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Diskussion um Wegfall "50+1-Regelung" - Statement des Präsidiums?!

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sgevolker schrieb:


Es werden sicher einige sein, aber das Stadion wird trotzdem voll werden,
siehe Manchester, Liverpool etc.


Fussball ist ein Spiegelbild unserer Zeit! Leider!
Man sieht es ja, wie Du oben angemerkt hast, in England und meiner Meinung nach bereits ansatzweise bei Scheisse06 und Hoppenheim.
Bei Scheisse06 hätte ich als Fan schon meine Konsequenz gezogen.
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upandaway schrieb:
geile Stimmung



Da muss ich doch mal lachen.

Vom Sponsor organisierte Choreos, ein Verein der komplett dem Kommerz verfallen ist und seine Identität aufgegeben hat.

Davon abgesehen ist Gazprom ein Sponsor und kein Investor. Wenn Gazprom
der Investor wäre, würden da Schnusenberg und Müller schon lange nicht mehr rumspringen.
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kreuzbuerger schrieb:
sgevolker schrieb:
Es werden sicher einige sein, aber das Stadion wird trotzdem voll werden,
siehe Manchester, Liverpool etc.
das funktioniert aber doch nur bei ein paar wenigen an der spitze. kind will in hannover alles oder nichts spielen, und ich bin mir sicher, dass sich beim wegfall der regel 96 als erster im regionalsport wiederfinden wird...

ich seh die sache ziemlich unaufgeregt!



Da geb ich Dir recht, ich hab das nur auf Frankfurt bezogen und hier halte ich die Bedingungen für einen "gelungenen" Invest ungleich höher (leider).
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sgevolker schrieb:
upandaway schrieb:
geile Stimmung



Da muss ich doch mal lachen.

Vom Sponsor organisierte Choreos, ein Verein der komplett dem Kommerz verfallen ist und seine Identität aufgegeben hat.

Davon abgesehen ist Gazprom ein Sponsor und kein Investor. Wenn Gazprom
der Investor wäre, würden da Schnusenberg und Müller schon lange nicht mehr rumspringen.



stimmt. die hätten dann jemanden der ihnen "milestone monitoring" beibringt.

,-)

peter
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Biotic schrieb:
Aceton-Adler schrieb:
Wenn Eintracht Frankfurt seine Identität verkaufen würde um quasi "wettbewerbsfähig" zu bleiben hätte sich dieser Teil meines Lebens wohl verabschiedet.
Kann mir nicht vorstellen mit meiner Eintrittskarte jdm. anderen zu unterstützen als meine Eintracht.
Der Reiz, das Mitfiebern bei Spielen wäre nicht mehr vorhanden.
Das dieser Kind auch noch Red Bull Salzburg als positives Beispiel anführt sagt doch eigentlich schon alles!
Naja die Hoffnung stirbt zuletzt.


Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber nur die Wenigsten werden das auch in letzter Konsequenz so wirklich durchziehen - und darauf spekulieren die Marketingstrategen.

Ich hoffe aber auch das es nicht zu einem Wegfall kommt, wobei man natürlich die internationale Wettbewerbsfähigkeit als "Damoklesschwert" über sich hat. Schon jetzt sind die englischen Vereine recht dominant.  


Auf jeden Fall spekulieren die da drauf.
Es werden sich bestimmt auch neue "Kunden" finden die solche Plätze einnehmen.
Zudem werden diese zahlungskräftiger sein.
Der Fußball wäre aber nicht mehr das, was er mal in seiner Gesamtheit war.
Ein echtes Horrorszenario!
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patch schrieb:

Richtig! Zur Zeit ist aufgrund der Satzung von Eintracht Frankfurt e.V. die Übernahme von Mehrheitsanteilen durch Dritte nicht möglich - das heisst, sollte sowas in Zukunft gewollt/gewünscht sein, muss erst die Satzung geändert werden. Und wer muss für oder gegen eine Satzungsänderung stimmen?
Die Mitglieder! Und die Mehrheit der Mitglieder stellt zur Zeit die FuFA.



und genau da könnte der hund begraben sein.

angesichts der harschen debatten in der jüngsten vergangenheit um die vermeintliche notwendigkeit, das festgeldkonto zu plündern, um "oben anzugreifen" lässt sich erahnen, dass die fans beileibe keine homogene masse mit eineitlichem meinungsbild sind. ergo ergibt sich nicht zwangsläufig, dass das gros der abteilungsmitglieder einer aufweichung der 50+1 regelung ablehnend gegenübersteht. von daher besteht die notwendigkeit der fufa die mitglieder inhaltlich zu überzeugen. stefan hat mit seinem beitrag in der fgv das thema großartig verhandelt, auch der stammtisch zum thema ist ein schritt in die richtige richtung.

solange der ev sich ablehnend positioniert und die mitglieder diese richtung tragen, solange wird sich in ffm nichts ändern. sollte aber bundesweit die aufhebung der 50+1 regelung fallen, wird sich eintracht frankfurt im zweifel daran messen lassen, in wie weit sie als verein mit internationalen ansprüchen gegen den entfesselnden fußball-kapitalismus mithalten kann. sollten wir dann peu a peu durchgereicht werden, kann ich das ergebnis der folgenden debatten um einen investor nicht vorwegnehmen. vor allem nicht, wenn eine firma erfolg verspricht - und zum amtsantritt eine rückholaktion caios von real madrid garantiert.

der moderne fußball braucht uns träumer nicht, wir haben es an der wm gesehen. 30.000 fußball-newbees hockten für teuer geld neben 20.000 vips und klatschten mit reklame luft-ballons - und alle freuten sich über dufte stimmung - und geschäfte.

wir konnten nicht verhindern, dass aus stadien hochsicherheitstrakte wurden und wir konnten rosa-weiße schals nicht verhindern. und vielleicht wären wir eines tages froh, wir hätten es nur mit einem hopp zu tun - wobei die frage erlaubt ist, wie ein einzelner mensch ein privatvermögen von gemunkelten 6 mrd euro anhäufen kann.

aber was wir sein können, ist ein stachel im ***** derer, die uns für dumm verkaufen und uns billig benutzen wollen. aber dies bedeutet arbeit.
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Eintracht Frankfurt nach dem Ausverkauf (z.B.) an die Commerzbank -AG
(Ein Manifest aus der Zukunft, frei nach Marx/Engels)

Die Commerzbank-AG hat in der Geschichte der Eintracht eine höchst revolutionäre Rolle gespielt:
Sie hat die buntscheckigen Fanbande, die den Fan an seinen natürlichen Hausverein und dessen Spieler knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Fan und Spieler/Verein übriggelassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose "bare Zahlung". Sie hat die heiligen Schauer der Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde des Fußballers in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der vielen wohlerworbenen Freiheiten des Spielers die e i n e gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat alle bisher ehrwürdigen und mit stolzer Scheu betrachteten Fertigkeiten des Fußballs in Frankfurt ihres Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den Frankfurter Fußballgott in ihren bezahlten Lohnarbeiter verwandelt. Sie hat dem Familienverhältnis des Spielers mit seinem Verein und den Fans seinen rührend-sentimentalen Schleier abgerissen und es auf ein reines Geldverhältnis zurückgeführt. Alles Heilige wurde entweiht und die Fans sind endlich gezwungen, ihre Stellung zu ihrem Verein und zu den Spielern mit nüchternen Augen anzusehen. Das Bedürfnis nach einer stets ausgedehnteren Bilanzsumme jagt die Commerzbank-AG über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall Verbindungen herstellen. So hat sie durch die Exploitation des Weltmarkts, der Globalisierung, auch die Konsumtion
kosmopolitisch gestaltet. Sie hat den provinziellen, den heimatlichen Boden der Eintracht unter den Füßen weggezogen. Die alten Bindungen der Eintracht zu einheimischen Spielerkadern und deren Entwicklung sind vernichtet worden. Stattdessen wird Spieler-"Material" aus aus den entlegensten Zonen verarbeitet. An die Stelle der alten Selbstgenügsamkeit , durch eigene Gewächse und freundschaftliche lokale Vereinsbindungen hervorgegangene Spielkunst befriedigte Bedürfnisse, treten neu erzeugte, welche die Spielkunst der entferntesten Länder und Temperamente, koste es was es wolle, zu ihrer Befriedigung erheischen. Die sportlichen Erzeugnisse der diversen Nationen werden zu einer zirzensischen Darbietung vor den Toren Frankfurts in die CB-Arena geführt. Die CB-AG zwang die Eintracht in ihre Fußstapfen und schaffte sich einen Fußballclub nach ihrem eigenen Bilde. In demselben Maße, wie sich die CB-AG entwickelt, entwickelt sich die Eintracht. Die Entwicklung der Spieler vermehrt sich solange, wie sich das Kapital der CB-AG vermehrt. Die Spieler sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und gleichmäßig allen Wechselfällen der Konkurrenz, allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt. Das Spiel, selbst Ware, hat daher den selbständigen Charakter und damit den Reiz für die Spieler verloren. Der Preis der Ware Spieler muß daher hochgehalten werden. Da es sich aber um kreative Tätigkeit handelt, kann der Lohn allein nicht zum gewünschten siegreichen Ziel, der werbewirksamen Präsentation der CB-AG führen. Denn der Spieler sieht sich stets als Zubehör des Giroverkehrs. Der Abstieg des Fußballs in eine Show trotz horrendem Kapitaleinsatz ist die Folge. Der moderne, sich und seine Akrobatik verkaufende Fußballegionär steht mit der Vermarktung seiner Kunst oft auf Kriegsfuß. Je mehr sich seine Kunst entwickelt hat, desto mehr Anerkennung erheischt sie. Diese kann nicht allein durch Geld erzeugt werden. Das Bewußtsein, fernab von seinen heimatlichen Bindungen für Geld seine hohe Kunst stets auf höchstem Niveau abrufen zu müssen, erheischt höhere Anerkennung, als eigentlich erforderlich. Die Eintracht steht hier vor einem Problem. Einerseits bietet sie exzellente Fußballvorführung. Andererseits will man die Perle nicht recht annehmen. Dies liegt vor allem am fehlenden Bezug zur Fan-Klientel. Diese steht schon zur Genüge für die entfremdete Tätigkeit in der CB-AG und anderen Global Playern zur Verfügung. Sie muß nicht unbedingt auch noch in ihrer "Freizeit" die Kulisse für die Werbeveranstaltung ihres Arbeit"gebers" bieten. Das geht vielen ersichtlich zu weit (zumal sie dafür auch noch bezahlen sollen). Denn die Werbung für den eigenen Arbeitgeber ist im Zeitalter der "Globalisierung" nicht mehr mit dem Streben nach dem eigenen Wohl gleichzusetzen. Die Kapitalkräfte, die der Eintracht zur Verfügung stehen, sind für die Befriedigung der Bedürfnisse der regionalen Verhältnisse zu gewaltig geworden. Sie, die Kapitalkräfte, werden zur Waffe gegen die eigenen Werte und Bedürfnisse der Region. Diese können mit den Bedürfnissen der CB-AG und ihrer internationalen Profitgenerierung nicht mehr in Einklang gebracht werden. Dieser Widerspruch setzt sich in der Entwicklung der Eintracht fort. Die Verhältnisse der Eintracht sind zu eng, um den Reichtum der CB-AG zu fassen. Die dadurch entstehende Krise wird mit neuen Zukäufen und Erhöhungen der "Kreativkräfte" der Eintracht bekämpft. Anstatt die Reißleine zu ziehen und zu den Wurzeln des Sports zurückzukehren, der durchaus auch eine Verbindung zur CB-AG verträgt, soweit der Einfluß dieser nicht bestimmte Größenordnungen, wie jetzt, überschreitet, verstrickt sich die Eintracht aber weiter in Abhängigkeiten und plant neue, mit der Lage und den Freunden der Eintracht nicht zu vereinbarende teure Zukäufe. Dieser Zustand wird dadurch versucht einzunebeln, daß zusätzliche Sponsoren gesucht werden. Diese werden die Abhängigkeiten jedoch nicht mildern oder gar aufheben, sondern erweitern. Zu der vorhandenen Abhängigkeit wird neue hinzutreten. Dabei läßt sich am Beispiel des Erfolgs anderer, inzwischen schon wieder solide und ohne solche Abhängigkeiten wirtschaftender Vereine durchaus erkennen, welchen Anklang und Zuspruch der Eintracht bei einer Kehrtwende von dieser Politik aus der Region und ihren Menschen entgegenkommen würde...
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upandaway schrieb:
lt.commander schrieb:
Unsere Familie lebt Eintracht Frankfurt in der 4. Generation, bekanntlich hat die 5. gerade Dienstantritt

Ganz ernsthaft wüsste ich nicht, ob ich diesem Verein noch die Treue halten könnte, wenn er Fraport Adler Eintracht heissen würde und unsere Entscheidungsträger in der ersten Reihe zu abhängigen Abnickern im 2. Glied verkommen würden. Wenn unsere Eintracht nur noch Trägerrakete für die Ware XY wäre, mit dem Ziel diese Ware zu präsentieren, nicht mehr sich selbst. Unser Standort nur noch temporäres Faktum und unsere Historie eingekauftes Beiwerk.

Es würde vieles in mir sterben, mich ratlos und mit viel Leere und ein wenig Orientierungslosigkeit da stehen lassen. Ich würde in die Kurve laufen und mein Support gälte nicht mehr meiner Liebe zur Eintracht, sondern wäre Unterstützung für irgendwen, dem ich und meine Eintracht im Grunde scheissegal sind. Könnte ich dann meine Leidenschaft noch rüberbringen? Ich würde es sicher nicht können, würde seltener kommen, schliesslich weg bleiben, traurig weg bleiben.

Nein, meine Welt wäre das nicht und ich hoffe jeden Tag, das es so weit niemals kommen wird - bitte nicht. Ich will einfach nur meine Eintracht, mehr muss nicht sein, aber auf keinen Fall weniger.



@lt.commander

So schlimm? So nostalgisch? So romantisch?

Versetz´ Dich doch bitte mal in einen x-beliebigen Schalke-Fan.

Ich weiß, das bereitet Mühe, wird hier nicht gern gesehen - es paßt aber so schön.

Unbestritten ist, daß Schalke mindestens so traditionsreich ist wie die Eintracht.
Die längerjährige Anhängerschaft ist geprägt durch das sogenannte Proletariat
(Schwerindustrie, Bergbau, Montan). Wie müssen die sich schwer getan haben mit ihrem russischen Investor? Stell´Dir vor, welche erbitterten Weltuntergangs-
szenarien dort in den Kneipen stattgefunden haben müssen? Die pure Katastrophe, oder? Ich trete aus, ich gehe nicht mehr hin, das ist nicht mehr mein Verein, Verrat, Mafia...undundund.   Und was?  Was hat sich denn verändert?  Nix - rappelvolles Stadion, geile Stimmung, eitler Vereinspräsident Schnusenberg, der an seinem Trainer herummäkelt, genauso wie vorher. Manager Müller, der mal gut einkauft (JJ), oder mal doof einkauft (AS), genauso wie vorher. Eine Mannschaft, die mal wieder um die DM mitspielen will, es aber wieder vergeigt, genauso wie vorher. Das Bier im Stadion ist auch nicht teurer geworden. Na also.

Alles beim alten geblieben. Bin sicher, daß sich diese Fans nicht einen Jota von ihrem Verein entfernt haben. Sollte Gazprom sein Investment aufgeben, rückt der nächste nach - weil es hier um ein lukratives Geschäft geht. Setzt Gazprom das Ding in den Sand, wandert der Verein schlimmstenfalls in die Unterklassigkeit. War aber auch schon so, als es noch keine Investoren gab, sondern ehrenamtliche Vereinsführungen.

Also, überdenk´nochmal Deine Anwandlung. Geh´mit Deiner 5.Generation ins Eintrachtmuseum und versuche halt, etwas Tradition zu vermitteln. Das wird alles sein, was Du tun kannst. Ansonsten wird spätestens diese Generation mit einem Bewußtsein aufwachsen, welches den Realitäten näher ist als unseres. Und das ist gut so.

uaa



Gudn uaa,

ich brauche da wirklich nicht viel überdenken. Ich liebe den Fussball seit Kindestagen an, aber die Eintracht geht da noch ein gutes Stück drüber. Wenn es einmal so weit ist, das Eintracht nicht mehr Eintracht ist, Fehler und Entscheidungen von 3. gefällt werden, die unsere Eintracht als ganz nett und brauchbaren Botenstoff empfinden, Ihre Macht dank Mehrheit und finanzieller Zuwendung einsetzen um deren eigene Ziele zu verwirklichen, die vorrangig nichts und wieder nichts mit der Eintracht zu tun haben, die so auch schon nicht mehr heisst, dann gibt es diesen Verein so eben nicht mehr. Dann sind runde 110 Jahre Geschichte, Tragödien, Herzblut, Erfolg und Niederlage eben nur noch Geschichte.

Mich juckt auch nicht, wie Schlackski mit Ihrer Gazprom Sache umgeht. ich finde das Unternehmen Gazprom mehr wie grenzwertig, die Mentalität einem geschenkten Gaul nicht ins Maul zu schauen und am Ende der Saison zu sagen, das man auch mit fremden Federn geschmückt seine Ziele verpasst habe, würde mich überhaupt nicht erquicken. Zudem sei angemerkt, das in Schlackski noch keine 50+1 Regelung Anwendung findet.

Nein, ich bin ein Mensch, der in die Verpackung schaut, bevor er konsumiert was auf der Verpackung drauf steht. Ich platze vor Stolz und Freude, wenn ich unsere Mannschaft einlaufen sehe. Eintracht Frankfurt pur. Belächelt, am Abgrund, fast pleite, 9 Spieler gehen in die Sommerpause. HB, ein paar Aufrechte und echte Freunde der Eintracht haben aus diesen Trümmern in Rekordzeit einen wirtschaftlich konsolidierten Verein gezimmert, der aus eigener Kraft den Weg zurück nach oben angetreten hat. Wir haben mit Männern aus der Region, bescheidenen Mitteln, vor allem aber eigenen Mitteln und Sponsorengeldern, von Sponsoren die sich hinten an die Eintracht gehängt haben und Ihr Geld vertrauensvoll in einträchtliche Hände gegeben haben diesen Weg erfolgreich eingeschlagen. Frei verfügbare Gelder.

Ich freue mich, wenn ein paar Ultras und deren Sympathisanten Ihr Taschengeld, Ausbildungslohn, Hartz IV und auch ganz normale Gehälter in Fahnen und Choreos stecken, welche diese Jungs selbst basteln & kreieren. Diese Fahnen haben Herz, Leidenschaft, Kreativität und vor allem sind es

U N S E R E
sorry, soll nicht geschrieen sein
Fahnen, die Woche für Woche alleine für unsere Eintracht geschwenkt werden. Für so etwas rutscht mir gerne und immer wieder ein Scheinchen aus der Hose. Keine Sponsorenfahnen, bezahlt mit Geldern eines russischen Monopolisten, der weltweit zu den geächtetsten Konzernen überhaupt gehört. Ein undurchschaubarer Konzern, der sich auf anfangs leisen Sohlen bis in die russische Regierung eingeschlichen hat, wo er nun felsenfest sitzt, entscheidet, vor allem aber unabhängig von Gesetzen sein Unternehmen und dessen Interessen lenkt.

Mag sein, das Dir und anderen da zu viel Pathos und was weiss ich noch durchklingt. Ich selbst kann hinter so einer blauen Gazprom Fahne nicht stehen, die deren Namen ein Stückchen sauberer wäscht. Ich muss natürlich akzeptieren, das es ausreichend Menschen gibt, die das einen Scheissdreck interessiert, die fröhlich so einen befleckten Lappen schwingen, bequemerweise nicht hinterfragen, was sie da in der Hand halten. Was sie in der Hand halten, das ist nämlich nicht Schalke. Sie halten einen dreckigen Gaslappen in der Hand. Gas, wohlgemerkt. Die dortige Region begründet sich auf Kohle, die schwarzen Gesichter sind ein Synonym für diesen Rohstoff und diese Region?!

Aber lassen wir Schlackski weg. Ich werde niemals mein Herzblut für irgendeine Marke zum Besten geben, die ich nicht im Herzen trage. Wenn die Eintracht aus Frankfurt diese nicht mehr ist, wenn andere Interessen vorgeschaltet, andere Entscheidungsträger lenken, andere Namen die Spielpaarung des Tages ankündigen, wenn Spieler von Männern gekauft werden, deren eigentliches Geschäft ein anderes ist, wenn unsere Kurve "dicht" gemacht wird, damit durch reichlich Promotion Artikel ausgestattete "Mehrbezahler" mal die Werbewirksamen sonstwas in die Kameras halten, dann habe ich meinen Platz in diesem, unseren Stadion verloren.

Wenn es nun einmal der Gang der Dinge ist, den ich sicher nicht aufhalten kann, dann sei es eben so. Meinen Platz wird ein anderer einnehmen, man wird mich nicht vermissen, wie so viele andere auch nicht. Kein vollgestopfter Manager, dem es rein um Zahlen und weitere Bonifikationen geht, wird uns ein Tränchen nachweinen. Wenn es mal nichts mehr bringt, für die ehemalige Eintracht Milliönchen zu buttern, dann schreibt man eben 30 Millionen die man noch generieren wollte ab, entlässt ein paar Mitarbeiter und heuert in der Formel 1 an - who cares.

Ich werde meine Zeit und mein Herzblut dann anderen Dingen widmen, die mir sympathisch sind, die authentisch und liebenswert sind. Der Fussball, der Verein, die Tradition gehört in die Hände von Fachleuten, nicht in die von Multimillionären die Ihn als Spielzeug betrachten, nicht in die Hände von Top Managern in irgendwelchen Marketingabteilungen. Beteiligen können sie sich gerne, bis zum Punkt X, aber nicht darüber hinaus. Ich lasse meine Frau nicht alleine zu Hause zurück, nur um irgend einem Konzern sein dreckiges Image zu polieren. Ich bin keinem böse, der an dieser 50+1 Regel nichts anstössiges findet. Wenn es Dich nicht stört, wenn Deine Identifikation nicht so tief geht - ok. Ich sehe es eben ein wenig anders, das sollte auch ok sein.

Herzenssache, bleibt Herzenssache
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Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Kapitaene davon reden, das Schiff zu verlassen, bevor es ueberhaupt einen Eisberg gerammt hat. Ueberhaupt bleiben Kapitaene an Bord, bis das Schiff gesunken ist. Wir sollten auch keine Weltuntergangsstimmung aufkommen lassen. Eine Umfirmierung in FC Hakle Feucht Frankfurt mit blaugelben Trikots sehe ich auch mit groesster Fantasie nicht kommen.
Von mir aus kuendigen wir auch die Vertraege mit Commerzbank und Fraport (die Trikots tragen sich wirklich wesentlich besser ohne stoerende Werbung) und alle anderen VIP Kunden und spielen am Riederwald fuer 5 Euro der Stehplatz.
Es werden auch hier neue Grenzen ueberwunden, die schon es schon in der Vergangenheit zu ueberwinden galt, aber die Identitaet wird nicht verloren gehen.
Die Identitaet ist nicht Herr Bruchhagen oder Herr Fischer, Herr Fraport oder Mr. X, auch keine Commerzbank Arena und kein Kreuz oder Streifentrikot, sondern die Identitaet ist jeder einzelne von uns, der mit diesen elf Maennchen fiebert, sei es im Stadion, im Internet, im pay-per-view vor der Glotze, im Radio, auf er ganzen Welt.
Investoren kommen und gehen, werden Geld da lassen und mitnehmen, aber die Identitaet des Vereins, die Idee des Spiels, wird immer bleiben.
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Gude
Ein paar Anmerkungen.
Versuchen wir mal zu trenen, da die Eintracht, der Verein der auch immer Verein bleiben wird. Und dort die Eintracht Frankfurt Fußball AG. Wir verknüpfen, aus alter Leidenschaft (kann man auch wörtlich nehmen )das eine mit dem anderen. Solange das durch die Besitzverhälnisse gedeckt ist, ist das auch in Ordnung. Letztlich ist der Bundeligist aber eine Kapitalgesellschaft. Einer unserer Mitbewerber hat vor gar nicht langer Zeit seine Aktien über die Börse vertickt. Damit eine ganze Menge Geld eingenommen..... und verbrannt! Die Aktie kostete damals etwas über 14 Øre und wird heute jedem nachgeworfen wenn er die Türe an der Doofmunder Börse nicht zu macht.
Die Pillendreher, gegen die wir am Samstag hoffentlich 3 Punkte einfahren, sind insofern ein Sonderfall das sie von Anfang an eine Betriebssportgruppe waren. So gesehen ist "Bayer" auch schon wieder Tradition. Das dieser Betriebssportverein von seinem Träger über Gebühr alimentiert wird ist zwar Wettberbsverzerrung aber nicht zu ändern. Bis jetzt hat dieser Konzern sich allerdings auch "im Rahmen des Betriebssportes" auch in Randsportarten wie Leichtatletik und Volleyball in ähnlichem Masse engagiert.
Noch ein Wort zu Hoppenheim. Im Gegensatz zu Glacier, Abramowitsch und Co hat der Herr Hopp eine enge Beziehung zu dem Verein den er zu schwindelnden Höhen pusht. Kein Verein wird es ablehnen wenn ein Fan oder ehemaliger, zu Geld gekommen, anfängt die "Dorfstrukturen zu professionalisieren und den Verein in die Belle Etage des Fußballs zu ziehen. Auch Eintracht Frankfurt nicht. Das er dafür natürlich auch eine gewisse Macht im Verein braucht versteht sich von selbst, auch wenn er die "nur" benutzt um Leute in die Führung zu locken die etwas von der Sache verstehen. Das ist weniger mein Problem als der großkotzige Verweis auf die "Jugendarbeit" des Emporkömmlings die nur daraus besteht anderen Vereinen die Talende weg zu kaufen.    
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lt.commander schrieb:

(eine ganze Menge)...
Herzenssache, bleibt Herzenssache


Wie recht Du hast. Dennoch sollten wir den Mut nicht sinken lassen - und zwar aus zwei Gründen:

- erstens ist es ja noch nicht soweit und namhafte Ligavertreter wehren sich ja (noch) gegen eine Aufhebung der 50+1-Regelung. Und sollte Mr. Wichtig aus Hannover tatsächlich klagen, dürfte es noch einige Jahre dauern, bis das Thema entschieden ist.

- zweitens wird es selbst nach einem eventuellen Wegfall der Regelung noch dauern, bis sich die Veränderungen bemerkbar machen (wenn überhaupt). Welche Vereine würden denn ins Visier der Investoren kommen? Zunächst Bayern, Schalke, Bremen, Hamburg, Stuttgart und Dortmund. Leverkusen und Wolfsburg sind konzerngebunden, für die Vereine dahinter stehen die Investoren mit Sicherheit nicht schlange. Nun gehe ich davon aus, dass Bayern und Bremen ihre Selbständigkeit nicht aufgeben werden (und finanziell auch nicht müssen) und Schalke ist praktisch schon gebunden. Blieben der VFB, der HSV und der BVB, die ja vom Selbstverständnis her sowieso in anderen Sphären schweben.

Wenn man also die Vereine, die für Investoren interessant sind und die Konzernvereine addiert, kommt man auf 8. Dazu noch Hoppenheim, dann sind wir bei 9. Alles was danach folgt, ist zumindest nicht so werthaltig, dass ein Investor hier horrende Summen investieren würde. Will heißen, dass auch z. B. Hannover (mit Investor) nicht zwangsläufig im Konzert der Großen mitmischen wird.

Für die Eintracht bedeutet das - aus meiner Sicht -, dass es sich nicht zwangsläufig lohnen würde, sich einen Investor zu suchen, um weiterhin im Mittelfeld der Liga mitzuspielen. Und wer weiß? Wenn HB & Co. bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein eventueller Wegfall der Regelung Wirkung zeigt, so weiter arbeiten und wirtschaften, sind wir vielleicht gar nicht mehr unbedingt darauf angewiesen, unsere Eintracht zu verhökern, um mit Wolfsburg und Leverkusen mithalten zu können...

Ich weiß, dass diese Einschätzung recht optimistisch ist. Aber versteht sie einfach als hoffnungsgetriebenen Gegenpol (oder auch letzten Strohhalm) zu unseren schlimm(st)en Befürchtungen...
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upandaway schrieb:
lt.commander schrieb:
Unsere Familie lebt Eintracht Frankfurt in der 4. Generation, bekanntlich hat die 5. gerade Dienstantritt

Ganz ernsthaft wüsste ich nicht, ob ich diesem Verein noch die Treue halten könnte, wenn er Fraport Adler Eintracht heissen würde und unsere Entscheidungsträger in der ersten Reihe zu abhängigen Abnickern im 2. Glied verkommen würden. Wenn unsere Eintracht nur noch Trägerrakete für die Ware XY wäre, mit dem Ziel diese Ware zu präsentieren, nicht mehr sich selbst. Unser Standort nur noch temporäres Faktum und unsere Historie eingekauftes Beiwerk.

Es würde vieles in mir sterben, mich ratlos und mit viel Leere und ein wenig Orientierungslosigkeit da stehen lassen. Ich würde in die Kurve laufen und mein Support gälte nicht mehr meiner Liebe zur Eintracht, sondern wäre Unterstützung für irgendwen, dem ich und meine Eintracht im Grunde scheissegal sind. Könnte ich dann meine Leidenschaft noch rüberbringen? Ich würde es sicher nicht können, würde seltener kommen, schliesslich weg bleiben, traurig weg bleiben.

Nein, meine Welt wäre das nicht und ich hoffe jeden Tag, das es so weit niemals kommen wird - bitte nicht. Ich will einfach nur meine Eintracht, mehr muss nicht sein, aber auf keinen Fall weniger.



@lt.commander

So schlimm? So nostalgisch? So romantisch?

Versetz´ Dich doch bitte mal in einen x-beliebigen Schalke-Fan.

Ich weiß, das bereitet Mühe, wird hier nicht gern gesehen - es paßt aber so schön.

Unbestritten ist, daß Schalke mindestens so traditionsreich ist wie die Eintracht.
Die längerjährige Anhängerschaft ist geprägt durch das sogenannte Proletariat
(Schwerindustrie, Bergbau, Montan). Wie müssen die sich schwer getan haben mit ihrem russischen Investor? Stell´Dir vor, welche erbitterten Weltuntergangs-
szenarien dort in den Kneipen stattgefunden haben müssen? Die pure Katastrophe, oder? Ich trete aus, ich gehe nicht mehr hin, das ist nicht mehr mein Verein, Verrat, Mafia...undundund.   Und was?  Was hat sich denn verändert?  Nix - rappelvolles Stadion, geile Stimmung, eitler Vereinspräsident Schnusenberg, der an seinem Trainer herummäkelt, genauso wie vorher. Manager Müller, der mal gut einkauft (JJ), oder mal doof einkauft (AS), genauso wie vorher. Eine Mannschaft, die mal wieder um die DM mitspielen will, es aber wieder vergeigt, genauso wie vorher. Das Bier im Stadion ist auch nicht teurer geworden. Na also.

Alles beim alten geblieben. Bin sicher, daß sich diese Fans nicht einen Jota von ihrem Verein entfernt haben. Sollte Gazprom sein Investment aufgeben, rückt der nächste nach - weil es hier um ein lukratives Geschäft geht. Setzt Gazprom das Ding in den Sand, wandert der Verein schlimmstenfalls in die Unterklassigkeit. War aber auch schon so, als es noch keine Investoren gab, sondern ehrenamtliche Vereinsführungen.

Also, überdenk´nochmal Deine Anwandlung. Geh´mit Deiner 5.Generation ins Eintrachtmuseum und versuche halt, etwas Tradition zu vermitteln. Das wird alles sein, was Du tun kannst. Ansonsten wird spätestens diese Generation mit einem Bewußtsein aufwachsen, welches den Realitäten näher ist als unseres. Und das ist gut so.

uaa


@Upandaway

Ich ernenne dich zu meinem persönlichen Schreiber ,-)
Genau das habe ich gemeint. Ob mir das gefällt oder nicht ist ein andere Sache.

Gruß Afrigaaner
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adler67 schrieb:
Biotic schrieb:
Aceton-Adler schrieb:
Wenn Eintracht Frankfurt seine Identität verkaufen würde um quasi "wettbewerbsfähig" zu bleiben hätte sich dieser Teil meines Lebens wohl verabschiedet.
Kann mir nicht vorstellen mit meiner Eintrittskarte jdm. anderen zu unterstützen als meine Eintracht.
Der Reiz, das Mitfiebern bei Spielen wäre nicht mehr vorhanden.
Das dieser Kind auch noch Red Bull Salzburg als positives Beispiel anführt sagt doch eigentlich schon alles!
Naja die Hoffnung stirbt zuletzt.


Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber nur die Wenigsten werden das auch in letzter Konsequenz so wirklich durchziehen - und darauf spekulieren die Marketingstrategen.

Ich hoffe aber auch das es nicht zu einem Wegfall kommt, wobei man natürlich die internationale Wettbewerbsfähigkeit als "Damoklesschwert" über sich hat. Schon jetzt sind die englischen Vereine recht dominant.  



Du trittst mir nicht zu Nahe, aber lass Dir gesagt sein, dass ich nicht der einzige sein werde, der nicht mehr dieses Stadion betreten würde, wenn vor meiner geliebten Stadt mit dem Namen Frankfurt etwas anderes stehen würde als Eintracht!


Nun, das wissen aber auch viele Investoren. Und deshalb sind eine Übernahme der Anteile durch Investoren und eine Namensänderung zwei völlig verschiede Paar Schuhe. Natürlich könnte der Eigentümer den Namen wechseln, aber er wird dies nur machen, wenn er sich davon einen über die Zerstörung einer Tradition hinausgehenden Nutzen verspricht.

Hier würde es also sehr stark darauf ankommen, welcher Art ein Investor ist. Eventuell würden alle Werbebanner und Fahnen sowie der Stadionname dann nur noch das Logo einer Firma zeigen, die Mannschaft aber weiterhin Eintracht Frankfurt heißen und in schwarz-rot spielen. Und dann? Gewissensfrage!
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Also mal kurz zu den ganzen Fluchtgedanken, die aus den Horrorszenarien resultieren:

Ich für meinen Teil werde IMMER zur Eintracht stehen, auch wenn der Multimilliardär Pete O´Phile aus Dublin der mit schlechtem Whiskey sein Geld gemacht hat oder Orion bei uns ein steigt und alle weiblichen Sitzplätze mit Dildos ausstattet. Wenn die 50+1 fällt werden wir mitziehen müssen, weil wir sonst hinten runter fallen. Bayern könnte es sich wohl leisten auf einen Investor zu verzichten, wir leider nicht.
Jedenfalls wäre ich dabei. Auch wenn ich mir vielleicht keine DK mehr leisten könnte und nur noch selten ins Stadion gehen könnte.

Und wenn der Investor sich zurück zieht und wir völlig bankrott in der Bezirksliga Frankfurt kicken bin ich immernoch dabei.

Ich bin und bleibe Eintracht-Fan egal was passiert.

Nur dass es keiner falsch versteht. Ich bin ganz eindeutig gegen die Abschaffung der 50+1 Regel weil ich langfristig unsere Zukunft mit dieser Regel deutlich rosiger sehe.

Nochmal ein kleiner Denkanstoss:
Wenn hier ständig Millioneneinkäufe gefordert werden und mehr Mut und Risiko bei der Transfärpolitik. Und wenn es ständig von Fans und Aufsichtsräten heißt "Wir müssen unbedingt in den UEFA-Cup und zwar sofort!"
Dann erhöhen wir auch den Druck auf die Vereinsführung irgendwann einen Investor ins Boot zu holen.
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Mein Vereinswissen sagt mir, dass Vereinsnamen, -logos und -farben in der Satzung verankert sind. Eine Änderung dieser erfordert also eine Satzungsänderung. Eine Satzungsänderung kann wiederum nur durch Beschluss der Mitgliederversammlung bei 2/3-Mehrheit beschlossen werden.

Da Eintracht Frankfurt ein e.V. ist wird es hier also ähnlich sein, wie in allen anderen Vereinen auch.
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"Ich bin und bleibe Eintracht-Fan egal was passiert."

Deine Treue in Ehren, aber von wem bist du Fan, wenn die Eintracht nicht mehr Eintracht heißt??

Sondern Milka Frankfurt (z.B.) Für mich ist das schon ein großer Unterschied...
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Wie gesagt so ne Änderung erfordert einen Mehrheitsbeschluss der Mitglieder.
Sollte ein Investor kommen, dann wird sich an Name, Logo und Farben nix ändern denke ich.
Von Orion Frankfurt sind wir noch weit entfernt, auch wenn die Regel kippt.
Passiert in England ja auch nicht. Und ein besseres Standing als Österreich haben wir auch.
Und sollte es doch so kommen, dann geh ich halt noch 2-3 Mal im Jahr wegen des Fußballs und des Events hin und ansonsten zu den Amateuren.

eine solche Entwicklung würde wohl zu amerikanischen Verhältnissen führen und den Amateursport deutlich aufwerden. Der "Rose Bowl" ist in den USA ja ähnlich beliebt wie der "Superbowl" nur so als Beispiel.
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Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke selbst wenn die 50+1-Regel fällt, wird sich vielleicht weniger verändern als manch einer befürchtet (oder solche Typen wie der Kind hoffen).

Es besteht für keinen Verein die Notwendigkeit, die Mehrheit der Anteile an der jeweiligen Fussball-AG abzugeben. Umgekehrt kann ein Konzern ja auch Einfluss auf den Verein (inkl. Namensrechte) ausüben wenn man z.B. nur 30% oder 49,9% hält, aber Hauptdarlehensgeber ist (nicht auszudenken, wenn die Sportrechteagentur Octagon ausser der Bauchsprechpuppe Woodcock noch weitere „Finanzprofis“ etc. mitgebracht hätte, ob es dann heute noch „Eintracht“ heißen würde??)

Der Verein/AG, der gut wirtschaftet und sich einen guten Ruf erarbeitet hat, wird auch weiterhin als Marketinginstrument von der Wirtschaft genutzt, ohne dass sich ein Unternehmen in die inneren Bereiche des Vereins/AG einmischt. Umgekehrt wird es sich in der heutigen Zeit ein Unternehmen zweimal überlegen, ob es in einen maroden Verein/AG Millionen investiert.

Denn im Fussball gibt es keine auch nur halbwegs kalkulierbare Rendite für ein Unternehmen. Über den Sport lassen sich Produkte vermarkten, aber Fussball ist kein kalkulierbares Investment, Spieler verletzen sich, Trainer verkalkulieren sich, etc. etc. Daran ändern auch Millionen nichts. Einzelinvestoren wie Hopp gibt es nicht all zu viele, unseriöse Konzerne, die sich eines Fussballvereins bedienen müssen, zum Glück auch nicht. Und seriöse Unternehmen werden sich keine Werksmannschaft halten wollen und können, wenn sie nicht ihre eigene Rendite verbrennen wollen. Denn der eigene Aktienkurs und damit das Gehalt der Nadelstreifen würde sicher nicht gut darauf reagieren, wenn ein Fussballverein in den Konzern kommt. Dann doch lieber ein amerikanischer Immobilienfonds...

Wir haben Bruchhagen & Co, wir haben Fischer & Co. und genug kritische Mitglieder, damit ein Horrorszenario wie Hakle Feucht Frankfurt ganz weit an uns vorüberschwappt. Und bei genug anderen Vereinen ist dies ähnlich, hoffe ich in meiner Naivität.

Und vielleicht ist die Sommermärchenmode mit den schnuckeligen Nutellaboys in Deutschland auch bald wieder vorbei, wenn der Bundesjogi früh bei der Euro rausfliegt. Bei Tennis und Boxen hat sich das Interesse ja auch irgendwann wieder normalisiert (und damit das MEdien/Marketinginteresse).

Die Eintracht bleibt!
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gereizt schrieb:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke selbst wenn die 50+1-Regel fällt, wird sich vielleicht weniger verändern als manch einer befürchtet (oder solche Typen wie der Kind hoffen).

Es besteht für keinen Verein die Notwendigkeit, die Mehrheit der Anteile an der jeweiligen Fussball-AG abzugeben. Umgekehrt kann ein Konzern ja auch Einfluss auf den Verein (inkl. Namensrechte) ausüben wenn man z.B. nur 30% oder 49,9% hält, aber Hauptdarlehensgeber ist (nicht auszudenken, wenn die Sportrechteagentur Octagon ausser der Bauchsprechpuppe Woodcock noch weitere „Finanzprofis“ etc. mitgebracht hätte, ob es dann heute noch „Eintracht“ heißen würde??)

Der Verein/AG, der gut wirtschaftet und sich einen guten Ruf erarbeitet hat, wird auch weiterhin als Marketinginstrument von der Wirtschaft genutzt, ohne dass sich ein Unternehmen in die inneren Bereiche des Vereins/AG einmischt. Umgekehrt wird es sich in der heutigen Zeit ein Unternehmen zweimal überlegen, ob es in einen maroden Verein/AG Millionen investiert.

Denn im Fussball gibt es keine auch nur halbwegs kalkulierbare Rendite für ein Unternehmen. Über den Sport lassen sich Produkte vermarkten, aber Fussball ist kein kalkulierbares Investment, Spieler verletzen sich, Trainer verkalkulieren sich, etc. etc. Daran ändern auch Millionen nichts. Einzelinvestoren wie Hopp gibt es nicht all zu viele, unseriöse Konzerne, die sich eines Fussballvereins bedienen müssen, zum Glück auch nicht. Und seriöse Unternehmen werden sich keine Werksmannschaft halten wollen und können, wenn sie nicht ihre eigene Rendite verbrennen wollen. Denn der eigene Aktienkurs und damit das Gehalt der Nadelstreifen würde sicher nicht gut darauf reagieren, wenn ein Fussballverein in den Konzern kommt. Dann doch lieber ein amerikanischer Immobilienfonds...

Wir haben Bruchhagen & Co, wir haben Fischer & Co. und genug kritische Mitglieder, damit ein Horrorszenario wie Hakle Feucht Frankfurt ganz weit an uns vorüberschwappt. Und bei genug anderen Vereinen ist dies ähnlich, hoffe ich in meiner Naivität.

Und vielleicht ist die Sommermärchenmode mit den schnuckeligen Nutellaboys in Deutschland auch bald wieder vorbei, wenn der Bundesjogi früh bei der Euro rausfliegt. Bei Tennis und Boxen hat sich das Interesse ja auch irgendwann wieder normalisiert (und damit das MEdien/Marketinginteresse).

Die Eintracht bleibt!



Wenn es keine Notwendigkeit gibt 50,1% abzugeben, wieso wird diese Regelung gefordert?
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JayG2k1 schrieb:
Wenn es keine Notwendigkeit gibt 50,1% abzugeben, wieso wird diese Regelung gefordert?  


Hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ich meinte, selbst wenn die Regel fällt, muss doch kein Verein sofort oder später seine Anteilsmehrheit abgeben.

H96 wird dies sofort machen, das ist klar. Da geht’s auch um den internen Machtkampf zwischen dem Hörgerätemann, der sich ein Denkmal bauen will und dem AWD-Boss Maschmeyer, der auch beteiligt ist. Warum dieser Holzhäuser so vehement dafür ist, verstehe ich nicht, denn Bayer ist ja jetzt schon Eigentümer.

Aber werden wirklich alle Vereine auf diesen Zug aufspringen und ihre Mehrheit abgeben wenn 50+1 fällt? Selbst Schalke hat doch wohl noch einen Rest Anstand gegenüber den Mitgliedern. Gazprom als Investor ist schon ne Kröte, aber Kremlwanzen als Mehrheitsgesellschafter, da gäbe es selbst in Schalke Aufruhr. Und ob zB bei Bielefeld die Fensterbauer Lust haben, noch mehr Geld reinzupumpen?

Wie gesagt, bei der Forderung nach Abschaffung von 50+1 sind denke ich viel dumme Träumereien von ein paar Managern dahinter. Ob die Investoren wirklich Schlange stehen, um vor allem klamme/marode Fussballclubs zu übernehmen, kann ich mir nicht vorstellen. Ich hoffe einfach, dass ich recht behalte und sich nicht viel ändert...


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