also: Richard von Weizsäcker hat in dem damaligen Schreiben klargemacht, dass es nur DIE Strophe der Nationalhymne gibt, das die damalige 3. Strophe war. Mit diesem Schreiben des höchsten deutschen Repräsentanten (und, nebenbei bemerkt, dem letzten deutschen Politiker mit einem 3stelligen IQ) wurden die ersten beiden Strophen obsolet. Das heißt, sie existieren offiziell in Verbindung mit der Nationalhymnedem Deutschlandlied nicht mehr ! ! !
Ciao, Tschock
Jetzt dimmt's! Das Deutschlandlied bestand, besteht und wird auch in Zukunft aus 3 Strophen bestehen. Herr von Fallersleben hat nämlich nix unrechtes getan.
Uuuaaaahhh! Peinlich peinlich. Du hast natürlich recht!
Jugger schrieb: Herr von Fallersleben hat nämlich nix unrechtes getan.
Nur sollte man das Liedgut halt auch nach der Wirkung, die es in der Gegenwart entfaltet, bewerten. Man stelle sich vor, das DFB-Team würde vor einem Länderspiel „Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“ singen.
Das wäre vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation ganz klar ein in der Hymne manifestiertes Infragestellen der europäischen Grenzen. Revanchismus nennt man das gemeinhin.
Fallersleben hatte seinerzeit beim Schreiben der Zeilen natürlich ganz andere Gedanken im Hinterkopf. Ihm ging es, wie oben von anderen schon erläutert, um das Überwinden der seit dem Mittelalter anhaltenden Kleinstaaterei im Deutschen Reich. Andere Staaten hatten sich zu dieser Zeit längst als Nationen formiert.
In Deutschland, das es 1841 als Nationalstaat noch nicht gab, begann sich in den 40ern des 19. Jahrhunderts das Bildungsbürgertum auch als nationale Bewegung zu formieren. Die bürgerliche Revolution von 1848/49 blieb erfolglos, weil ihr die Militanz oder besser der Rückhalt im Militär fehlte. Das Militär legitimierte sich moralisch durch die monarchische Herrschaft und nicht über das „Vaterland“. Stichwort: Treue. Vor allem in Preußen war dies der Fall – man war in erster Linie dem König treu, nicht dem Lande.
So misslang also die deutsche Revolution, weil die Revolutionäre nicht ins Kalkül gezogen hatten, dass die sie – wollten sie erfolgreich sein – das Herrschaftssystem als solches beseitigen hätten müssen. Der deutsche Adel war anders als beispielsweise in England auf keinen Fall dazu bereit, die Macht mit dem Volk zu teilen, also eine konstitutionelle, demokratische Monarchie zu billigen.
Auf den ersten Blick war sie erfolgreich, aber letztlich ist sie auch gescheitert: die Revolution von 1918. Das neue, demokratisch legitimierte Regime der Weimarer Republik sah sich von Anfang an dem Vorwurf ausgesetzt, einen ungerechten Friedensvertrag (Versailles) unterzeichnet zu haben, was die nationalen, nichtdemokratischen Kräfte für ihre Propaganda nutzten. Dazu kam die wirtschaftliche Misere nach dem Ersten Weltkrieg. In ihrer Not glaubten viele Deutsche, dass die Missstände von der demokratischen Verfassung ausgingen und sympathisierten deshalb entweder mit den Nazis oder mit den Kommunisten.
Was dann folgte ist hinlänglich bekannt. Den Nazis kamen die Zeilen von Fallersleben gerade recht. Das „Deutschland, Deutschland über alles“ entsprach ihrer Ideologie, nach der das deutsche „Herrenvolk“ anderen „nicht-arischen“ Völkern und „Rassen“ überlegen sei. Das gipfelte dann im Holocaust.
Die Geschichte Deutschlands hat also Fallerlebens erste Strophe für immer diskreditiert.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für bedenklich, dass sich Leute, die Begriffe wie „Stolz“ und „Treue“ in ihrem Nickname führen, das Deutschlandlied komplett zitieren und dann fälschlicherweise behaupten, alle Strophen seien Bestandteil der Nationalhymne. Wenigstens bei mir kommt da ein ungutes Gefühl auf.
Interessant fand ich in diesem Thread die Bemerkung von Dr. Ball:
„Ich finde in der heutigen Welt sollte man vorsichtig sein, worauf man stolz ist, ich wäre jedenfalls auf kein Land der Welt STOLZ, alle haben ihre + und ihre - von daher scheiße ich auf den Stolz, vor/für mein Vaterland.“
Er erteilt dem Nationalismus damit an sich eine Absage – egal um welche Nation es sich handelt. In der Tat dürfte der Nationalstaatsgedanke in Zukunft eine weitaus geringere Rolle spielen, weil er keine Antworten auf die globalen Probleme gibt.
Grüße
YZ
P.S.: Im Übrigen gibt es glücklichere Länder, die heute noch ohne Reue oder schlechtem Gewissen die komplette Hymnen singen können. Beispiel Frankreich (die Marseillaise in der übersetzten Version):
Auf, Kinder des Vaterlands! Der Tag des Ruhms ist da. Gegen uns wurde der Tyrannei Blutiges Banner erhoben. Hört Ihr auf den Feldern Das Brüllen der grausamen Krieger? Sie kommen bis in eure Arme, Eure Söhne, eure Frauen zu köpfen!
Refrain: An die Waffen, Bürger! Schließt die Reihen, Vorwärts, marschieren wir! Damit ein unreines Blut unsere Äcker tränkt!
Was will diese Horde von Sklaven, Von Verrätern, von verschwörerischen Königen? Für wen diese gemeinen Fesseln, Diese seit langem vorbereiteten Eisen? Franzosen, für uns, ach! welche Schmach, Welchen Zorn muß dies hervorrufen! Man wagt es, daran zu denken, Uns in die alte Knechtschaft zu führen!
Refrain
Was! Ausländisches Gesindel Würde über unsere Heime gebieten! Was! Diese Söldnerscharen würden Unsere stolzen Krieger niedermachen! Großer Gott! Mit Ketten an den Händen Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen. Niederträchtige Despoten würden Über unser Schicksal bestimmen!
Refrain
Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen Schande aller Parteien, Zittert! Eure verruchten Pläne Werden Euch endlich heimgezahlt! Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen, Wenn Sie fallen, unsere jungen Helden, Zeugt die Erde neue, Die bereit sind, gegen Euch zu kämpfen
Refrain
Franzosen, Ihr edlen Krieger, Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück! Verschont diese traurigen Opfer, Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen. Aber diese blutrünstigen Despoten, Aber diese Komplizen von Bouillé, Alle diese Tiger, die erbarmungslos Die Brust ihrer Mutter zerfleischen!
Refrain
Heilige Liebe zum Vaterland, Führe, stütze unsere rächenden Arme. Freiheit, geliebte Freiheit, Kämpfe mit Deinen Verteidigern! Damit der Sieg unter unseren Flaggen Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt, Damit Deine sterbenden Feinde Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen!
Refrain
Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten, Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden, Wir werden dort ihren Staub Und ihrer Tugenden Spur finden. Eher ihren Sarg teilen Als sie überleben wollend, Werden wir mit erhabenem Stolz Sie rächen oder ihnen folgen.
Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland, danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!
Hab ich da was verpaßt? Heißt das niocht "Brüh' im Glanze dieses Lichtes"?
nur das das "fallersleben'sche reich" auch damals schon etwas zu groß dimensioniert war.
dieses kleingestaate reichte nie "von der mars bis an die memel" wie auch nicht von der "etsch bis an den belt"
Uuuaaaahhh! Peinlich peinlich.
Du hast natürlich recht!
Ciao,
Tschock
Nur sollte man das Liedgut halt auch nach der Wirkung, die es in der Gegenwart entfaltet, bewerten. Man stelle sich vor, das DFB-Team würde vor einem Länderspiel „Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“ singen.
Das wäre vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation ganz klar ein in der Hymne manifestiertes Infragestellen der europäischen Grenzen. Revanchismus nennt man das gemeinhin.
Fallersleben hatte seinerzeit beim Schreiben der Zeilen natürlich ganz andere Gedanken im Hinterkopf. Ihm ging es, wie oben von anderen schon erläutert, um das Überwinden der seit dem Mittelalter anhaltenden Kleinstaaterei im Deutschen Reich. Andere Staaten hatten sich zu dieser Zeit längst als Nationen formiert.
In Deutschland, das es 1841 als Nationalstaat noch nicht gab, begann sich in den 40ern des 19. Jahrhunderts das Bildungsbürgertum auch als nationale Bewegung zu formieren. Die bürgerliche Revolution von 1848/49 blieb erfolglos, weil ihr die Militanz oder besser der Rückhalt im Militär fehlte. Das Militär legitimierte sich moralisch durch die monarchische Herrschaft und nicht über das „Vaterland“. Stichwort: Treue. Vor allem in Preußen war dies der Fall – man war in erster Linie dem König treu, nicht dem Lande.
So misslang also die deutsche Revolution, weil die Revolutionäre nicht ins Kalkül gezogen hatten, dass die sie – wollten sie erfolgreich sein – das Herrschaftssystem als solches beseitigen hätten müssen. Der deutsche Adel war anders als beispielsweise in England auf keinen Fall dazu bereit, die Macht mit dem Volk zu teilen, also eine konstitutionelle, demokratische Monarchie zu billigen.
Auf den ersten Blick war sie erfolgreich, aber letztlich ist sie auch gescheitert: die Revolution von 1918. Das neue, demokratisch legitimierte Regime der Weimarer Republik sah sich von Anfang an dem Vorwurf ausgesetzt, einen ungerechten Friedensvertrag (Versailles) unterzeichnet zu haben, was die nationalen, nichtdemokratischen Kräfte für ihre Propaganda nutzten. Dazu kam die wirtschaftliche Misere nach dem Ersten Weltkrieg. In ihrer Not glaubten viele Deutsche, dass die Missstände von der demokratischen Verfassung ausgingen und sympathisierten deshalb entweder mit den Nazis oder mit den Kommunisten.
Was dann folgte ist hinlänglich bekannt. Den Nazis kamen die Zeilen von Fallersleben gerade recht. Das „Deutschland, Deutschland über alles“ entsprach ihrer Ideologie, nach der das deutsche „Herrenvolk“ anderen „nicht-arischen“ Völkern und „Rassen“ überlegen sei. Das gipfelte dann im Holocaust.
Die Geschichte Deutschlands hat also Fallerlebens erste Strophe für immer diskreditiert.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für bedenklich, dass sich Leute, die Begriffe wie „Stolz“ und „Treue“ in ihrem Nickname führen, das Deutschlandlied komplett zitieren und dann fälschlicherweise behaupten, alle Strophen seien Bestandteil der Nationalhymne. Wenigstens bei mir kommt da ein ungutes Gefühl auf.
Interessant fand ich in diesem Thread die Bemerkung von Dr. Ball:
„Ich finde in der heutigen Welt sollte man vorsichtig sein, worauf man stolz ist, ich wäre jedenfalls auf kein Land der Welt STOLZ, alle haben ihre + und ihre - von daher scheiße ich auf den Stolz, vor/für mein Vaterland.“
Er erteilt dem Nationalismus damit an sich eine Absage – egal um welche Nation es sich handelt. In der Tat dürfte der Nationalstaatsgedanke in Zukunft eine weitaus geringere Rolle spielen, weil er keine Antworten auf die globalen Probleme gibt.
Grüße
YZ
P.S.: Im Übrigen gibt es glücklichere Länder, die heute noch ohne Reue oder schlechtem Gewissen die komplette Hymnen singen können. Beispiel Frankreich (die Marseillaise in der übersetzten Version):
Auf, Kinder des Vaterlands!
Der Tag des Ruhms ist da.
Gegen uns wurde der Tyrannei
Blutiges Banner erhoben.
Hört Ihr auf den Feldern
Das Brüllen der grausamen Krieger?
Sie kommen bis in eure Arme,
Eure Söhne, eure Frauen zu köpfen!
Refrain:
An die Waffen, Bürger!
Schließt die Reihen,
Vorwärts, marschieren wir!
Damit ein unreines Blut
unsere Äcker tränkt!
Was will diese Horde von Sklaven,
Von Verrätern, von verschwörerischen Königen?
Für wen diese gemeinen Fesseln,
Diese seit langem vorbereiteten Eisen?
Franzosen, für uns, ach! welche Schmach,
Welchen Zorn muß dies hervorrufen!
Man wagt es, daran zu denken,
Uns in die alte Knechtschaft zu führen!
Refrain
Was! Ausländisches Gesindel
Würde über unsere Heime gebieten!
Was! Diese Söldnerscharen würden
Unsere stolzen Krieger niedermachen!
Großer Gott! Mit Ketten an den Händen
Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen.
Niederträchtige Despoten würden
Über unser Schicksal bestimmen!
Refrain
Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen
Schande aller Parteien,
Zittert! Eure verruchten Pläne
Werden Euch endlich heimgezahlt!
Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen,
Wenn Sie fallen, unsere jungen Helden,
Zeugt die Erde neue,
Die bereit sind, gegen Euch zu kämpfen
Refrain
Franzosen, Ihr edlen Krieger,
Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück!
Verschont diese traurigen Opfer,
Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen.
Aber diese blutrünstigen Despoten,
Aber diese Komplizen von Bouillé,
Alle diese Tiger, die erbarmungslos
Die Brust ihrer Mutter zerfleischen!
Refrain
Heilige Liebe zum Vaterland,
Führe, stütze unsere rächenden Arme.
Freiheit, geliebte Freiheit,
Kämpfe mit Deinen Verteidigern!
Damit der Sieg unter unseren Flaggen
Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt,
Damit Deine sterbenden Feinde
Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen!
Refrain
Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten,
Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden,
Wir werden dort ihren Staub
Und ihrer Tugenden Spur finden.
Eher ihren Sarg teilen
Als sie überleben wollend,
Werden wir mit erhabenem Stolz
Sie rächen oder ihnen folgen.
Refrain
noch fragen?
Wie lautet denn der Text der polnischen Nationalhymne?
Noch ist Polen nicht verloren,
In uns lebt sein Glück,
Was an Ohnmacht ging verloren,
bringt das Schwert zurück.
Auf, auf Dabrowski,
Von Italien nach Polen,
Unter Deiner Führung
Erreichen wir die Heimat.
Über Weichsel, über Warte,
Wir sind Polen,
Wir haben von Bonaparte gelernt
Die Wege zum Sieg.
Auf, auf Dabrowski
jeszcze polska nie zginela poki my zyjem...
noch fragen?
Kiedy my zyjemy.
Co nam obca przemoc wziela,
Szabla odbierzemy.
Marsz, marsz, Dabrowski,
Z ziemi wloskiej do Polski,
Za twoim przewodem
Zlaczym sie z narodem.
Przejdziem Wisle, przejdziem Warte,
Bedziem Polakami,
Dal nam przyklad Bonaparte,
Jak zwyciezac mamy.
Marsz, marsz, Dabrowski...
Jak Czarniecki do Poznania
Po szwedzkim zaborze,
Dla ojczyzny ratowania
Wracal sie przez morze.
Marsz, marsz, Dabrowski...
nix 'wann' !!!
DU SINGST DIE HYMNE VON 1944
seit solidanosc gibts ne neue !!!
hast wohl mal schnell mit oma telefoniert
oma ist nicht mehr da
naja, so tragisch ist es auch nicht. hab sie (beide omas) ja nicht mehr kennen gelernt
thema wechsel
Hab ich da was verpaßt? Heißt das niocht "Brüh' im Glanze dieses Lichtes"?