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Quo Vadis Eintracht Frankfurt? (XXL)

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Eintracht23 schrieb:

Ich hole diesen Thread mal wieder hoch. Es sind nun 3 Jahre vergangen. Damals ging es darum das die Eintracht den nächsten Schritt macht. Wenn ich so die letzten Wochen verfolge dann habe ich doch ein mulmiges Gefühl was unsere Eintracht und die Entwicklung angeht.
(....)
Wir sind meiner Meinung nach bei einem wichtigen Punkt angekommen. Anfang des Jahres sagte HB das die Mannschaft zum Großteil so zusammen so bleiben soll. Auch wurde gesagt das Ochs ein wichtiger Bestandteil ist ( Artikel dazu habe ich gerade nicht zur Hand) Jetzt sollte auch den Spielern dies Perspektive gegeben werden. Natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten. (.....)
Wir versuchen das finanziell gut hinzubekommen und werden noch bestraft, so das wir vielleicht die besten Spieler abgeben müssen.
Alles in allem allem habe ich mir nach der klasse Hinrunde einen ruhigen Januar gewünscht. Das Gegenteil ist eingetreten    


Danke für's Threadhochholen. Bin noch nicht lange genug im Forum, hätte fast einen thread gleichen Inhalts aufgemacht.

Du sprichst mir aus der Seele. Als alter Fußballromantiker hatte ich mir auch gewünscht, dass mit HB, den ich sehr schätze, eine Politik der kleinen Schritte belohnt würde. In Abgrenzung von den Retorten- und Zockervereinen.

Das Gegenteil ist der Fall. Retortenvereine werden in immer schamloserer Weise akzeptiert und hof(fe)iert (50+1 ist nur noch ein Feigenblatt), die Zockervereine werden nicht reglementiert. In Anlehnung an ein Buch von Wickert: Der ehrliche ist der Dumme.

Man muß wohl oder übel auch als Fußballromantiker so langsam einsehen, dass die gängigen Spielregeln im Fußballgeschäft auch für unsere Spielern und deren Berater gelten. Da ist kein Platz für Romantik. Für die ist auch ein Unterschied zwischen Traditions- und Retortenvereinen, wie er von den Fans gesehen wird, kein Argument mehr.

Willkommen in der Realität, schädelharry63.

Nun, wir werden nicht alle sterben; wir steigen auch nicht ab in dieser Saison.

Allein, mir ist momentan jegliche Perspektive für eine kurzfristige Weiterentwicklung unserer SGE abhandengekommen.

Ich hoffe, HB (unsere letzte Konstante; auch sah ganz schön ernüchtert aus in den letzten Tagen) bleibt an Deck und verfolgt weiter seinen Weg. Er wird wohl länger und steiniger sein, als von manchem erhofft.

Ich hoffe, dass Sonntag noch einige Spieler auf dem Platz stehen, die den Kopf für das frei haben, für was wir supporten (sollten).

Würde mich nicht wundern, wenn dies nicht der Fall sein sollte.

Sorry für mein Rumgenöle, aber mir fehlen derzeit die positiven Nachrichten.
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Ich denke Du bist hier nicht allein mit deinem Empfinden.
Die letzten Wochen waren bis auf das Bonbon gegen Dortmund nicht gerade was für die Eintrachtseele, gerade nach so einen tollen Vorrunde,in der man förmlich verwöhnt wurde.
Aber ich bin der Hoffnung das HB und seine Mannschaft die Zeichen der Zeit erkannt haben und, entsprechend Ihren Möglichkeiten, kurz- oder längerfristig richtig handeln werden.Für das Gesamtprojekt Frankfurt wird es einen Masterplan geben...die sind zu lange und zu nahe am Geschäft um die Geschehnisse um 50/1 , denn Hopps o.ä. zu unterschätzen...
Ich hab da einfach Vertrauen,es bleibt aber auch nichts anderes übrig...
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Schaedelharry63 schrieb:
Eintracht23 schrieb:

Ich hole diesen Thread mal wieder hoch. Es sind nun 3 Jahre vergangen. Damals ging es darum das die Eintracht den nächsten Schritt macht. Wenn ich so die letzten Wochen verfolge dann habe ich doch ein mulmiges Gefühl was unsere Eintracht und die Entwicklung angeht.
(....)
Wir sind meiner Meinung nach bei einem wichtigen Punkt angekommen. Anfang des Jahres sagte HB das die Mannschaft zum Großteil so zusammen so bleiben soll. Auch wurde gesagt das Ochs ein wichtiger Bestandteil ist ( Artikel dazu habe ich gerade nicht zur Hand) Jetzt sollte auch den Spielern dies Perspektive gegeben werden. Natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten. (.....)
Wir versuchen das finanziell gut hinzubekommen und werden noch bestraft, so das wir vielleicht die besten Spieler abgeben müssen.
Alles in allem allem habe ich mir nach der klasse Hinrunde einen ruhigen Januar gewünscht. Das Gegenteil ist eingetreten    


Danke für's Threadhochholen. Bin noch nicht lange genug im Forum, hätte fast einen thread gleichen Inhalts aufgemacht.

Du sprichst mir aus der Seele. Als alter Fußballromantiker hatte ich mir auch gewünscht, dass mit HB, den ich sehr schätze, eine Politik der kleinen Schritte belohnt würde. In Abgrenzung von den Retorten- und Zockervereinen.

Das Gegenteil ist der Fall. Retortenvereine werden in immer schamloserer Weise akzeptiert und hof(fe)iert (50+1 ist nur noch ein Feigenblatt), die Zockervereine werden nicht reglementiert. In Anlehnung an ein Buch von Wickert: Der ehrliche ist der Dumme.

Man muß wohl oder übel auch als Fußballromantiker so langsam einsehen, dass die gängigen Spielregeln im Fußballgeschäft auch für unsere Spielern und deren Berater gelten. Da ist kein Platz für Romantik. Für die ist auch ein Unterschied zwischen Traditions- und Retortenvereinen, wie er von den Fans gesehen wird, kein Argument mehr.

Willkommen in der Realität, schädelharry63.

Nun, wir werden nicht alle sterben; wir steigen auch nicht ab in dieser Saison.

Allein, mir ist momentan jegliche Perspektive für eine kurzfristige Weiterentwicklung unserer SGE abhandengekommen.

Ich hoffe, HB (unsere letzte Konstante; auch sah ganz schön ernüchtert aus in den letzten Tagen) bleibt an Deck und verfolgt weiter seinen Weg. Er wird wohl länger und steiniger sein, als von manchem erhofft.

Ich hoffe, dass Sonntag noch einige Spieler auf dem Platz stehen, die den Kopf für das frei haben, für was wir supporten (sollten).

Würde mich nicht wundern, wenn dies nicht der Fall sein sollte.

Sorry für mein Rumgenöle, aber mir fehlen derzeit die positiven Nachrichten.


Kann man sich nur anschließen...
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Ohje die Welt geht unter.

Wenn Skibbe so ein guter Trainer ist, wie er immer tut, findet
er für jede Situation eine gute Lösung.
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Hyundaii30 schrieb:

Wenn Skibbe so ein guter Trainer ist, wie er immer tut, findet
er für jede Situation eine gute Lösung.


Immerhin hat er den Vertrag verlängert....
.....falls das trotz der sich derzeit abzeichnenden Entwicklung geschehen ist (ich hoffe, er hat vor Tagen schon hierüber Kenntniss gehabt), ließe mich das sehr wohl hoffen...

...ich befürchte nur, dass sowohl HB als auch Skibbe momentan nicht die Gestalter, sondern Getriebene der Geschehnisse sind...

Ich hoffe auf die Saisons 12/13 ff. Vorher bitte in keine großen Träume verfallen. Wir werden mehr Geduld und Demut vor der Realität benötigen. Aber die "alten" Fans sind das ja gewohnt...
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Die erste Reaktion, als ich das mit Ochs und Schwegler gelesen habe, war natürlich erstmal "Mist, jetzt fällt hier alles auseinander".

Nach einigem darüber Nachdenken sehe ich das inzwischen allerdings etwas differenzierter: Der Kern unseres Teams besteht noch imemr aus Spielern der Aufstiegsmannschaft, bzw. der ersten BuLi-Saison. Diese Team spielt also zum großen Teil seit mehr als 5 Jahren zusammen, ist miteinander gewachsen und gealtert. Über kurz oder lang steht hier auf jeden Fall ein Umbruch an. Wenn man sich die Sache mal genauer überlegt, ist das, was im Moment passiert, eigentlich folgerichtig:

- Ochs ist ne Kampfsau und sicher auch eine Identifikationsfigur, aber als Spieler stagniert er und hat eine Grenze erreicht, wo es zumindest hier nicht mehr wirklich aufwärts geht für ihn. Als Typ würde er auf jeden Fall fehlen, sportlich ist er,dekne ich, gut ersetzbar: Ich kann mir ohne weiteres vorstellen, Jung auf die Ochs-Position zu stellen und Franz auf den RV - das hat er schon durchaus erfolgreich gespielt und dabei ganz nebenher noch 6 Tore geschossen. Von Planspielen mit Heller oder Caio halte ich da eher weniger, denen fehlt für die Außenbahn das Defensive. Und Ochs ist an einem Punkt, wo er entweder jetzt geht, um noch einmal beie inem "großen" Verein unterzukommen, oder eben für immer hier bleibt.

- Schwegler hat längst seine Duftmarken in der Liga gesetzt. Ich erinnere mich noch gut, daß eigentlich von Anfang an gesagt wurde, daß der auch irgendwann gehen wird. Wenn er nicht verlängert, muß man ihn im Sommer abgeben, aber daß er irgendwann (hoffentlich für möglichst viel geld) geht, steht für mich außer Frage, dafür hat er zu viel Perspektive. Bei Schwegler geht es daher eigentlich nur darum, ob er den nächsten Schritt jetzt schon macht oder erst ein, zwei Jahre später. Sportlich wäre das ein enormer verlust, aber dann muß eben Rode in diese Rolle hinein wachsen.

Andere Spieler wie Ama, Köhler, Meier usw. gehen auf die 30 zu oder sind schon (Chris, Oka) darüber hinaus, also wird auch hier ein Generationswechsel auf uns zu kommen.

Und unterm Strich muß man auch sagen, daß mit dieser jetzigen Mansnchaft der angestrebte "nächste Schritt", also ernsthafte Schlagdistanz zu den Plätzen 4-6, bisher nicht gelungen ist - nicht in erster Linie aus fußballerischen Gründen, sondern vor allem, weil dieses Team immer dann versagt, wenn eine Möglichkeit zu einem wirklichen Durchbruch besteht. Und gerade hier sehe ich in einem Generationswechsel und Neuaufbau eine wirkliche Chance. Daß dann wohl gerade Schwegler nicht mehr dabei sein wird, sit sehr schade, aber vielleicht kam der einfach auch ein, zwei Jahre zu früh.

So oder so: Diese und die nächste Saison werden richtungsweisend für die nächsten 4, 5 Jahre werden.
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Schaedelharry63 schrieb:
Eintracht23 schrieb:

Ich hole diesen Thread mal wieder hoch. Es sind nun 3 Jahre vergangen. Damals ging es darum das die Eintracht den nächsten Schritt macht. Wenn ich so die letzten Wochen verfolge dann habe ich doch ein mulmiges Gefühl was unsere Eintracht und die Entwicklung angeht.
(....)
Wir sind meiner Meinung nach bei einem wichtigen Punkt angekommen. Anfang des Jahres sagte HB das die Mannschaft zum Großteil so zusammen so bleiben soll. Auch wurde gesagt das Ochs ein wichtiger Bestandteil ist ( Artikel dazu habe ich gerade nicht zur Hand) Jetzt sollte auch den Spielern dies Perspektive gegeben werden. Natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten. (.....)
Wir versuchen das finanziell gut hinzubekommen und werden noch bestraft, so das wir vielleicht die besten Spieler abgeben müssen.
Alles in allem allem habe ich mir nach der klasse Hinrunde einen ruhigen Januar gewünscht. Das Gegenteil ist eingetreten    


Danke für's Threadhochholen. Bin noch nicht lange genug im Forum, hätte fast einen thread gleichen Inhalts aufgemacht.

Du sprichst mir aus der Seele. Als alter Fußballromantiker hatte ich mir auch gewünscht, dass mit HB, den ich sehr schätze, eine Politik der kleinen Schritte belohnt würde. In Abgrenzung von den Retorten- und Zockervereinen.

Das Gegenteil ist der Fall. Retortenvereine werden in immer schamloserer Weise akzeptiert und hof(fe)iert (50+1 ist nur noch ein Feigenblatt), die Zockervereine werden nicht reglementiert. In Anlehnung an ein Buch von Wickert: Der ehrliche ist der Dumme.

Man muß wohl oder übel auch als Fußballromantiker so langsam einsehen, dass die gängigen Spielregeln im Fußballgeschäft auch für unsere Spielern und deren Berater gelten. Da ist kein Platz für Romantik. Für die ist auch ein Unterschied zwischen Traditions- und Retortenvereinen, wie er von den Fans gesehen wird, kein Argument mehr.

Willkommen in der Realität, schädelharry63.

Nun, wir werden nicht alle sterben; wir steigen auch nicht ab in dieser Saison.

Allein, mir ist momentan jegliche Perspektive für eine kurzfristige Weiterentwicklung unserer SGE abhandengekommen.

Ich hoffe, HB (unsere letzte Konstante; auch sah ganz schön ernüchtert aus in den letzten Tagen) bleibt an Deck und verfolgt weiter seinen Weg. Er wird wohl länger und steiniger sein, als von manchem erhofft.

Ich hoffe, dass Sonntag noch einige Spieler auf dem Platz stehen, die den Kopf für das frei haben, für was wir supporten (sollten).

Würde mich nicht wundern, wenn dies nicht der Fall sein sollte.

Sorry für mein Rumgenöle, aber mir fehlen derzeit die positiven Nachrichten.


Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.

Indem sie den Spitzen-Sportler zum hochbezahlten Lohn-Spezialisten machte, hat sie sich zugleich auch einen Feind geschaffen, mit dem sie sich um den Anteil am Profit streiten muß, der ihr durch seinen Einsatz zufließt.

Die Macht dieses Feindes steigt in dem Verhältnis, in welchem er seinem Brötchengeber nutzt, nämlich durch seinen sportlichen Höhenflug möglichst hohe Gewinne zu generieren und damit Vorteile gegenüber der Konkurrenz und durch den Vorteil seiner ggf für den Brötchengeber realisierbaren Wertentwicklung auf dem Spielermarkt zu erwirtschaften.  

Dies ist um so mehr der Fall, als das werte Publikum dem Prinzip des Ratrace nach wie vor und immer mehr auf den profitverpanschten Leim geht und von ihrem jeweiligen örtlichen Fussballverein die erfolgreichste Teilnahme am Rattenrennen um den Spitzenplatz verlangt.

Es sind also keineswegs nur die bösen Vereine und Spieler, die die Vereine nach und nach zu Retortenklubs umwandeln. Es ist vielmehr auch der Fan und seine gleichgeschaltete Erwartungshaltung, der die Vereine in die Rolle als Retortenklubs drängt, die ihre Seele an diesen oder jenen Großkapitalisten verkaufen, der sie aus diesen oder jenen Gründen für profitabel hält.

Wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen, ihren Platz am Markt verteidigen und den Bedarf an "heiligem Schauer" für ihr jeweiliges Ratrace-Publikum weiter auch vor der ihr im Nacken sitzenden jeweiligen örtlichen Konkurrenz befriedigen wollen, müssen sie sich über kurz oder lang einen geeigneten Kapitalisten suchen, der sie unter seine Fittiche nimmt.

Wenn man sich die Entwicklung der Eintracht und der Stimmung hier im Forum in den letzten 4 Jahren ansieht, muß man zu dem Ergebnis kommen, daß leider auch für die Eintracht dieser Weg bald unausweichlich ist.

Ob auch ein solcher Weg letztendlich den Spitzen-Platz in den Himmel der heiligen Schauer ebnet, bezweifel ich. Denn auch dann wird es vom jeweiligen Kapitalisten, seinen Möglichkeiten und seinem finanziellen Einsatzwillen abhängen, wo man im Ranking der konkurrierenden Retortenklubs mit ihm landet. Aber den Weg wird man angesichts des immer mehr zum Mitspielen im Konzert der Großen drängenden Fans gehen müssen.
Da wird über Kurz oder Lang auch der Eintracht nichts weiter übrig bleiben, als mit den Wölfen zu heulen, mag sich der tapfere HB mit seinem ehrbaren Kampf auch noch so dagegen stemmen. Die Dummheit wird siegen !
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Eintracht23 schrieb:
- leichte Missstimmung weil Spieler nicht zu ihren Einsätzen kommen


Nenne mir mal bitte einen Verein, bei dem das nicht so ist..?

Ich sage da snur deshalb, weil ich diesen Punkt nicht für außergewöhnlich oder erwähnenswert halte. Jeder Verein hat unzufriedene Spieler. Wenn die unzufriedenen Spieler ihre Einsatzzeiten haben, dann müssen sie sich wohl im Training mehr anstrengen oder in entsprechenden Testspielen mehr auf sich aufmerksam machen.
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Gesang: "Wir sind halt nur ein Aus-bildungsverein, Aus-bildungsverein, Aus-bildungsverein...!"
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Pedrogranata schrieb:
Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.



Ist es nicht so, lieber Pedro, dass die Fußballindustrie nicht auf Gewinn, sondern auf "Erfolg" ausgerichtet ist? Und: war das nicht schon immer so, auch zu den Zeiten, als die Fußballindustrie noch gar keine Industrie war?

Nehm meinetwegen zum "Erfolg" noch das Ziel "Prestige" hinzu. Beide Ziele dürften weit über dem Ziel "Gewinn" stehen. Wie unzählige Beispiele hoch verschuldeter Clubs und das Mäzenatentum hinreichend belegen.

Was sich gegenüber dem präindustriellen Fußballzeitalter geändert hat, ist einzig und allein der Status der Spieler. Ihre Verdienstmöglichkeiten, das Profitum, mit all seinen Begleiterscheinungen. Nach dem Bosman-Urteil augenfäliger denn je.

Alles andere, das du aufgezählt hast, gab es auch schon zu Herbergers Zeiten und ist auf jedem Kreisklassensportplatz an der Bande zu beobachten; insbesondere das Fanverhalten, die Erwartungen und die Sehnsucht nach Erfolg.

Oder?
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WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.



Ist es nicht so, lieber Pedro, dass die Fußballindustrie nicht auf Gewinn, sondern auf "Erfolg" ausgerichtet ist? Und: war das nicht schon immer so, auch zu den Zeiten, als die Fußballindustrie noch gar keine Industrie war?

Nehm meinetwegen zum "Erfolg" noch das Ziel "Prestige" hinzu. Beide Ziele dürften weit über dem Ziel "Gewinn" stehen. Wie unzählige Beispiele hoch verschuldeter Clubs und das Mäzenatentum hinreichend belegen.

Was sich gegenüber dem präindustriellen Fußballzeitalter geändert hat, ist einzig und allein der Status der Spieler. Ihre Verdienstmöglichkeiten, das Profitum, mit all seinen Begleiterscheinungen. Nach dem Bosman-Urteil augenfäliger denn je.

Alles andere, das du aufgezählt hast, gab es auch schon zu Herbergers Zeiten und ist auf jedem Kreisklassensportplatz an der Bande zu beobachten; insbesondere das Fanverhalten, die Erwartungen und die Sehnsucht nach Erfolg.

Oder?


Der Gewinn ist maßgeblich für den Erfolg und dieser widerum maßgeblich für den Gewinn. Das damit einhergehende Prestige kann widerum maßgebend sein für das Interesse dieses oder jenen Kapitalisten als potenziellen Investor, der mit diesem Prestige dann für seine Marke werben kann und das Prestige auf diese Marke abfärben lassen will, oder, wenn er das, wie etwa Hopp, gar nicht mehr nötig hat, damit seinem persönlichen Denkmal eine besondere Aura einhauchen will. Aber selbst der kann bekanntlich nicht aus seiner Haut..

All das ist Ausdruck des Prinzips des Gewinns (Profits) und der Konkurrenz um selbigen, welches die Konkurrenz im Spitzenfußball beherrscht. Der Erfolg und der Profit sind Kehrseiten ein und derselben trügerisch glitzernden Medaille und das Prestige und sein merkantiler Wert ist eine Folge aus diesem Glitzern.

Und ja, auch schon zu Herbergers Zeiten war das so, allerdings nur im Prinzip und nicht in dem Ausmaß, wie dies heute der Fall ist. Das sieht man schon am Vergleich der Summen, um die es damals ging, gegen die, um die es heutzutage geht.

Die Spitzenspieler sind Bestandteil dieses Systems von Gewinn, Erfolg und Prestige und zugleich selbst als "Lohn"-Unternehmer ebenfalls Hauptnutznießer, wie ich bereits schrieb, neben anderen, die dabei auch nicht schlecht verdienen.

Das alles funktioniert in diesen aus den Fugen geratenen Dimensionen allerdings nur aufgrund der immensen Erwartungshaltung der Fans, die zumeist sich nicht mit diesem oder jenen Ranking ihres Lieblingsklubs zufrieden geben wollen. Das sieht man schon am Begriff "Looserpokal"..
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Es wäre schade wenn Ochs und Schwegler gehen.
Aber wenn es so kommt kann man auch nix machen.
HB hat mal gesagt wenn ein Spieler geht kommt eben ein anderer. So sehe ich das auch.
Außerdem habe ich mir abgewöhnt Fan von Spielern zu sein, dazu habe ich schon zuviel rumgesülze gehört. Ich gebe Uli Hoeneß recht der nach der Vertragsverlängerung von Schweinsteiger gesagt hat es geht nur um die Kohle.
Wenn ein Spieler seinen Vertrag verlängert dann nur weil er kein besseres Angebot hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich bin nur Fan vom Verein.
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Pedrogranata schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.



Ist es nicht so, lieber Pedro, dass die Fußballindustrie nicht auf Gewinn, sondern auf "Erfolg" ausgerichtet ist? Und: war das nicht schon immer so, auch zu den Zeiten, als die Fußballindustrie noch gar keine Industrie war?

Nehm meinetwegen zum "Erfolg" noch das Ziel "Prestige" hinzu. Beide Ziele dürften weit über dem Ziel "Gewinn" stehen. Wie unzählige Beispiele hoch verschuldeter Clubs und das Mäzenatentum hinreichend belegen.

Was sich gegenüber dem präindustriellen Fußballzeitalter geändert hat, ist einzig und allein der Status der Spieler. Ihre Verdienstmöglichkeiten, das Profitum, mit all seinen Begleiterscheinungen. Nach dem Bosman-Urteil augenfäliger denn je.

Alles andere, das du aufgezählt hast, gab es auch schon zu Herbergers Zeiten und ist auf jedem Kreisklassensportplatz an der Bande zu beobachten; insbesondere das Fanverhalten, die Erwartungen und die Sehnsucht nach Erfolg.

Oder?


Der Gewinn ist maßgeblich für den Erfolg und dieser widerum maßgeblich für den Gewinn. Das damit einhergehende Prestige kann widerum maßgebend sein für das Interesse dieses oder jenen Kapitalisten als potenziellen Investor, der mit diesem Prestige dann für seine Marke werben kann und das Prestige auf diese Marke abfärben lassen will, oder, wenn er das, wie etwa Hopp, gar nicht mehr nötig hat, damit seinem persönlichen Denkmal eine besondere Aura einhauchen will. Aber selbst der kann bekanntlich nicht aus seiner Haut..

All das ist Ausdruck des Prinzips des Gewinns (Profits) und der Konkurrenz um selbigen, welches die Konkurrenz im Spitzenfußball beherrscht. Der Erfolg und der Profit sind Kehrseiten ein und derselben trügerisch glitzernden Medaille und das Prestige und sein merkantiler Wert ist eine Folge aus diesem Glitzern.

Und ja, auch schon zu Herbergers Zeiten war das so, allerdings nur im Prinzip und nicht in dem Ausmaß, wie dies heute der Fall ist. Das sieht man schon am Vergleich der Summen, um die es damals ging, gegen die, um die es heutzutage geht.

Die Spitzenspieler sind Bestandteil dieses Systems von Gewinn, Erfolg und Prestige und zugleich selbst als "Lohn"-Unternehmer ebenfalls Hauptnutznießer, wie ich bereits schrieb, neben anderen, die dabei auch nicht schlecht verdienen.

Das alles funktioniert in diesen aus den Fugen geratenen Dimensionen allerdings nur aufgrund der immensen Erwartungshaltung der Fans, die zumeist sich nicht mit diesem oder jenen Ranking ihres Lieblingsklubs zufrieden geben wollen. Das sieht man schon am Begriff "Looserpokal"..


Aus den Fugen geraten empfinde ich lediglich die Spielergehälter, wobei sich diese ebenfalls an Nachfrage und Angebot orientieren. Auch wenn man schon in der 60er-jahren die Gehälter eines Fußballprofis als uananständig im Vergleich zur sonstigen werktätigen Bevölkerung empfand. Die Erwartungshaltung der Fans war jedoch dieselbe; bereits in den 50er- und 60er-jahren gab es Zuschauerausschreitungen, Bedrohung und Beschimpfungen von Spielern, Trainern und Funktionären wegen "Misserfolgs".

Mit "Prestige" meine ich im Übrigen nicht nur Investoren, sondern auch ganz normale Vereinsvorsitzende, Manager, Trainer oder andere Funktionäre. Man erinnere sich nur an Dr. Peter Krohn, Günter Mast oder andere.

Worauf ich hinauswill: Abgesehen von den Dimensionen hat sich der Fußball wenig verändert. Weder die Erwartungshaltungen, noch der Druck, noch all die anderen Mechanismen, die den Fußball prägen. Dass die Popularität dieses Sports dauerhaft anhält ist ein Beleg für diese These.

Und was die Eintracht angeht: hier sehe ich sogar eine spürbare Verbesserung, weil Normalisierung. Dies gilt sowohl für die überwiegende Mehrheit in der Anhängerschar als auch für die gesamte Führungsriege. Man stelle sich vor, die Verantwortlichen aus der Octagon-Zeit wären heute am Ruder. Meinst du nicht auch, dass dagegen die heutigen Verantwortungsträger wahre Päpste der Vernunft sind?

Nachsatz zur "Erwartungshaltung": Ich erinner mich gut an zeiten, in denen nach jedem verlorenen Heimspiel ein Pfeifkonzert durchs Stadion hallte. Auch das ist heute anders. Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen.
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@pedro

Das sieht man schon am Begriff "Looserpokal"


diese aussage kam von beckenbauer als verantwortlichm von bayern münchen und sagt lediglich etwas über dessen exorbitante erwartenshaltung bezüglich des eigenen vereins aus. und eine aussage beckenbauers als "ultima ratio" ist ja wohl der brüller schlechthin.

ich vermute mindestens 3/4 der vereinsverantwortlichen anderer clubs würden das so nicht unterschreiben. die würden nämlich sehr, sehr gerne im "loser-cup" mitspielen.
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Rumgenöööle!

Ochs:
Der geht nie und nimmer. Er ist DIE personifizierte EINTRACHT. Das weiß er und das wird letztendlich dazu führen, dass er bei uns noch lange bleibt. Er hat schlechte Beispiele (Jones, Streit). Ochs ist nicht dumm!

Schwegler:
Hier kann ich mir gut vorstellen, dass er dieses Verhalten sogar mit Skibbe besprochen hat. Er will Heri unter Druck setzen, damit dieser zur neuen Saison 2 oder 3 neue etablierte Spieler kauft. Letztendlich wird Schwegler verlängern. Er ist ebenfalls nicht dumm und wird auch noch sehr lange bei uns bleiben.

Alle Anzeichen deuten doch daraufhin. Es wurde besprochen den Kader zu verkleinern. Damit wurde schon sehr gut angefangen. Leute wie Caio, Petko, Titsch, Heller und die bereits gegangenen usw. brauchen wir in der Weiterentwicklung ganz sicher nicht. Klasse statt Masse heißt die Devise. Dazu brauchen wir Geld. Das ist alles ein großer Plan mit Schegler usw.

Also Köppe hoch und nicht rummaulen!!!
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WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.



Ist es nicht so, lieber Pedro, dass die Fußballindustrie nicht auf Gewinn, sondern auf "Erfolg" ausgerichtet ist? Und: war das nicht schon immer so, auch zu den Zeiten, als die Fußballindustrie noch gar keine Industrie war?

Nehm meinetwegen zum "Erfolg" noch das Ziel "Prestige" hinzu. Beide Ziele dürften weit über dem Ziel "Gewinn" stehen. Wie unzählige Beispiele hoch verschuldeter Clubs und das Mäzenatentum hinreichend belegen.

Was sich gegenüber dem präindustriellen Fußballzeitalter geändert hat, ist einzig und allein der Status der Spieler. Ihre Verdienstmöglichkeiten, das Profitum, mit all seinen Begleiterscheinungen. Nach dem Bosman-Urteil augenfäliger denn je.

Alles andere, das du aufgezählt hast, gab es auch schon zu Herbergers Zeiten und ist auf jedem Kreisklassensportplatz an der Bande zu beobachten; insbesondere das Fanverhalten, die Erwartungen und die Sehnsucht nach Erfolg.

Oder?


Der Gewinn ist maßgeblich für den Erfolg und dieser widerum maßgeblich für den Gewinn. Das damit einhergehende Prestige kann widerum maßgebend sein für das Interesse dieses oder jenen Kapitalisten als potenziellen Investor, der mit diesem Prestige dann für seine Marke werben kann und das Prestige auf diese Marke abfärben lassen will, oder, wenn er das, wie etwa Hopp, gar nicht mehr nötig hat, damit seinem persönlichen Denkmal eine besondere Aura einhauchen will. Aber selbst der kann bekanntlich nicht aus seiner Haut..

All das ist Ausdruck des Prinzips des Gewinns (Profits) und der Konkurrenz um selbigen, welches die Konkurrenz im Spitzenfußball beherrscht. Der Erfolg und der Profit sind Kehrseiten ein und derselben trügerisch glitzernden Medaille und das Prestige und sein merkantiler Wert ist eine Folge aus diesem Glitzern.

Und ja, auch schon zu Herbergers Zeiten war das so, allerdings nur im Prinzip und nicht in dem Ausmaß, wie dies heute der Fall ist. Das sieht man schon am Vergleich der Summen, um die es damals ging, gegen die, um die es heutzutage geht.

Die Spitzenspieler sind Bestandteil dieses Systems von Gewinn, Erfolg und Prestige und zugleich selbst als "Lohn"-Unternehmer ebenfalls Hauptnutznießer, wie ich bereits schrieb, neben anderen, die dabei auch nicht schlecht verdienen.

Das alles funktioniert in diesen aus den Fugen geratenen Dimensionen allerdings nur aufgrund der immensen Erwartungshaltung der Fans, die zumeist sich nicht mit diesem oder jenen Ranking ihres Lieblingsklubs zufrieden geben wollen. Das sieht man schon am Begriff "Looserpokal"..


Aus den Fugen geraten empfinde ich lediglich die Spielergehälter, wobei sich diese ebenfalls an Nachfrage und Angebot orientieren. Auch wenn man schon in der 60er-jahren die Gehälter eines Fußballprofis als uananständig im Vergleich zur sonstigen werktätigen Bevölkerung empfand. Die Erwartungshaltung der Fans war jedoch dieselbe; bereits in den 50er- und 60er-jahren gab es Zuschauerausschreitungen, Bedrohung und Beschimpfungen von Spielern, Trainern und Funktionären wegen "Misserfolgs".

Mit "Prestige" meine ich im Übrigen nicht nur Investoren, sondern auch ganz normale Vereinsvorsitzende, Manager, Trainer oder andere Funktionäre. Man erinnere sich nur an Dr. Peter Krohn, Günter Mast oder andere.

Worauf ich hinauswill: Abgesehen von den Dimensionen hat sich der Fußball wenig verändert. Weder die Erwartungshaltungen, noch der Druck, noch all die anderen Mechanismen, die den Fußball prägen. Dass die Popularität dieses Sports dauerhaft anhält ist ein Beleg für diese These.

Und was die Eintracht angeht: hier sehe ich sogar eine spürbare Verbesserung, weil Normalisierung. Dies gilt sowohl für die überwiegende Mehrheit in der Anhängerschar als auch für die gesamte Führungsriege. Man stelle sich vor, die Verantwortlichen aus der Octagon-Zeit wären heute am Ruder. Meinst du nicht auch, dass dagegen die heutigen Verantwortungsträger wahre Päpste der Vernunft sind?

Nachsatz zur "Erwartungshaltung": Ich erinner mich gut an zeiten, in denen nach jedem verlorenen Heimspiel ein Pfeifkonzert durchs Stadion hallte. Auch das ist heute anders. Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen.


Die Zuschauerzahlen in der BL haben sich in den letzten 40 Jahren etwa verdoppelt. Hinzu kommen die abermillionen Fans an den Fernsehgeräten.

Für viele ist der Fussball nicht nur ein Hobby oder Zeitvertreib. Er ist zum wesentlichen Lebensinhalt, oft sogar zum wichtigsten Interesse geworden, welches das gesamte Leben massgeblich bestimmt. Das gab es in dieser Form früher zwar auch, aber wesentlich seltener.

Die zunehmende Perspektivlosigkeit der persönlichen Lebensumstände, den zunehmend als Ausnutzen empfundenen und daher wenig persönliche Bestätigung vermittelnden beruflichen Alltag, die mehr und mehr sich in einem Zerrüttungsprozeß befindenden familiären und partnerschaftlchen Beziehungen wollen viele und immer mehr Menschen mit Erfolgserlebnissen vermittelt durch "ihren Verein" kompensieren.

Die Krise der Religions-, Glaubens- und Moralwerte lässt den Fussball und seine Regeln zur Ersatzreligion werden.

Das hat ebenfalls Auswirkungen auf die gesteigerten Erwartungshaltungen der Fans.

Teilweise wird auch die Unterstützung des Vereins wohl mit einer Art Krieg der Städte verwechselt, der als Aggressionsventil genutzt wird. Dies ist auch Folge einer mehr und mehr militarisierten Gesellschaft.

All diese Entwicklungen haben vor 40 Jahren zwar ebenfalls existiert, aber sie erreichten bei Weitem nicht die heutigen Dimensionen.

Das die Spieler einen zunehmenden Anteil am merkantilen Erfolg ihrer Leistungen erhalten, halte ich für gerechtfertigt. Schließlich sind sie es, die für das Spektakel ihre Knochen hinhalten und sich für ihren Auftritt durch ihr besonderes Können qualifizierten.

Daß die Einnahmen aber überhaupt diese Dimensionen erreichten, daß ein derart abartig hohes Einkommen damit erzielt werdeen kann, liegt an den von mir oben beschriebenen Mechanismen. Der Druck der Vereine, den nicht enden wollenden Erwartungen ihrer Fans zu entsprechen, für die mit jedem Abrutschen in der Tabelle ein Fiasko entsteht, lässt diese zum beliebig ausquetschbaren Vertragspartner ihrer jeweiligen Leistungsträger werden, sowohl was das Gehalt als auch was die Vertragsbedingungen betrifft.

Wäre dieser Erfolgs-Druck der Fans nicht in diesem hohen Umfang und in dieser hohen Intensität vorhanden, sondern würde sich hier etwas mehr Vernunft und Einsicht breit machen, wie du Glauben machst, so hätten wir heute in den Mannschaften zB wesentlich mehr eigene Nachwuchsspieler als etwa einen pro Jahr und müßte sich HB über diesen für mich traurigen Wert kürzlich nicht sogar auch noch freuen.
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Sir-Marauder schrieb:
Und unterm Strich muß man auch sagen, daß mit dieser jetzigen Mansnchaft der angestrebte "nächste Schritt", also ernsthafte Schlagdistanz zu den Plätzen 4-6, bisher nicht gelungen ist - nicht in erster Linie aus fußballerischen Gründen, sondern vor allem, weil dieses Team immer dann versagt, wenn eine Möglichkeit zu einem wirklichen Durchbruch besteht. Und gerade hier sehe ich in einem Generationswechsel und Neuaufbau eine wirkliche Chance. Daß dann wohl gerade Schwegler nicht mehr dabei sein wird, sit sehr schade, aber vielleicht kam der einfach auch ein, zwei Jahre zu früh.

So oder so: Diese und die nächste Saison werden richtungsweisend für die nächsten 4, 5 Jahre werden.


absolut
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Pedrogranata schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Es gehört zum Wesen einer auf Gewinn ausgerichteten Fussballindustrie, daß sie zwar "heilige Schauer der frommen Schwärmerei" für's zahlende Publikum verkauft, aber in Wahrheit diese "Schauer" als Ware anbieten und diese gewinnbringender als die Konkurrenz verkaufen muß.



Ist es nicht so, lieber Pedro, dass die Fußballindustrie nicht auf Gewinn, sondern auf "Erfolg" ausgerichtet ist? Und: war das nicht schon immer so, auch zu den Zeiten, als die Fußballindustrie noch gar keine Industrie war?

Nehm meinetwegen zum "Erfolg" noch das Ziel "Prestige" hinzu. Beide Ziele dürften weit über dem Ziel "Gewinn" stehen. Wie unzählige Beispiele hoch verschuldeter Clubs und das Mäzenatentum hinreichend belegen.

Was sich gegenüber dem präindustriellen Fußballzeitalter geändert hat, ist einzig und allein der Status der Spieler. Ihre Verdienstmöglichkeiten, das Profitum, mit all seinen Begleiterscheinungen. Nach dem Bosman-Urteil augenfäliger denn je.

Alles andere, das du aufgezählt hast, gab es auch schon zu Herbergers Zeiten und ist auf jedem Kreisklassensportplatz an der Bande zu beobachten; insbesondere das Fanverhalten, die Erwartungen und die Sehnsucht nach Erfolg.

Oder?


Der Gewinn ist maßgeblich für den Erfolg und dieser widerum maßgeblich für den Gewinn. Das damit einhergehende Prestige kann widerum maßgebend sein für das Interesse dieses oder jenen Kapitalisten als potenziellen Investor, der mit diesem Prestige dann für seine Marke werben kann und das Prestige auf diese Marke abfärben lassen will, oder, wenn er das, wie etwa Hopp, gar nicht mehr nötig hat, damit seinem persönlichen Denkmal eine besondere Aura einhauchen will. Aber selbst der kann bekanntlich nicht aus seiner Haut..

All das ist Ausdruck des Prinzips des Gewinns (Profits) und der Konkurrenz um selbigen, welches die Konkurrenz im Spitzenfußball beherrscht. Der Erfolg und der Profit sind Kehrseiten ein und derselben trügerisch glitzernden Medaille und das Prestige und sein merkantiler Wert ist eine Folge aus diesem Glitzern.

Und ja, auch schon zu Herbergers Zeiten war das so, allerdings nur im Prinzip und nicht in dem Ausmaß, wie dies heute der Fall ist. Das sieht man schon am Vergleich der Summen, um die es damals ging, gegen die, um die es heutzutage geht.

Die Spitzenspieler sind Bestandteil dieses Systems von Gewinn, Erfolg und Prestige und zugleich selbst als "Lohn"-Unternehmer ebenfalls Hauptnutznießer, wie ich bereits schrieb, neben anderen, die dabei auch nicht schlecht verdienen.

Das alles funktioniert in diesen aus den Fugen geratenen Dimensionen allerdings nur aufgrund der immensen Erwartungshaltung der Fans, die zumeist sich nicht mit diesem oder jenen Ranking ihres Lieblingsklubs zufrieden geben wollen. Das sieht man schon am Begriff "Looserpokal"..


Aus den Fugen geraten empfinde ich lediglich die Spielergehälter, wobei sich diese ebenfalls an Nachfrage und Angebot orientieren. Auch wenn man schon in der 60er-jahren die Gehälter eines Fußballprofis als uananständig im Vergleich zur sonstigen werktätigen Bevölkerung empfand. Die Erwartungshaltung der Fans war jedoch dieselbe; bereits in den 50er- und 60er-jahren gab es Zuschauerausschreitungen, Bedrohung und Beschimpfungen von Spielern, Trainern und Funktionären wegen "Misserfolgs".

Mit "Prestige" meine ich im Übrigen nicht nur Investoren, sondern auch ganz normale Vereinsvorsitzende, Manager, Trainer oder andere Funktionäre. Man erinnere sich nur an Dr. Peter Krohn, Günter Mast oder andere.

Worauf ich hinauswill: Abgesehen von den Dimensionen hat sich der Fußball wenig verändert. Weder die Erwartungshaltungen, noch der Druck, noch all die anderen Mechanismen, die den Fußball prägen. Dass die Popularität dieses Sports dauerhaft anhält ist ein Beleg für diese These.

Und was die Eintracht angeht: hier sehe ich sogar eine spürbare Verbesserung, weil Normalisierung. Dies gilt sowohl für die überwiegende Mehrheit in der Anhängerschar als auch für die gesamte Führungsriege. Man stelle sich vor, die Verantwortlichen aus der Octagon-Zeit wären heute am Ruder. Meinst du nicht auch, dass dagegen die heutigen Verantwortungsträger wahre Päpste der Vernunft sind?

Nachsatz zur "Erwartungshaltung": Ich erinner mich gut an zeiten, in denen nach jedem verlorenen Heimspiel ein Pfeifkonzert durchs Stadion hallte. Auch das ist heute anders. Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen.


Die Zuschauerzahlen in der BL haben sich in den letzten 40 Jahren etwa verdoppelt. Hinzu kommen die abermillionen Fans an den Fernsehgeräten.

Für viele ist der Fussball nicht nur ein Hobby oder Zeitvertreib. Er ist zum wesentlichen Lebensinhalt, oft sogar zum wichtigsten Interesse geworden, welches das gesamte Leben massgeblich bestimmt. Das gab es in dieser Form früher zwar auch, aber wesentlich seltener.

Die zunehmende Perspektivlosigkeit der persönlichen Lebensumstände, den zunehmend als Ausnutzen empfundenen und daher wenig persönliche Bestätigung vermittelnden beruflichen Alltag, die mehr und mehr sich in einem Zerrüttungsprozeß befindenden familiären und partnerschaftlchen Beziehungen wollen viele und immer mehr Menschen mit Erfolgserlebnissen vermittelt durch "ihren Verein" kompensieren.

Die Krise der Religions-, Glaubens- und Moralwerte lässt den Fussball und seine Regeln zur Ersatzreligion werden.

Das hat ebenfalls Auswirkungen auf die gesteigerten Erwartungshaltungen der Fans.

Teilweise wird auch die Unterstützung des Vereins wohl mit einer Art Krieg der Städte verwechselt, der als Aggressionsventil genutzt wird. Dies ist auch Folge einer mehr und mehr militarisierten Gesellschaft.

All diese Entwicklungen haben vor 40 Jahren zwar ebenfalls existiert, aber sie erreichten bei Weitem nicht die heutigen Dimensionen.

Das die Spieler einen zunehmenden Anteil am merkantilen Erfolg ihrer Leistungen erhalten, halte ich für gerechtfertigt. Schließlich sind sie es, die für das Spektakel ihre Knochen hinhalten und sich für ihren Auftritt durch ihr besonderes Können qualifizierten.

Daß die Einnahmen aber überhaupt diese Dimensionen erreichten, daß ein derart abartig hohes Einkommen damit erzielt werdeen kann, liegt an den von mir oben beschriebenen Mechanismen. Der Druck der Vereine, den nicht enden wollenden Erwartungen ihrer Fans zu entsprechen, für die mit jedem Abrutschen in der Tabelle ein Fiasko entsteht, lässt diese zum beliebig ausquetschbaren Vertragspartner ihrer jeweiligen Leistungsträger werden, sowohl was das Gehalt als auch was die Vertragsbedingungen betrifft.

Wäre dieser Erfolgs-Druck der Fans nicht in diesem hohen Umfang und in dieser hohen Intensität vorhanden, sondern würde sich hier etwas mehr Vernunft und Einsicht breit machen, wie du Glauben machst, so hätten wir heute in den Mannschaften zB wesentlich mehr eigene Nachwuchsspieler als etwa einen pro Jahr und müßte sich HB über diesen für mich traurigen Wert kürzlich nicht sogar auch noch freuen.  


Wir sind uns insoweit einig, dass sich einzig die Dimensionen verändert haben, nicht die Mechanismen an sich. Mit der Ausnahme der Militarisierung der Gesellschaft. Da waren wir in der Tat früher weiter als heute. Da ändert auch der "Krieg der Städte" nichts, den ich im Übrigen genauso empfinde wie du.

Den Bogen zu Jugendspielern zu spannen halte ich - mit Verlaub - für vermessen. Man würde, wenn man nicht dasselbe Ziel verfolgen würde, das du hier postulierst, mit Sicherheit kein Leistungszentrum bauen.

Du zielst auf Tosun und Alvarez ab, resp. auf Spieler aus der Region. Ich halte dies für eine Momentaufnahme, die individuell beurteilt werden muss, und nicht für eine Philosophie oder für ein Gehorchen unerbittlicher Mechanismen. Vertrag angeboten - abgelehnt oder gewogen und für zu leicht befunden. Schon immer, und nicht erst heute, galt der Grundsatz: wer wirklich gut ist, setzt sich auch durch.
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Sir-Marauder schrieb:
Und unterm Strich muß man auch sagen, daß mit dieser jetzigen Mansnchaft der angestrebte "nächste Schritt", also ernsthafte Schlagdistanz zu den Plätzen 4-6, bisher nicht gelungen ist - nicht in erster Linie aus fußballerischen Gründen, sondern vor allem, weil dieses Team immer dann versagt, wenn eine Möglichkeit zu einem wirklichen Durchbruch besteht. Und gerade hier sehe ich in einem Generationswechsel und Neuaufbau eine wirkliche Chance. Daß dann wohl gerade Schwegler nicht mehr dabei sein wird, sit sehr schade, aber vielleicht kam der einfach auch ein, zwei Jahre zu früh.


Da ist viel Wahres dran. Die Mannschaft ist bei vielen Spielern an ihrem Limit angekommen. Das ist nämlich der Nachteil an der personellen Konstanz seit der letzten Zweitligasaison.

Man weiß auf der einen Seite was man an Spielern wie Nikolov, Vasoski, Russ, Ochs, Meier, Köhler, Amanatidis etc. hat. Aber man weiß nun mal leider auch, wo bei diesen Spielern das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Bei Ochs und Russ gibt es zwar noch die Hoffnung auf den nächsten Sprung, aber andererseits höre ich diese Hoffnung gerade bei Russ schon seit Jahren.

Auf der anderen Seite hält man diese Spieler aber auch deswegen, weil man erstmal mit wirtschaftlich beschränkten Möglichkeiten wie wir sie haben entsprechend bessere Spieler finden muss.
Versucht hat man das. Innerhalb von 6 Monaten wurden locker 12 Millionen € an Ablösesummen ausgegeben. Die Namen waren:

Caio für OM um dort die spielerische Substanz und das Überraschungsmoment zu verbessern, da Meier zwar torgefährlich ist, aber auch zu oft im Spiel untertaucht und alles andere als ein Spieler ist, der dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann.

Fenin um im Sturm nicht mehr so sehr von Amanatidis abhängig zu sein und einen spielerisch und technisch besseren Stürmer als Amanatidis im Kader zu haben.

Korkmaz um einen besseren Spieler auf der linken Außenbahn zu haben, wo Köhler alles andere als unumstritten war. Gerade von seiner vermeintlichen Dribbelstärke hoffte man zu profitieren.

Bellaid sollte ein "moderner" Innenverteidiger sein, nachdem man mit Kyrgiakos und Vasoski zwei Innenverteidiger hatte, die in der Spieleröffnung doch recht limitiert sind.

Steinhöfer für die rechte Außenbahn, nachdem der Streit Ersatz Mahdavikia zwar ein iranischer Volksheld war, aber fussballerisch so garnicht an Streit herankam.


Das Ergebnis ist jedem bekannt. Gerne wird dabei auf einige Verletzungen verwiesen, aber für diese können wir uns nun mal nichts kaufen und bekommen von der DFL auch keine Extrapunkte.

Deswegen hat man zuletzt eher die Verträge mit den bekannten Spielern verlängert, da man zum einen bei den letzten Versuchen diese Spieler durch vermeintlich bessere Neuzugänge zu ersetzen nichts erreicht hat und da zum anderen noch nicht mal genug Geld vorhanden wäre, um einen zweiten Versuch zu starten.

Das Problem ist nun mal aber, dass man jetzt einfach am Limit angekommen ist. Wie man da raus kommt, weiß ich auch nicht so Recht. Hoffnung gibt es für 2012 wenn ISPR ausläuft. Andererseits muss man dazu aber aufpassen, dass einen nicht auch noch Mainz und Hannover bei den TV-Geldern einholen, sonst ist man 2012 wirtschaftlich auch nicht besser aufgestellt als heute.
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Mainz, Hannover und Freiburg haben gerade mal eine Bombensaison im Moment, müssen das aber, selbst wenn sie das ins Ziel bekommen, erst einmal bestätigen. Mainz "normalisiert" sich ja schon seit einiger Zeit und zehrt vor allem noch vom 7-Siege-Start und auch Hannover und Freiburg müssen das erstmal a) ins Ziel bringen und dann auch irgendwie konserverien. Mittelfristig sehe ich uns da schon im Vorteil. Und Hoppenheimer sind ja gerade auf dem besten Wege, sich selbst zu zerlegen. Noch ist also nichts verloren.


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