ich teile die verhalten optimistische einstellung einiger hier. bleibt zu hoffen, dass die mannschaft einfach mal über einen längeren zeitpunkt verletzungsfrei bleibt....
Herzlichen Dank für diese wirklich sehr anregende Ausarbeitung - anregend nicht nur wegen der Fakten, die du zusammenstellst, sondern auch wegen des Interpretationszusammenhangs, in den du das einordnest und der sich da eröffnet.
Fast alle unsere Neuzugänge aus den letzten Monaten verfügen bereits über eine gewisse Erfahrung, stehen trotzdem noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und haben Potenzial nach oben. Das Gros unserer Stammformation ist zwar bereits in der Bundesliga etabliert, aber immer noch unterdurchschnittlich jung. Die ganz Jungen aus dem eigenen Nachwuchs werden systematisch in das Gefüge einbezogen, ihre "Zukunfstfähigkeit" wird bereits frühzeitig getestet. All das weiß, sieht, ahnt man "irgendwie" - aber so, wie jetzt von dir in einen Zusammenhang gestellt, sieht man erst richtig, wie viel System hinter der Zusammenstellung des Kaders tatsächlich stecken muss. Die verschiedenen "Gruppen" von jungen Spielern sind ja jeweils auch in anderen Entwicklungsphasen. Sogar die Dyamik innerhalb der Manschaft scheint einkalkuliert, sogar vorangetrieben zu werden - wenn (und das wird ja zwangsläufig irgendwann passieren) einige der zwar immer noch jungen, aber bereits etablierten Jungen gehen, sehr schade - aber es ist sozusagen Vorsorge getroffen, dass der Verlust kompensiert werden kann und zwar nicht "irgendwie" kompensiert, sondern so, dass die Substanz der Mannschaft gleich bleibt, möglicherweise einer aus der nächsten "Generation" bereits so weit ist, dass er die Lücke füllt. Die Mannschaft ist sozusagen nie fertig, sondern ist so zusammengestellt, dass sie immer aus sich selbst heraus die Möglichkeit hat, sich weiter zu entwickeln.
Klar, ganz so reißbrettartig wird es weder geplant noch umsetzbar sein - aber das dahinter stehende Prinzip wird durch die Zahlen auf jeden Fall überdeutlich.
Vielen Dank noch mal - seeeeeehr interessant.
@AA: Da kommt dieses Mal dann wohl aber der Wissenschaftler bei dir durch?!!
Aachener_Adler schrieb: Eine derartig zukunftsorientierte Planung kann ich bei Hannover, Köln oder Berlin nicht entdecken. Deren Vereinspolitik wirkt gegen unsere doch ziemlich planlos. Wenn ein blindes Huhn ausnahmsweise auch mal ein Korn findet (-> Hertha in diesem Jahr), dann wird die Politik unserer sportichen Führung dadurch noch lange nicht falsch.
Danke dir für den super Beitrag. Aehnliches ging mir auch schon oft durch den Kopf, aber irgendwie hab ich mich nie dran gesetzt, es auszuformulieren. Zu dem zitierten Abschnitt muss ich dir nochmal zusätzlich zustimmen. Eine Mannschaft wie Hannover ist unglaublich fantasielos. Da sind die Hoffnungsträger mehr oder weniger gealterte Spieler, die im Prinzip keine Zukunftsperspektive mehr haben. Hannover hat sich verstärkt mit Spielern wie Hanke, Schlaudraff, Forssell, Eggimann, Ismael... Im Prinzip gute Leute, aber hat es ihnen was gebracht? Allesamt "gemachte" Spieler, die nie mehr irgendwelche Spitzen erreichen werden. Der Perspektivfaktor ist null. Realistisch betrachtet werden die meisten unserer Jungs auch keine Weltstars, aber da WEISS man es halt noch nicht. Klar könnte Bellaid eine totale Enttäuschung bleiben, aber vielleicht spielt er auch in drei Jahren in der französischen NM. Wenigstens die CHANCE ist da. Bei uns sind die "älteren" Spieler nicht diejenigen, die alles reissen sollen, sondern nur diejenigen, von denen die jüngeren lernen sollen/können.
Wenn wir angefangen hätten, die Hankes, Radus und Ismaels dieser Welt zu verpflichten, ja dann, DANN wäre mir klar gewesen, dass sich die Eintracht mit dem Mittelfeld abgefunden hat. Aber nicht so wie wir es im Moment tun! Und darauf bin ich stolz und auch bereit, langfristig an die Mannschaft und das Management zu glauben und ihr auch eine Schwächephase zu verzeihen.
Hallo zusammen, als ich seh den Weg der Eintracht schon lange wie schon ewig nich mehr sehr positiv. Was FF und HB bislang geleistet haben ist der Wahnsinn. Wenn es klinsi gelingt die Spieler jeden Tag etwas besser zu machen dann kann das FF mit jungen Talenten sicher auch. Außerdem möchte ich einmal sagen das die letzte Saison wirklich schon ein positiver ausreisser nach oben war. Diese Saison werden wir wohl zwischen Platz 10 und 13 landen. Hauptsache vor Hanno... 95 + 1 Aber noch etwas ist mir aufgefallen!!!! Unsere 2 Mannschaft hat sich von einem Oberligaabstigskandidaten zu einem Regionalligaaufstiegskandidaten entwickelt. Das in 3 Jahren!!! Talente wie Mössmer, Theuerkauf, Tsoumo oder Zimmermann werden in der 3ten Liga (bei aufstieg) sicher mehr gefordert und man wird auch intressanter für andere junge Talente. Ach ja die A Jugend war auch kurzfristig nich mehr in der 1ten BL. Heisst glaub ich Regionalliga Süd.
OK war jetzt etwas umfangreicher. gruß der funeagle
Ich finde es klasse, dass endlich mal jemand das auf den Punkt bringt, was hier im Forum bestimmt einigen im Hinterkopf rumgeschwirrt ist. Einigen Threads, in denen über die Leistungen unserer "jungen Buben" diskutiert wird, nimmt dieser Beitrag den Wind aus den segeln! Lasst die Jungs wie Toski, Lubi, Bellaid und Co. nochmal 1-2 Jahre Erfahrungen sammeln, dann können wir darüber reden, ob sie Perspektive haben oder nicht.
Der Weg der Eintracht könnte mit etwas Glück und Geschick genau der richtige sein. Hoffen wir es!
Ich begrüße die Entwicklung und die Strategie der Eintracht seit langem. Seit langem aber warte ich auch darauf dass der Trainer etwas daraus formt und das ist trotz sehr guter Transfers bisher nicht geschehen was äußerst schade ist. "Seit langem" ist das Stichwort und ich würde mich freuen wenn ich bald schreiben könnte "seit neustem...hat es der Trainer geschafft aus dem vorhandenem Potential das bestmögliche herauszuholen". Das geht nicht gegen den Trainer direkt, sondern vielmehr dass es nichts bringt gute Einkäufe zu tätigen wenn Spieler nicht besser werden oder die Chancen oder das Vertrauen bekommen, die Mannschaft sich spielerisch nicht verbessert, nur auf mauern und ängstlich spielt etc pp....
Ähm, 'tschuldigung, wo lang gehts zum Eintracht Forum? Was, ich bin schon da?
Leute, was für eine Harmonie... Ich hab hier noch nie so viele Beiträge am Stück gelesen, die in die gleiche Richtung gingen. (Was ja auch nicht immer das Wahre ist.)
Danke für diese toll gearbeitete Themaeröffnung!
Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen und Fürsprecher dieser Strategie noch lange das Zepter schwingen werden und in Ruhe weiter am Aufstieg der Eintracht arbeiten können.
Dass HB/FF zusammen mit dem Scouting-Team "mit Plan" gearbeitet haben, war ja schon zu ahnen, dass es sich aber anscheinend sogar um ein langjähriges Konzept handelt, hast Du mit Deinem hervorragenden Beitrag erstmals sehr detailliert und auch schlüssig dargestellt. Vielen Dank dafür nach Aachen, ich freue mich jetzt umso mehr auf die nächsten Jahre mit dieser jungen, talentierten Mannschaft - unter der Leitung von Bruchhagen/Funkel.
Ein Problem noch: wer legt Deine Ausarbeitung dem Aufsichtsrat vor?
Wir sehen hier also, durch die zusammengetragenen Zahlen untermauert, das unsere Eintracht das Jugendkonzept durchzieht. Es wird durchgeführt, was Bruchhagen als den für Frankfurt wohl sinnvollsten oder gar einzig gangbaren Weg für einen Fortbestand in der Liga ansieht, insbesondere angesichts der finanziellen Möglichkeiten, die sich wiederum aus den Geschehnissen in der weiteren Vergangenheit ergeben haben:
"Wir wollen ein Ausbildungsverein sein"
Ob dies Konzept ein freiwilliges oder ein eher realistisch an die Frankfurter Möglichkeiten angepaßtes ist, welches eigentlich so zu formulieren wäre "Wir müssen ein Ausbildungsverein sein (..eben weil wir finanziell anders nicht mithalten können)", sei dahingestellt.
Es (das Konzept) sieht jedenfalls vor, daß wir junge, talentierte Spieler verpflichten (mittlerweile auch gern aus dem Ausland, weil der deutsche Markt nicht genügend hergibt oder auch schon zu hochpreisig ist). Diese sollen dann in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren gefördert, entwickelt, weiter ausgebildet werden. Schönes Konzept, schöner Geschäftsplan, dumm nur, daß man gleichzeitig in der Liga im Wettbewerb bestehen muß.
Hier verlassen wir jetzt den theoretischen Zustand der "Reißbrett"-Planung, und müssen uns wieder, leider, wie immer in diesem Geschäft, allen Unwägbarkeiten stellen. Prinzip Hoffnung.
Hoffentlich haben wir einen guten Ausbilder, einen Lehrer mit pädagogischer Strahlkraft für das zu vermittelnde Fach Fußball, einen, der mit Flexibilität, Mut, Durchsetzungskraft und Begeisterung die Schüler anspricht, entflammt, formt.
Hoffentlich bringen die jungen Spieler schon genügend individuelle Klasse mit, auf das man wenigstens im laufenden Ligabetrieb einigermaßen ungefährdet mithalten kann.
Sind diese beiden "hoffentlichs" gegeben, kann man das Konzept weiterverfolgen, nämlich die Spieler tatsächlich auf einen Ausbildungsstand bringen, der sie für den Transfermarkt interessant oder gar attraktiv macht. Dann werden sie verkauft, dem Sinn und Zweck eines Ausbildungsvereins wurde entsprochen.
Wehe aber, wenn eines -oder gar beide "hoffentlichs"- nicht gegeben sind.
Unstrittig ist wohl, daß für einen Ausbildungsbetrieb der "Lehrkörper" die wichtigste Personalie darstellt. Mit ihr steht und fällt das ganze schöne Konzept. Wer ist dafür der Richtige, welche Fähigkeiten muß der haben, wie kann man den bekommen, muß der erst noch gebacken werden, haben wir den vielleicht schon? Dies ist eine ganz entscheidende, gleichzeitig schwierige und diffizile Personalkiste. Alleine dafür benötigt man auch schon wieder einen Entscheider von hohen Graden.
Was wird aus der Ausbildung, wenn die individuelle Klasse nicht ausreicht oder andere unglückliche Umstände, (z.B. schwere, längere Verletzungen) die Rasselbande in die Abstiegsränge drückt? Wenn wirklich der Abstieg droht?
Mit der positiveren Alternative, daß nämlich durch dieses Konzept innerhalb von zwei bis drei Jahren eine Mannschaft entstehen könnte, die das Potential hätte, in die vorderen Ränge vorzustoßen, beschäftige ich mich nicht. Durch besonders glückliche Umstände wäre es eventuell sogar möglich, es würde aber dem Konzept widersprechen. Dies ist eben ein rollierendes System, das da heißt: günstig einkaufen, ausbilden, möglichst teuer (dafür aber keine Garantie, mit Ausschuß oder gar Totalverlust ist zu rechnen) weiterverkaufen, wieder neu einkaufen usw.
Mein Fazit: wenn man dieses Konzept mit einem "gewissen" Händchen betreibt, wird es sich selbst tragen, aber es kann nicht mehr bedeuten als -eben Mittelmaß. Hat man jedoch bei Auszubildenden oder gar Lehrern mal einige Zeit kein "gewisses" Händchen, bedeutet dies Abwärtsspirale. Eine dauerhafte Aufwärtsspirale, gar eine dauerhafte Etablierung oben, wird es bei dieser Art Geschäftskonzept nicht geben können.
Ich persönlich folge Bruchhagen durchaus mit diesem Konzept. Es darf jedoch nicht übertrieben werden mit dem Jugendstil, sondern die Fußballweisheit, daß man stabile Gerüststangen (oder, um im Bild zu bleiben, erfahrene Altgesellen im Ausbildungsbetrieb) benötigt, ist wohl Konsens. Dem versucht er, wenn ich es richtig beurteile, auch Rechnung zu tragen .Eine wunderbare Gerüststange ist Liberopoulos, als weniger oder kaum stabile haben sich Mahdavikia und Inamoto erwiesen, Chris und Bajramovic könnten welche sein, haben aber schon die eine oder andere Bruchstelle, die es zweifelhaft erscheinen lassen, ob mit ihnen nochmal ein solides Bauvorhaben durchgeführt werden kann. Eine weitere Gerüststange (Ochs) und eine solide Querplanke (Fink) stehen demnächst zur Disposition. Werden die beiden Teile das eigene Gerüst stabilisieren, oder werden sie auf eine Baustelle des Wettbewerbs verkauft?
Bei allem Jugendlichkeits -und Ausbildungskonzept benötigt man als Leiter eines solchen Betriebes ein gutes Händchen für die richtige Balance der Personalmischung, oder, anders ausgedrückt, so viel Fortune, wie es das Fußballgeschäft mit seinen Unwägbarkeiten und Widrigkeiten eigentlich überhaupt nicht hergibt.
Man sollte sich als "Kunde" eines solchen Betriebes dieses ständigen Risikos bewußt sein. Bescheidene Erwartungen sind angebracht. Schon +/- Null-Bilanzen oder eine schwarze Null gehören auf die Erfolgsseite.
Das System ist imho sehr schlüssig, basierend auf unseren Möglichkeiten. Natürlich besteht immer auch ein Risiko, weil niemand weiß, auf welches Niveau sich die Spieler weiterentwickeln können. Aber die Grundlage ist gegeben. Die Spieler sind auch schon von besserer Qualität als diejenigen, die man vor 3, 4 oder 5 Jahren holen konnte, bzw. aus der eigenen Jugend einbaute. Wenn man betrachtet, wo Chaftar, Reinhard, Frommer, Cha heute kicken, zeigt es dass diese damals für die 2. Liga gut waren, aber nicht das Format hatten, um uns bei unserem Ziel in die obere Tabellenhälfte und irgendwann ins internationale Geschäft zu bringen, geholfen hätten. Damals konnten wir uns einen Fährmann, einen Fenin nicht leisten, zumal wir auch zu unattraktiv für diese Personen gewesen wären.
Ich hoffe, dass die Entwicklung der jungen Spieler unseres Kaders so erfolgreich sein wird, dass wir in den kommenden zwei Jahren einen weiteren Schritt nach oben machen können. Viele von den Jungen haben so langfristige Verträge, dass sie uns nicht weggekauft werden können, ohne unser Einverständnis gegen entsprechende Ablöse. Und um die, deren Verträge auslaufen, und die wir halten wollen, werden wir kämpfen. Und für diese Kampf sind wir finanziell auch gerüstet, weil wir in der jüngeren Vergangenheit unser Geld nicht verpulvert haben. Ich glaube durchaus, dass man beispielsweise Galindo und Takahara hat gehen lassen, weil sie nicht unbedingt zum mittelfristigen Zukunftskonzept gehlörten und man ähnliche Spieler auf dem Weltmarkt auch immer noch bekommen kann. Außerdem hat man noch Ablöse verdient. Streit wollte unbedingt weg, wäre sowieso nach Ablauf des Vertrages gegangen, also hat man mit dem Verkauf gegen Ablösesumme auch clever agiert. Diese Ablösen sind in die jungen Leute in der Mannschaft investiert worden.
Insofern haben wir in kleinerem Rahmen das, was der HSV macht, auch schon erfolgreich praktiziert.
Fährmann
Ochs-Russ-Bellaid-Petkovic
Steinhöfer-Weil*-Ljubicic*
Fenin-Kweuke-Tsoumou
*träum*
*oder jemand anders, mir fällt grad keiner ein...
Ümit?!
ja, na klar, den für ljubicic, bin nicht drauf gekommen
ich teile die verhalten optimistische einstellung einiger hier. bleibt zu hoffen, dass die mannschaft einfach mal über einen längeren zeitpunkt verletzungsfrei bleibt....
Fast alle unsere Neuzugänge aus den letzten Monaten verfügen bereits über eine gewisse Erfahrung, stehen trotzdem noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und haben Potenzial nach oben. Das Gros unserer Stammformation ist zwar bereits in der Bundesliga etabliert, aber immer noch unterdurchschnittlich jung. Die ganz Jungen aus dem eigenen Nachwuchs werden systematisch in das Gefüge einbezogen, ihre "Zukunfstfähigkeit" wird bereits frühzeitig getestet. All das weiß, sieht, ahnt man "irgendwie" - aber so, wie jetzt von dir in einen Zusammenhang gestellt, sieht man erst richtig, wie viel System hinter der Zusammenstellung des Kaders tatsächlich stecken muss. Die verschiedenen "Gruppen" von jungen Spielern sind ja jeweils auch in anderen Entwicklungsphasen. Sogar die Dyamik innerhalb der Manschaft scheint einkalkuliert, sogar vorangetrieben zu werden - wenn (und das wird ja zwangsläufig irgendwann passieren) einige der zwar immer noch jungen, aber bereits etablierten Jungen gehen, sehr schade - aber es ist sozusagen Vorsorge getroffen, dass der Verlust kompensiert werden kann und zwar nicht "irgendwie" kompensiert, sondern so, dass die Substanz der Mannschaft gleich bleibt, möglicherweise einer aus der nächsten "Generation" bereits so weit ist, dass er die Lücke füllt. Die Mannschaft ist sozusagen nie fertig, sondern ist so zusammengestellt, dass sie immer aus sich selbst heraus die Möglichkeit hat, sich weiter zu entwickeln.
Klar, ganz so reißbrettartig wird es weder geplant noch umsetzbar sein - aber das dahinter stehende Prinzip wird durch die Zahlen auf jeden Fall überdeutlich.
Vielen Dank noch mal - seeeeeehr interessant.
@AA: Da kommt dieses Mal dann wohl aber der Wissenschaftler bei dir durch?!!
Danke dir für den super Beitrag. Aehnliches ging mir auch schon oft durch den Kopf, aber irgendwie hab ich mich nie dran gesetzt, es auszuformulieren.
Zu dem zitierten Abschnitt muss ich dir nochmal zusätzlich zustimmen. Eine Mannschaft wie Hannover ist unglaublich fantasielos. Da sind die Hoffnungsträger mehr oder weniger gealterte Spieler, die im Prinzip keine Zukunftsperspektive mehr haben. Hannover hat sich verstärkt mit Spielern wie Hanke, Schlaudraff, Forssell, Eggimann, Ismael... Im Prinzip gute Leute, aber hat es ihnen was gebracht? Allesamt "gemachte" Spieler, die nie mehr irgendwelche Spitzen erreichen werden. Der Perspektivfaktor ist null. Realistisch betrachtet werden die meisten unserer Jungs auch keine Weltstars, aber da WEISS man es halt noch nicht. Klar könnte Bellaid eine totale Enttäuschung bleiben, aber vielleicht spielt er auch in drei Jahren in der französischen NM. Wenigstens die CHANCE ist da. Bei uns sind die "älteren" Spieler nicht diejenigen, die alles reissen sollen, sondern nur diejenigen, von denen die jüngeren lernen sollen/können.
Wenn wir angefangen hätten, die Hankes, Radus und Ismaels dieser Welt zu verpflichten, ja dann, DANN wäre mir klar gewesen, dass sich die Eintracht mit dem Mittelfeld abgefunden hat. Aber nicht so wie wir es im Moment tun! Und darauf bin ich stolz und auch bereit, langfristig an die Mannschaft und das Management zu glauben und ihr auch eine Schwächephase zu verzeihen.
als ich seh den Weg der Eintracht schon lange wie schon ewig nich mehr sehr positiv. Was FF und HB bislang geleistet haben ist der Wahnsinn. Wenn es klinsi gelingt die Spieler jeden Tag etwas besser zu machen dann kann das FF mit jungen Talenten sicher auch.
Außerdem möchte ich einmal sagen das die letzte Saison wirklich schon ein positiver ausreisser nach oben war.
Diese Saison werden wir wohl zwischen Platz 10 und 13 landen. Hauptsache vor Hanno... 95 + 1
Aber noch etwas ist mir aufgefallen!!!!
Unsere 2 Mannschaft hat sich von einem Oberligaabstigskandidaten zu einem Regionalligaaufstiegskandidaten entwickelt.
Das in 3 Jahren!!!
Talente wie Mössmer, Theuerkauf, Tsoumo oder Zimmermann werden in der 3ten Liga (bei aufstieg) sicher mehr gefordert und man wird auch intressanter für andere junge Talente.
Ach ja die A Jugend war auch kurzfristig nich mehr in der 1ten BL. Heisst glaub ich Regionalliga Süd.
OK war jetzt etwas umfangreicher.
gruß der funeagle
Ich finde es klasse, dass endlich mal jemand das auf den Punkt bringt, was hier im Forum bestimmt einigen im Hinterkopf rumgeschwirrt ist.
Einigen Threads, in denen über die Leistungen unserer "jungen Buben" diskutiert wird, nimmt dieser Beitrag den Wind aus den segeln!
Lasst die Jungs wie Toski, Lubi, Bellaid und Co. nochmal 1-2 Jahre Erfahrungen sammeln, dann können wir darüber reden, ob sie Perspektive haben oder nicht.
Der Weg der Eintracht könnte mit etwas Glück und Geschick genau der richtige sein. Hoffen wir es!
Ich begrüße die Entwicklung und die Strategie der Eintracht seit langem.
Seit langem aber warte ich auch darauf dass der Trainer etwas daraus formt und das ist trotz sehr guter Transfers bisher nicht geschehen was äußerst schade ist. "Seit langem" ist das Stichwort und ich würde mich freuen wenn ich bald schreiben könnte "seit neustem...hat es der Trainer geschafft aus dem vorhandenem Potential das bestmögliche herauszuholen". Das geht nicht gegen den Trainer direkt, sondern vielmehr dass es nichts bringt gute Einkäufe zu tätigen wenn Spieler nicht besser werden oder die Chancen oder das Vertrauen bekommen, die Mannschaft sich spielerisch nicht verbessert, nur auf mauern und ängstlich spielt etc pp....
Was, ich bin schon da?
Leute, was für eine Harmonie...
Ich hab hier noch nie so viele Beiträge am Stück gelesen, die in die gleiche Richtung gingen. (Was ja auch nicht immer das Wahre ist.)
Danke für diese toll gearbeitete Themaeröffnung!
Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen und Fürsprecher dieser Strategie noch lange das Zepter schwingen werden und in Ruhe weiter am Aufstieg der Eintracht arbeiten können.
Nunja ... wenn das funktionieren sollte ... bin ich für alle Schandtaten bereit ...
...TROTZDEM
... war/isses ein Problem: der vermeintliche Clevernessâ„¢-Faktor, der tatsächlich uns fehlt!
Genau so alde Jungs wie Libero hamm uns die Schlinge um den Hals weggezogn!
Was? In jedem Spiel der Hinrunde standen mindestens 4 Spieler unter 25 (und bis auf Ochs nicht älter als 23) in der Startelf.
Ein Problem noch: wer legt Deine Ausarbeitung dem Aufsichtsrat vor?
sehr nüchterne, aber keinswegs langweilige Anlyse unseres Kaders.
Ich bin fest davon überzeugt HB hat den "MASTER"-Plan
und du hast ihn dem otto-normal Eintrachtfan erklärt...
Welch eine Perle des Forums
Bitte als Mail an den Aufsichtsrat, vllt macht es bei denen auch irgendwann klick.
Nochmal ein super großes DaZke
Gruß Jan
Wir sehen hier also, durch die zusammengetragenen Zahlen untermauert, das unsere Eintracht das Jugendkonzept durchzieht. Es wird durchgeführt, was Bruchhagen als den für Frankfurt wohl sinnvollsten oder gar einzig gangbaren Weg für einen Fortbestand in der Liga ansieht, insbesondere angesichts der finanziellen Möglichkeiten, die sich wiederum aus den Geschehnissen in der weiteren Vergangenheit ergeben haben:
"Wir wollen ein Ausbildungsverein sein"
Ob dies Konzept ein freiwilliges oder ein eher realistisch an die Frankfurter Möglichkeiten angepaßtes ist, welches eigentlich so zu formulieren wäre "Wir müssen ein Ausbildungsverein sein (..eben weil wir finanziell anders nicht mithalten können)", sei dahingestellt.
Es (das Konzept) sieht jedenfalls vor, daß wir junge, talentierte Spieler verpflichten (mittlerweile auch gern aus dem Ausland, weil der deutsche Markt nicht genügend hergibt oder auch schon zu hochpreisig ist). Diese sollen dann in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren gefördert, entwickelt, weiter ausgebildet werden. Schönes Konzept, schöner Geschäftsplan, dumm nur, daß man gleichzeitig in der Liga im Wettbewerb bestehen muß.
Hier verlassen wir jetzt den theoretischen Zustand der "Reißbrett"-Planung, und müssen uns wieder, leider, wie immer in diesem Geschäft, allen Unwägbarkeiten stellen. Prinzip Hoffnung.
Hoffentlich haben wir einen guten Ausbilder, einen Lehrer mit pädagogischer Strahlkraft für das zu vermittelnde Fach Fußball, einen, der mit Flexibilität, Mut, Durchsetzungskraft und Begeisterung die Schüler anspricht, entflammt, formt.
Hoffentlich bringen die jungen Spieler schon genügend individuelle Klasse mit, auf das man wenigstens im laufenden Ligabetrieb einigermaßen ungefährdet mithalten kann.
Sind diese beiden "hoffentlichs" gegeben, kann man das Konzept weiterverfolgen, nämlich die Spieler tatsächlich auf einen Ausbildungsstand bringen, der sie für den Transfermarkt interessant oder gar attraktiv macht. Dann werden sie verkauft, dem Sinn und Zweck eines Ausbildungsvereins wurde entsprochen.
Wehe aber, wenn eines -oder gar beide "hoffentlichs"- nicht gegeben sind.
Unstrittig ist wohl, daß für einen Ausbildungsbetrieb der "Lehrkörper" die wichtigste Personalie darstellt. Mit ihr steht und fällt das ganze schöne Konzept. Wer ist dafür der Richtige, welche Fähigkeiten muß der haben, wie kann man den bekommen, muß der erst noch gebacken werden, haben wir den vielleicht schon? Dies ist eine ganz entscheidende, gleichzeitig schwierige und diffizile Personalkiste. Alleine dafür benötigt man auch schon wieder einen Entscheider von hohen Graden.
Was wird aus der Ausbildung, wenn die individuelle Klasse nicht ausreicht oder andere unglückliche Umstände, (z.B. schwere, längere Verletzungen) die Rasselbande in die Abstiegsränge drückt? Wenn wirklich der Abstieg droht?
Mit der positiveren Alternative, daß nämlich durch dieses Konzept innerhalb von zwei bis drei Jahren eine Mannschaft entstehen könnte, die das Potential hätte, in die vorderen Ränge vorzustoßen, beschäftige ich mich nicht. Durch besonders glückliche Umstände wäre es eventuell sogar möglich, es würde aber dem Konzept widersprechen.
Dies ist eben ein rollierendes System, das da heißt: günstig einkaufen, ausbilden, möglichst teuer (dafür aber keine Garantie, mit Ausschuß oder gar Totalverlust ist zu rechnen) weiterverkaufen, wieder neu einkaufen usw.
Mein Fazit: wenn man dieses Konzept mit einem "gewissen" Händchen betreibt, wird es sich selbst tragen, aber es kann nicht mehr bedeuten als -eben Mittelmaß. Hat man jedoch bei Auszubildenden oder gar Lehrern mal einige Zeit kein "gewisses" Händchen, bedeutet dies Abwärtsspirale. Eine dauerhafte Aufwärtsspirale, gar eine dauerhafte Etablierung oben, wird es bei dieser Art Geschäftskonzept nicht geben können.
Ich persönlich folge Bruchhagen durchaus mit diesem Konzept. Es darf jedoch nicht übertrieben werden mit dem Jugendstil, sondern die Fußballweisheit, daß man stabile Gerüststangen (oder, um im Bild zu bleiben, erfahrene Altgesellen im Ausbildungsbetrieb) benötigt, ist wohl Konsens. Dem versucht er, wenn ich es richtig beurteile, auch Rechnung zu tragen .Eine wunderbare Gerüststange ist Liberopoulos, als weniger oder kaum stabile haben sich Mahdavikia und Inamoto erwiesen, Chris und Bajramovic könnten welche sein, haben aber schon die eine oder andere Bruchstelle, die es zweifelhaft erscheinen lassen, ob mit ihnen nochmal ein solides Bauvorhaben durchgeführt werden kann. Eine weitere Gerüststange (Ochs) und eine solide Querplanke (Fink) stehen demnächst zur Disposition. Werden die beiden Teile das eigene Gerüst stabilisieren, oder werden sie auf eine Baustelle des Wettbewerbs verkauft?
Bei allem Jugendlichkeits -und Ausbildungskonzept benötigt man als Leiter eines solchen Betriebes ein gutes Händchen für die richtige Balance der Personalmischung, oder, anders ausgedrückt, so viel Fortune, wie es das Fußballgeschäft mit seinen Unwägbarkeiten und Widrigkeiten eigentlich überhaupt nicht hergibt.
Man sollte sich als "Kunde" eines solchen Betriebes dieses ständigen Risikos bewußt sein. Bescheidene Erwartungen sind angebracht. Schon +/- Null-Bilanzen oder eine schwarze Null gehören auf die Erfolgsseite.
uaa
Ich hoffe, dass die Entwicklung der jungen Spieler unseres Kaders so erfolgreich sein wird, dass wir in den kommenden zwei Jahren einen weiteren Schritt nach oben machen können. Viele von den Jungen haben so langfristige Verträge, dass sie uns nicht weggekauft werden können, ohne unser Einverständnis gegen entsprechende Ablöse. Und um die, deren Verträge auslaufen, und die wir halten wollen, werden wir kämpfen. Und für diese Kampf sind wir finanziell auch gerüstet, weil wir in der jüngeren Vergangenheit unser Geld nicht verpulvert haben. Ich glaube durchaus, dass man beispielsweise Galindo und Takahara hat gehen lassen, weil sie nicht unbedingt zum mittelfristigen Zukunftskonzept gehlörten und man ähnliche Spieler auf dem Weltmarkt auch immer noch bekommen kann. Außerdem hat man noch Ablöse verdient. Streit wollte unbedingt weg, wäre sowieso nach Ablauf des Vertrages gegangen, also hat man mit dem Verkauf gegen Ablösesumme auch clever agiert. Diese Ablösen sind in die jungen Leute in der Mannschaft investiert worden.
Insofern haben wir in kleinerem Rahmen das, was der HSV macht, auch schon erfolgreich praktiziert.