Kleiner Groundhopper-Bericht vom 5.9.15, Basel, Schweiz gegen Slowenien: Da ich dem Haris versprochen hatte, wenn er in Stuttgart ein Tor macht, dann fahre ich mal nach Basel zu seiner Nati gegen Slowenien....
Einquartiert hatte ich mich in der Baseler (deutschen) Vorstadt Weil am Rhein, direkt an der Grenze und an einer Straßenbahnhaltestelle, die rüber nach Basel führt. Auch ein Rheinhafen Basels mit Lagerhäusern, Öltanks, Gleisanschlüssen usw. war direkt in der Nähe, die richtige mentale Einstimmung für den (einstigen) "Arbeitersport" Fussball.
Tagsüber liefen in der Baseler Innenstadt immer mehr Fans in rot und weiß zusammen, von Slowenien fast nix zu sehen. Da eine Kultur-open-Air-Veranstaltung mit Rock, Techno u. ä. lief, war für ein "Fan-Fest" gleich mit gesorgt, aber total Fan-un-lastig das Ganze, zu meiner Überraschung/Enttäuschung.
Abends bin ich dann mit dem (schnelleren und direkteren) Bus zum "Jockeli" gefahren, wie die Baseler verniedlichend ihr St. Jakobstadion nennen. Es liegt direkt an einer Straßenkreuzung großer Straßen, die freilich gesperrt waren und so konnten die Fans da unfallfrei rumlaufen und ihr Bierchen trinken. Integriert ins Stadion ist ein Einkaufszentrum, freilich hatten die Läden bereits (wie immer samstags dort) regulär um 18.00 Uhr schon geschlossen! In der Schweiz gehen die Uhren anders, das Einkaufszentrum an meinem (deutschen) Hotel hatte mindestens bis 20.00 h offen, die Shisha-Bar bis weit nach Mitternacht...
Meine Platzwahl, die ich im Internet vorgenommen hatte, war eine Niete: Da ich im Knick zwischen Kurve und Gegentribüne gebucht hatte, glotzte ich links gegen einen Zaun und sah damit nur zu 50 % gut, zum Glück blieb der Platz neben mir frei und ich konnte aufrücken und den Grad der Spielfeldsichtbarkeit erhöhen.
Was mir bereits eine Stunde vor Spielbeginn gut gefallen hatte - und mir stets ein Lächeln aufs Gesicht zauberte - war eine Kuhglocke, die ein jugendlicher Fan hin und wieder im Oberrang laut scheppernd bimmeln ließ, aha, man war also in der Schweiz...
Ausverkauft war lange nicht, 24.000 Zuschauer waren es offiziell, das Stadion nur zu rd. zwei Dritteln gefüllt, erstaunlich wenig Gästefans waren da. Obwohl Slowenien ein kleines Land auf dem Balkan ist, haben mich die 1000 - 1500 Gästefans dennoch von der Anzahl her enttäuscht. Ansonsten sehr viel Familien bzw. Elternteile mit kleinen und mittelalten Kindern im Schweizer Publikum. Infolgedessen eine sehr entspannte Athmosphäre, wenig notwendige Grundaggressivität, was sich auf dem Spielfeld bemerkbar machte. Man sah zwei fussballerich sehr gute Mannschaften, der Ball war sehr wenig im Aus, lief gut, vor allem bei der Schweiz. Torchancen in HZ 1 Mangelware. Man hatte da schon das Gefühl, wenn die Schweiz nur mal aufdreht, das da doch was gehen könnte. Tat sie aber nicht, Slowenien ging dafür fein herausgespielt kurz vor der HZ in Führung, als der "ewige" Mililivoje Novakovic die schnell und technisch sehr fein reingespielte Vorlage am Keeper vorbeibrachte. Batsch, Spielverlauf auf dem Kopf. Von Haris war da recht wenig zu sehen, ihm fehlten die gefährlichen Anspiele, gut unterwegs war er dennoch, allerdings vermutete ich eine gewisse Schonhaltung vor dem schweren Auswärtsspiel der Schweiz in Wembley in dieser Woche.
Kurz nach der Pause war der Spielverlauf gänzlich auf den Kopp gestellt, als Slowenien einen Standard zum 0:2 nutzte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und da schien sie wieder zu leben: Klarer Elfer, Penalty, wie die Schweizer dazu sagen, sah ich wenige Meter vor meinen Augen, zum Glück ohne Zaunbehinderung in meinem Sichtfeld. Sichtbehinderung schien das Schirigespann inklusive Torrichter zu haben, die gaben ihn nicht. Zum ersten Mal erlebte ich in diesem Stadion Emotionsausbrüche des einheimischen Publikums, sie können doch aus sich rausgehen, die Schweizer! Riesige Proteststürme und eine Reihe von gelben Karten wegen Protesten gab es über einen gefühlt langen Protest-Zeitraum.
Das war Futter für die Nachspielzeit, die am Ende 5 lange Minuten betragen sollte und die wichtig wurde. Gerade als Haris ausgewechselt worden war - die Schweiz zog zweite Hälfte der 2. HZ die Schlinge immer enger um Slowenien und die droschen die Bälle bald hoch und weit aus ihrem Strafraum - fiel auch das 1:2, es waren noch 10 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, durch den Berliner Stocker. "Hopp Schwyz!" Unglaublich aber wahr, Drmic machte das 2:2 und die Nachspielzeit wurde vom Stadionsprecher drohend mit "mindestens 5 Minuten!" angekündigt. Wie das Ergebnis am Ende war, ist bekannt, heute las ich der Zeitung es war die 90. + 4. Minute, als wiederum Drmic das 3:2 machte. Alle Schweizer Tore auf meiner Tribünenkurve, ohne Sichtbehinderung, geil! Geil, geil!
Der Papa neben mir mit seinem ca. 6-jährigen Sohn nahms gelassen hin, das Drehen eines Fussballspiels seiner Nati. So, wie wenn er 30 Franken im Lotto gewonnen hätte, innerhalb von gefühlten Sekunden nach dem Abpfiff waren sie weg... dabei wollte ich noch "alles Gute für Wembley!" wünschen...
Auf dem Rückweg ins Hotel war meine Trambahn mir vor der Nase weggefahren, das hieß eine Viertelstunde Laufen von der schweizerischen Bus-Endstation rüber nach Deutschland, durchs Hafen- und Lagerhausgebiet. Vor mir ging ein Mann den gleichen Weg, das war nachts schön, noch einen Leidensgefährten zu haben. Ansonsten kam noch ein einziger Radfahrer uns entgegen und ein paar wenige Autos vereinzelt auf der Straße. Um kurz vor Mitternacht die deutsch-schweizerische Grenze zu Fuß überschritten, am Grenzkontrollpunkt totale Ruhe, nur ein einziger Beamter hockte noch in der schweizerischen Wachstube. Dafür war in der Shisha-Bar das pralle Leben, endlich angekommen!
Kleiner Groundhopper-Bericht vom 5.9.15, Basel, Schweiz gegen Slowenien: Da ich dem Haris versprochen hatte, wenn er in Stuttgart ein Tor macht, dann fahre ich mal nach Basel zu seiner Nati gegen Slowenien....
Einquartiert hatte ich mich in der Baseler (deutschen) Vorstadt Weil am Rhein, direkt an der Grenze und an einer Straßenbahnhaltestelle, die rüber nach Basel führt. Auch ein Rheinhafen Basels mit Lagerhäusern, Öltanks, Gleisanschlüssen usw. war direkt in der Nähe, die richtige mentale Einstimmung für den (einstigen) "Arbeitersport" Fussball.
Tagsüber liefen in der Baseler Innenstadt immer mehr Fans in rot und weiß zusammen, von Slowenien fast nix zu sehen. Da eine Kultur-open-Air-Veranstaltung mit Rock, Techno u. ä. lief, war für ein "Fan-Fest" gleich mit gesorgt, aber total Fan-un-lastig das Ganze, zu meiner Überraschung/Enttäuschung.
Abends bin ich dann mit dem (schnelleren und direkteren) Bus zum "Jockeli" gefahren, wie die Baseler verniedlichend ihr St. Jakobstadion nennen. Es liegt direkt an einer Straßenkreuzung großer Straßen, die freilich gesperrt waren und so konnten die Fans da unfallfrei rumlaufen und ihr Bierchen trinken. Integriert ins Stadion ist ein Einkaufszentrum, freilich hatten die Läden bereits (wie immer samstags dort) regulär um 18.00 Uhr schon geschlossen! In der Schweiz gehen die Uhren anders, das Einkaufszentrum an meinem (deutschen) Hotel hatte mindestens bis 20.00 h offen, die Shisha-Bar bis weit nach Mitternacht...
Meine Platzwahl, die ich im Internet vorgenommen hatte, war eine Niete: Da ich im Knick zwischen Kurve und Gegentribüne gebucht hatte, glotzte ich links gegen einen Zaun und sah damit nur zu 50 % gut, zum Glück blieb der Platz neben mir frei und ich konnte aufrücken und den Grad der Spielfeldsichtbarkeit erhöhen.
Was mir bereits eine Stunde vor Spielbeginn gut gefallen hatte - und mir stets ein Lächeln aufs Gesicht zauberte - war eine Kuhglocke, die ein jugendlicher Fan hin und wieder im Oberrang laut scheppernd bimmeln ließ, aha, man war also in der Schweiz...
Ausverkauft war lange nicht, 24.000 Zuschauer waren es offiziell, das Stadion nur zu rd. zwei Dritteln gefüllt, erstaunlich wenig Gästefans waren da. Obwohl Slowenien ein kleines Land auf dem Balkan ist, haben mich die 1000 - 1500 Gästefans dennoch von der Anzahl her enttäuscht. Ansonsten sehr viel Familien bzw. Elternteile mit kleinen und mittelalten Kindern im Schweizer Publikum. Infolgedessen eine sehr entspannte Athmosphäre, wenig notwendige Grundaggressivität, was sich auf dem Spielfeld bemerkbar machte. Man sah zwei fussballerich sehr gute Mannschaften, der Ball war sehr wenig im Aus, lief gut, vor allem bei der Schweiz. Torchancen in HZ 1 Mangelware. Man hatte da schon das Gefühl, wenn die Schweiz nur mal aufdreht, das da doch was gehen könnte. Tat sie aber nicht, Slowenien ging dafür fein herausgespielt kurz vor der HZ in Führung, als der "ewige" Mililivoje Novakovic die schnell und technisch sehr fein reingespielte Vorlage am Keeper vorbeibrachte. Batsch, Spielverlauf auf dem Kopf. Von Haris war da recht wenig zu sehen, ihm fehlten die gefährlichen Anspiele, gut unterwegs war er dennoch, allerdings vermutete ich eine gewisse Schonhaltung vor dem schweren Auswärtsspiel der Schweiz in Wembley in dieser Woche.
Kurz nach der Pause war der Spielverlauf gänzlich auf den Kopp gestellt, als Slowenien einen Standard zum 0:2 nutzte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und da schien sie wieder zu leben: Klarer Elfer, Penalty, wie die Schweizer dazu sagen, sah ich wenige Meter vor meinen Augen, zum Glück ohne Zaunbehinderung in meinem Sichtfeld. Sichtbehinderung schien das Schirigespann inklusive Torrichter zu haben, die gaben ihn nicht. Zum ersten Mal erlebte ich in diesem Stadion Emotionsausbrüche des einheimischen Publikums, sie können doch aus sich rausgehen, die Schweizer! Riesige Proteststürme und eine Reihe von gelben Karten wegen Protesten gab es über einen gefühlt langen Protest-Zeitraum.
Das war Futter für die Nachspielzeit, die am Ende 5 lange Minuten betragen sollte und die wichtig wurde. Gerade als Haris ausgewechselt worden war - die Schweiz zog zweite Hälfte der 2. HZ die Schlinge immer enger um Slowenien und die droschen die Bälle bald hoch und weit aus ihrem Strafraum - fiel auch das 1:2, es waren noch 10 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, durch den Berliner Stocker. "Hopp Schwyz!" Unglaublich aber wahr, Drmic machte das 2:2 und die Nachspielzeit wurde vom Stadionsprecher drohend mit "mindestens 5 Minuten!" angekündigt. Wie das Ergebnis am Ende war, ist bekannt, heute las ich der Zeitung es war die 90. + 4. Minute, als wiederum Drmic das 3:2 machte. Alle Schweizer Tore auf meiner Tribünenkurve, ohne Sichtbehinderung, geil! Geil, geil!
Der Papa neben mir mit seinem ca. 6-jährigen Sohn nahms gelassen hin, das Drehen eines Fussballspiels seiner Nati. So, wie wenn er 30 Franken im Lotto gewonnen hätte, innerhalb von gefühlten Sekunden nach dem Abpfiff waren sie weg... dabei wollte ich noch "alles Gute für Wembley!" wünschen...
Auf dem Rückweg ins Hotel war meine Trambahn mir vor der Nase weggefahren, das hieß eine Viertelstunde Laufen von der schweizerischen Bus-Endstation rüber nach Deutschland, durchs Hafen- und Lagerhausgebiet. Vor mir ging ein Mann den gleichen Weg, das war nachts schön, noch einen Leidensgefährten zu haben. Ansonsten kam noch ein einziger Radfahrer uns entgegen und ein paar wenige Autos vereinzelt auf der Straße. Um kurz vor Mitternacht die deutsch-schweizerische Grenze zu Fuß überschritten, am Grenzkontrollpunkt totale Ruhe, nur ein einziger Beamter hockte noch in der schweizerischen Wachstube. Dafür war in der Shisha-Bar das pralle Leben, endlich angekommen!
Der Neuer, die pfeife. Hradecky hätte den mit einer Hand gehalten. Und der Schotte hat da auch im Abseits stehend für mich den Neuer behindert. Naja ausgleichende Gerechtigkeit fürs nicht Elfer geben.
Oranje war ziemlich schwach
Da ich dem Haris versprochen hatte, wenn er in Stuttgart ein Tor macht, dann fahre ich mal nach Basel zu seiner Nati gegen Slowenien....
Einquartiert hatte ich mich in der Baseler (deutschen) Vorstadt Weil am Rhein, direkt an der Grenze und an einer Straßenbahnhaltestelle, die rüber nach Basel führt. Auch ein Rheinhafen Basels mit Lagerhäusern, Öltanks, Gleisanschlüssen usw. war direkt in der Nähe, die richtige mentale Einstimmung für den (einstigen) "Arbeitersport" Fussball.
Tagsüber liefen in der Baseler Innenstadt immer mehr Fans in rot und weiß zusammen, von Slowenien fast nix zu sehen. Da eine Kultur-open-Air-Veranstaltung mit Rock, Techno u. ä. lief, war für ein "Fan-Fest" gleich mit gesorgt, aber total Fan-un-lastig das Ganze, zu meiner Überraschung/Enttäuschung.
Abends bin ich dann mit dem (schnelleren und direkteren) Bus zum "Jockeli" gefahren, wie die Baseler verniedlichend ihr St. Jakobstadion nennen. Es liegt direkt an einer Straßenkreuzung großer Straßen, die freilich gesperrt waren und so konnten die Fans da unfallfrei rumlaufen und ihr Bierchen trinken. Integriert ins Stadion ist ein Einkaufszentrum, freilich hatten die Läden bereits (wie immer samstags dort) regulär um 18.00 Uhr schon geschlossen! In der Schweiz gehen die Uhren anders, das Einkaufszentrum an meinem (deutschen) Hotel hatte mindestens bis 20.00 h offen, die Shisha-Bar bis weit nach Mitternacht...
Meine Platzwahl, die ich im Internet vorgenommen hatte, war eine Niete: Da ich im Knick zwischen Kurve und Gegentribüne gebucht hatte, glotzte ich links gegen einen Zaun und sah damit nur zu 50 % gut, zum Glück blieb der Platz neben mir frei und ich konnte aufrücken und den Grad der Spielfeldsichtbarkeit erhöhen.
Was mir bereits eine Stunde vor Spielbeginn gut gefallen hatte - und mir stets ein Lächeln aufs Gesicht zauberte - war eine Kuhglocke, die ein jugendlicher Fan hin und wieder im Oberrang laut scheppernd bimmeln ließ, aha, man war also in der Schweiz...
Ausverkauft war lange nicht, 24.000 Zuschauer waren es offiziell, das Stadion nur zu rd. zwei Dritteln gefüllt, erstaunlich wenig Gästefans waren da. Obwohl Slowenien ein kleines Land auf dem Balkan ist, haben mich die 1000 - 1500 Gästefans dennoch von der Anzahl her enttäuscht. Ansonsten sehr viel Familien bzw. Elternteile mit kleinen und mittelalten Kindern im Schweizer Publikum. Infolgedessen eine sehr entspannte Athmosphäre, wenig notwendige Grundaggressivität, was sich auf dem Spielfeld bemerkbar machte. Man sah zwei fussballerich sehr gute Mannschaften, der Ball war sehr wenig im Aus, lief gut, vor allem bei der Schweiz. Torchancen in HZ 1 Mangelware. Man hatte da schon das Gefühl, wenn die Schweiz nur mal aufdreht, das da doch was gehen könnte. Tat sie aber nicht, Slowenien ging dafür fein herausgespielt kurz vor der HZ in Führung, als der "ewige" Mililivoje Novakovic die schnell und technisch sehr fein reingespielte Vorlage am Keeper vorbeibrachte. Batsch, Spielverlauf auf dem Kopf. Von Haris war da recht wenig zu sehen, ihm fehlten die gefährlichen Anspiele, gut unterwegs war er dennoch, allerdings vermutete ich eine gewisse Schonhaltung vor dem schweren Auswärtsspiel der Schweiz in Wembley in dieser Woche.
Kurz nach der Pause war der Spielverlauf gänzlich auf den Kopp gestellt, als Slowenien einen Standard zum 0:2 nutzte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und da schien sie wieder zu leben: Klarer Elfer, Penalty, wie die Schweizer dazu sagen, sah ich wenige Meter vor meinen Augen, zum Glück ohne Zaunbehinderung in meinem Sichtfeld. Sichtbehinderung schien das Schirigespann inklusive Torrichter zu haben, die gaben ihn nicht. Zum ersten Mal erlebte ich in diesem Stadion Emotionsausbrüche des einheimischen Publikums, sie können doch aus sich rausgehen, die Schweizer! Riesige Proteststürme und eine Reihe von gelben Karten wegen Protesten gab es über einen gefühlt langen Protest-Zeitraum.
Das war Futter für die Nachspielzeit, die am Ende 5 lange Minuten betragen sollte und die wichtig wurde. Gerade als Haris ausgewechselt worden war - die Schweiz zog zweite Hälfte der 2. HZ die Schlinge immer enger um Slowenien und die droschen die Bälle bald hoch und weit aus ihrem Strafraum - fiel auch das 1:2, es waren noch 10 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, durch den Berliner Stocker. "Hopp Schwyz!" Unglaublich aber wahr, Drmic machte das 2:2 und die Nachspielzeit wurde vom Stadionsprecher drohend mit "mindestens 5 Minuten!" angekündigt. Wie das Ergebnis am Ende war, ist bekannt, heute las ich der Zeitung es war die 90. + 4. Minute, als wiederum Drmic das 3:2 machte. Alle Schweizer Tore auf meiner Tribünenkurve, ohne Sichtbehinderung, geil! Geil, geil!
Der Papa neben mir mit seinem ca. 6-jährigen Sohn nahms gelassen hin, das Drehen eines Fussballspiels seiner Nati. So, wie wenn er 30 Franken im Lotto gewonnen hätte, innerhalb von gefühlten Sekunden nach dem Abpfiff waren sie weg... dabei wollte ich noch "alles Gute für Wembley!" wünschen...
Auf dem Rückweg ins Hotel war meine Trambahn mir vor der Nase weggefahren, das hieß eine Viertelstunde Laufen von der schweizerischen Bus-Endstation rüber nach Deutschland, durchs Hafen- und Lagerhausgebiet. Vor mir ging ein Mann den gleichen Weg, das war nachts schön, noch einen Leidensgefährten zu haben. Ansonsten kam noch ein einziger Radfahrer uns entgegen und ein paar wenige Autos vereinzelt auf der Straße. Um kurz vor Mitternacht die deutsch-schweizerische Grenze zu Fuß überschritten, am Grenzkontrollpunkt totale Ruhe, nur ein einziger Beamter hockte noch in der schweizerischen Wachstube. Dafür war in der Shisha-Bar das pralle Leben, endlich angekommen!
Schöner Bericht
Da ich dem Haris versprochen hatte, wenn er in Stuttgart ein Tor macht, dann fahre ich mal nach Basel zu seiner Nati gegen Slowenien....
Einquartiert hatte ich mich in der Baseler (deutschen) Vorstadt Weil am Rhein, direkt an der Grenze und an einer Straßenbahnhaltestelle, die rüber nach Basel führt. Auch ein Rheinhafen Basels mit Lagerhäusern, Öltanks, Gleisanschlüssen usw. war direkt in der Nähe, die richtige mentale Einstimmung für den (einstigen) "Arbeitersport" Fussball.
Tagsüber liefen in der Baseler Innenstadt immer mehr Fans in rot und weiß zusammen, von Slowenien fast nix zu sehen. Da eine Kultur-open-Air-Veranstaltung mit Rock, Techno u. ä. lief, war für ein "Fan-Fest" gleich mit gesorgt, aber total Fan-un-lastig das Ganze, zu meiner Überraschung/Enttäuschung.
Abends bin ich dann mit dem (schnelleren und direkteren) Bus zum "Jockeli" gefahren, wie die Baseler verniedlichend ihr St. Jakobstadion nennen. Es liegt direkt an einer Straßenkreuzung großer Straßen, die freilich gesperrt waren und so konnten die Fans da unfallfrei rumlaufen und ihr Bierchen trinken. Integriert ins Stadion ist ein Einkaufszentrum, freilich hatten die Läden bereits (wie immer samstags dort) regulär um 18.00 Uhr schon geschlossen! In der Schweiz gehen die Uhren anders, das Einkaufszentrum an meinem (deutschen) Hotel hatte mindestens bis 20.00 h offen, die Shisha-Bar bis weit nach Mitternacht...
Meine Platzwahl, die ich im Internet vorgenommen hatte, war eine Niete: Da ich im Knick zwischen Kurve und Gegentribüne gebucht hatte, glotzte ich links gegen einen Zaun und sah damit nur zu 50 % gut, zum Glück blieb der Platz neben mir frei und ich konnte aufrücken und den Grad der Spielfeldsichtbarkeit erhöhen.
Was mir bereits eine Stunde vor Spielbeginn gut gefallen hatte - und mir stets ein Lächeln aufs Gesicht zauberte - war eine Kuhglocke, die ein jugendlicher Fan hin und wieder im Oberrang laut scheppernd bimmeln ließ, aha, man war also in der Schweiz...
Ausverkauft war lange nicht, 24.000 Zuschauer waren es offiziell, das Stadion nur zu rd. zwei Dritteln gefüllt, erstaunlich wenig Gästefans waren da. Obwohl Slowenien ein kleines Land auf dem Balkan ist, haben mich die 1000 - 1500 Gästefans dennoch von der Anzahl her enttäuscht. Ansonsten sehr viel Familien bzw. Elternteile mit kleinen und mittelalten Kindern im Schweizer Publikum. Infolgedessen eine sehr entspannte Athmosphäre, wenig notwendige Grundaggressivität, was sich auf dem Spielfeld bemerkbar machte. Man sah zwei fussballerich sehr gute Mannschaften, der Ball war sehr wenig im Aus, lief gut, vor allem bei der Schweiz. Torchancen in HZ 1 Mangelware. Man hatte da schon das Gefühl, wenn die Schweiz nur mal aufdreht, das da doch was gehen könnte. Tat sie aber nicht, Slowenien ging dafür fein herausgespielt kurz vor der HZ in Führung, als der "ewige" Mililivoje Novakovic die schnell und technisch sehr fein reingespielte Vorlage am Keeper vorbeibrachte. Batsch, Spielverlauf auf dem Kopf. Von Haris war da recht wenig zu sehen, ihm fehlten die gefährlichen Anspiele, gut unterwegs war er dennoch, allerdings vermutete ich eine gewisse Schonhaltung vor dem schweren Auswärtsspiel der Schweiz in Wembley in dieser Woche.
Kurz nach der Pause war der Spielverlauf gänzlich auf den Kopp gestellt, als Slowenien einen Standard zum 0:2 nutzte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und da schien sie wieder zu leben: Klarer Elfer, Penalty, wie die Schweizer dazu sagen, sah ich wenige Meter vor meinen Augen, zum Glück ohne Zaunbehinderung in meinem Sichtfeld. Sichtbehinderung schien das Schirigespann inklusive Torrichter zu haben, die gaben ihn nicht. Zum ersten Mal erlebte ich in diesem Stadion Emotionsausbrüche des einheimischen Publikums, sie können doch aus sich rausgehen, die Schweizer! Riesige Proteststürme und eine Reihe von gelben Karten wegen Protesten gab es über einen gefühlt langen Protest-Zeitraum.
Das war Futter für die Nachspielzeit, die am Ende 5 lange Minuten betragen sollte und die wichtig wurde. Gerade als Haris ausgewechselt worden war - die Schweiz zog zweite Hälfte der 2. HZ die Schlinge immer enger um Slowenien und die droschen die Bälle bald hoch und weit aus ihrem Strafraum - fiel auch das 1:2, es waren noch 10 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, durch den Berliner Stocker. "Hopp Schwyz!" Unglaublich aber wahr, Drmic machte das 2:2 und die Nachspielzeit wurde vom Stadionsprecher drohend mit "mindestens 5 Minuten!" angekündigt. Wie das Ergebnis am Ende war, ist bekannt, heute las ich der Zeitung es war die 90. + 4. Minute, als wiederum Drmic das 3:2 machte. Alle Schweizer Tore auf meiner Tribünenkurve, ohne Sichtbehinderung, geil! Geil, geil!
Der Papa neben mir mit seinem ca. 6-jährigen Sohn nahms gelassen hin, das Drehen eines Fussballspiels seiner Nati. So, wie wenn er 30 Franken im Lotto gewonnen hätte, innerhalb von gefühlten Sekunden nach dem Abpfiff waren sie weg... dabei wollte ich noch "alles Gute für Wembley!" wünschen...
Auf dem Rückweg ins Hotel war meine Trambahn mir vor der Nase weggefahren, das hieß eine Viertelstunde Laufen von der schweizerischen Bus-Endstation rüber nach Deutschland, durchs Hafen- und Lagerhausgebiet. Vor mir ging ein Mann den gleichen Weg, das war nachts schön, noch einen Leidensgefährten zu haben. Ansonsten kam noch ein einziger Radfahrer uns entgegen und ein paar wenige Autos vereinzelt auf der Straße. Um kurz vor Mitternacht die deutsch-schweizerische Grenze zu Fuß überschritten, am Grenzkontrollpunkt totale Ruhe, nur ein einziger Beamter hockte noch in der schweizerischen Wachstube. Dafür war in der Shisha-Bar das pralle Leben, endlich angekommen!
Schöner Bericht
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Ich war plötzlich ausgeloggt.
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Ich war plötzlich ausgeloggt.
Duseltor, abgefälscht von Götze.
Naja ausgleichende Gerechtigkeit fürs nicht Elfer geben.