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lennard

873

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weiter ging das dann so:

Nachdem ich eine zweite Mail an einen Herrn Steinhauser geschickt habe, bekam ich folgende Antwort:

Zitat:


DSF-PRESSE schrieb:

>Hallo Herr ...,
>
>natürlich kann ich als Fußball-Fan Ihre Reaktion auf die UEFA Cup-TV-Konferenz im DSF verstehen. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch an Ihr Verständnis appellieren, dass das DSF als werbefinanzierter Sender die Möglichkeit haben muss, derartig hochklassige Rechte wie den UEFA Cup zu refinanzieren.
>
>Zur Erklärung: Das DSF hat dem Fernseh-Zuschauer gestern einen einmaligen Service geboten, in dem sämtliche Rückspiele der deutschen Teams aus der ersten Runde des UEFA Cups LIVE im deutschen Free-TV zu sehen waren - insgesamt fast 11 Stunden Fußball. Damit hat der UEFA Cup ein neues Zuhause, nämlich das DSF. In der Vergangenheit waren derartige Spiele entweder gar nicht oder nur vereinzelt auf diversen Sendern verstreut zu empfangen - was in keinem Fall ein angemessener Rahmen für das starke Produkt UEFA Pokal ist. Wir wollen den UEFA Pokal für alle Fußball-Fans wieder zu einer Premium-Marke machen, was nur über verlässliche und kontinuierliche Berichterstattung funktioniert.
>
>Dass die Parallel-Ansetzung der Partien Mainz - Sevilla und Kopenhagen - Hamburg am Abend nicht glücklich war, bestreiten wir nicht. Allerdings ist in erster Linie nicht das DSF, sondern die UEFA für die Terminierung der Begegnungen verantwortlich. Leider hielt die UEFA trotz der Vielzahl an Spielen an einem einzigen Austragungstag für den UEFA Pokal fest, um ihr sogenanntes Premium-Produkt Champions League am Dienstag und Mittwoch zu schützen. Das DSF hat mehrfach versucht, bei der Ansetzung der Spiele eine zeitliche Entzerrung des Spieltages zu erreichen, was uns in diesem Fall nicht gelungen ist.
>
>Für das DSF stand trotzdem nie zur Disposition, entweder Mainz oder Hamburg zu zeigen - für uns sind alle deutschen Mannschaften gleich wichtig, was Sie sicherlich verstehen werden. Deshalb haben wir eine TV-Konferenz beider Spiele angeboten. Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen mit unserer Rechteagentur Sportfive war die Partie Mainz - Sevilla gestern allerdings als Hauptspiel des Abends deklariert. Dementsprechend mussten wir den Anpfiff in Mainz zur 1. & 2. Halbzeit sowie den Abpfiff der 1. & 2. Halbzeit zeigen. Außerdem hatten wir nur während der natürlichen Pause im Mainz-Spiel die Möglichkeit, Werbung zu schalten, die zur Refinanzierung der Rechte für das DSF unerlässlich ist. So kam es zu der ungünstigen Situation, daß Sie als HSV-Fan eine Werbeunterbrechung sehen mussten, während in Kopenhagen Fußball gespielt wurde.
>
>Wir bitten hier sehr um Ihr Verständnis, aber das DSF hatte am gestrigen Abend keine andere Möglichkeit, als die Werbung zu diesem Zeitpunkt zu platzieren.
>
>Mit freundlichen Grüßen
>
>Michael Steinhauser
>Kommunikation / Sport-PR Fußball
>
>DSF Deutsches SportFernsehen
>Münchner Straße 101g
>85737 Ismaning
>
>Tel.: 089.96 066.1245
>Fax: 089.96 066.1209
>www.dsf.de
>




Und natürlich gleich reagiert:

Zitat:


Hallo Herr Steinhauser.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Leider habe ich nicht das Gefühl, dass Sie meine Mail durchgelesen haben oder Ihnen fehlen die Argumente. Denn Sie sind kaum auf das eingegangen, was mir auf dem Herzen lag.
Aber einen wichtigen Punkt haben Sie herausgearbeitet, nämlich das Produkt UEFA-Cup. Da stimme ich Ihnen zu. Aber warum konnten Sie keine der von mir genannten Lösungen umsetzen? Dazu hätte ich gerne einen Kommentar, denn ich verstehe es nicht.
Sie als DSF-Team sehen das gesamte Bild, wollen alle zufrieden stellen. Das ist sehr löblich. Aber gehen Sie ruhig davon aus, dass ein paar Hunderttausend HSV-Fans durchaus eine Berichterstattung auf verschiedenen Kanälen bevorzugen, wenn sie dafür Ihren Verein komplett sehen können. Für Mainzer gilt das genauso. Auch ein Schalker Fan hat sicherlich seine Vorliebe, also vielleicht Mainz oder HSV. Fakt ist, Sie machen tagelang Werbung, nehmen einem anderen Sender die Möglichkeit, eines der Spiele zu übertragen (wobei mir schon klar ist, dass ARD lieber H. Schmidt überträgt...), nur damit Sie als besonderes Highlight ALLE Spiele übertragen können. Das ist nicht im Sinne der Zuschauer, sondern dient nur, der von mir angesprochenen "Selbstbeweihräucherung".
Bitte unterschätzen Sie nicht die Kraft der Zuschauer. In Italien kann man es an den Zuschauerzahlen in den Stadien sehen, Shell hat es vor geraumer Zeit auch abbekommen. Und die hohen Einschaltquoten bedeuten nur, dass sehr viele Leute mitbekommen haben, wie schlimm es bei Ihnen war. Der Gegenwind wird immer stärker und wenn Sie sich nicht läutern, wird sich das auch nicht mehr ändern.




Leider habe ich nichtmal darauf hingewiesen, dass der einen fetten Werbeblock direkt nach dem Mainz-Ende unterschlagen hat.

Und auf das tolle UEFA-Cup Produkt, wenn es erstmal vom DSF bearbeitet wurde, da scheiss ich.... ich bin sauer, das glaubt ihr nicht...
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ich weiss nicht ob von euch sich irgendjemand für hamburg interessierte oder für mainz (wohl weniger...), mir solls hier auch gar nicht um die vereine an sich gehen, sondern über die art und weise wie das dsf diese übertragen hat. ich fand es werbe- und übertragungstechnisch schlicht weg eine zumutung.
da ich etwas schreibfaul bin, hier eine mail von zwerchnase:


DSF Deutsches SportFernsehen GmbH
Münchener Str. 101g
85737 Ismaning
Tel.: 089 - 960 66 0
Fax: 089 - 960 66 1009
e-Mail: zuschauerredaktion@dsf.de
Internet: www.dsf.de
Zuschauer-Telefon: 01805 - 45 22 22

Mailen, mailen, mailen! Aber anrufen und faxen geht natürlich auch. Und bitte auch in allen Foren verbreiten, in denen ihr so rumsurft:

Hier schon mal meine Mail.

Zitat:


Sehr geehrtes DSF-Team.

Jeder hat Verständnis dafür, dass ein privater Sender Geld verdienen muss und nach Möglichkeit auch so viel, wie nur möglich. Die Vertragsmodalitäten für die UEFA-Cup Übertragungen liegen mir nicht vor und ich weiß daher nicht, unter welchen Bedingungen Sie die Rechte erworben haben.
Sicher bin ich mir nur, dass Ihr Highlight, in Form der "Konferenz" von Mainz und Hamburg ein Riesen-Reinfall war. Sie haben nicht nur die Fans beider Mannschaften verärgert, sondern Fans in ganz Deutschland. Sie, verehrtes DSF-Team, recherchieren immer fleißig im Internet und sollten sich, falls nicht schon geschehen, auch in den Foren diverser Deutscher Fußball-Vereine umsehen. Dort bekommen Sie einen kleinen Eindruck, wie die Menschen auf Ihre Art der Berichterstattung reagiert haben und reagieren. Dass Sie leider inzwischen einen ähnlichen Ruf wie "9 live" genießen, ist traurig und vor allem unnötig.
Zunächst möchte ich aber noch einmal auf den gestrigen Abend kommen.
Hätten Sie Mainz live und anschließend Hamburg in voller Länge gezeigt, so hätten Sie mindestens genauso viel Werbung untergebracht. Auch hätte man auf ein Spiel verzichten können, das dann vielleicht von Eurosport übertragen worden wäre. Oder man hätte konsequent Mainz gebracht, um dann live den Rest von Hamburg auszustrahlen. Für welche Lösung man sich auch entschieden hätte, es wäre kompetenter gewesen. Was Sie dem Zuschauer angeboten haben, ist schlichtweg unverschämt!
Dabei ist der Zuschauer doch nicht grundsätzlich gegen die Ausstrahlung von Werbung, aber er möchte nicht, dass ihn irgendjemand, in diesem Fall DSF, zum Narren hält. Es klingt vielleicht etwas sehr direkt, aber genau das geschieht leider permanent. Ein paar Beispiele verdeutlichen, was gemeint ist:

- Sämtliche Quizfragen für € 100 sind extrem leicht, beim Tor-Stop sind die Bälle praktisch schon im Tor und es werden nur Tore ausgewählt, die von den Fans, die sich in diesem Fall "Bundesliga Aktuell" anschauen ohnehin gesehen wurden. Es geht nur noch darum, Menschen ans Telefon zu locken, um sie dann von einem Computer höflichst darauf hinzuweisen, dass sie keinen Erfolg hatten. Anstatt sich nun zu registrieren und auf das Losglück zu hoffen, muss man mehrmals anrufen. Kommt dann jemand durch wird ihm für € 5000 eine Frage gestellt, die in der Regel auch kein gut informierter Fußballfan mal eben beantworten kann. Der Hinweis, "für eine solche Summe müsse die Frage auch schwerer sein" ist falsch, denn Sie wollen schließlich noch immer unterhalten und das tun Sie nicht.
Sicherlich gibt es ein genaues Profil der eigentlichen Zielgruppe, also dem Teil der Fernseh-Zuschauer, der Ihrem Werben nachgibt und den Sie gezielt ansprechen. die Mehrheit der Zuschauer schüttelt aber nur den Kopf und fühlt sich peinlich berührt. Fraglich ist, ob Sie ausschließlich auf Ihre Zielgruppe angewiesen sind, denn viele Zuschauer lassen sich das nicht mittelfristig bieten.
- Werbung muss sein. Doch Sie kündigen "nur einen Spot" an und dann geht es doch tatsächlich ins Stadion zurück und man kann für 20 Sekunden verschwitzte Fußballer in die Kabine gehen sehen, natürlich mit Ihrem Hinweis nach "nur einer kurzen Pause" wieder da zu sein, um dann die Höhepunkte zu zeigen. Das sind dann in der Regel 60 Sekunden Ausschnitte, so dass man insgesamt 13,5 Minuten Werbung zu sehen bekommt. Schlimm ist nicht die Tatsache, dass man Werbung sieht. Damit weiß jeder für sich umzugehen. Schlimm ist nur, für wie einfältig der Zuschauer gehalten wird. Glauben Sie wirklich, dass die Verhältnismäßigkeit zwischen denen, die Sie zum "Werbung schauen überreden wollen" und den anderen, die verärgert sind, stimmt? Werbung ist normal und man kann damit umgehen, sie auch gucken, denn Werbung ist heutzutage häufig sehr unterhaltsam. Nervig ist nur, wie penetrant damit von Ihnen und von privaten Sendern im Allgemeinen umgegangen wird.
- Direkt mit Werbung steht auch noch ein weiteres Thema in Verbindung: "Wie macht man aus 15 Minuten Informationen und Filmmaterial eine Sendung von 75 Minuten?". Grade "Bundesliga aktuell" ist dafür exemplarisch. Werbung ist eine Position. Ebenso ist auch Tor-Stop, mit unzähligen Wiederholungen eine Möglichkeit. Dann gibt es auch noch die etlichen Hinweise auf das, was alles noch kommt. Wenn sich also Michael Ballack verletzt, wird von der ersten Minute an auf den dazugehörigen Bericht hingewiesen und das bestimmt zehn Male. Aber immer wieder wartet man vergeblich, denn es wird alles, was interessant ist, bis zuletzt hinausgeschoben. Die Intention ist klar, Sie möchten den Zuschauer am Apparat halten. Sie bedenken jedoch nicht, dass diese penetrante Form der Eigenwerbung sehr unangenehm für den Zuschauer ist und diese Perversion der ursprünglichen Berichterstattung nur begrenzt dehnbar ist. Wenn Sie einmal am Anfang der Sendung und noch einmal in der Mitte auf ein Thema hinweisen, wird sicherlich jeder dabei bleiben, der daran interessiert ist.

So könnte man die Liste, zwar nicht unendlich, aber fast schon beliebig erweitern, Stichwörter dafür sind u.a. "Wer macht das nächste Tor"-Quiz oder alle "9 live"-artigen Quizrunden, die Sie inzwischen ins Programm aufgenommen haben.
Gestern jedoch haben Sie ein weiteres Tabu gebrochen. Sie haben Werbung innerhalb einer als Konferenz getarnten Live-Fußballübertragung gebracht. Und das auch nicht zu knapp. Sicherlich haben Ihre Juristen vorher genau erörtert, ob es rechtliche Probleme geben kann oder auch nicht. Nur sollten Sie nicht die Zuschauer vergessen. Der durchschnittliche Fernsehzuschauer ist sicher nicht überdurchschnittlich intelligent, jedoch mit Sicherheit auch nicht überdurchschnittlich naiv.
Mein Eindruck ist, dass Sie auf dem besten Wege sind, eine große Anzahl von Kunden zu verlieren. Das stört mich sicherlich nicht, doch geht es mir darum, die Art der Fernsehunterhaltung zu beeinflussen. Vergessen Sie bitte nicht: Die Menschen sind nicht ohne Alternativen. Ein heisses Schaumbad, ein Glas Rotwein und ein kleines Radio, das in Hamburg auf 90,3 das Spiel des HSV dank eines überragenden Lars Pegelow in die eigenen vier Wände ausstrahlt, ist eine spannende und gleichzeitig entspannende Variante. Schließlich läuft das Videogerät mit und lässt die Höhepunkte im Anschluss noch mal komprimiert, dank Suchlauf-Funktion ohne Werbung und redundantem "Beiwerk", ablaufen.
Ich werde das Programm von DSF jetzt noch im Oktober beobachten und eine intensive Diskussion in unterschiedlichen Fußball-Foren führen. Dort brauche ich niemanden von meiner Sicht der Dinge zu überzeugen, denn fast jeder sieht es wie ich. Es geht vielmehr darum zu erörtern, welche Chancen man hat, als Zuschauer wieder geachtet zu werden. Denn wie Sie wissen, ist man in der Gemeinschaft und in großer Anzahl deutlich stärker als alleine.

Wenn sich Ihre Berichterstattung nicht ändert, werde ich auf jeden Fall auf Ihr Programm in Zukunft weitestgehend verzichten und nur im Ausnahmefall Sendungen sehen, die ich dann durch Video-Aufnahmen komprimiert anschaue. Natürlich ist das keine wirkliche Drohung, denn noch bin ich alleine.

Mit einem Hinweis möchte ich meine Bemerkungen beenden. Sollten Sie mir auf meinen Kommentar antworten wollen, dann sehen Sie doch bitte davon ab, mir eine Standard-Antwort zu senden, die Sie jedem zukommen lassen und die dann in diversen Foren gehäuft auftaucht. Das ist nämlich auch ein beliebtes Mittel, den Kunden ruhig zu stellen und vermittelt zusätzlich auch noch das Gefühl, noch weniger ernst genommen zu werden und ein Gefühl der Ohnmacht. Ich habe spezifische Punkte herausgearbeitet und Sie haben die Möglichkeit sich die Mühe zu machen und dezidiert zu antworten oder Sie verzichten ganz einfach auf einen eigenen Kommentar und nehmen meinen Text nur als gut gemeinten Hinweis eines enttäuschten Zuschauers.

Diese Zeilen wurden Ihnen präsentiert von .... nun ja, lassen wir das.