Tja Leute da isser nun, der lang angekündigte und von mir breitgetretene Aufsatz(wenn meine Grundschullehrerin wüsste wie weit ich es bisher geschafft habe...) ich hoffe er trifft den allgemeinen Geschmack...bitte UNBEDINGT alles an Kommentaren und sonstigen Ergüssen HIER rein posten! Ich will alles wissen. Ich vertrag jede Kritik. VIEL SPASS
Wie überbrücke ich die Sommerpause??? oder "dann mach ich mir eben meine eigene Gastfamilie,....mit BLACK JACK und Nutten!!!"
Als wir am 3.6.2004 bereits um 5 Uhr in der Frühe Richtung Klodzko loszogen, blickten mir doch einige ziemlich große Augenringe in äußerst müden Gesichtern entgegen. Zu kurz war die Nacht gewesen, aber man ahnte ja nur im Geringsten was einem noch bevorstand: 15 Std. Zugfahrt aller Art, mehrmaliges Umsteigen und zu Beginn eine Schaffnerin die uns bereits im ersten Regionalzug nach FFM das Gefühl gab, eine sagen wir mal erlebnisreiche Woche zu verbringen. Beispiel Gefällig? „Na du bist ab schlapp heute morgen, wa? Is doch 5 Uhr, wirst wohl noch den Koffer auf die Ablage legen heute, he?!“ Als sie dann endlich ihre 15 Minuten Ruhm und ich meine (vorläufige) Ruhe hatte, berührte ich mit einer 1mm großen Faser meines Schuhes das Polster. Als sie mich daraufhin am Ohr packte, war ich kurz davor meine bevorstehende Einreise wegen einer Straftat die sich „vorsätzlicher Mord“ nennt zu gefährden. Da der Geist zwar willig, das Fleisch jedoch (noch zu) schwach war, ließ ich belehren; Sie hatte Recht und ich meine Ruhe bis Frankfurt Hauptbahnhof. Im ICE nach Dresden passierten dann weniger spektakuläre Dinge, bis auf die Tatsache das ein Teil des Zuges mit BGS belegt war. Als ich mit meinem FRANKFURT Schal durch das Abteil lief, nahm ich von diesen Männern in ihren grünen Anzügen Blicke entgegen, die einem Kapitalverbrecher geschmeichelt hätten. Interessanter wurde es erst wieder beim Umsteigen in Dresden-Neustadt. Warum? Man stelle sich vor, eben noch sitzt man in einem Zug der mit der nahezu geräuschlos mit 300 Sachen durch die Landschaft gleitet, der wahrscheinlich vor Fahrtantritt mit neuesten Methoden (z.B. ULTRA’-Schall) auf feinste Haarrisse in den Rädern untersucht wurde und Schwupps hockt man in einer Diesel Lok der polnischen Bahn in der, der Kot noch auf die Schienen fällt, die Türen während der Fahrt zu einer grenzenlosen Offenheit neigen und entspanntes Reisen an seine Grenzen kommt. Diese Grenze wird jedoch erst in Breslau überschritten. Zwar bemerken wir zuerst positiv das es an den Bahnsteigen Wasserhähne zum Erfrischen gibt, jedoch wissen wir beim Eintritt in den Zug auch warum. Aufgrund der Tatsache das die oliv-dunkelgrüne Lackierung die Sonne genauso gut reflektiert wie Sonnenmilch fürs Müsli geeignet ist, hat sich der Zug so enorm aufgeheizt das es einen Temperaturunterschied vergleichbar zwischen Nordpol und Südkap gab. Ich suchte während der Fahrt vergeblich nach einem heißen Stein für den in einer Sauna so üblichen Aufguss. Überall im Zug entdeckten wir alte Schilder mit der deutschen Aufschrift „Heizung“ teilweise notdürftig überklebt mit der (auf polnisch), man möge doch nur bei (ACHTUNG jetzt kommt’s!) geöffneter Schiebetür rauchen. Jaja, Polen ist schon ein schönes Land, sagte ich mir. Lediglich ein paar Vokabeln sowie deren Bedeutung sollten vielleicht noch übernommen werden: Sicherheitsvorkehrungen war eine davon.
Endlich bei der Gastfamilie angekommen war Erholung von den Reisestrapazen angesagt. Als es das erste mal darum ging die kulinarischen Spezialitäten diese Landes zu kosten, war sogar mir aber etwas zuwider. Mit kaltem halb-rohem Fleisch auf dem Abendbrot sowie Paprika-Lauch Streichkäse Marke Eigen(-an-)Bau zum Frühstück konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Beim ersten Aufeinandertreffen zwischen mir und den polnischen Brauereiergüssen war das etwas anders. Aber der Reihe nach: Freitag Abend in Scinafka Dolna, einer 2000 Seelen Gemeinde, einzigste Attraktion: Die „Manhattan“ Bar. Eine richtige Dorfkneipe wie man sie sich vorstellt. Wieder ein Beispiel? Als sich der Dorfheld mit seinem uralten, aber immerhin total umgebauten und getunten Opel Kadett blicken ließ, war Manhattan innerhalb von 20sec. Leergefegt. So eine Handvoll Accessoires, wie ein paar Dutzend Bremslicht LED’s im Heckspoiler oder blaue Fußraumbeleuchtung machten die Meute ganz wild. Ich nutzte die leere Bar um mich mal mit dem Gerstensaft vertraut zu machen. 3 Zloty für ein 0,5er Pils ist anbetracht der Tatsache, das der Wechselkurs im Moment bei 1€uro = 4,5 Zl. steht, kein schlechter Deal. Vor allem wenn man bedenkt das die Prozentzahl dieser Köstlichkeit in Polen so einiges höher ist als in diesem unseren Lande. Als ich mit ein paar Freunden meiner Austauschschülerin bekannt machte, legten die mir einen Geheimtipp ans Herz: „Piwo i Sok“ nennt sich dieser und heißt auf gut Deutsch: Bier und Apfel. Das Ganze wird umgerührt und mim Strohhalm geschlürft, schmeckt ganz akzeptabel. Aber in diesem Moment musste ich bereits das erste mal an die Heimat denken: EICHBAUM-Bier wie vermiss ich dich! Da diese Apfel-Flüssigmüsli Gesöff ziemlich schnell durchfließt, musste ich mich mal von den Hygienevorschriften überzeugen. Und ich wurde enttäuscht. Ein ca. 1m² „großer“ Raum der zu allem Überfluss auch noch direkt bei den lustigen Jungs am Stammstisch ist,(Was heisst eigentlich „dohoggediedieimmerdohogge“ auf Polnisch?) ließen schon fast an eine Klage wegen fehlender Menschenrechte denken. Beim Eintreten fand es ein kleiner „Dorfkobold“ ganz lustig mir den Weg zu versperren; Ich ließ ihn gewähren, so dringend war’s ja nicht. Als mir beim Rausgehen dasselbe passierte, wurde ich schon ein wenig ruppiger: Rütteln an Tisch und Stuhl fand er wohl, seiner Aussprache nach, nicht so lustig, was mich beim Austreten mit einem breiten Grinsen erfüllte. Allerdings bemerkte ich erst jetzt das der Platz in der Zwischenzeit seinen Besitzer gewechselt hatte. Ein 2m großer, bulliger Kerl baute sich vor mir auf. Da man ja in der heutigen Zeit sehr flexibel sein muss, und ich mich dem natürlich nahtlos anpasse, entschuldigte ich mich kurzerhand für meine Existenz und flüchtete Richtung Theke. Am Sonntag ging’s dann nach Krakau, alle waren guter Stimmung. In den 3 tagen wurden verschiedene Sehenswürdigkeiten besucht. Aber die Hauptattraktion waren sowieso die Alkoholläden mit der großen, tollen 24 auf ihrer Tafel. Ja, richtig 24 Std. am Tag geöffnet, 7 Tage die Woche. ...(ernsthafte Schreibblockade)...21....22......23.. Jaja, der liebe Alkohol machte wohl eher den etwas jüngeren unter uns zu schaffen, denn sonst hätten sie sich nicht so verhalten wie sie es taten. Dann hätte die Wand im 3.Stock noch Putz, weil keiner gegen sie gelaufen wäre dann wären einige Betten wohl nicht in sich zusammengefallen oder dann hätte die Truppe aus dem 4.ten nicht das Klo putzen müssen, weil dort sonst niemand während des Geschäftemachens eingepennt wäre um dann im Schlaf das ja so vorzügliche Abendbrot noch mal zu essen, nur rückwärts eben.
Als es dann so langsam darum ging Abschied zu nehmen, war der Spuk aber noch lange nicht vorbei. So starb ich am Morgen des Abreisetages erst noch mal mindestens Tausend Tode Folgende Situation spielte sich ab: 7:20 Uhr Treffpunkt:7:35 Uhr Abfahrt: 7:52 Entfernung zum Bahnhof: mehr als 15 Km. Problem: die alte Klapperkiste(ein „Polonez“) springt nicht an!!! Die Fingernägel wurden kürzer, das Atmen schwerer, die Herzschlagfrequenz schneller. Auf einmal kommt der Gast-Vater mit einem Brecheisen um die Hausecke, öffnet die Haube und drischt wie ein Bekloppter auf den Motor ein. Wenn sich überhaupt in dieser Woche Klischees bewahrheitet haben dann in diesem Moment(Ich möchte nur an den russischen MIR-Kosmonauten aus dem Film „Armageddon“ erinnern: „Ach, amerikanische Teile, russische Teile, die kommen doch alle aus Taiwan!“ <> <> Als dann mit einer 2 Stange noch auf den Anlasser eingestochen wurde und dieser endlich ansprang, saß ich ganz ruhig auf meinem Platz und dachte nicht mal im (Alb-)Traum daran irgendetwas anzufassen. Vielleicht war im Zigarettenanzünder ja der Selbstzerstörer eingebaut oder vielleicht war das Handschuhfach das einzige tragende Teil was die Mühle noch zusammen hält. Endlich am Bahnhof angekommen war ich richtig froh jetzt mal 16 Std. Zeit haben werde, mich zu beruhigen. In Breslau war erst mal noch Sinnloses Zloty ausgeben angesagt, da der Rückwechselkurs doch sehr schlecht war. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viel Scheißdreck man dafür bekommt. Als wir in Dresden wegen eines Oberleitungsschadens mal wieder eine Pause einlegen mussten fanden das einige wohl so schlimm das sie Aufgrund notorischer Meckerei nicht ansprechbar waren. Die sollten mal eine Fahrt in einem Sonderzug voller alkoholisierter Fußball-Fans erleben, in dem aufgrund totaler Inkompetenz seitens der Bahn die Toiletten abgeschlossen sind und deshalb zentimeterhoch der Urin im Abteil steht, oder indem sich Repression so äußert, das die BGS-Beamten es sich mit eine Handvoll Mann im Komfortwagon gemütlich machen, während die Otto-normal Reisende wie in einem Viehtransport zusammengepfercht werden, und lauter so Scherze.
Naja, Abschließend kann man sagen das wir eine abwechslungsreiche Woche hinter uns haben und das es sich auf jeden Fall gelohnt hat die (Reise)-Strapazen auf sich zunehmen.
Ich finde, der Name dieses Forums wird von einigen doch etwas sehr weitläufig interpretiert. Einen gewissen Bezug zur Eintracht oder wenigstens zum Fußball allegmein, würde ich auch hier erwarten. Ich möchte damit nicht das Niveau dieses Beitrages herabmindern. Aber demnächst benutzt dann vielleicht auch jemand dieses Forum als Plattform für eine Bibelstunde.
miep0202 schrieb: Ich finde, der Name dieses Forums wird von einigen doch etwas sehr weitläufig interpretiert. Einen gewissen Bezug zur Eintracht oder wenigstens zum Fußball allegmein, würde ich auch hier erwarten. Ich möchte damit nicht das Niveau dieses Beitrages herabmindern. Aber demnächst benutzt dann vielleicht auch jemand dieses Forum als Plattform für eine Bibelstunde.
Ja tut mir leid, aber ich wollte nur etwas die Stimmung im Forum heben.Aber was ist denn mit den Leuten die hier immer ihre PC-Probleme reinschreiben.Das kann man genbauso gut kritisieren.... Ausserdem hat es doch Bezug zur Eintracht. Hast du nicht die Stelle gelesen wo ich mim SGE-Schal durchs BGS Abteil gelaufen bin
@DaBoo: Das mit dem Black Jack& Nutten war ja auch nur ein Zitat von Bender aus Futurama(hoffe du kennst ihn!)Wenn immer etwas stinkt hat er schon ein paar mal den Satz gesagt. Und mir hat halt gestunken das meine Austauschschülerin fast den ganzen Tag daheim saß.(und damit diesen Bericht erst möglich machte, da ich so meine lyrische Ader gefunden habe ) naja, trotz aller Kritik hoffe ich das es euch wenigstens ein bisschen gefallen hat
miep0202 schrieb: Ich finde, der Name dieses Forums wird von einigen doch etwas sehr weitläufig interpretiert. Einen gewissen Bezug zur Eintracht oder wenigstens zum Fußball allegmein, würde ich auch hier erwarten. Ich möchte damit nicht das Niveau dieses Beitrages herabmindern. Aber demnächst benutzt dann vielleicht auch jemand dieses Forum als Plattform für eine Bibelstunde.
Ja tut mir leid, aber ich wollte nur etwas die Stimmung im Forum heben.Aber was ist denn mit den Leuten die hier immer ihre PC-Probleme reinschreiben.Das kann man genbauso gut kritisieren.... Ausserdem hat es doch Bezug zur Eintracht. Hast du nicht die Stelle gelesen wo ich mim SGE-Schal durchs BGS Abteil gelaufen bin
@DaBoo: Das mit dem Black Jack& Nutten war ja auch nur ein Zitat von Bender aus Futurama(hoffe du kennst ihn!)Wenn immer etwas stinkt hat er schon ein paar mal den Satz gesagt. Und mir hat halt gestunken das meine Austauschschülerin fast den ganzen Tag daheim saß.(und damit diesen Bericht erst möglich machte, da ich so meine lyrische Ader gefunden habe ) naja, trotz aller Kritik hoffe ich das es euch wenigstens ein bisschen gefallen hat
Habe nur die Anfangspassage gelesen.Sorry, es wurde mir dann doch zu lang, meine Zeit ist etwas begrenzt. Aber wenn Du da mit dem Schal rumgelaufen bist, bekommt das Ganze ja eine völlig andere Note. Warum hast Du das nicht gleich gesagt?? Was die PC-Probleme angeht, so empfinde auch ich das zumindest als Grenzfall. Aber wenn es jemandem hilft, durch einen Tip eines anderen users hier weiterhin Zugang oder besseren Zugang zum Forum zu haben, ist es akzeptal. Leider gehts aber auch manchmal um irgendwelche Spiele. Etliche hier sind eben jünger. Habe keine Lust, mich mit all diesen Leuten anzulegen. Da probier ich's lieber bei Dir!
miep
P.S. Wenn Du mir versprichst, in Teil 2 mit dem Trikot rumzulaufen, lese ich weiter!
Wie überbrücke ich die Sommerpause??? oder "dann mach ich mir eben meine eigene Gastfamilie,....mit BLACK JACK und Nutten!!!"
Ötschi’s Kulturtagebuch
-Teil 1 Polenaustausch/Klodzko-
Als wir am 3.6.2004 bereits um 5 Uhr in der Frühe Richtung Klodzko loszogen, blickten mir doch einige ziemlich große Augenringe in äußerst müden Gesichtern entgegen. Zu kurz war die Nacht gewesen, aber man ahnte ja nur im Geringsten was einem noch bevorstand:
15 Std. Zugfahrt aller Art, mehrmaliges Umsteigen und zu Beginn eine Schaffnerin die uns bereits im ersten Regionalzug nach FFM das Gefühl gab, eine sagen wir mal erlebnisreiche Woche zu verbringen. Beispiel Gefällig? „Na du bist ab schlapp heute morgen, wa? Is doch 5 Uhr, wirst wohl noch den Koffer auf die Ablage legen heute, he?!“
Als sie dann endlich ihre 15 Minuten Ruhm und ich meine (vorläufige) Ruhe hatte, berührte ich mit einer 1mm großen Faser meines Schuhes das Polster. Als sie mich daraufhin am Ohr packte, war ich kurz davor meine bevorstehende Einreise wegen einer Straftat die sich „vorsätzlicher Mord“ nennt zu gefährden. Da der Geist zwar willig, das Fleisch jedoch
(noch zu) schwach war, ließ ich belehren; Sie hatte Recht und ich meine Ruhe bis Frankfurt Hauptbahnhof.
Im ICE nach Dresden passierten dann weniger spektakuläre Dinge, bis auf die Tatsache das ein Teil des Zuges mit BGS belegt war. Als ich mit meinem FRANKFURT Schal durch das Abteil lief, nahm ich von diesen Männern in ihren grünen Anzügen Blicke entgegen, die einem Kapitalverbrecher geschmeichelt hätten.
Interessanter wurde es erst wieder beim Umsteigen in Dresden-Neustadt. Warum? Man stelle sich vor, eben noch sitzt man in einem Zug der mit der nahezu geräuschlos mit 300 Sachen durch die Landschaft gleitet, der wahrscheinlich vor Fahrtantritt mit neuesten Methoden (z.B. ULTRA’-Schall) auf feinste Haarrisse in den Rädern untersucht wurde und Schwupps hockt man in einer Diesel Lok der polnischen Bahn in der, der Kot noch auf die Schienen fällt, die Türen während der Fahrt zu einer grenzenlosen Offenheit neigen und entspanntes Reisen an seine Grenzen kommt. Diese Grenze wird jedoch erst in Breslau überschritten. Zwar bemerken wir zuerst positiv das es an den Bahnsteigen Wasserhähne zum Erfrischen gibt, jedoch wissen wir beim Eintritt in den Zug auch warum. Aufgrund der Tatsache das die oliv-dunkelgrüne Lackierung die Sonne genauso gut reflektiert wie Sonnenmilch fürs Müsli geeignet ist, hat sich der Zug so enorm aufgeheizt das es einen Temperaturunterschied vergleichbar zwischen Nordpol und Südkap gab. Ich suchte während der Fahrt vergeblich nach einem heißen Stein für den in einer Sauna so üblichen Aufguss.
Überall im Zug entdeckten wir alte Schilder mit der deutschen Aufschrift „Heizung“ teilweise notdürftig überklebt mit der (auf polnisch), man möge doch nur bei (ACHTUNG jetzt kommt’s!) geöffneter Schiebetür rauchen.
Jaja, Polen ist schon ein schönes Land, sagte ich mir. Lediglich ein paar Vokabeln sowie deren Bedeutung sollten vielleicht noch übernommen werden: Sicherheitsvorkehrungen war eine davon.
Endlich bei der Gastfamilie angekommen war Erholung von den Reisestrapazen angesagt.
Als es das erste mal darum ging die kulinarischen Spezialitäten diese Landes zu kosten, war sogar mir aber etwas zuwider. Mit kaltem halb-rohem Fleisch auf dem Abendbrot sowie Paprika-Lauch Streichkäse Marke Eigen(-an-)Bau zum Frühstück konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Beim ersten Aufeinandertreffen zwischen mir und den polnischen Brauereiergüssen war das etwas anders. Aber der Reihe nach:
Freitag Abend in Scinafka Dolna, einer 2000 Seelen Gemeinde, einzigste Attraktion:
Die „Manhattan“ Bar. Eine richtige Dorfkneipe wie man sie sich vorstellt. Wieder ein Beispiel? Als sich der Dorfheld mit seinem uralten, aber immerhin total umgebauten und getunten Opel Kadett blicken ließ, war Manhattan innerhalb von 20sec. Leergefegt.
So eine Handvoll Accessoires, wie ein paar Dutzend Bremslicht LED’s im Heckspoiler oder blaue Fußraumbeleuchtung machten die Meute ganz wild. Ich nutzte die leere Bar um mich mal mit dem Gerstensaft vertraut zu machen. 3 Zloty für ein 0,5er Pils ist anbetracht der Tatsache, das der Wechselkurs im Moment bei 1€uro = 4,5 Zl. steht, kein schlechter Deal.
Vor allem wenn man bedenkt das die Prozentzahl dieser Köstlichkeit in Polen so einiges höher ist als in diesem unseren Lande. Als ich mit ein paar Freunden meiner Austauschschülerin bekannt machte, legten die mir einen Geheimtipp ans Herz:
„Piwo i Sok“ nennt sich dieser und heißt auf gut Deutsch: Bier und Apfel.
Das Ganze wird umgerührt und mim Strohhalm geschlürft, schmeckt ganz akzeptabel.
Aber in diesem Moment musste ich bereits das erste mal an die Heimat denken:
EICHBAUM-Bier wie vermiss ich dich!
Da diese Apfel-Flüssigmüsli Gesöff ziemlich schnell durchfließt, musste ich mich mal von den Hygienevorschriften überzeugen. Und ich wurde enttäuscht. Ein ca. 1m² „großer“ Raum der zu allem Überfluss auch noch direkt bei den lustigen Jungs am Stammstisch ist,(Was heisst eigentlich „dohoggediedieimmerdohogge“ auf Polnisch?) ließen schon fast an eine Klage wegen fehlender Menschenrechte denken. Beim Eintreten fand es ein kleiner „Dorfkobold“ ganz lustig mir den Weg zu versperren; Ich ließ ihn gewähren, so dringend war’s ja nicht. Als mir beim Rausgehen dasselbe passierte, wurde ich schon ein wenig ruppiger: Rütteln an Tisch und Stuhl fand er wohl, seiner Aussprache nach, nicht so lustig, was mich beim Austreten mit einem breiten Grinsen erfüllte. Allerdings bemerkte ich erst jetzt das der Platz in der Zwischenzeit seinen Besitzer gewechselt hatte. Ein 2m großer, bulliger Kerl baute sich vor mir auf. Da man ja in der heutigen Zeit sehr flexibel sein muss, und ich mich dem natürlich nahtlos anpasse, entschuldigte ich mich kurzerhand für meine Existenz und flüchtete Richtung Theke.
Am Sonntag ging’s dann nach Krakau, alle waren guter Stimmung. In den 3 tagen wurden verschiedene Sehenswürdigkeiten besucht. Aber die Hauptattraktion waren sowieso die Alkoholläden mit der großen, tollen 24 auf ihrer Tafel. Ja, richtig 24 Std. am Tag geöffnet, 7 Tage die Woche.
...(ernsthafte Schreibblockade)...21....22......23..
Jaja, der liebe Alkohol machte wohl eher den etwas jüngeren unter uns zu schaffen, denn sonst hätten sie sich nicht so verhalten wie sie es taten. Dann hätte die Wand im 3.Stock noch Putz, weil keiner gegen sie gelaufen wäre dann wären einige Betten wohl nicht in sich zusammengefallen oder dann hätte die Truppe aus dem 4.ten nicht das Klo putzen müssen, weil dort sonst niemand während des Geschäftemachens eingepennt wäre um dann im Schlaf das ja so vorzügliche Abendbrot noch mal zu essen, nur rückwärts eben.
Als es dann so langsam darum ging Abschied zu nehmen, war der Spuk aber noch lange nicht vorbei. So starb ich am Morgen des Abreisetages erst noch mal mindestens Tausend Tode Folgende Situation spielte sich ab: 7:20 Uhr Treffpunkt:7:35 Uhr Abfahrt: 7:52 Entfernung zum Bahnhof: mehr als 15 Km. Problem: die alte Klapperkiste(ein „Polonez“) springt nicht an!!! Die Fingernägel wurden kürzer, das Atmen schwerer, die Herzschlagfrequenz schneller.
Auf einmal kommt der Gast-Vater mit einem Brecheisen um die Hausecke, öffnet die Haube und drischt wie ein Bekloppter auf den Motor ein. Wenn sich überhaupt in dieser Woche Klischees bewahrheitet haben dann in diesem Moment(Ich möchte nur an den russischen
MIR-Kosmonauten aus dem Film „Armageddon“ erinnern: „Ach, amerikanische Teile, russische Teile, die kommen doch alle aus Taiwan!“ <> <>
Als dann mit einer 2 Stange noch auf den Anlasser eingestochen wurde und dieser endlich ansprang, saß ich ganz ruhig auf meinem Platz und dachte nicht mal im (Alb-)Traum daran irgendetwas anzufassen. Vielleicht war im Zigarettenanzünder ja der Selbstzerstörer eingebaut oder vielleicht war das Handschuhfach das einzige tragende Teil was die Mühle noch zusammen hält. Endlich am Bahnhof angekommen war ich richtig froh jetzt mal 16 Std. Zeit haben werde, mich zu beruhigen.
In Breslau war erst mal noch Sinnloses Zloty ausgeben angesagt, da der Rückwechselkurs doch sehr schlecht war. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viel Scheißdreck man dafür bekommt.
Als wir in Dresden wegen eines Oberleitungsschadens mal wieder eine Pause einlegen mussten fanden das einige wohl so schlimm das sie Aufgrund notorischer Meckerei nicht ansprechbar waren. Die sollten mal eine Fahrt in einem Sonderzug voller alkoholisierter Fußball-Fans erleben, in dem aufgrund totaler Inkompetenz seitens der Bahn die Toiletten abgeschlossen sind und deshalb zentimeterhoch der Urin im Abteil steht, oder indem sich Repression so äußert, das die BGS-Beamten es sich mit eine Handvoll Mann im Komfortwagon gemütlich machen, während die Otto-normal Reisende wie in einem Viehtransport zusammengepfercht werden, und lauter so Scherze.
Naja, Abschließend kann man sagen das wir eine abwechslungsreiche Woche hinter uns haben und das es sich auf jeden Fall gelohnt hat die (Reise)-Strapazen auf sich zunehmen.
Bis Bald
Chris
Und wie gefällts???
Ich hab mir jetzt den ganzen Beitrag durchgelesen. Aber ich finde kein Wort über Black Jack, geschweige denn über Nutten....
Black Jack vermiss ich auch. Aber hast du den Teil mit der Schaffnerin überlesen?
Aber demnächst benutzt dann vielleicht auch jemand dieses Forum als Plattform für eine Bibelstunde.
Ja tut mir leid, aber ich wollte nur etwas die Stimmung im Forum heben.Aber was ist denn mit den Leuten die hier immer ihre PC-Probleme reinschreiben.Das kann man genbauso gut kritisieren.... Ausserdem hat es doch Bezug zur Eintracht. Hast du nicht die Stelle gelesen wo ich mim SGE-Schal durchs BGS Abteil gelaufen bin
@DaBoo: Das mit dem Black Jack& Nutten war ja auch nur ein Zitat von Bender aus Futurama(hoffe du kennst ihn!)Wenn immer etwas stinkt hat er schon ein paar mal den Satz gesagt. Und mir hat halt gestunken das meine Austauschschülerin fast den ganzen Tag daheim saß.(und damit diesen Bericht erst möglich machte, da ich so meine lyrische Ader gefunden habe ) naja, trotz aller Kritik hoffe ich das es euch wenigstens ein bisschen gefallen hat
Habe nur die Anfangspassage gelesen.Sorry, es wurde mir dann doch zu lang, meine Zeit ist etwas begrenzt.
Aber wenn Du da mit dem Schal rumgelaufen bist, bekommt das Ganze ja eine völlig andere Note. Warum hast Du das nicht gleich gesagt??
Was die PC-Probleme angeht, so empfinde auch ich das zumindest als Grenzfall. Aber wenn es jemandem hilft, durch einen Tip eines anderen users hier weiterhin Zugang oder besseren Zugang zum Forum zu haben, ist es akzeptal. Leider gehts aber auch manchmal um irgendwelche Spiele. Etliche hier sind eben jünger. Habe keine Lust, mich mit all diesen Leuten anzulegen.
Da probier ich's lieber bei Dir!
miep
P.S. Wenn Du mir versprichst, in Teil 2 mit dem Trikot rumzulaufen, lese ich weiter!
Kenne sowohl Futurama als auch Bender. Nur das Zitat war mir unbekannt. Danke für die Aufklärung.
Das war gleich in der 2.Folge wo sie eine Lieferung auf dem Mond machen(der mittlerweile zu einem Freizeitpark umgebaut ist.....)