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Schiris entscheiden Abstiegskampf

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Besonders der Elfmeter für Stuttgart hat das Spiel komplett gekippt.

Wir haben in den letzten 3 Spielen 3 Gegentore bekommen, von denen keins hätte zählen dürfen.

Bei VW hätte zumindest Diego als Vorlagengeber nicht mehr auf dem Platz sein dürfen.
Bremen - Foul an Altintop
Hoppenheim - Abseits.

Und? Gegen Golfsburg waren wir so schlecht, dass wir eigentlich hätten verlieren müssen.
Hätte Gekas wenigstens je eine seiner Chancen in den beiden Spielen genutzt müssten wir nicht über Schirientscheidungen diskutieren und das ist bei den anderen Spielen nicht anders.

So dumm wie sich Hanke die Ampelkarte abgeholt hat, muss man nicht wegen dem nicht gegebenen Elfer mit dem Finger auf den Schiri zeigen.

Die Kölner waren am Samstag so schlecht, dass allein deshalb der Elfmeter berechtigt war und eigentlich noch 5 Kölner vom Platz hätten fliegen müssen - wegen übertriebener Zuschauerquälerei!

Und so findest Du für jedes Spiel Gründe, wieso man die Fehlentscheidungen relativieren kann. Übrigens haben nicht nur die Bremer an Tor nicht anerkannt bekommen, wenn ich mich recht entsinne. Und die Bremer haben davon abgesehen das nicht gebenene Tor schon letzte Woche gegeben bekommen -siehe oben!
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singender_adler schrieb:
Die Schiris sollen den Abstiegskampf entscheiden? Wenn die Anzeichen aus den aktuellen Wettskandalen und denen der letzten 10 Jahre stimmen, dann sind die Schiedsrichter nur eine kleine Teilmenge des Problems.
Schon Hoyzer war laut dem Chef des damaligen Marketingpartners der DFL nur ein Bauernopfer...

Die FAZ vom Samstag hat die aktuelle Situation gerade wieder dargestellt:


FAZ

…Wer in Bochum zuhört, findet fast wöchentlich und auch im deutschen Profifußball Szenen, bei denen er mächtig ins Grübeln kommt. Ob für sie schon wieder ein anderes Betrügernetzwerk verantwortlich ist?
http://www.faz.net/s/RubFB1F9CD53135470AA600A7D04B278528/Doc~E245D600C25A74AD9A45F775F48A31D8A~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Hat man Interesse an der Manipulationsthese, dann kann man sich das System der Wettmafia mal anschauen (von der FR am Beispiel der Chinesen beschrieben):

FR

...Die Manipulatoren setzen auf unterschiedliche Aufstellungen. Mit "einem Mann" zu spielen bedeutet, den Schiedsrichter zu bestechen. Doch da die Macht der Pfeife begrenzt ist, gilt die Konstellation "1+2" als verlässlicher, womit der Torwart und zwei Verteidiger gemeint sind. Die sicherste Wette erhält man mit der Aufstellung "1+2+1", bei der neben Tormann und Abwehr noch eine weitere Schlüsselposition besetzt wird.
http://www.fr-online.de/sport/die-wunderbare-welt-des-zhang-jie/-/1472784/3270862/-/index.html


Ob China, Polen oder Frankreich: die Manipulationen umfassen in der Regel nicht nur die Schiedsrichter...


Focus

...„Wenn man eine Wette sicher machen will“, erklärt der SCP-Clubchef, „braucht man am besten alle drei Parteien: den Schiedsrichter, die Spieler des möglichen Siegers und des Verlierers.“
http://www.focus.de/politik/deutschland/fussball-operation-faule-wetten_aid_210801.htm


Zwanzigers Haltung zu Beginn des aktuellen Wettskandals:


Tagesspiegel

Wettmafia: Dieser Gegner ist zu stark
...Ein Sportverband ist absolut überfordert, organisierte Kriminalität mit internationalem Charakter aufzuklären“

http://www.tagesspiegel.de/sport/fussball/wettmafia-dieser-gegner-ist-zu-stark/1637628.html


Laut Sylvia Schenk (Transparency International) ist im Sport gerade mal die "Spitze des Eisbergs" bekannt - "Dunkelziffer 90%",


Bundestag-Sportausschuss

"...man muss davon ausgehen, dass es sehr viel mehr ist… es sind nicht einzelne schwarze Schafe, es ist ein Phänomen…".


Nach Feldner (DFB/UEFA/FIFA-Wettmarkt-Kontrolle) haben 90% der Manipulationen ihren Ursprung im nicht kontrollierbaren asiatischen Wettmarkt (keine Einsatzlimits, sehr hohe Auszahlungen, Einzahlungen über Agenten, keine Daten der Endkunden vorhanden).

Der DFB selbst, Zwanziger und (DFB-Vize R. Koch) sprechen von einer organisierten Wettmafia. Bei Minute 11:54 heisst es:


Bundestag-Sportausschuss

"…die Hintermänner, die Haupttäter sind vielfach auch gar nicht in Deutschland… Schliesslich darf ich darauf hinweisen, dass wir es hier aus unserer Sicht mit internationaler Kriminalität, mit mafiösen Strukturen, mit organisierter Kriminalität zu tun haben."
http://webtv.bundestag.de/iptv/player/macros/_v_f_514_de/bttv/od_player.html?singleton=true&content=414984


Tagesanzeiger

...Robert Hoyzer war doch nichts anderes als ein Bauernopfer.

...Er war ein Handlanger. Dass hingegen Fussballer und Wetter zusammengehören und gemeinsame Sache machen, war eindeutig. Ihre gemeinsame Herkunft sah ich in unserer Kundenkartei. Die deutsche Fussballliga interessierte das nicht - sie nagelte Hoyzer plakativ an die Wand und behauptete, damit sei das Problem gelöst. Ich wusste, dass das nicht stimmt.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/Nicht-jedes-Eigentor-ist-ein-gewolltes-Eigentor/story/27578254


Zeit

Nationalspieler unter Verdacht
Nach Informationen des ARD-Magazins "Plusminus" sind auch Spieler der Bundesliga und der DFB-Elf in den Skandal verwickelt

http://www.zeit.de/online/2006/12/wettskandal


Spiegel

Spuren führen in die Erste Bundesliga.
...Das Verfahren wurde 2006 knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Deutschland eingestellt - auf politischen Druck, wie Insider des Verfahrens noch heute vermuten.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,665327,00.html


Demnach liegen viele Indizien vor, die auf ein sehr umfassendes Problem der Bundesliga seit etwa einem Jahrzehnt schliessen lassen (sofern man eine Zäsur nach dem ersten Bundesliga-Skandal annimmt. Die Wettmafia dürfte weiterbestehende Low-Level-Manipulationen seit der Explosion der Sportwetten aber massiv potenziert haben).

Aufgrund der vermutlichen Dimension wäre das Problem am ehesten durch eine Generalamnestie, umfassende Spenden aller Beteiligten (mindestens 50% des Einkommens) an soziale Einrichtungen (so wie es einige Spieler schon vormachen) und einen Reboot mit anschliessend schärfsten Kontrollen und proaktivem Vorgehen aller Vereine und Verbände gegen Manipulationsabsprachen (inkl. hoher Strafen) zu lösen.



Vielen Dank für deine Mühe. Alles sehr interessant!
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So lange unsere Spieler nicht in der Lage sind Tore zu erzielen (schlechteste Mannschaft der Liga), so lange unsere Torhüter alle 3 Spieltage spielentscheidende Fehler machen, dürfen die Schiris glaube ich auch ihre Fehler machen. Sind auch nur Menschen...

Und ein Schiri wird weitaus schlechter bezahlt als ein Spieler.
Wer macht mehr Fehler pro Spiel? Der Schiri (welcher auch immer) oder ein Meier, Köhler und Co? Die Antwort ist klar!
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Basaltkopp schrieb:
Besonders der Elfmeter für Stuttgart hat das Spiel komplett gekippt.

Wir haben in den letzten 3 Spielen 3 Gegentore bekommen, von denen keins hätte zählen dürfen.

Bei VW hätte zumindest Diego als Vorlagengeber nicht mehr auf dem Platz sein dürfen.
Bremen - Foul an Altintop
Hoppenheim - Abseits.

Und? Gegen Golfsburg waren wir so schlecht, dass wir eigentlich hätten verlieren müssen.
Hätte Gekas wenigstens je eine seiner Chancen in den beiden Spielen genutzt müssten wir nicht über Schirientscheidungen diskutieren und das ist bei den anderen Spielen nicht anders.

So dumm wie sich Hanke die Ampelkarte abgeholt hat, muss man nicht wegen dem nicht gegebenen Elfer mit dem Finger auf den Schiri zeigen.

Die Kölner waren am Samstag so schlecht, dass allein deshalb der Elfmeter berechtigt war und eigentlich noch 5 Kölner vom Platz hätten fliegen müssen - wegen übertriebener Zuschauerquälerei!

Und so findest Du für jedes Spiel Gründe, wieso man die Fehlentscheidungen relativieren kann. Übrigens haben nicht nur die Bremer an Tor nicht anerkannt bekommen, wenn ich mich recht entsinne. Und die Bremer haben davon abgesehen das nicht gebenene Tor schon letzte Woche gegeben bekommen -siehe oben!


Triffts 100%.

Man kann zu jedem Verein eine oder wahrscheinlich mehrere Fehlentscheidungen ausgraben.

Wenn man diesen Fehlentscheidungen die persönlichen Leistungen (oder besser: Nichtleistungen) entgegenstellt relativiert sich das sehr. Klar ist aber auch, dass gegen Ende der Saison Fehler der Schiedsrichter deutlicher auffallen.

Zu unserem Spiel in Hannover könnte man auch zu dem Schluss kommen, dass wir zu blöd waren. Chancen genug waren da, um auch ohne Elfmeter und rote Karte zu gewinnen.

Wenn Gladbach absteigt dann vielleicht weil sie 7:0 in Stuttgart verloren haben und sich zuhause gegen Mainz und Stuttgart jeweils eine Führung noch haben nehmen lassen und verloren haben oder gegen Bayern nur 2:2 (?) gespielt haben, obwohl geführt und gute Chancen zum 3:1.

Das lässt sich beliebig fortsetzen.

Meiner Meinung nach steht jede Mannschaft auf dem Tabellenplatz, den sie verdient.
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Hä? Ich kann nicht nachvollziehen, wie hier argumentiert wird.
Nur weil eine Mannschaft schlecht spielt, "relativiert" das doch nicht die Fehlentscheidungen gegen sie. Auch wenn man sagen kann, "hätten sie besser gespielt, hätten sie auch trotz Fehlentscheidung gewonnen" - ja und? Eine Fehlentscheidung ist doch nicht nur wegen ihres spielentscheidenen Charakters (der es natürlich besonders schlimm macht) sondern schon per se ein Ärgernis. Ich kenne auch ehrlich gesagt keine andere populäre Sportart außer Fußball, die sowohl vom Reglement selbst als auch von den Methoden, dieses durchzusetzen, so undifferenziert und stur und veraltet ist. Diese konsequente Weigerung bzgl technischer Hilfsmittel. Würde es den Spielfluss so sehr zerstören, wenn man bei Situationen wie Meier gegen Pauli einen Videobeweis hätte?
Mir ist klar, dass manche Dinge nie mehr geändert werden, weil sie halt grundsätzlich zum Spiel dazugehören, aber wenn ich Fußball neu "erfinden" könnte, würde nicht mehr jedes Foul/Handspiel im 16er zum Elfmeter führen. Vergleicht das doch z.B mit Eishockey. Penalty gibts da nur, wenn ein Spieler frei vorm Tor gefoult wird. Diese Situation wird dann rekonstruiert. Beim Fußball? Man steht mit einem Bein im 16er an der Grundlinie und kriegt den Ball an die Hand? ->Quasi geschenktes Tor für den Gegner.
Anderes Beispiel gelbe Karte. Trikotausziehen ist anscheinend ein genauso schlimmes Vergehen wie das Foul an Franz am Samstag. Ich hab mir auch mal den Spaß gemacht, zu stoppen, wie lange ein Spiel TATSÄCHLICH immer unterbrochen ist. In einer ereignisarmen Halbzeit kam ich da auf ca ZWÖLF Minuten. Wieviel wurde nachgespielt? Eine Minute. Zeitspiel lohnt sich einfach extrem.
All diese Dinge erleichtern halt unfaires Verhalten wie Schwalben oder Zeitspiel und vergrößern die Möglichkeit, dass ein Schiri mit einer Fehlentscheidung ein Spiel entscheidet.
Ich sehe gerade, ich bin etwas abgeschweift
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dusty_4rx schrieb:
Hä? Ich kann nicht nachvollziehen, wie hier argumentiert wird.
Nur weil eine Mannschaft schlecht spielt, "relativiert" das doch nicht die Fehlentscheidungen gegen sie. Auch wenn man sagen kann, "hätten sie besser gespielt, hätten sie auch trotz Fehlentscheidung gewonnen" - ja und? Eine Fehlentscheidung ist doch nicht nur wegen ihres spielentscheidenen Charakters (der es natürlich besonders schlimm macht) sondern schon per se ein Ärgernis.


Hhhhmmm...ist es nicht auch spielentscheidend, wenn eine Mannschaft einfach schei.ße spielt?!? Die Spieler machen dutzende Fehler in 90 Minuten, der Schiri einen und der ist dann spielentscheidend. Bei allem Verständnis für die Situation: die Argumentation ist zu billig.

dusty_4rx schrieb:

Ich kenne auch ehrlich gesagt keine andere populäre Sportart außer Fußball, die sowohl vom Reglement selbst als auch von den Methoden, dieses durchzusetzen, so undifferenziert und stur und veraltet ist. Diese konsequente Weigerung bzgl technischer Hilfsmittel. Würde es den Spielfluss so sehr zerstören, wenn man bei Situationen wie Meier gegen Pauli einen Videobeweis hätte?


Ich denke, dass Problem ist dann eher wo man die Grenze ziehen soll. Irgendwann wird dann über jeden Einwurf gestritten. Es ist ja teilweise heute nach der dritten Zeitlupe immer noch nicht klar, ob ein Spieler ein Foul macht oder den Ball spielt (häufig so Zwischendinger).

dusty_4rx schrieb:

Mir ist klar, dass manche Dinge nie mehr geändert werden, weil sie halt grundsätzlich zum Spiel dazugehören, aber wenn ich Fußball neu "erfinden" könnte, würde nicht mehr jedes Foul/Handspiel im 16er zum Elfmeter führen. Vergleicht das doch z.B mit Eishockey. Penalty gibts da nur, wenn ein Spieler frei vorm Tor gefoult wird. Diese Situation wird dann rekonstruiert. Beim Fußball? Man steht mit einem Bein im 16er an der Grundlinie und kriegt den Ball an die Hand? ->Quasi geschenktes Tor für den Gegner.
Anderes Beispiel gelbe Karte. Trikotausziehen ist anscheinend ein genauso schlimmes Vergehen wie das Foul an Franz am Samstag. Ich hab mir auch mal den Spaß gemacht, zu stoppen, wie lange ein Spiel TATSÄCHLICH immer unterbrochen ist. In einer ereignisarmen Halbzeit kam ich da auf ca ZWÖLF Minuten. Wieviel wurde nachgespielt? Eine Minute. Zeitspiel lohnt sich einfach extrem.
All diese Dinge erleichtern halt unfaires Verhalten wie Schwalben oder Zeitspiel und vergrößern die Möglichkeit, dass ein Schiri mit einer Fehlentscheidung ein Spiel entscheidet.
Ich sehe gerade, ich bin etwas abgeschweift  


Ich denke nicht dass Du hier abgeschweift bist weil das ja zur Erklärung beiträgt wie Du zu Deiner Meinung kommst. Nachvollziehbar ist das ja alles. Nur wie wäre bei alldem die praktische Umsetzung? Du sagst ja selbst, dass Fußball schon zu viel unterbrochen wird. Jetzt auch noch zusätzliche Unterbrechnungen um jede mögliche oder unmögliche Situation prüfen zu lassen? Und ist das dann die Garantie, dass es gerechter zugeht? Würde dann eine Szene wie das Eigentor von Halil gegen Bremen anders gewertet? Ich denke, da käme es wieder auf den Schiedsrichter an, weil man dass eben pfeifen kann aber nicht muss. Wie geht es dann weiter? Die einen sagen dann, der berührt doch den Altintop. Die anderen sagen, der Altintop stellt sich aber auch blöde an. Beide haben recht. Und was soll der Schiri jetzt entscheiden?
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Morphium schrieb:
"Der Fussball soll so bleiben wie sie ist, schließlich müssen wir am nächsten Tag darüber diskutieren. Es geht zwar um Millionen und um Existenzen, aber scheiss egal, die Diskussionen sind wichtiger" oder so...

Gladbach hat auch schon Punkte durch den Schiri gewonnen, z.B. in Nürnberg oder auf Schalke

Des weiteren finde ich es immer interessant, wenn Schiedsrichtern vorgeworfen wird, sie würden Existenzen vernichten, wenn gleichzeitig Spieler in deutlich größerem Maße versagen. Hätte z.B. Idrissou auch nur die Hälfte seiner "100%igen" Torchancen in dieser Saison genutzt, wäre BMG wohl nichtmal in besonders großer Abstiegsgefahr


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