>

HI-DI-HEIL: Britische Fans im Nazi-Knast

#
Der britische Boulevard treibt mal wieder seltsame Blüten. In einem mir bekannten deutschen Provinznest hatten Fußball-Fans eine skurrile Idee: Fan-Camp im stillgelegten Gefängnis. „Die Welt zu Gast im Knast.“  


Im britischen Boulevard-Blatt „Sunday Mirror“ liest sich das dann so:

++++++++++++++++++++++++++++

HI-DI-HEIL
HOW OUR FANS WILL SEE GAMES ON NAZI JAIL

By Justin Penrose And John Bynorth In Germany
ENGLISH soccer fans are being invited to watch the World Cup... from inside a former Nazi jail.

Live games will be beamed to 1,500 fans in the prison courtyard surrounded by barbed wire and searchlights.

The 19th Century Tauberbischofsheim jail was used by the Nazis to imprison rounded-up Jews before they were sent to Dachau concentration camp and killed.

But that doesn't deter organiser Michael Hofman, who says proudly: "Holding a fan camp in a prison is a unique idea which won't be repeated anywhere else in Germany."

The jail, which was built in 1850 and has just 22 cells, was in use as an ordinary prison until 2004 but was then abandoned because prisoners kept escaping.

Now it will be the venue for hundreds of England fans who missed out on match tickets to watch games on giant screens.

Beer from a local brewery and pizza, schnitzel and bratwurst will be on sale at the free viewing. Pop concerts are also being laid on at the ex-jail throughout the Cup.


Mr Hofman, from Tauberbischofsheim Town Council, thought up the fan camp idea after 5,000 people turned up to an all-day party in the prison to celebrate the town's 1,250th anniversary last year.


He said: "It was such a big success we wanted to repeat it during the World Cup." The prison is virtually unchanged with intimidating corridors, spartan cells with iron bars across the tiny windows and just a wash basin and toilet.


The small town is 90 minutes from the venues of England's opening Group B matches against Paraguay in Frankfurt and Trinidad & Tobago in Nuremberg.


Fellow organiser Michael Karle said: "We would like England fans to come to our prison because the atmosphere will be like nowhere else. We won't be serving the English fans porridge like in your TV show - there will be plenty for them to eat and drink."  
Tauberbischofsheim used to have a 106-strong Jewish community. Of those, 49 survived by fleeing to the US before World War Two. Only six of the rest survived the Holocaust.

http://www.sundaymirror.co.uk/archive/archive/tm_objectid=17075103%26method=full%26siteid=62484-name_page.html

+++++++++++++++++++++


Etwas gereizt reagiert das örtliche Lokalblatt, die "Fränkischen Nachrichten":

+++++++++++++++++++++

Übles Foul vom "Sunday Mirror"

Britische Boulevard-Zeitung verbreitet frei erfundene Darstellungen über Tauberbischofsheim


Von unserem Redaktionsmitglied Paul v. Brandenstein

Tauberbischofsheim.
Wenn es um Fußball geht, sind viele englische Medien bekanntlich gar nicht zimperlich. Besonders die vielen Boulevard-Zeitungen fallen immer wieder durch fast schon ungeheuerliche Wortschöpfungen und Vergleiche auf, wenn wichtige Fußballspiele und -turniere anstehen. Kriegsvokabular gehört dabei zur Standardausrüstung.
Dabei hat die englische Boulevard-Presse stets ein gemeinsames Feindbild: Die Deutschen. Die DFB-Kicker werden in schöner Regelmäßigkeit als "Panzer" bezeichnet, die deutschen Fans sind die "Krauts" mit "Stahlhelmen" und die Länderspiele zwischen den beiden großen Fußballnationen erhalten die absolut unsinnige Bezeichnung "Blitzkrieg".

Wer sich selbst ein solches Feindbild geschaffen hat, dem schmeckt es natürlich gar nicht, wenn ausgerechnet im Land des "Widersachers" ein solches Großereignis stattfindet wie demnächst die WM. Schon seit einiger Zeit haben sich die besagten britischen Medien nun auf die "Germans" eingeschossen: Sie können keine sicheren Stadien bauen, sie können den Ticketverkauf nicht organisieren, sie können ja nicht einmal mehr richtig guten Fußball spielen (wobei hier die Frage erlaubt sei, warum die Briten dann unbedingt Michael Ballack verpflichten wollten und ausgerechnet Jens Lehmann als "Hexer zwischen den Pfosten" gefeiert wird).

Den Vogel aus Tauberbischofsheimer Sicht hat nun aber die Boulevard-Zeitung "Sunday Mirror" abgeschossen. Dort war folgende Schlagzeile zu lesen: "English soccer fans are being invited to watch the World Cup . . . from inside a former Nazi jail". Zu deutsch: "Englische Fußballfans sind eingeladen, die WM zu verfolgen . . . im Inneren eines früheren Nazi-Knasts". Und weiter schreibt der "Sunday Mirror" unter anderem: "Die Spiele werden vor 1500 Fans live im Gefängnishof übertragen, umgeben sind sie dabei von Stacheldraht und Suchscheinwerfer".

Im gesamten Bericht ist "zwischen den Zeilen" immer wieder herauszulesen, wie sich die britischen Journalisten über die Tauberbischofsheimer Idee des "WM-Knasts" lustig machen: "Beer from a local brewery and pizza, schnitzel and bratwurst will be on sale at the free viewing" ("Bier einer örtlichen Brauerei und Pizza, Schnitzel und Bratwurst werden beim kostenlosen Schauen verkauft" ).
Dass sich der "Sunday Mirror" über das Tauberbischofsheimer WM-Dorf im ehemaligen Gefängnis lustig macht, ist seine Sache. Dass er aber in seinem Bericht mit Unwahrheiten hantiert, ist ein sehr großes Ärgernis. Besonders für die örtlichen Organisatoren, die sich schon seit einiger Zeit sehr bemühen, eine WM-taugliche Kulisse zu zaubern.

Dementsprechend sauer auf den "Mirror" ist Tauberbischofsheims Bürgermeister Wolfgang Vockel. Er spricht offen von einem "absichtlichen und eindeutigen Foul" der englischen Sonntagszeitung.

Auf Anfrage der FN erklärte Vockel: "Die Darstellung einer angeblichen Nutzung des früheren staatlichen Gefängnisses während des Zweiten Weltkrieges zur Sammlung, Verwahrung oder Internierung jüdischer Mitbürger vor einem Ab- und Weitertransport nach Dachau oder an einen anderen Ort, ist frei erfunden. Das Gefängnis, das die Stadt Tauberbischofsheim für die Dauer der WM vom Land für ihr Fandorf anmietet, hat weder bei der Verfolgung noch bei Flucht oder Auswanderung irgendeine Rolle gespielt." Nach allen der Stadt verfügbaren Informationen und nach sorgsamer Sichtung aller Unterlagen und Schriften gebe es auch keinen Anlass, an diesem eindeutigen Ergebnis zu zweifeln.

"Die Stadt verurteilt daher den verantwortungslosen Umgang vom ‘Sunday Mirror’ mit der Geschichte und der Wahrheit. Die Grenzen eines vertret- und verantwortbaren Boulevard-Journalismus’ hat dieses Blatt damit weit überschritten", so Wolfgang Vockel gegenüber unserer Zeitung.

Eines ist klar: Hätten sich die britischen Journalisten in der Chronik "Tauberbischofsheim" von Müller/Gehrig (erschienen 1997) oder über den ebenfalls in gedruckter Form vorliegenden Vortrag "Die Juden im Tauberbischofsheimer Raum" von Johannes Georg Ghiraldin (2002) informiert, wäre ihnen ein solch übler Fauxpas nicht passiert. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass es dem "Sunday Mirror" nicht um die Wahrheit ging, sondern nur um Stimmungsmache gegen den WM-Ausrichter Deutschland.

++++++++++++++++++++++++
#
Hauptsache was verallgemeinert.. Da passt es doch gut, die deutschen wieder mal als Nazis hinzustellen....
#
Nervig, daß der britische Boulevard (nicht die Briten allgemein!) nix gelernt hat aus der Geschichte, die brauchen ihre dämlichen Nazi-Quatsch um ihre Quote in die Höhe zu treiben.

Logo, hier gibts noch eklige Nazis in Deutschland, aber der Rassissmus in UK ist nicht anders, zum Teil noch schlimmer. Das ist der Presse aber keine Schlagzeile wert, dort heißt es nicht "daylie mirror" sondern "dayli terror!"
#
Ja die Briten wieder mal, es war ja schon immer so das sie dummschwätz schreiben , das ist aber nur um davon abzulenken , was sie damal in Indien gemacht haben, die waren doch kein deut besser als die Nazis.

gruss Maikoff
#
Als Gegenbeispiel mal ein wunderbares Interview mit John Cleese  aus der heutigen FAZ.Clees hat tiefschürfende Erkenntnisse über den Fußball,die Treue von Fans und Spielern zum Verein,die Deut´schen,die Engländer und über den Sport als Mittel zur Völkerverständigung.


Auch das ist England.

Über die britische Gossenblätter braucht man eigentlich kein Wort zu verlieren. das berührt mich eigentlich nicht.

Obwohl ,wenn ich das nächste mal auf Malle bin ,werde ich mir den Wecker auf 5 Uhr 45 stellen um mein Badehandtuch überfallartig uber die britschen Liegestühle auszubreiten.

http://www.faz.net/s/Rub47986C2FBFBD461B8A2C1EC681AD639D/Doc~E6E827D872CD84D9DAA4FC928598944F1~ATpl~Ecommon~Scontent.html
#
Bedingt durch ihre Insellage, sind die Tommies schon etwas komisch geraten...
#
Fanknast für Engländer?  

Kann denn keiner die Holländer zu diesem Happening dazu holen?!?  


























...man kann ja aus versehen den Schlüssel, ihr wisst schon  ,-)
#
don-cornoliho schrieb:
Fanknast für Engländer?  

Kann denn keiner die Holländer zu diesem Happening dazu holen?!?  



...man kann ja aus versehen den Schlüssel, ihr wisst schon  ,-)  



...und mittendrin ein paar nette, friedensstiftende M1er - das wär's doch, oder?   ,-)
#
miep0202 schrieb:
don-cornoliho schrieb:
Fanknast für Engländer?  

Kann denn keiner die Holländer zu diesem Happening dazu holen?!?  



...man kann ja aus versehen den Schlüssel, ihr wisst schon  ,-)  



...und mittendrin ein paar nette, friedensstiftende M1er - das wär's doch, oder?   ,-)




Und als Helfer der M1er noch ein paar Oxxen, damit das Rudel komplett ist  


Teilen