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Guru_OF

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Tja, Ihr lieben Frankfurter, so hart kann das Leben sein, gewonnen und doch verloren.

Zwar hat euere 2 Klassen höher spielende Mannschaft das Glücksspiel Elfmeterschießen im letzten Schuss – durch die Intelligenzbestie Jones – für sich entschieden, aber dass, was IHR auf den Rängen abgegeben habt, das war einfach nur beschämend und lächerlich zugleich. Und so was auch noch in einem Derby gegen der Erzfeind, wo es doch nunmal um mehr als 3 Punkte geht. Aber das werden Schönwetterfans wie Ihr und Selbstdarsteller wie euere Ultras wohl nie kapieren.

Da Ihr einen Großteil des Spiels - mit einem Blick den ich als eine Mischung aus heimlicher Bewunderung des Gegners und Verärgerung über die eigene beschissene Stimmung bezeichnen möchte – beinahe ehrfürchtig auf den Offenbacher Block geblickt habt, möchte ich den Versuch unternehmen, Euch zu erklären, was der Unterschied ist zwischen Euch und Uns. Verstehen werdet ihr das zwar wohl nie, sonst wärt ihr ja auch keine Fans von Eintracht Frankfurt, aber dennoch sollte ihr es wenigstens mal gehört haben.

Ihr fragt Euch sicherlich, wie kann man nur seinen Verein so lieben, auch wenn dieser in den letzten 18 Jahren, 14 Spielzeiten in der Dritt –und Viertklassigkeit verbracht hat. Was hat dieser Verein was wir nicht haben, wenn doch die Eintracht vor ein paar Jahren in der 1. Liga bei 6mal so hoher Einwohnerzahl nicht viel mehr Zuschauer hatte, als der OFC in der 2. Liga, welcher vom ersten bis zum letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz stand und dennoch fast 17.000 im Schnitt kamen.

Die Antwort ist ganz einfach: Das ist Kickers Offenbach. Ein Verein der alleine gegen alle anderen steht und nicht – so wie ihr - durch Finanzspritzen aus öffentlicher Hand seit Jahren am Leben erhalten wird. Ein Verein der trotz DFB-Betrügereien und Abstiege immer wieder aus eigener Kraft aufsteht und symbolisch für den Kampf einer Arbeiterstadt wie Offenbach gegen die arrogante und großspurige Bankenmetropole Frankfurt steht. Emotionen und Kult pur. Während die SGE nur durch fragwürdige Landesbürgschaften und öffentliche Gelder die Lizenz sichern konnte, sammeln in Offenbach die Fans eben mal in wenigen Wochen eine halbe Millionen Euro für Ihren Verein um die Lizenz zu sichern und um den fehlenden Trikotsponsor zu ersetzen. Während bei euch Millionengelder aus öffentlicher Hand für den Neubau des Waldstadions verschleudert werden, renovieren beim OFC die Fans selbst die Haupttribüne und die Toiletten, da wir vom Land keinen Pfennig sehen. Kickers Offenbach ist für viele eine Lebenseinstellung und weder Wochenend-Vergnügen noch Modeerscheinung oder gar Werkzeug zur Selbstdarstellung wie das Fansein bei Euch. WIR LIEBEN UNSEREN VEREIN UND WIR HASSEN EUCH AUS TIEFSTER SEELE.

Dennoch hat das Derby gegen Euch nach wie vor eine historische Brisanz, welche wohl von keinem anderen Derby in Deutschland überboten wird, aber in Sachen Supportduell bin ich dermaßen enttäuscht von euch, dass ich mich schon wieder auf ein Derby gegen die Lilien, Waldhof oder Saarbrücken freue, denn diese können uns zumindestens stimmungsmäßig Paroli bieten.

Aber klar doch, jetzt fällt’s mir ein: Wenn euer Oberfan (neuerdings heißt das ja „Kappo“ ein Megaphone gehabt hätte, dann wäre alles besser gewesen. Ihr solltet diesen Obervogel (der Adler ist ja bekanntermaßen ein Vogel) besser „Kappe“ nennen, denn vielleicht ist euch aufgefallen, dass es bei uns auch kein Megaphone gibt und niemals geben wird. Der KICKERS-ROAR aus tausend Kehlen und das Klatschen von 30000 Händen ist einfach viel geiler, als ein Vogel ohne Megaphone und 3000 Schwarzgekleidete, die mit verschränkten Armen und staunenden Blickes auf des Gegners Block stumm und über sich selbst frustiert herumstehen. Wolltet Ihr nicht die Beerdigung des OFC inszenieren, ich glaube Ihr habt euch auf der Veranstaltung geirrt, das war euer eigenes peinliches Begräbnis. Ein peinlicher Abgesang in der Frage, wer die Macht am Main unter den Fans ist. Diese Frage dürfte nun eindrucksvoll beantwortet sein. Ich glaube viele von uns waren schon fast beschämt über die drückende Supporthoheit und über das Armutszeugnis, dass Ihr bei uns abgegeben habt.

Und so kam es dann auch, dass die Offenbacher nach Spielende Ihre Mannschaft gefeiert haben, während ein Großteil der Eintracht-Anhänger später mit hängenden Köpfen das Stadion verließ. Sekundär lag dies mit Sicherheit auch an der peinlichen Leistung euerer designierten Absteigertruppe mit oberen 2-Liga-Format, aber primär wart ihr offensichtlich über eueren eigenen peinlichen Auftritt enttäuscht. Kein Wunder, nach einer 125 minütigen Lehrstunde in Sachen Stimmung und Vereinsliebe, erteilt durch den verhassten Erzfeind, dem Ihr nicht mal ansatzweise Paroli bieten konntet, denn sobald mal ein paar Eintracht-Rufe aufkamen, wurden diese gleich vom ultimativen KICKERS-ROAR in der Form eines unaufhaltsamen Orkans übertönt. Daher haben wir wohl ab der 60. Minuten bis zum Ende der Verlängerung auch nicht’s – aber auch rein gar nicht’s mehr – von Euch gehört. Von den „tollen“ Frankfurter-Ultras war nun weit und breit nichts zu sehen geschweige denn zu hören. Selbst unsere eigenen Sitztribünen kamen bei uns im Block dreimal so laut rüber, wie euer gesamter Stehplatz-Block mit über 3000 Leuten. Ihr wart einfach mit der schlechteste Anhang, den ich seit vielen Jahren am Bieberer Berg erlebt habe. Die Ausrede der fehlenden Überdachung ist dabei einfach nur schwach, denn wer seinen Mund nicht aufmacht, den kann man auch mit Dach einfach nicht hören. Zugegeben war es aber auch einfach sinnlos für Euch, denn wenn ihr mal den Versuch unternommen habt Eintracht zu rufen, so wurdet ihr ja auch sofort vom „englischen“ Kickers-ROAR überrollt, wie auch viele „neutrale“ Fans von anderen Clubs zu berichten wussten, die dieses Spiel im Fernsehen verfolgten. Doch ... oh, Entschuldigung, ich vergass ja fast eueren einzigen Auftritt ca. 20 Minuten nach Spielende, als die Offenbacher Blöcke im Stadion fast leer waren und ihr nur noch das wart, da die Polizei Euch zu euerem Eigenschutz nicht aus den Blöcken rausließ, da konntet Ihr aufeinmal „Offenbacher Hurensöhne“ singen, klasse Leistung !

Doch dass man auf der Stahlrohrtribüne auch mit 300 Leuten Stimmung machen kann, beweist fast jeder Regionalliga-Gegner. Ob Erfurter, Darmstadt, Saarbrücken oder in unserer letzten 2 Liga Saison, alle waren Sie lauter als Ihr.

Daher freuen wir uns bereits auf das nächste Derby, nächstes Jahr in der 2.ten Liga. Denn mit dieser Mannschaft werdet Ihr wohl kaum, denn Klassenerhalt schaffen und der gute Willi wird seine Weihnachtsgans gewiss nicht mehr in Frankfurt verzehren.

Der Derbysieger, dass sind die Mannschaft und die Fans von Kickers Offenbach, denn sowohl für euere Mannschaft als auch für Euch, war dieses Spiel mehr als nur blamabel.

Viele Grüße aus Offenbach

..... von den geilen Jungs aus der Lederstadt