gegen Bremen, 60 oder in Koeln oder Dortmund, die in der Grotten-Skala wahrscheinlich deutlich hoeher stehen, als das, was wir heute erleben. Die gehen da schon mit in das Bild ein.
Ich finde trotzdem, dass dieser Aspekt der Moral und des Einsatzes all das andere wettgemacht hat in dieser Saison. Natuerlich auch im Hinblick auf die damaligen Mittel. Und dass dies in meiner Beziehung zu Fussballmannschaften einfach ein sehr wichtiger Identifikationsfaktor ist, der mir im Moment sehr haeufig fehlt.
Und ganz ehrlich: in meinen Augen ruehren unsere Probleme im Moment sehr stark von Moral und Einstellung her. Ich habe immer den Eindruck, man will in erster Linie nichts falsch machen. Lieber hinten bleiben, statt Luecken zuzulassen, lieber nicht den Zweikampf suchen, lieber nicht bis zur Grundlinie... und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, das Ganze nur noch einigermassen schadlos ueber die Zeit bringen und sich nicht noch mehr blossstellen lassen.
Feigling schrieb: Eintracht-Stuttgart im November... das gabs schonmal. Kein Wunder bei ueber 40 Begegnungen. Nicht ganz so selbstverstaendlich, dass ich mich daran erinnern kann, denn 40 Jahre bin ich nun noch nicht alt. Zuletzt geschah dieses Zusammentreffen vor 2 Jahren. Enstand 1:1. Das finde ich nicht sonderlich erinnerungswuerdig, ein ordentliches Spiel in einer guten Zeit.
Woran ich aber in diesen Tagen denken muss, ist die Begegnung an gleicher Stelle im gleichen Monat zwei Jahre zuvor. Es ist der 8.11.2003, 12. Spieltag. Die Eintracht ist 14. mit 8 Punkten und der Tabellenfuehrer aus Stuttgart gastiert. Einen Spieltag zuvor hat es ein 1:4 in Bremen gesetzt und die Aufstiegseuphorie ist verflogen. Ein Blick auf die Aufstellungen zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Voraussetzungen der beiden Mannschaften sind:
56. Lexa für Möller 70. D.-R. Cha für Kreuz 70. Frommer für Beierle
Trainer: Reimann
VfB Stuttgart Hildebrand Hinkel , Fernando Meira , Wenzel , Lahm Meißner , Soldo , Heldt , Hleb Szabics , Kuranyi
55. Tiffert für Hleb 67. Amanatidis für Heldt 83. Centurion für Kuranyi
Trainer: Magath
Das Spiel gewinnt der Vfb erwartungsgemaess durch Tore von Szabics und Kuranyi mit 2:0.
Warum erinnere ich mich trotzdem daran? Weil es das Spiel war, ab dem ich mich mit dieser Mannschaft identifizieren konnte. Auch wenn sich beim Blick auf einige der Namen einem die Fussnaegel hochrollen und man solche Rumpelfussballer hier nie wieder sehen moechte. Die Mannschaft fightete 90 Minuten lang. Zu keiner Zeit waren die spielerischen Mittel vorhanden, Stuttgart den Schneid abzukaufen. Trotzdem hat man versucht, dagegen zu halten, hat versucht das Tor zu erzielen, auch wenn es spielerisch mitunter klaeglich war.
Und am Ende war man enttauscht. Aber nicht lange. In den naechsten Tagen konnte man sich eben klar machen, dass man alles gegeben hatte. Und "alles gegeben" manifestierte sich bei dieser Mannschaft in Niederlagen gegen Stuttgart oder Bochum, aber auch senstionellen Aufholjagden gegen den HSV und Wolfsburg. Eben mal erfolgreich und leider oft genug erfolglos. "Gekroent" von der roten Laterne am letzten Hinrunden-Spieltag. Obwohl man dort einen Zwei-Tore-Vorsprung aufgeholt hatte.
Oft genug ging es einem nach den Spielen shice, aber schnell genug war man heiss auf den naechsten Samstag.
Dieses Gefuehl verfliegt bei mir im Moment bei mir zusehends. Zu distanziert bin ich von dieser Mannschaft und ihrem "Dienst nach Vorschrift" ,den sie leider zu haeufig abliefert. Ich wuensche mir keinen Zauberfussball und erwarte auch nicht, dass alles klappt. Aber ein wenig von dem Spirit dieser Tage. Was waere da mit unserem Kader, der dem damaligen fussballersich so ueberlegen ist, moeglich. Und wenn es nur einige Spiele waeren, nach denen man aus dem Stadion geht, und richtig stolz ist, auch wenn es nicht gereicht hat...
Geht es Euch aehnlich?
so nen thread wollt ich auch schon lange aufmachen. hätte es nicht besser sagen können. mit dieser mannschaft hab ich weniger am hut als mit der von 06/07 obwohls praktisch dieselben akteure sind. identifikation im moment nahezu 0. man fängt langsam an zu resignieren und eine scheiß-egal-einstellung zu entwickeln. gelegentlich erwischt man sich sogar dabei wie man hofft dass das ganze wenigstens zu radikalen änderungen führt. sry ff. 06/07 haben wir reihenweise punkte vergeben weil wir schon gewonnene spiele in den letzten minuten abgegeben haben. aktuell ist es so dass wir hoffen müssen dem gegner in den letzten 10 min noch 2 punkte abzuluchsen. es fehlt im moment irgendwie an allem. einzige lichtblicke : pröll, oka und ama, die bis zum letzten alles geben und den frankfurter mannschaftsgeist verstehen der uns die letzten jahre immer wieder begeistert hat. hb ist sicherlich ebenfalls noch positiv zu sehen, nurr hat man manchmal den eindruck er vergisst beim zahlendrehen zwangsläufig das was auf dem spielfeld passiert. klar sind 40+ punkte für unsere mannschaft ok, aber nicht so bitte. das machen nürnberg, rostock etc. besser. sry
die 2003er Eintrachtmannschaft war wohl die spielerisch schlechteste, die die Eintracht in 1. Buli-Zeiten jemals aufs Feld geschickt hat - aber mit einem RIESENGROSSEN Kämpferherzen! wenn die heutige truppe ähnlich engagiert kämpfen würde, hätte es den einen oder anderen punkt mehr gegeben.
Oft genug ging es einem nach den Spielen shice, aber schnell genug war man heiss auf den naechsten Samstag.
Dieses Gefuehl verfliegt bei mir im Moment bei mir zusehends. Zu distanziert bin ich von dieser Mannschaft und ihrem "Dienst nach Vorschrift" ,den sie leider zu haeufig abliefert. Ich wuensche mir keinen Zauberfussball und erwarte auch nicht, dass alles klappt. Aber ein wenig von dem Spirit dieser Tage. Was waere da mit unserem Kader, der dem damaligen fussballersich so ueberlegen ist, moeglich. Und wenn es nur einige Spiele waeren, nach denen man aus dem Stadion geht, und richtig stolz ist, auch wenn es nicht gereicht hat...
Geht es Euch aehnlich?
Ich gehe seit 24 Jahren zur Eintracht. Oftmals hatte ich auch eine Dauerkarte. Einige Auswärtsspiele pro Saison wurden auch immer besucht. Nach jedem Spiel war ich schon heiß auf das nächste, wie der Frederöffner es so schon gesagt hat. Aber in dieser Saison - spätestens nach dem Hannoverspiel - kenne ich mich als Fan nicht mehr wieder. Folgende bisher völlig fremde Gefühlslagen treten bei mir ein:
Es fällt das 1:0 gegen Stuttgart, doch ich bin weit entfernt vom Ausrasten. Ich freue mich, aber es ist nicht wie früher, wo bei mir die Sicherung durchbrannte, da ich so bedingunslos mit nassen Händen mit der Eintracht mitfiberte. Normalerweise schreie ich meine Anspannung und Freude dermaßen raus, daß ich abends davon Kopfschmerzen habe.
Der Ausgleich von Stuttgart tat mir natürlich weh, aber ich fühlte mich fast gleichgültig. Früher hätte ich vor Wut schreien können und ich hätte im Kopf ständig gedacht "Warum hat Soto die Flanke auf Hilbert nicht noch mit dem Kopf erwischt" Aber dieses mal spürte ich nur einen kurzen Ärger, ein leichtes Kopfschütteln und der erste Gedanke war, daß dieses Spiel verlorgen geht. Alle weiteren Gegentreffer nahm ich völlig gelassen hin.
Ich habe mich diese Saison auch dabei erwischt, daß ich während dem Spiel gegen Hannover (ich habe es im TV verfolgen müssen) zum Notebook gegriffen habe, um mich mit dem Internet zu beschäftigen. Früher war das völlig undenkbar. Wenn jemand nur durch´s Bild gelaufen wäre, hätte ich mich aufgeregt.
Rückblickend auf die Tage vor dem Saisonstart ist mir noch aufgefallen, daß ich im Eintracht-Shop das neue Trikot gekauft habe. Ich kaufe jedes neue Trikot und hatte noch nie das Problem, was ich dieses Jahr hatte: Welcher Name kommt auf mein heiliges Adler-Shirt? Es war total schwer - ich hatte nicht auf Anhieb einen Namen parat. In der Vergangenheit trugen meine Trikots u. a. die Namen Bein, Yeboah, Weber, Schur, Bindewald, NadW, etc. Es gab immer mindestens einen Spieler, den ich absolut verehrt habe und der sich absolut mit der Eintracht identifiziert hat. Und diese Saison? Wer ist unser Zugpferd? Ich tat mir wirklich schwer und habe mich dann letztendlich für Ochs entschieden. Eigentlich eine ganz gute Wahl - aber es ist nicht das gleiche Identitätsgefühl wie sonst.
Naja, positiv stimmt mich, daß ich meinen doch vorhandenen tief sitzenden Frust oder auch Verzweiflung hier im Netz runterschreibe. Wobei diese Art der Verarbeitung auch neu für mich ist. Vielleicht gab es keinen Handlungsbedarf in der Vergangenheit, weil imme Licht am Ende des Tunnels war. Aber zur Zeit sehe ich persönlich vielleicht richtig schwarz.
Meine Vorfreude auf das Spiel in Wolfsburg und zu Hause gegen Schalke ist aktuell nicht gerade groß. Ich kann mir sogar im Augenblick vorstellen, ein Spiel garnicht zu sehen. Ja - ich könnte auch am Samstag irgendwas machen. Das ist für mich Unfassbar.
Wahrscheinlich bin ich einfach nur abgestumpft, was meiner Meinung nach an dem abgestumpften, emotionslosen Spiel unserer Mannschaft liegt. Das Team reißt mich nicht vom Hocker. Kaum schöne Spielzüge. Der Gegner wird auch nicht mal phasenweise an die Wand gespielt. Wo sind die vielen Großchancen und Aufreger im Spiel? Wo bleiben anständig und schön herausgespiele Kombinationen/Konter? Wie wäre es mal mit einem Kantersieg, wie gegen Aachen? Wo ist unsere Kampfsau auf dem Platz zu sehen? Wer nimmt das Spiel in die Hand? Wer führt Regie im Mittelfeld? Wo bleibt mal eine geile Einzelleistung eines Spielers, bei der ich mit der Zunge schnalzen kann? Lange Rede - kurzer Sinn:
Liebe Eintracht - bitte ziehe mich wieder in Deinen Bann. Reiße mich wieder mit. Wecke mich auf mit tollen Spielen und verführe uns dazu, daß wir alle endlich mal wieder singen dürfen: "Oh wie ist das schön.... sowas hat man lange nicht gesehn... soooo schön"
Mir ergeht es die Tage ähnlich, allerdings dreht sich das ganze bei mir um einen anderen "Eintrachtmoment". Durch Zufall hab ich eine alte Zusammenfassung des 3:0 Sieges gegen Burghausen (Aufstieg) gesehen. Als bei Beierles Tor die kompletten Auswechselbank den Rasen stürmt um mit ihm zu jubeln, ist mir klar geworden wie sehr sich die Mannschaft in den letzten 3 Jahren verändert hat.
Das sich eine Fussballmannschaft innerhalb von 3 Jahren personell verändert ist mir klar (Ersatzspieler wechseln, ältere Spieler beenden ihre Karriere). Allerdings hat sich unsere Eintracht, in meinen Augen, vorallem intern verändert und das nicht zum Positiven.
Ein kleiner Rückblick: 04-05: Ein Neuanfang in Liga 2 mit neuem Trainer und der Ausrichtung jungen deutschen Spielern aus der Region eine Chance zu geben. Den Husterer, Ochs, Russ, Reinhard, Jones, Meier, Köhler stellte man mit Keller, Hoffmann, Wiedener, Schur, vanLent und Beierle erfahrene Routiniers zur Seite. Nach schlechtem Start stürmte die Truppe zum Aufstieg. Diese Mannschaft hatte eine Hierarchie, Spieler die auf und abseits des Platzes Verantwortung übernahmen.
Die Mannschaft 07-08 hat zwar immernoch einige der "jungen Deutschen" in ihren Reihen an deren Seite findet sich mittlerweile allerdings eine kleine Weltauswahl. Persönlichkeiten die für das Innenleben einer Mannschaft so wichtig sind, sind kaum vorhanden. Die Einzigen die mir da einfallen sind Spycher und Weissenberger. Über Weissenbergers sportlichen Wert wurde schon so viel geschrieben und vermutlich hätte man ihn vor der Saison nicht verlängern sollen, aber wenn Funkel sagt das Weissenberger für die Mannschaft (abseits des Platzes) wichtig ist, dann glaube ich ihm das. Hätte FF vor der Saison Spycher zum Kapitän gemacht wäre es denke ich für die Mannschaft besser gewesen. Vergleicht man Spycher mit Ama unter den Kriterien die man an den Kapitän einer Elf stellt so spricht in meinen Augen nahezu alles für den Schweizer und gegen Ama.
Es fehlt nicht nur ein Spielmacher, sondern es fehlen 2-3 Spieler die das Herz einer Mannschaft ausmachen sowie zB Kahn,Lucio,vanBommel bei den Bayern oder Keller,Schur,vanLent bei der Aufstiegsmannschaft. Die Neuzugänge dieses Jahr (Inamoto, Mehdi) sind von ihren fussballerischen Fähigkeiten in meinen Augen immer noch Verstärkungen, können aber in dieser Mannschaft in der es nicht stimmt ihr Potential nicht abrufen. Vermutlich ist der Abgang von Streit und wahrscheinlich auch Soto für das Innenleben der SGE besser und ich riskiere sogar zu sagen auch wichtiger als ihre sportlichen Qualitäten auf dem Platz.
Vlt. findet HB ja 1-2 Spieler a la Keller, Wiedener oder van Lent, das er einen Schur oder Bindewald findet kann man selbst von ihm nicht verlangen. Schade finde ich es das sowohl Funkel als auch Asamoah sich deutlich gegen dessen Verpflichtung ausgesprochen haben. Denn einen Asamoah braucht diese Mannschaft mehr als einen Maradona. Mir zumindest tut es in der Fanseele mehr weh wenn es heisst "Da lohnt es sich auch nicht mehr zu kämpfen" als wenn man keinen "Fussball 2000" zeigt.
Oft genug ging es einem nach den Spielen shice, aber schnell genug war man heiss auf den naechsten Samstag.
Dieses Gefuehl verfliegt bei mir im Moment bei mir zusehends. Zu distanziert bin ich von dieser Mannschaft und ihrem "Dienst nach Vorschrift" ,den sie leider zu haeufig abliefert. Ich wuensche mir keinen Zauberfussball und erwarte auch nicht, dass alles klappt. Aber ein wenig von dem Spirit dieser Tage. Was waere da mit unserem Kader, der dem damaligen fussballersich so ueberlegen ist, moeglich. Und wenn es nur einige Spiele waeren, nach denen man aus dem Stadion geht, und richtig stolz ist, auch wenn es nicht gereicht hat...
Geht es Euch aehnlich?
Ich gehe seit 24 Jahren zur Eintracht. Oftmals hatte ich auch eine Dauerkarte. Einige Auswärtsspiele pro Saison wurden auch immer besucht. Nach jedem Spiel war ich schon heiß auf das nächste, wie der Frederöffner es so schon gesagt hat. Aber in dieser Saison - spätestens nach dem Hannoverspiel - kenne ich mich als Fan nicht mehr wieder. Folgende bisher völlig fremde Gefühlslagen treten bei mir ein:
Es fällt das 1:0 gegen Stuttgart, doch ich bin weit entfernt vom Ausrasten. Ich freue mich, aber es ist nicht wie früher, wo bei mir die Sicherung durchbrannte, da ich so bedingunslos mit nassen Händen mit der Eintracht mitfiberte. Normalerweise schreie ich meine Anspannung und Freude dermaßen raus, daß ich abends davon Kopfschmerzen habe.
Der Ausgleich von Stuttgart tat mir natürlich weh, aber ich fühlte mich fast gleichgültig. Früher hätte ich vor Wut schreien können und ich hätte im Kopf ständig gedacht "Warum hat Soto die Flanke auf Hilbert nicht noch mit dem Kopf erwischt" Aber dieses mal spürte ich nur einen kurzen Ärger, ein leichtes Kopfschütteln und der erste Gedanke war, daß dieses Spiel verlorgen geht. Alle weiteren Gegentreffer nahm ich völlig gelassen hin.
Ich habe mich diese Saison auch dabei erwischt, daß ich während dem Spiel gegen Hannover (ich habe es im TV verfolgen müssen) zum Notebook gegriffen habe, um mich mit dem Internet zu beschäftigen. Früher war das völlig undenkbar. Wenn jemand nur durch´s Bild gelaufen wäre, hätte ich mich aufgeregt.
Meine Vorfreude auf das Spiel in Wolfsburg und zu Hause gegen Schalke ist aktuell nicht gerade groß. Ich kann mir sogar im Augenblick vorstellen, ein Spiel garnicht zu sehen. Ja - ich könnte auch am Samstag irgendwas machen. Das ist für mich Unfassbar.
Wahrscheinlich bin ich einfach nur abgestumpft, was meiner Meinung nach an dem abgestumpften, emotionslosen Spiel unserer Mannschaft liegt. Das Team reißt mich nicht vom Hocker. Kaum schöne Spielzüge. Der Gegner wird auch nicht mal phasenweise an die Wand gespielt. Wo sind die vielen Großchancen und Aufreger im Spiel? Wo bleiben anständig und schön herausgespiele Kombinationen/Konter? Wie wäre es mal mit einem Kantersieg, wie gegen Aachen? Wo ist unsere Kampfsau auf dem Platz zu sehen? Wer nimmt das Spiel in die Hand? Wer führt Regie im Mittelfeld? Wo bleibt mal eine geile Einzelleistung eines Spielers, bei der ich mit der Zunge schnalzen kann? Lange Rede - kurzer Sinn:
Liebe Eintracht - bitte ziehe mich wieder in Deinen Bann. Reiße mich wieder mit. Wecke mich auf mit tollen Spielen und verführe uns dazu, daß wir alle endlich mal wieder singen dürfen: "Oh wie ist das schön.... sowas hat man lange nicht gesehn... soooo schön"
Hi Richyboy,
Deinem Beitrag stimme ich hundertprozentig zu. Habe bisher hier noch nie selbst etwas geschrieben, sondern nur einigermaßen regelmäßig mitgelesen. Aber was Du beschrieben hast, habe ich vor einiger Zeit bei mir selbst festgestellt, und jetzt wollte ich hier auch einfach mal meinen Frust loswerden.
Ich hab ne Dauerkarte im Stehblock und war bisher bei jedem Heimspiel diese Saison, und seit vielen Jahren geh ich zu zwischen 15 und 25 Spielen insgesamt pro Saison. Es war immer geil, auch Niederlagen gehörten dazu und konnte man wegstecken, weil die Mannschaft, wenn sonst schon nix ging, wenigstens gebissen hat.
Zum ersten Mal ist es mir auf dem Heimweg nach dem Leverkusen-Spiel aufgefallen. Ich sagte zu den Leuten, die mit mir da waren, dass ich mich zwar über den Sieg freue, dass aber diese absolute Genugtuung oder enthustisatische Freude, oder wie man's nennen soll, was jedenfalls früher nach einem Sieg immer da war, fehlte. Dafür war mir auch in dem Spiel schon zuviel Runtergeplätschere. Damals sagte meine Freundin noch, der Grund dafür, dass man nicht mehr so intensiv mitginge, sei, dass wir jetzt eben ein Verein des Mittelfelds seien, und nicht mehr jeder Punkt für die blanke Existenz wichtig sei, was natürlich auch die Anspannung steigen lasse.
Ich dachte erst, sie hat recht, bis nach dem Hannover-Spiel. Da merkte ich, dass ich mir zwar einen Sieg wünschte, aber gleichzeitig dachte, mit diesem Rumpel-Fußball hat man das doch gar nicht verdient. Und, abgesehen vom HSV-Spiel und mit Ansätzen in Bielefeld, spielen wir den schon die ganze Saison. Speziell das Hannover-Spiel hat mich "durchgerüttelt": Da hatte ich das Gefühl, die Mannschaft würde gar nicht nach vorne spielen dürfen! Jeder war so verunsichert und hatte Angst, einen Fehler zu machen, dass ich mich frage, gerade nach der Klatsche von Nürnberg vorher, warum die Jungs nicht richtig heiß auf Wiedergutmachung waren!!! Was stattdessen kam, war ja irgendwie sogar noch schlimmer als das Nürnberg-Spiel, nämlich gar nichts!
Übertrieben gesagt, das Highlight eines Heimspiels diese Saison ist bei mir von der Anspannung her irgendwie die Mannschaftsaufstellung, dann flacht alles immer mehr ab, und spätestens in der zweiten Halbzeit denke ich, dass hier irgendwas fehlt oder nicht stimmt. Wobei unsere Stimmung an sich natürlich immer noch erste Sahne ist! Da hab ich aber das Gefühl, dass die immer weniger mit dem gerade ablaufenden Spiel zu tun hat (siehe Reaktion beim 1:4 gegen Stuttgart).
Mein Gefühl ist, dass die Spieler ein taktisch zu eng geschnürtes Korsett umhaben, das jeglichen freien Spielfluss einschränkt. Und was machte die auf vielen Positionen immer noch identische Manschaft für einen Spaß in der Aufsteigssaison, sich selbst und wohl noch mehr uns! Damals sagte Friedhelm auch mal (weiß aber nicht mehr, wo), dass diese Mannschaft gar nicht defensiv spielen könne. Das schien mir damals ein Lob zu sein, jedenfalls fand ich die Aussage positiv. Davon ist ja wohl nichts mehr da. Von den aktuellen Spielern scheint keiner sonderlich viel Spaß während dem Spiel zu haben, und auch Reaktionen außerhalb des Spiels zeigen das. Wobei die Reaktion vom Taka mit seiner Homepage natürlich auch scheiße war; hoffe, dass er sich damit mal nicht ganz tief ins eigene Fleisch geschnitten hat.
Deshalb müssen wir uns in Anbetracht der Ausfälle wichtiger Spieler jetzt irgendwie mit noch ein paar Pünktchen in die Winterpause retten, aber dann muss die Spielphilosophie überdacht werden. Schluss mit diesem unattraktiven Gekicke, bei dem man jedem einzelnen Spieler ansieht, dass er keinen richtigen Spaß am Spiel hat! Wenn Meier, Streit etc. wieder dabei sind, vielleicht sogar noch jemand Neues kommt, muss das doch möglich sein. Schöneren Fußball zu spielen heißt ja nicht gleichzeitig, jedes Mal die Hütte voll zu kriegen. Es geht mir ja auch nicht um Zauberfußball (der wird für noch lange Zeit an anderen Orten Europas gespielt), sondern um Kampf, Leidenschaft und vor allem, dass man der Mannschaft ansieht, dass sie gern zusammen und bei der Eintracht spielt!
Mit dem Fußball der letzten Heimspiele glaube ich jedenfalls nicht, dass wir den hohen Zuschauerschnitt in der Rückrunde halten können.
Zum Ende will ich noch mal klarstellen, dass ich nicht finde, dass ein Trainerwechsel unbedingt nötig ist. Friedhelm muss seine Taktik und seinen Umgang mit manchen Spielern (Taka, Kyrgiakos, seltsame Auswechslungen) überdenken, aber das hat bei Streit ja auch geklappt.
Also, auf eine attraktive Rückrunde, in der wir wieder richtig bei den Spielen mitgehen können und wieder Spaß an der Eintracht haben! Wenn diese nicht kommt, wird sich der unattraktive Fußball auch bald auf das - bis jetzt noch gut gefüllte - Punktekonto auswirken.
Oh man diese AUfstiegsmannschaft habe ich etwas vergöttert mit dem Keller noch hinten drinnen. Irgendwo dazu hatte ich auch mal nen Fred gemacht indem ich den Aufstieg damals versucht hattte zu skizzieren, ist aber in den weiten des Forums verschwunden, das waren noch Zeiten. Der Fußball war meistens grauenhaft aber die Zweikämpfe, das war schon was ganz besonderes....
Ich kann mich jedenfalls nicht daran Erinnern, in den letzten Jahren bezogen auf unser Team einmal so schlechten Leb und Herzlosen Fußball gesehen zu haben.
Danke für diesen Thread, ich finde mich und meine Gedanken hier zu 100 Prozent wieder !! ( Leider )
Genau das, was heute gezeigt wurde, hab ich mir gewünscht.
Zwar beschissen worden und in entscheidenden Situationen etwas dumm angestellt, aber man kann doch erhobenen Hauptes und stolz nach Hause gehen. Danke Jungs.
Woran ich aber in diesen Tagen denken muss, ist die Begegnung an gleicher Stelle im gleichen Monat zwei Jahre zuvor. Es ist der 8.11.2003, 12. Spieltag. Die Eintracht ist 14. mit 8 Punkten und der Tabellenfuehrer aus Stuttgart gastiert. Einen Spieltag zuvor hat es ein 1:4 in Bremen gesetzt und die Aufstiegseuphorie ist verflogen. Ein Blick auf die Aufstellungen zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Voraussetzungen der beiden Mannschaften sind:
Eintracht Frankfurt
Nikolov
Bindewald , Tsoumou-Madza , Cipi , Wiedener
Schur , Preuß
Kreuz , Skela , Möller
Beierle
56. Lexa für Möller
70. D.-R. Cha für Kreuz
70. Frommer für Beierle
Trainer: Reimann
VfB Stuttgart
Hildebrand
Hinkel , Fernando Meira , Wenzel , Lahm
Meißner , Soldo , Heldt , Hleb
Szabics , Kuranyi
55. Tiffert für Hleb
67. Amanatidis für Heldt
83. Centurion für Kuranyi
Trainer: Magath
Das Spiel gewinnt der Vfb erwartungsgemaess durch Tore von Szabics und Kuranyi mit 2:0.
Warum erinnere ich mich trotzdem daran? Weil es das Spiel war, ab dem ich mich mit dieser Mannschaft identifizieren konnte. Auch wenn sich beim Blick auf einige der Namen einem die Fussnaegel hochrollen und man solche Rumpelfussballer hier nie wieder sehen moechte. Die Mannschaft fightete 90 Minuten lang. Zu keiner Zeit waren die spielerischen Mittel vorhanden, Stuttgart den Schneid abzukaufen. Trotzdem hat man versucht, dagegen zu halten, hat versucht das Tor zu erzielen, auch wenn es spielerisch mitunter klaeglich war.
Und am Ende war man enttauscht. Aber nicht lange. In den naechsten Tagen konnte man sich eben klar machen, dass man alles gegeben hatte. Und "alles gegeben" manifestierte sich bei dieser Mannschaft in Niederlagen gegen Stuttgart oder Bochum, aber auch senstionellen Aufholjagden gegen den HSV und Wolfsburg. Eben mal erfolgreich und leider oft genug erfolglos. "Gekroent" von der roten Laterne am letzten Hinrunden-Spieltag. Obwohl man dort einen Zwei-Tore-Vorsprung aufgeholt hatte.
Oft genug ging es einem nach den Spielen shice, aber schnell genug war man heiss auf den naechsten Samstag.
Dieses Gefuehl verfliegt bei mir im Moment bei mir zusehends. Zu distanziert bin ich von dieser Mannschaft und ihrem "Dienst nach Vorschrift" ,den sie leider zu haeufig abliefert. Ich wuensche mir keinen Zauberfussball und erwarte auch nicht, dass alles klappt. Aber ein wenig von dem Spirit dieser Tage. Was waere da mit unserem Kader, der dem damaligen fussballersich so ueberlegen ist, moeglich. Und wenn es nur einige Spiele waeren, nach denen man aus dem Stadion geht, und richtig stolz ist, auch wenn es nicht gereicht hat...
Geht es Euch aehnlich?
Kurz und bündig:
Ja!
ich mag falsch liegen, aber ich möchte behaupten, dass die Vergangenheit wieder besser dargestellt wird als sie war und die Gegenwart dadurch verschlechterert dargetsellt wird....
der genaue begriff dazu kam auch schonmal im studium bei mir vor - es geht z.b um die tatsache dass politiker in der gegenwart stets großer negativer kritik ausgesetzt sind, jedoch im zyklus von 10 jahren man kontinuierlich beobachten kann, dass den politkern von vor 10 jahren nachgetrauert werden - da diese ja noch ,,richtige" Politiker gewesen seien etc....
was ich damit fußballerisch sagen will - geht es um das spielerische kann ich einwände verstehen, dass frankfurt doch in den 90ern doch ganz andere maßstäbe gesetzt hat und man sich an ,, so einer Art fußball" orinetieren sollte....
das mit dem kämpferischen hingegen kann ich so nicht ganz glauben. vieles läuft momentan schlecht, sicherlich richtig. aber die einstellung ist es meiner meinung nach nicht. man stelle sich nur vor wir steigen in 3 jahren ab....dann heißt es....
,,wir wären nicht abgestiegen mit kämpfern wir russ, ochs und meier. erinnert ihr euch noch an die aufholjagden gege bielefeld mit den 2 toren in den letzten 3 minuten oder den aufopferungsvollen kampf gegen die total überlegenen bayern im november 07?"
alles eine ansichtssache, es liegt in der natur des menschen das vergangene oft zu glorifzieren...
in diesem Sinne
MFG
Okocha-Flix
Mhm, ich glaube nicht, dass ich es postum glorifiziere. Aber ich lasse mich da gerne therapieren. Ich war damals auf jeden Fall auch schon verdammt stolz. Und ich erinnere mich auch sehr lebhaft an Spiele gegen Bremen, 60 oder in Koeln oder Dortmund, die in der Grotten-Skala wahrscheinlich deutlich hoeher stehen, als das, was wir heute erleben. Die gehen da schon mit in das Bild ein.
Ich finde trotzdem, dass dieser Aspekt der Moral und des Einsatzes all das andere wettgemacht hat in dieser Saison. Natuerlich auch im Hinblick auf die damaligen Mittel. Und dass dies in meiner Beziehung zu Fussballmannschaften einfach ein sehr wichtiger Identifikationsfaktor ist, der mir im Moment sehr haeufig fehlt.
Und ganz ehrlich: in meinen Augen ruehren unsere Probleme im Moment sehr stark von Moral und Einstellung her. Ich habe immer den Eindruck, man will in erster Linie nichts falsch machen. Lieber hinten bleiben, statt Luecken zuzulassen, lieber nicht den Zweikampf suchen, lieber nicht bis zur Grundlinie... und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, das Ganze nur noch einigermassen schadlos ueber die Zeit bringen und sich nicht noch mehr blossstellen lassen.
so nen thread wollt ich auch schon lange aufmachen. hätte es nicht besser sagen können. mit dieser mannschaft hab ich weniger am hut als mit der von 06/07 obwohls praktisch dieselben akteure sind. identifikation im moment nahezu 0. man fängt langsam an zu resignieren und eine scheiß-egal-einstellung zu entwickeln. gelegentlich erwischt man sich sogar dabei wie man hofft dass das ganze wenigstens zu radikalen änderungen führt. sry ff. 06/07 haben wir reihenweise punkte vergeben weil wir schon gewonnene spiele in den letzten minuten abgegeben haben. aktuell ist es so dass wir hoffen müssen dem gegner in den letzten 10 min noch 2 punkte abzuluchsen. es fehlt im moment irgendwie an allem. einzige lichtblicke : pröll, oka und ama, die bis zum letzten alles geben und den frankfurter mannschaftsgeist verstehen der uns die letzten jahre immer wieder begeistert hat. hb ist sicherlich ebenfalls noch positiv zu sehen, nurr hat man manchmal den eindruck er vergisst beim zahlendrehen zwangsläufig das was auf dem spielfeld passiert. klar sind 40+ punkte für unsere mannschaft ok, aber nicht so bitte. das machen nürnberg, rostock etc. besser. sry
wenn die heutige truppe ähnlich engagiert kämpfen würde, hätte es den einen oder anderen punkt mehr gegeben.
Ich gehe seit 24 Jahren zur Eintracht. Oftmals hatte ich auch eine Dauerkarte. Einige Auswärtsspiele pro Saison wurden auch immer besucht. Nach jedem Spiel war ich schon heiß auf das nächste, wie der Frederöffner es so schon gesagt hat. Aber in dieser Saison - spätestens nach dem Hannoverspiel - kenne ich mich als Fan nicht mehr wieder. Folgende bisher völlig fremde Gefühlslagen treten bei mir ein:
Es fällt das 1:0 gegen Stuttgart, doch ich bin weit entfernt vom Ausrasten. Ich freue mich, aber es ist nicht wie früher, wo bei mir die Sicherung durchbrannte, da ich so bedingunslos mit nassen Händen mit der Eintracht mitfiberte. Normalerweise schreie ich meine Anspannung und Freude dermaßen raus, daß ich abends davon Kopfschmerzen habe.
Der Ausgleich von Stuttgart tat mir natürlich weh, aber ich fühlte mich fast gleichgültig. Früher hätte ich vor Wut schreien können und ich hätte im Kopf ständig gedacht "Warum hat Soto die Flanke auf Hilbert nicht noch mit dem Kopf erwischt" Aber dieses mal spürte ich nur einen kurzen Ärger, ein leichtes Kopfschütteln und der erste Gedanke war, daß dieses Spiel verlorgen geht. Alle weiteren Gegentreffer nahm ich völlig gelassen hin.
Ich habe mich diese Saison auch dabei erwischt, daß ich während dem Spiel gegen Hannover (ich habe es im TV verfolgen müssen) zum Notebook gegriffen habe, um mich mit dem Internet zu beschäftigen. Früher war das völlig undenkbar. Wenn jemand nur durch´s Bild gelaufen wäre, hätte ich mich aufgeregt.
Rückblickend auf die Tage vor dem Saisonstart ist mir noch aufgefallen, daß ich im Eintracht-Shop das neue Trikot gekauft habe. Ich kaufe jedes neue Trikot und hatte noch nie das Problem, was ich dieses Jahr hatte: Welcher Name kommt auf mein heiliges Adler-Shirt? Es war total schwer - ich hatte nicht auf Anhieb einen Namen parat. In der Vergangenheit trugen meine Trikots u. a. die Namen Bein, Yeboah, Weber, Schur, Bindewald, NadW, etc. Es gab immer mindestens einen Spieler, den ich absolut verehrt habe und der sich absolut mit der Eintracht identifiziert hat. Und diese Saison? Wer ist unser Zugpferd? Ich tat mir wirklich schwer und habe mich dann letztendlich für Ochs entschieden. Eigentlich eine ganz gute Wahl - aber es ist nicht das gleiche Identitätsgefühl wie sonst.
Naja, positiv stimmt mich, daß ich meinen doch vorhandenen tief sitzenden Frust oder auch Verzweiflung hier im Netz runterschreibe. Wobei diese Art der Verarbeitung auch neu für mich ist. Vielleicht gab es keinen Handlungsbedarf in der Vergangenheit, weil imme Licht am Ende des Tunnels war. Aber zur Zeit sehe ich persönlich vielleicht richtig schwarz.
Meine Vorfreude auf das Spiel in Wolfsburg und zu Hause gegen Schalke ist aktuell nicht gerade groß. Ich kann mir sogar im Augenblick vorstellen, ein Spiel garnicht zu sehen. Ja - ich könnte auch am Samstag irgendwas machen. Das ist für mich Unfassbar.
Wahrscheinlich bin ich einfach nur abgestumpft, was meiner Meinung nach an dem abgestumpften, emotionslosen Spiel unserer Mannschaft liegt. Das Team reißt mich nicht vom Hocker. Kaum schöne Spielzüge. Der Gegner wird auch nicht mal phasenweise an die Wand gespielt. Wo sind die vielen Großchancen und Aufreger im Spiel? Wo bleiben anständig und schön herausgespiele Kombinationen/Konter? Wie wäre es mal mit einem Kantersieg, wie gegen Aachen? Wo ist unsere Kampfsau auf dem Platz zu sehen? Wer nimmt das Spiel in die Hand? Wer führt Regie im Mittelfeld? Wo bleibt mal eine geile Einzelleistung eines Spielers, bei der ich mit der Zunge schnalzen kann? Lange Rede - kurzer Sinn:
Liebe Eintracht - bitte ziehe mich wieder in Deinen Bann. Reiße mich wieder mit. Wecke mich auf mit tollen Spielen und verführe uns dazu, daß wir alle endlich mal wieder singen dürfen: "Oh wie ist das schön.... sowas hat man lange nicht gesehn... soooo schön"
Das sich eine Fussballmannschaft innerhalb von 3 Jahren personell verändert ist mir klar (Ersatzspieler wechseln, ältere Spieler beenden ihre Karriere). Allerdings hat sich unsere Eintracht, in meinen Augen, vorallem intern verändert und das nicht zum Positiven.
Ein kleiner Rückblick:
04-05: Ein Neuanfang in Liga 2 mit neuem Trainer und der Ausrichtung jungen deutschen Spielern aus der Region eine Chance zu geben. Den Husterer, Ochs, Russ, Reinhard, Jones, Meier, Köhler stellte man mit Keller, Hoffmann, Wiedener, Schur, vanLent und Beierle erfahrene Routiniers zur Seite. Nach schlechtem Start stürmte die Truppe zum Aufstieg. Diese Mannschaft hatte eine Hierarchie, Spieler die auf und abseits des Platzes Verantwortung übernahmen.
Die Mannschaft 07-08 hat zwar immernoch einige der "jungen Deutschen" in ihren Reihen an deren Seite findet sich mittlerweile allerdings eine kleine Weltauswahl. Persönlichkeiten die für das Innenleben einer Mannschaft so wichtig sind, sind kaum vorhanden. Die Einzigen die mir da einfallen sind Spycher und Weissenberger. Über Weissenbergers sportlichen Wert wurde schon so viel geschrieben und vermutlich hätte man ihn vor der Saison nicht verlängern sollen, aber wenn Funkel sagt das Weissenberger für die Mannschaft (abseits des Platzes) wichtig ist, dann glaube ich ihm das. Hätte FF vor der Saison Spycher zum Kapitän gemacht wäre es denke ich für die Mannschaft besser gewesen. Vergleicht man Spycher mit Ama unter den Kriterien die man an den Kapitän einer Elf stellt so spricht in meinen Augen nahezu alles für den Schweizer und gegen Ama.
Es fehlt nicht nur ein Spielmacher, sondern es fehlen 2-3 Spieler die das Herz einer Mannschaft ausmachen sowie zB Kahn,Lucio,vanBommel bei den Bayern oder Keller,Schur,vanLent bei der Aufstiegsmannschaft.
Die Neuzugänge dieses Jahr (Inamoto, Mehdi) sind von ihren fussballerischen Fähigkeiten in meinen Augen immer noch Verstärkungen, können aber in dieser Mannschaft in der es nicht stimmt ihr Potential nicht abrufen. Vermutlich ist der Abgang von Streit und wahrscheinlich auch Soto für das Innenleben der SGE besser und ich riskiere sogar zu sagen auch wichtiger als ihre sportlichen Qualitäten auf dem Platz.
Vlt. findet HB ja 1-2 Spieler a la Keller, Wiedener oder van Lent, das er einen Schur oder Bindewald findet kann man selbst von ihm nicht verlangen. Schade finde ich es das sowohl Funkel als auch Asamoah sich deutlich gegen dessen Verpflichtung ausgesprochen haben. Denn einen Asamoah braucht diese Mannschaft mehr als einen Maradona. Mir zumindest tut es in der Fanseele mehr weh wenn es heisst "Da lohnt es sich auch nicht mehr zu kämpfen" als wenn man keinen "Fussball 2000" zeigt.
MfG
Hi Richyboy,
Deinem Beitrag stimme ich hundertprozentig zu. Habe bisher hier noch nie selbst etwas geschrieben, sondern nur einigermaßen regelmäßig mitgelesen. Aber was Du beschrieben hast, habe ich vor einiger Zeit bei mir selbst festgestellt, und jetzt wollte ich hier auch einfach mal meinen Frust loswerden.
Ich hab ne Dauerkarte im Stehblock und war bisher bei jedem Heimspiel diese Saison, und seit vielen Jahren geh ich zu zwischen 15 und 25 Spielen insgesamt pro Saison. Es war immer geil, auch Niederlagen gehörten dazu und konnte man wegstecken, weil die Mannschaft, wenn sonst schon nix ging, wenigstens gebissen hat.
Zum ersten Mal ist es mir auf dem Heimweg nach dem Leverkusen-Spiel aufgefallen. Ich sagte zu den Leuten, die mit mir da waren, dass ich mich zwar über den Sieg freue, dass aber diese absolute Genugtuung oder enthustisatische Freude, oder wie man's nennen soll, was jedenfalls früher nach einem Sieg immer da war, fehlte. Dafür war mir auch in dem Spiel schon zuviel Runtergeplätschere. Damals sagte meine Freundin noch, der Grund dafür, dass man nicht mehr so intensiv mitginge, sei, dass wir jetzt eben ein Verein des Mittelfelds seien, und nicht mehr jeder Punkt für die blanke Existenz wichtig sei, was natürlich auch die Anspannung steigen lasse.
Ich dachte erst, sie hat recht, bis nach dem Hannover-Spiel. Da merkte ich, dass ich mir zwar einen Sieg wünschte, aber gleichzeitig dachte, mit diesem Rumpel-Fußball hat man das doch gar nicht verdient. Und, abgesehen vom HSV-Spiel und mit Ansätzen in Bielefeld, spielen wir den schon die ganze Saison. Speziell das Hannover-Spiel hat mich "durchgerüttelt": Da hatte ich das Gefühl, die Mannschaft würde gar nicht nach vorne spielen dürfen! Jeder war so verunsichert und hatte Angst, einen Fehler zu machen, dass ich mich frage, gerade nach der Klatsche von Nürnberg vorher, warum die Jungs nicht richtig heiß auf Wiedergutmachung waren!!! Was stattdessen kam, war ja irgendwie sogar noch schlimmer als das Nürnberg-Spiel, nämlich gar nichts!
Übertrieben gesagt, das Highlight eines Heimspiels diese Saison ist bei mir von der Anspannung her irgendwie die Mannschaftsaufstellung, dann flacht alles immer mehr ab, und spätestens in der zweiten Halbzeit denke ich, dass hier irgendwas fehlt oder nicht stimmt. Wobei unsere Stimmung an sich natürlich immer noch erste Sahne ist! Da hab ich aber das Gefühl, dass die immer weniger mit dem gerade ablaufenden Spiel zu tun hat (siehe Reaktion beim 1:4 gegen Stuttgart).
Mein Gefühl ist, dass die Spieler ein taktisch zu eng geschnürtes Korsett umhaben, das jeglichen freien Spielfluss einschränkt. Und was machte die auf vielen Positionen immer noch identische Manschaft für einen Spaß in der Aufsteigssaison, sich selbst und wohl noch mehr uns! Damals sagte Friedhelm auch mal (weiß aber nicht mehr, wo), dass diese Mannschaft gar nicht defensiv spielen könne. Das schien mir damals ein Lob zu sein, jedenfalls fand ich die Aussage positiv. Davon ist ja wohl nichts mehr da. Von den aktuellen Spielern scheint keiner sonderlich viel Spaß während dem Spiel zu haben, und auch Reaktionen außerhalb des Spiels zeigen das. Wobei die Reaktion vom Taka mit seiner Homepage natürlich auch scheiße war; hoffe, dass er sich damit mal nicht ganz tief ins eigene Fleisch geschnitten hat.
Deshalb müssen wir uns in Anbetracht der Ausfälle wichtiger Spieler jetzt irgendwie mit noch ein paar Pünktchen in die Winterpause retten, aber dann muss die Spielphilosophie überdacht werden. Schluss mit diesem unattraktiven Gekicke, bei dem man jedem einzelnen Spieler ansieht, dass er keinen richtigen Spaß am Spiel hat! Wenn Meier, Streit etc. wieder dabei sind, vielleicht sogar noch jemand Neues kommt, muss das doch möglich sein. Schöneren Fußball zu spielen heißt ja nicht gleichzeitig, jedes Mal die Hütte voll zu kriegen. Es geht mir ja auch nicht um Zauberfußball (der wird für noch lange Zeit an anderen Orten Europas gespielt), sondern um Kampf, Leidenschaft und vor allem, dass man der Mannschaft ansieht, dass sie gern zusammen und bei der Eintracht spielt!
Mit dem Fußball der letzten Heimspiele glaube ich jedenfalls nicht, dass wir den hohen Zuschauerschnitt in der Rückrunde halten können.
Zum Ende will ich noch mal klarstellen, dass ich nicht finde, dass ein Trainerwechsel unbedingt nötig ist. Friedhelm muss seine Taktik und seinen Umgang mit manchen Spielern (Taka, Kyrgiakos, seltsame Auswechslungen) überdenken, aber das hat bei Streit ja auch geklappt.
Also, auf eine attraktive Rückrunde, in der wir wieder richtig bei den Spielen mitgehen können und wieder Spaß an der Eintracht haben! Wenn diese nicht kommt, wird sich der unattraktive Fußball auch bald auf das - bis jetzt noch gut gefüllte - Punktekonto auswirken.
Danke für diesen Thread, ich finde mich und meine Gedanken hier zu 100 Prozent wieder !! ( Leider )
Zwar beschissen worden und in entscheidenden Situationen etwas dumm angestellt, aber man kann doch erhobenen Hauptes und stolz nach Hause gehen. Danke Jungs.
Und ich freu mich schon auf Duisburg.