Normalerweise beteilige ich mich nicht an diesem Forum. Doch bei dieser Thematik möchte ich mich nicht heraushalten. Fußball und Politk kann man nicht trennen. Fußball wurde schon immer politisch eingesetzt. Der Fußball entwickelte sich z.B schon im späten 19. Jahrhundert zum Massensport, weil er von Industriellen und Politikern als hervorragende Ablenkung der britischen Arbeiter betrachtet wurde. Besser sie kicken als für eine proletarische Revolution zu kämpfen. Die Oberschicht überließ dem Proletariat den Fußball und widmete sich mehr dem Tennis, Cricket und Rugby. Schalke 04 wurde als sogenannter Arbeiterverein von den Nazis instrumentalisiert, um die Sympathien der Arbeiter im Ruhrgebiet zu gewinnen. Der Fußball hat in vielen europäischen Ländern systemstabilisierende Funktion. Gewinnen National- oder Klubmannschaften eines Landes einen internationalen Wettbewerb wirkt sich das auf die Stimmung der Bevölkerung positiv aus. Umgekehrt kann es auch zum Bumerang werden, wie in Ungarn nach der WM-Niederlage 1954. Zwei Jahre später begann der blutige Aufstand gegen das stalinistische Regime. Viele seriöse Historiker sehen einen Zusammenhang zwischen der verlorenen WM und der Revolte. Ich könnte die Liste noch endlos weiterführen, um zu beweisen, dass Fußball und Politik nicht zu trennen sind, doch dass spare ich mir. Übrigens: Am 17.6.2006 wollen Neonazis aus dem Rhein-Main-Gebiet (sogenannte "Freie Nationalisten" ) eine bundesweite Demo in Sachsenhausen abhalten, um ihre Solidarität mit dem antisemitischen Präsidenten des Iran zu bekunden. Am gleichen Tag spielt der Iran gegen Portugal. Für alle Eintracht-Fans, die sich gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und Antisemitismus engagieren wollen, ist das eine gute Gelegenheit auch in der ewig langen Sommerpause aktiv zu sein. "Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das."
"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das."