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Fanhistorie XIII Brutaler Schnitt oder das Ende der Illusion von der eigenen Unsterblichkeit

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dieses spiel gegen zwickau habe ich auch noch vor augen, an dieses erinnere ich mich immer, um jetzt festzustellen, wie gut es uns wieder geht.

das war eines der grottigsten spiele, die ich je gesehen habe.
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Maggo schrieb:
ich glaube, das Archiv irrt  Also an 19.000 glaub ich nicht... außer beim 2. Heimspiel waren 30.000 Leute da... hmm, Moment, das kann gut sein... es kann sein, dass ich die ersten 3 Spiele im Urlaub war und dann das Heimspiel gegen Fortuna Köln mein erstes Zweitligaspiel war...


Natürlich könnte das Archiv irren - aber ich nicht...

Richtig geraten: Nach einem schönen Auswärtssieg in Mannheim mit 7-8000 Frankfurtern war die Eintracht auf Platz 3 vorgerückt, punktgleich mit dem Tabellenführer  - Fortuna Köln. Das Spiel war die Spitzenbegegnung des 4.Spieltages. Man fühlte sich an gute alte Bundesligazeiten erinnert.
In diesen Erinnerungen schwelgte wohl auch die Eintracht - denn danach ging's bergab...
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hatte eine dauerkarte und war rechtzeitig im stadion.  ohne es größer überprüfen zu wollen denke ich, dass die darstellung von miep stimmt. mehr als geschätzte 20.000 waren das nicht.

peter
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ich glaube ich kann zur aufkärung beitragen. In der Sportschau (Ran? Anpfiff? Wasweißich, Fußball eben) wurde der G-Block gezeigt in der ersten Einblendung, und der Moderator sagte:

"30.000 Tickets ..... hat die Eintracht drucken lassen, verkauft wurden nur ..." okay jetzt verließ mich mein Gedächtnis, aber ich glaube so ist diese 30T irgendwie im Gedächtnis geblieben. Holz sagte damals noch "wir haben keine Ahnung, wieviele kommen, daher haben wir 30T gedruckt"

ciao

chris
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Lieber Heinz,
liebe Miep,

alles schön und gut - oder schlecht - und ja: der erste Abstieg war unvorstellbar.
Und auch ein wenig unerwartet.

Aber er war zwangsläufig und mir fast egal, denn mit Tony Yeboah hatte die Eintracht damals alles verloren was gut und richtig war und stattdessen mit Don Jupp, Ohms&Co und Stepi das Sclechte gepachtet.
Mag sein, dass mir der Abstieg nicht soviel bedeutete, weil ich nahezi die gesamte Saison beruflich im Ausland war, viel mehr lag es aber wohl daran, dass diese Eintracht soviel Seele verkauft hatte.
Nichts gegen Schupp und Konsorten, aber die wahre Eintracht war anders.

Für mich steht ausser Frage, dass das schlimmste überhaupt Rotzkotz 1992 war.
Wir wearen so nah dran, wir waren so geil, es war so ungerecht, es war Betrug und  dann noch gegen diese Nazi-Ossis mit einem schwarzen Kapitän.

Nein Heinz, schlimmer gehts nimmer.
Abstieg: das macht doch nix, wir kommen doch immer wieder (wie die Geschichte bewies) und die zweite liga - im Ernst Freudne, mir macht sie manchmal mehr Vergnügen als die erste.
mehr Herzblut, bessere Stimmung, unabwägbarer.
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@ Käptn Ahab

Das dir aus persönlichen Umständen heraus der erste Abstieg fast völlig egal war, ist bedauerlich. Aber das entsprang sicherlich in erster Linie eben jenen besagten Umständen. Das allgemeine Befinden war sicher ein anderes.
Ist es denn nicht so, das ein jeweiliger Absteiger fast immer das Schlechte gepachtet hat, wenn er absteigt? Sonst würde man ja kaum absteigen. Du führst hier stellvertretend Steppi an, aber gerade dieser Steppi hätte die Eintracht zuvor ja fast zur Meisterschaft geführt. In der Abstiegssaison kam er ja erst wenige Spieltage vor Saisonende. Da war der Karren schon tief im Dreck, und er konnte nichts mehr herumreissen. Das ist übrigens den wenigsten vergönnt - sonst würde es ja von Feuerwehrmännern nur so wimmeln. Nein, dies ist keine Ode an Stepanovic - es gibt ganz sicher bessere Trainer. Aber alles anlasten kann man ihm nicht. Mehr Verantwortung hatte da im ersten Abstiegsjahr ganz sicher der von uns (ansonsten sicher zu Recht) geschätzte Charly Körbel, der folgerichtig später und bisher im Trainergeschäft nicht Fuß fassen konnte.

Ansonsten ist ein Abstieg für einen Verein ganz allgemein eigentlich immer schlimmer als eine vergeigte Meisterschaft, denn immerhin muß man danach die Spielklasse nach unten hin verlassen, was immer durchgreifende Folgen hat. Finanziell und was die Qualität des Kaders angeht.

Uns traf Rostock auch deshalb so schwer, weil wir nicht oft in die Situation kommen, Meister werden zu können. Und wir wären ein verdienter Meister gewesen. Es war auch ein Schlag für unser ganz persönliches Selbstverständnis, demzufolge wir ja eigentlich, ganz besonders in dieser Zeit, sowieso permanent die Besten waren.

Das die zweite Liga auch Spaß machen konnte, diese Erkenntnis mußte erst einmal erwachsen - nach dem ersten Abstieg gab es diese Erkenntnis noch nicht. Und das wir wieder aufsteigen würden, entsprach zwar einer gewissen Wahrscheinlichkeit aufgrund der Größe des Vereins - zwingend gegeben war das jedoch keineswegs. Wir wandelten mehrfach am Rande des Abgrundes und hätten fast die Lizenz verloren. Was wäre dann gewesen???

Ich denke, dem Verein wohnen 2 Seelen inne: eine innerhalb des Vereins, und eine außerhalb. Solange der Verein die zweite Seele außerhalb nicht verkauft, besteht immer Hoffnung, und so lange hat er auch Identität.
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miep0202 schrieb:

Richtig geraten: Nach einem schönen Auswärtssieg in Mannheim mit 7-8000 Frankfurtern war die Eintracht auf Platz 3 vorgerückt, punktgleich mit dem Tabellenführer  - Fortuna Köln...... denn danach ging's bergab...



Langfristig gesehen gilt das für Fortuna Köln wohl mehr als für uns....Wo sind die abgeblieben?
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Die Aussage "Fan sein heißt leiden" konnte man am Wochenende wieder sehr schön bestätigt sehen. Da lief der Film "Final Kick", der Fans in der ganzen Welt beim Zuschauen des WM-Finales zwischen Brasilien und Italien zeigte. Am Ende, beim Elfmeterschießen. konzentrierte sich die Darstellung natürlich auf die italienischen und brasilianischen Zuschauer. Klar, nach jedem Schuss jubelte die eine Seite, während die andere verzweifelt war, je nach Ausgang. Aber vor jedem Schuss waren beide Seiten mit den Nerven völlig am Ende. Insgesamt kann man sagen, dass der "Verzweiflungsanteil" mindestens zwei Drittel der Gesamtstimmung betrug. Interessant in dem Zusammenhang, dass nach psychologischen Untersuchungen bei Glücksspielern (gemeint sind Zocker, nicht etwa die Nationalmannschaft) ihr Antrieb nicht etwa die Freude auf Gewinn, sondern die Überwindung der Angst vor dem Verlust ist.  
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miep0202 schrieb:
@ Käptn Ahab

....gerade dieser Steppi hätte die Eintracht zuvor ja fast zur Meisterschaft geführt.




Miep machen Witze?
Stepi hat die Eintrach geführt?
Entschuldigung bitte, ich glaube man kann recht sicher sein, dass 92 sogar Charly Körbel die Truppe soweit gebracht hätte.
Nein, für Stepi und 92 gilt wohl das gleiche wie für Schön und 74: an ihm lags net.
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Käptn Ahab schrieb:
miep0202 schrieb:
@ Käptn Ahab

....gerade dieser Steppi hätte die Eintracht zuvor ja fast zur Meisterschaft geführt.




Miep machen Witze?
Stepi hat die Eintrach geführt?
Entschuldigung bitte, ich glaube man kann recht sicher sein, dass 92 sogar Charly Körbel die Truppe soweit gebracht hätte.
Nein, für Stepi und 92 gilt wohl das gleiche wie für Schön und 74: an ihm lags net.


Jo, toll. Du hast Recht und ich mei Ruh...
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Käptn Ahab schrieb:
miep0202 schrieb:
@ Käptn Ahab

....gerade dieser Steppi hätte die Eintracht zuvor ja fast zur Meisterschaft geführt.




Miep machen Witze?
Stepi hat die Eintrach geführt?
Entschuldigung bitte, ich glaube man kann recht sicher sein, dass 92 sogar Charly Körbel die Truppe soweit gebracht hätte.
Nein, für Stepi und 92 gilt wohl das gleiche wie für Schön und 74: an ihm lags net.


Ich kann mich damit auch nicht identifizieren. Sicherlich gibt es Mannschaften mit denen es ein Trainer leichter hat, aber ganz oben im Fussball, unter den ersten dreien ist die Luftz dermassen dünn, das ein Schauspieler eine so sensible Truppe nicht über die Saison ganz oben halten kann. Wenn da nicht absolut alles stimmt, geht es über die Saison gesehen nicht. Es gab auch schon bessere Mannschaften und rennomiertere Trainer welche es nicht geschafft haben alle Kräfte zu Bündeln, die Stärken einer Mannschaft konstant zu halten, die Moral auf höchstem Niveau zu stabilisieren und den Zusammenhalt zu gewährleisten.

Ich bin immer wieder erschrocken, wie manch einer glauben kann, ein paar gute Kicker und Platz 1-3 kann man gar nicht verspielen. Da gehört unendlich viel dazu.

nfu & Grüsse
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Dietmar Roth sagte mal zu mir vor einigen Jahren, daß die Eintracht selbst mit einem Schäferhund auf der Bank eine bessere Saison gespielt hätte, als mit Stepi.

Als mir Dietmar erläuterte, wie so der Trainingsaufbau aussah unter Stepi bin ich fast vom Stuhl gefallen, aber nicht vor Lachen.
Als leicht Ausgebildeter im Sportbereich war das, was Roth mir da erzählte ja schon fast versuchte Körperverletzung.

Fakt ist, daß Stepanovic zum schlechtesten gehört, was je trainieren durfte.
Das hat nichts mit der Person zu tun, aber als Trainer ist er das perfekte Beispiel, daß keinerlei Wissen über Sportwissenschaften erforderlich ist um die A-Lizenz zu bekommen.

Drücken wir es so aus, wenn ein Uwe Bindewald gar nichts über jemanden sagen möchte, dann hat das auch seine Gründe.
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Obi-Wan Kenobi schrieb:
miep0202 schrieb:

Die Tränen liefen in Strömen. 1 Woche später wurde der Jammer durch den Aufstieg der Karnevalisten noch größer.


Es war nicht 1 Woche später, sondern 1 Tag!


Das ist natürlich richtig.
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SemperFi schrieb:
Dietmar Roth sagte mal zu mir vor einigen Jahren, daß die Eintracht selbst mit einem Schäferhund auf der Bank eine bessere Saison gespielt hätte, als mit Stepi.

Als mir Dietmar erläuterte, wie so der Trainingsaufbau aussah unter Stepi bin ich fast vom Stuhl gefallen, aber nicht vor Lachen.
Als leicht Ausgebildeter im Sportbereich war das, was Roth mir da erzählte ja schon fast versuchte Körperverletzung.

Fakt ist, daß Stepanovic zum schlechtesten gehört, was je trainieren durfte.
Das hat nichts mit der Person zu tun, aber als Trainer ist er das perfekte Beispiel, daß keinerlei Wissen über Sportwissenschaften erforderlich ist um die A-Lizenz zu bekommen.

Drücken wir es so aus, wenn ein Uwe Bindewald gar nichts über jemanden sagen möchte, dann hat das auch seine Gründe.


Stepi war halt ein Clown, der den Chefunterhalter gespielt hat und damit eine geniale Mannschaft ein wenig unterhalten hat, was ihr auch teilweise gut bekam. Möglicherweise hatte er auch Blick für Talente. Möglicherweise konnte er in Einzelgesprächen auch Spieler "aufbauen". Möglicherweise ist er akzeptabel für eine Mannschaft, die sich selbst trainieren kann. Möglicherweise war er menschlich in Ordnung, was immerhin auch eine Qualifikation ist.

Ob er in der Lage war, eine Mannschaft zu trainieren, sie auf den Gegner einzustellen, sie richtig aufzustellen (sie hat sich vermutlich damals selbst aufgestellt), die richtige Mischung zwischen Zuckerbrot und Peitsche zu finden, vermag ich nicht zusagen. Nach allem, was man über den (Trümmer)haufen sagen kann, der nach seinem ersten Weggang und Toppis Wegggang übrig blieb, lässt sich daraus nur schlussfolgern, dass dies Stepis (und auch Toppis) Talente nicht waren.

BiebererAdler
(Peter Schröpke)
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@HeinzGründel
Einen weiterer gelungener Beitrag von Dir, den ich vor ein paar Wochen noch als eine Art Wiederbelebungsmaßnahme mit ungewissem Ausgang eingestuft hätte.
Stück für Stück haben auch gerade Deine Beiträge dieses Forum buchstäblich wieder zum Leben erweckt.
Danke!
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KidKlappergass schrieb:
@HeinzGründel
Einen weiterer gelungener Beitrag von Dir, den ich vor ein paar Wochen noch als eine Art Wiederbelebungsmaßnahme mit ungewissem Ausgang eingestuft hätte.
Stück für Stück haben auch gerade Deine Beiträge dieses Forum buchstäblich wieder zum Leben erweckt.
Danke!




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