[font=Verdana]Allgemein ist zu sagen, dass viele Dinge in diesem Text den meisten wohl schon bekannt sind, dennoch halte ich es für wichtig darüber zu reden.
Auf die Idee dieses Thema zu eröffnen, hat mich - oh Überraschung - Meier gebracht. Ich frage mich, wie kann es sein das in diesem wirklich beinahe perfekten Fußballer, so verschiedene Spielercharaktere stecken? Einerseits kann er ganze Spiele entscheiden, er hat eine unglaublich feine Technik, ein gutes Auge (ich könnte ewig so weiter machen) und andererseits gibt es Spiele da ist er die Personifikation der Lethargie. Alibifußball á la bonne heure. Und das trifft in mehr oder weniger geringerem Ausmaße auch auf Köhler und andere Spieler unserer Mannschaft zu.
Bei der Suche nach den Gründen bin ich dann schließlich bei der Vereinsführung gelandet.
Um mal eines vorweg zu sagen... Die meisten von uns schätzen Bruchhagen sehr - und das zurecht, er hat viel geleistet in Bezug auf die Gesundung unserer Eintracht. Er hat dabei geholfen einen Verein, der beinahe ohne Lizenz gewesen wäre, wieder Bundesligatauglich zu machen. Er hat viele gute und richtige Entscheidungen getroffen und man kann ihm nur dankbar sein für die Dinge, die wir mit ihm erreicht haben.
Allerdings hat er uns - genauso wie er uns nach oben brachte - auch in die zweite Liga geführt.
Es war in der Hinrunde der vergangenen Saison, als der Kapitän unserer jetzigen Mannschaft in einem Interview ein paar Dinge ansprach, die ein halbes Jahr später die maßgeblichen Gründe des Abstiegs sein würden.
Er bemängelte die überwiegende „Zufriedenheit“ bei vielen unserer Spieler. (Auch Altintop tat das - wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht).
Woher kommt das?
Für mich hat es mehrere Gründe, einerseits und ich weiß viele wollen das nicht hören, lag es für mich auch an Funkel. Mit seinem permanenten Understatement in Bezug auf die eigene Mannschaft und die „Übertreibungen“ in Bezug auf die Stärke des Gegners, hat er so manchen schon in den Wahnsinn getrieben. Ich weiß gar nicht wie oft man vor und nach den Spielen Aussagen hören musste, die so klangen wie: „Der Gegner hat ganz andere Möglichkeiten, da können wir nicht mithalten, die sind viel weiter als wir, usw. etc. pp.“
Der weitere und hauptsächliche Grund ist allerdings bei Herrn Bruchhagen zu suchen. Man muss kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass die Betonphilosophie nicht nur mittlerweile regelrecht widerlegt wurde (Mainz, Gladbach, Hannover, Berlin vor Jahren - auch Klopp mit Dortmund hat viel durch Visionen und Glaube an die eigene Stärke erreicht), sondern auch ein Grund für den ausbleibenden Erfolg unserer Mannschaft gewesen ist. Ich glaube die permanente Wiederholung der Betonaussagen hat zu einer Art müden Resignation geführt, die ein Teil unserer Spieler immer noch verinnerlicht haben. Unsere Mannschaft hatte nach dem Pokal-Aus in Aachen selbst nicht mehr an einen Erfolg in der Liga geglaubt. Man hörte auf die Aussagen eines Herrn Bruchhagen und rief nur noch einen Teil der möglichen Leistung ab. In der Folge geriet man dann in einen Strudel aus Misserfolgen, die aber schon zur Genüge besprochen wurden.
Es kann doch kein Zufall sein, dass ein Teil unserer Spieler seit Jahren keine konstante Leistung abliefert.
Wie kriegen wir einen Schwegler, einen Meier, einen Jung (teilweise extrem schwache Saison), einen Köhler und viele andere dazu, mehr an sich zu glauben.
Die müssen glauben, dass sie alles schaffen können, wir müssen ihnen den Beton aus den Köpfen schlagen und ihnen Visionen bieten. Möglichkeiten. Sie müssen den Wille haben mehr zu erreichen, als nur einen Nichtabstiegsplatz oder das graue Mittelfeld.
Und ich weiß nicht ob das mit einem Herr Bruchhagen möglich ist.
Was muss das für ein Scheißleben sein, überall nur negativ eingestellt zu sein, die Probleme zu suchen etc.
Bringst du jeden Tag auf Arbeit Topleistung? Bist du jeden Tag gleich gut oder schlecht? Und bei einem Fußballer ist noch viel mehr Varianz drin, weil es ein Spiel ist bei dem es Gewinner und Verlierer gibt.
Mein Gott, man muss doch auch mal sehen, dass diese Saison gutes geleistet wurde. Das erwähnst du gar nicht.
Unnötiger Negativ-Panikmache-Thread der meiner Meinung nach geschlossen werden sollte.
Ja ne is klar. Bruchhagen ist schuld daran, wenn Meier & Co. auf dem Platz herumdümpeln.. Noch weiter herholen konntest du wohl nicht?
Wenn ich an die Tasmanen-Saison denke, denke ich an das lasche Training unter Skibbe, Disziplinlosigkeiten (vom Trainer selbst vorgelebt mit dem „zu-spät-kommen“) und vom Trainingslager in Antalya will ich gar nicht erst anfangen. Abgesehen davon, dass sogar ein Innenverteidiger immer dicker und dicekr wurde, weil er ohnehin immer spielen würde. Jetzt sitzt er glaub ich irgendwo auf der Tribüne; vielleicht immer noch speckig.
21Uhr14 schrieb: Was muss das für ein Scheißleben sein, überall nur negativ eingestellt zu sein, die Probleme zu suchen etc.
Bringst du jeden Tag auf Arbeit Topleistung? Bist du jeden Tag gleich gut oder schlecht? Und bei einem Fußballer ist noch viel mehr Varianz drin, weil es ein Spiel ist bei dem es Gewinner und Verlierer gibt.
Mein Gott, man muss doch auch mal sehen, dass diese Saison gutes geleistet wurde. Das erwähnst du gar nicht.
Unnötiger Negativ-Panikmache-Thread der meiner Meinung nach geschlossen werden sollte.
Natürlich wurde in dieser Saison gutes geleistet, weil die Mannschaft daran glaubte und den Willen hatte. Ich denke allerdings nicht nur bis nächste Woche, sondern auch bis zum nächsten Jahr und frage mich wie kann man Spieler dazu bringen, mehr an sich zu glauben, um dann so eine spielerische Leistung - wie gegen Aue - öfter abzurufen?
Vielleicht ist das eher ein Thema fürs Sommerloch. Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga. Wie können wir mehr erreichen, als das? Und dafür brauch es Menschen mit Leidenschaft und Visionen. Das vermisse ich bei uns bei so manchen Führungskräften.
Zuerstmal danke für deinen eloquenten und scharfsinnigen Beitrag, der sehr viele richtige und wichtige Gedanken enthält!
Ich bin mit dir einer Meinung, dass Bruchhagens Absicht, die Erwartungen dämpfen zu wollen, mittel- und langfristig ordentlich nach hinten losgegangen sind. Leider. Dass er nur das Beste wollte, sei ihm positiv anzurechnen. Dass sich der Geist jedoch mit der Zeit wandelt, sollte spätestens jetzt auch an ihm nicht unbemerkt vorüber gegangen sein, ebenso wie die Tatsache, dass man seine Schäfchen am geeignetsten durch positive Motivation zu Höchstleistungen treibt. Wer ständig nur Problemkisten aufmacht, läuft mit angezogener Handbremse durch die Gegend.
Was die Leistungsschwankungen der einträchtlichen Leistungsträger angeht, so finde ich, dass mehrere Einflussfaktoren in deinen Überlegungen unberücksichtigt bleiben, wie z.B. die Stärke des unmittelbaren Gegenspielers bzw. der Mannschaft sowie die schnöde Streuung der eigenen Leistung. Jeder, der selbst einmal Leistungssport betrieben hat, weiß, dass die eigene Leistungsfähigkeit einer gewissen Varianz unterworfen ist. Gerade wenn es sich um einen Mannschaftssport handelt und die Bewertung der eigenen Leistung nicht unerheblich von der Leistung seiner Mitspieler abhängt. Was nützen die geilsten Pässe, wenn der Nebenmann gerade seinen langsamen Tag hat... ?
Ich lese immer wieder ein paar Zeilen über Belek und was dort alles geschehen ist.
Kann mich mal jemand aufklären? Irgendwie muss ich da tierisch was verpasst haben. Gerne auch per PN...Würde mich freuen, wenn mich jemand aufklären könnte
Der weitere und hauptsächliche Grund ist allerdings bei Herrn Bruchhagen zu suchen. Man muss kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass die Betonphilosophie nicht nur mittlerweile regelrecht widerlegt wurde (Mainz, Gladbach, Hannover, Berlin vor Jahren - auch Klopp mit Dortmund hat viel durch Visionen und Glaube an die eigene Stärke erreicht), sondern auch ein Grund für den ausbleibenden Erfolg unserer Mannschaft gewesen ist.
Dortmund ok, aber die waren auch vor Klopp schon 6x Meister und dort rennen schon 10000 Leute zum Stadion wenn aus Versehen mal das Flutlicht eingeschaltet worden ist.
Aber was soll denn der Quatsch mit Mainz und Berlin ??? Wo stehen die denn heute ???
Ausserdem habe ich schon eine Wette laufen, dass Gladbach die nächste Saison nicht mehr als 40 Punkte holt.
Das stimmt schon, was du schreibst. Nur ist der psychologische Aspekt weniger gewichtig als der Aspekt des fehlenden Konzepts. Es fehlt uns kein Motivator, sondern eine Strategie. Diese muss entwickelt werden, indem unsere Lage analysiert, unsere Stärken und Vortteile gegenüber anderen Klubs bewusst gemacht , unsere Schwächen offenlegt werden und zusammen mit der Analyse erfolgreicher Klubs und Spielphilosophien aufgrundlage der Identität unseres Vereins ein einzigartiger Weg gegangen wird. Und zwar egal, ob wir damit dauerhaft in Schönheit sterbende Diva auf Platz 8 sind oder irgendwann Europas Nummer 1. Wichtig ist nur, dass das Konzept sich gerade nicht in sportlichem Erfolg erschöpft, sondern dass unser Verein ganz deutlich für etwas anderes steht als andere Vereine. So das jeder weiß: Das ist die Eintracht; so gehen Eintrachtler miteinander um; das ist gesellschaftliches Engagement der Eintracht; so wird bei der Eintracht trainiert; das ist Eintracht-Fußball; so treten die Eintracht, ihre Mitglieder und Anhänger in der Öffentlichkeit auf.
Mag sein dass Fußball tagesformabhängig ist, aber wenn man ein Konzept hat und es durchzieht (angefangen mit einem System in der Jugend), kann man tagesformabhängige Durchhänger leichter kompensieren.
EintrachtFrankfurtAllez schrieb: ...Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga. ...
Wir sind noch nicht mal fertig aufgestiegen... Hmm, in Köln wissen die doch auch immer, wie man im übernächsten Jahr Meister wird, vielleicht sollte man sich mal an denen orientieren.
EintrachtFrankfurtAllez schrieb: ...Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga. ...
Wir sind noch nicht mal fertig aufgestiegen... Hmm, in Köln wissen die doch auch immer, wie man im übernächsten Jahr Meister wird, vielleicht sollte man sich mal an denen orientieren.
Da schreibt der TE eine ganze Menge richtige Sachen, auch wenn ich glaube, dass HB das früher hätte bemerken müssen. Er hätte da energischer eingreifen müssen und näher am team dran sein müssen. Ich denke die Lösung mit dem Sportdirektor ist Ok und macht Sinn. Wo ich jedoch 100 % wiederspreche ist die Auflistung Deiner "Gegentheorie". Du führst Hertha an? Trotz 10 Mio Zuschuss vor der Saison 17. und 30 Mio Schulden? Mainz: Nach einer guten Saison in der Euro Quali erbärmlich gescheitert. Jetzt irgendwo Platz 12 mit 8 Punkten vor der Relegation und 8 Punkte vor der EL. Hannover: Zweite Supersaison. Wäre aus meiner Sicht aber eher das Zeichen dafür, dass zwischen Rang 6 und 10 Schluss ist (Beton). Hier wird regelmäßig viel Geld in den Verein geblasen und trotzdem reicht es nicht zu mehr. Gladbach: Letztes Jahr wegen einem Gekas nicht abgestiegen! Diese Saison sensationell. Nächstes Jahr? Mir schwant übles.
Was die Theorie des Zements angeht sollte man sich ruhig darauf einlassen, dass Ausreisser nach oben immer möglich sind (sollten wir auch irgendwann mal wieder anstreben), aber grundsätzlich eben doch einige Mannschaften zementiert sind.
EintrachtFrankfurtAllez schrieb: ...Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga. ...
Wir sind noch nicht mal fertig aufgestiegen... Hmm, in Köln wissen die doch auch immer, wie man im übernächsten Jahr Meister wird, vielleicht sollte man sich mal an denen orientieren.
Also ich wäre froh wenn wir ein Mittelfeldplatz nächste Saison erreichen.
EintrachtFrankfurtAllez schrieb: Vielleicht ist das eher ein Thema fürs Sommerloch. Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga. Wie können wir mehr erreichen, als das? Und dafür brauch es Menschen mit Leidenschaft und Visionen. Das vermisse ich bei uns bei so manchen Führungskräften.
Sollten wir nicht erst einmal aufsteigen, bevor du keine Lust mehr auf „Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga“ hast? Wer sagt denn eigentlich, dass es so kommt? Ich traue Bruchhagen in Verbindung mit Hübner zu, eine gute Truppe auf die Beine zu stellen, die auch am Ende als eine „Überraschungsmannschaft“ dastehen kann. Warum nicht? Ist ungefähr genauso wahrscheinlich wie deine Theorie.
Und wir haben doch Menschen mit Leidenschaft und Visionen. Sie hören auf die Namen Bruchhagen, Hübner und Fischer. Der eine ist eben etwas offensichtlicher leidenschaftlich und visionär als der andere. Aber keinem von denen würde ich es absprechen, weil man an jedem Einzelnen sieht und spürt, wie sehr ihnen der Verein am Herzen liegt.
Es ist aber dermaßen vermessen und naiv zu glauben, dass die Aussage eines Einzelnen die Mannschaft dermaßen beflügelt oder niedermacht, dass sie fliegt oder lahmt, da bleibt einem die Spucke weg.
Die müssen glauben, dass sie alles schaffen können, wir müssen ihnen den Beton aus den Köpfen schlagen und ihnen Visionen bieten. Möglichkeiten. Sie müssen den Wille haben mehr zu erreichen, als nur einen Nichtabstiegsplatz oder das graue Mittelfeld.
Das ist auch irgendwie typisch Frankfurt. Wir sind noch nicht Aufgestiegen und schon kommen Ausführungen auf, die besagen, dass mehr drinn sein muss, als nur ein Nichtabstiegsplatz oder graues Mittelfeld. Ich glaube genau dieses Denken macht es Vereinen wie dem FC Köln, Hertha oder dem HSV gerade so schwer. Seht euch die ewige Bundesligatabelle an und daran kann man ablesen wo Eintracht Frankfurt kurz oder mittelfristig hin gehört. Ins graue Mittelfeld. So wie es fast immer war. Mit Ausreißern nach oben und nach unten.
Und im Bezug auf die Visionen kann ich der Vorlage nicht wiederstehen und empfehle mal das googeln bekannter Helmut-Schmidt-Zitate.
Ich habe keine Ahnung, wie Du von den Leistungschwankungen von Meier zu Bruchhagen, Funkel und irgendwelchen Visionen kommst. Diese Erklärung bleibst Du uns schuldig. Ich sehe da keine nachvollziehbare Herleitung.
Die Eintracht war beim letzten Aufstieg 2005 finanziell und strukturell noch lange nicht so stabil und gesund, wie sie es jetzt ist. Sie hatte eine viel zu lange Ära als Fahrstuhlmannschaft hinter sich. Das Tandem Bruchhagen-Funkel hat den Verein nach 2005 zuverlässig von der ärgsten Abstiegsnot ferngehalten. IMO ist das als Erfolg zu werten.
Ich will jetzt keinesfalls sagen, dass man zu dieser übervorsichtigen Erwartungshaltung zurückkehren soll. Aber man sollte auch mal festhalten, was unserem Abstieg vor einem Jahr vorausging: Die Fehleinschätzung, dass wir uns wieder in der Liga etabliert haben und eigentlich nur noch besser werden können! Mit mehr Demut und weniger Vertrauen in die eigene Stärke hätte man im Winter 2010/2011 womöglich noch den ein oder anderen Transfer in der Defensive getätigt und so den totalen Absturz verhindert. Das Gefühl, gegen den Abstieg bereits immun zu sein, war ein folgenschwerer Trugschluss. Ein übertriebenes Selbstvertrauen und das Überschätzen der eigenen Stärke war unser Untergang - von mangelnden Vision kann nach der Hinrunde 2010/2011 doch keine Rede gewesen sein! Da schielten alle nach Europa, und das nicht nur heimlich!
Zurück zur Gegenwart: Wir werden voraussichtlich in eine Liga zurückkehren, in der sich Vereine wie Freiburg, Augsburg, Fürth, Nürnberg, Düsseldorf/Berlin und Mainz tummeln. Und Bremen und Hamburg werden auch schon wiederholt keine Kohle im Europapokal scheffeln können. Angesichts dessen kann niemand davon ausgehen, dass wir uns in Sachen Finanzkraft und Erstligaerfahrung wieder ganz hinten anstellen müssen!
Das einzige Problem: Unser Aufstiegskader ist bereits ziemlich teuer. Für Liga 2 eigentlich viel zu teuer - allein deshalb sind wohl nur punktuelle Verstärkungen zu erwarten. Aber das liegt nicht an einem übervorsichtigen Management, sondern am (finanziellen) Mut, mit dem man den Wiederaufstieg angepackt hat!
Ich kann nicht verstehen, wie man nach dieser Saison von mangelndem Selbstbewusstsein und zu vorsichtig formulierten Zielen sprechen kann. Wir haben das Projekt Wiederaufstieg mit breiter Brust und enormem Tatendrang auf dem Transfermarkt angenommen. Wir stürmen mit einer Zielstrebigkeit zurück in die Erstklassigkeit, die es 2005 in dieser Form nicht ansatzweise gab. Und ich sehe keinen Grund, warum sich hieran nach dem Aufstieg etwas grundlegend ändern sollte.
Auf die Idee dieses Thema zu eröffnen, hat mich - oh Überraschung - Meier gebracht.
Ich frage mich, wie kann es sein das in diesem wirklich beinahe perfekten Fußballer, so verschiedene Spielercharaktere stecken?
Einerseits kann er ganze Spiele entscheiden, er hat eine unglaublich feine Technik, ein gutes Auge (ich könnte ewig so weiter machen) und andererseits gibt es Spiele da ist er die Personifikation der Lethargie.
Alibifußball á la bonne heure.
Und das trifft in mehr oder weniger geringerem Ausmaße auch auf Köhler und andere Spieler unserer Mannschaft zu.
Bei der Suche nach den Gründen bin ich dann schließlich bei der Vereinsführung gelandet.
Um mal eines vorweg zu sagen...
Die meisten von uns schätzen Bruchhagen sehr - und das zurecht, er hat viel geleistet in Bezug auf die Gesundung unserer Eintracht.
Er hat dabei geholfen einen Verein, der beinahe ohne Lizenz gewesen wäre, wieder Bundesligatauglich zu machen.
Er hat viele gute und richtige Entscheidungen getroffen und man kann ihm nur dankbar sein für die Dinge, die wir mit ihm erreicht haben.
Allerdings hat er uns - genauso wie er uns nach oben brachte - auch in die zweite Liga geführt.
Es war in der Hinrunde der vergangenen Saison, als der Kapitän unserer jetzigen Mannschaft in einem Interview ein paar Dinge ansprach, die ein halbes Jahr später die maßgeblichen Gründe des Abstiegs sein würden.
Er bemängelte die überwiegende „Zufriedenheit“ bei vielen unserer Spieler.
(Auch Altintop tat das - wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht).
Woher kommt das?
Für mich hat es mehrere Gründe, einerseits und ich weiß viele wollen das nicht hören, lag es für mich auch an Funkel.
Mit seinem permanenten Understatement in Bezug auf die eigene Mannschaft und die „Übertreibungen“ in Bezug auf die Stärke des Gegners, hat er so manchen schon in den Wahnsinn getrieben.
Ich weiß gar nicht wie oft man vor und nach den Spielen Aussagen hören musste, die so klangen wie: „Der Gegner hat ganz andere Möglichkeiten, da können wir nicht mithalten, die sind viel weiter als wir, usw. etc. pp.“
Der weitere und hauptsächliche Grund ist allerdings bei Herrn Bruchhagen zu suchen.
Man muss kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass die Betonphilosophie nicht nur mittlerweile regelrecht widerlegt wurde (Mainz, Gladbach, Hannover, Berlin vor Jahren - auch Klopp mit Dortmund hat viel durch Visionen und Glaube an die eigene Stärke erreicht),
sondern auch ein Grund für den ausbleibenden Erfolg unserer Mannschaft gewesen ist.
Ich glaube die permanente Wiederholung der Betonaussagen hat zu einer Art müden Resignation geführt, die ein Teil unserer Spieler immer noch verinnerlicht haben.
Unsere Mannschaft hatte nach dem Pokal-Aus in Aachen selbst nicht mehr an einen Erfolg in der Liga geglaubt.
Man hörte auf die Aussagen eines Herrn Bruchhagen und rief nur noch einen Teil der möglichen Leistung ab. In der Folge geriet man dann in einen Strudel aus Misserfolgen, die aber schon zur Genüge besprochen wurden.
Es kann doch kein Zufall sein, dass ein Teil unserer Spieler seit Jahren keine konstante Leistung abliefert.
Wie kriegen wir einen Schwegler, einen Meier, einen Jung (teilweise extrem schwache Saison), einen Köhler und viele andere dazu, mehr an sich zu glauben.
Die müssen glauben, dass sie alles schaffen können, wir müssen ihnen den Beton aus den Köpfen schlagen und ihnen Visionen bieten.
Möglichkeiten. Sie müssen den Wille haben mehr zu erreichen, als nur einen Nichtabstiegsplatz oder das graue Mittelfeld.
Und ich weiß nicht ob das mit einem Herr Bruchhagen möglich ist.
[/font]
Bringst du jeden Tag auf Arbeit Topleistung? Bist du jeden Tag gleich gut oder schlecht? Und bei einem Fußballer ist noch viel mehr Varianz drin, weil es ein Spiel ist bei dem es Gewinner und Verlierer gibt.
Mein Gott, man muss doch auch mal sehen, dass diese Saison gutes geleistet wurde. Das erwähnst du gar nicht.
Unnötiger Negativ-Panikmache-Thread der meiner Meinung nach geschlossen werden sollte.
Wenn ich an die Tasmanen-Saison denke, denke ich an das lasche Training unter Skibbe, Disziplinlosigkeiten (vom Trainer selbst vorgelebt mit dem „zu-spät-kommen“) und vom Trainingslager in Antalya will ich gar nicht erst anfangen. Abgesehen davon, dass sogar ein Innenverteidiger immer dicker und dicekr wurde, weil er ohnehin immer spielen würde. Jetzt sitzt er glaub ich irgendwo auf der Tribüne; vielleicht immer noch speckig.
Natürlich wurde in dieser Saison gutes geleistet, weil die Mannschaft daran glaubte und den Willen hatte.
Ich denke allerdings nicht nur bis nächste Woche, sondern auch bis zum nächsten Jahr und frage mich wie kann man Spieler dazu bringen, mehr an sich zu glauben, um dann so eine spielerische Leistung - wie gegen Aue - öfter abzurufen?
Vielleicht ist das eher ein Thema fürs Sommerloch. Ich habe nur einfach keine Lust mehr auf Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga.
Wie können wir mehr erreichen, als das?
Und dafür brauch es Menschen mit Leidenschaft und Visionen.
Das vermisse ich bei uns bei so manchen Führungskräften.
Ich bin mit dir einer Meinung, dass Bruchhagens Absicht, die Erwartungen dämpfen zu wollen, mittel- und langfristig ordentlich nach hinten losgegangen sind. Leider. Dass er nur das Beste wollte, sei ihm positiv anzurechnen. Dass sich der Geist jedoch mit der Zeit wandelt, sollte spätestens jetzt auch an ihm nicht unbemerkt vorüber gegangen sein, ebenso wie die Tatsache, dass man seine Schäfchen am geeignetsten durch positive Motivation zu Höchstleistungen treibt. Wer ständig nur Problemkisten aufmacht, läuft mit angezogener Handbremse durch die Gegend.
Was die Leistungsschwankungen der einträchtlichen Leistungsträger angeht, so finde ich, dass mehrere Einflussfaktoren in deinen Überlegungen unberücksichtigt bleiben, wie z.B. die Stärke des unmittelbaren Gegenspielers bzw. der Mannschaft sowie die schnöde Streuung der eigenen Leistung. Jeder, der selbst einmal Leistungssport betrieben hat, weiß, dass die eigene Leistungsfähigkeit einer gewissen Varianz unterworfen ist. Gerade wenn es sich um einen Mannschaftssport handelt und die Bewertung der eigenen Leistung nicht unerheblich von der Leistung seiner Mitspieler abhängt. Was nützen die geilsten Pässe, wenn der Nebenmann gerade seinen langsamen Tag hat... ?
Kann mich mal jemand aufklären? Irgendwie muss ich da tierisch was verpasst haben. Gerne auch per PN...Würde mich freuen, wenn mich jemand aufklären könnte
Dortmund ok, aber die waren auch vor Klopp schon 6x Meister und dort rennen schon 10000 Leute zum Stadion wenn aus Versehen mal das Flutlicht eingeschaltet worden ist.
Aber was soll denn der Quatsch mit Mainz und Berlin ???
Wo stehen die denn heute ???
Ausserdem habe ich schon eine Wette laufen, dass Gladbach die nächste Saison nicht mehr als 40 Punkte holt.
Wir sind noch nicht mal fertig aufgestiegen...
Hmm, in Köln wissen die doch auch immer, wie man im übernächsten Jahr Meister wird, vielleicht sollte man sich mal an denen orientieren.
Dann doch eher an anderen Vereinen ,-)
Er hätte da energischer eingreifen müssen und näher am team dran sein müssen. Ich denke die Lösung mit dem Sportdirektor ist Ok und macht Sinn.
Wo ich jedoch 100 % wiederspreche ist die Auflistung Deiner "Gegentheorie".
Du führst Hertha an?
Trotz 10 Mio Zuschuss vor der Saison 17. und 30 Mio Schulden?
Mainz: Nach einer guten Saison in der Euro Quali erbärmlich gescheitert. Jetzt irgendwo Platz 12 mit 8 Punkten vor der Relegation und 8 Punkte vor der EL.
Hannover: Zweite Supersaison. Wäre aus meiner Sicht aber eher das Zeichen dafür, dass zwischen Rang 6 und 10 Schluss ist (Beton). Hier wird regelmäßig viel Geld in den Verein geblasen und trotzdem reicht es nicht zu mehr.
Gladbach: Letztes Jahr wegen einem Gekas nicht abgestiegen! Diese Saison sensationell. Nächstes Jahr? Mir schwant übles.
Was die Theorie des Zements angeht sollte man sich ruhig darauf einlassen, dass Ausreisser nach oben immer möglich sind (sollten wir auch irgendwann mal wieder anstreben), aber grundsätzlich eben doch einige Mannschaften zementiert sind.
Also ich wäre froh wenn wir ein Mittelfeldplatz nächste Saison erreichen.
Sollten wir nicht erst einmal aufsteigen, bevor du keine Lust mehr auf „Mittelfeld und Abstiegskampf mit einer betonierten Liga“ hast? Wer sagt denn eigentlich, dass es so kommt? Ich traue Bruchhagen in Verbindung mit Hübner zu, eine gute Truppe auf die Beine zu stellen, die auch am Ende als eine „Überraschungsmannschaft“ dastehen kann. Warum nicht? Ist ungefähr genauso wahrscheinlich wie deine Theorie.
Und wir haben doch Menschen mit Leidenschaft und Visionen. Sie hören auf die Namen Bruchhagen, Hübner und Fischer. Der eine ist eben etwas offensichtlicher leidenschaftlich und visionär als der andere. Aber keinem von denen würde ich es absprechen, weil man an jedem Einzelnen sieht und spürt, wie sehr ihnen der Verein am Herzen liegt.
Es ist aber dermaßen vermessen und naiv zu glauben, dass die Aussage eines Einzelnen die Mannschaft dermaßen beflügelt oder niedermacht, dass sie fliegt oder lahmt, da bleibt einem die Spucke weg.
Das ist auch irgendwie typisch Frankfurt. Wir sind noch nicht Aufgestiegen und schon kommen Ausführungen auf, die besagen, dass mehr drinn sein muss, als nur ein Nichtabstiegsplatz oder graues Mittelfeld. Ich glaube genau dieses Denken macht es Vereinen wie dem FC Köln, Hertha oder dem HSV gerade so schwer. Seht euch die ewige Bundesligatabelle an und daran kann man ablesen wo Eintracht Frankfurt kurz oder mittelfristig hin gehört. Ins graue Mittelfeld. So wie es fast immer war. Mit Ausreißern nach oben und nach unten.
Und im Bezug auf die Visionen kann ich der Vorlage nicht wiederstehen und empfehle mal das googeln bekannter Helmut-Schmidt-Zitate.
Ich hab dich mal alamiert, weil Denkverbote immer fehl am Platz sind.
Die Eintracht war beim letzten Aufstieg 2005 finanziell und strukturell noch lange nicht so stabil und gesund, wie sie es jetzt ist. Sie hatte eine viel zu lange Ära als Fahrstuhlmannschaft hinter sich. Das Tandem Bruchhagen-Funkel hat den Verein nach 2005 zuverlässig von der ärgsten Abstiegsnot ferngehalten. IMO ist das als Erfolg zu werten.
Ich will jetzt keinesfalls sagen, dass man zu dieser übervorsichtigen Erwartungshaltung zurückkehren soll. Aber man sollte auch mal festhalten, was unserem Abstieg vor einem Jahr vorausging: Die Fehleinschätzung, dass wir uns wieder in der Liga etabliert haben und eigentlich nur noch besser werden können! Mit mehr Demut und weniger Vertrauen in die eigene Stärke hätte man im Winter 2010/2011 womöglich noch den ein oder anderen Transfer in der Defensive getätigt und so den totalen Absturz verhindert. Das Gefühl, gegen den Abstieg bereits immun zu sein, war ein folgenschwerer Trugschluss. Ein übertriebenes Selbstvertrauen und das Überschätzen der eigenen Stärke war unser Untergang - von mangelnden Vision kann nach der Hinrunde 2010/2011 doch keine Rede gewesen sein! Da schielten alle nach Europa, und das nicht nur heimlich!
Zurück zur Gegenwart: Wir werden voraussichtlich in eine Liga zurückkehren, in der sich Vereine wie Freiburg, Augsburg, Fürth, Nürnberg, Düsseldorf/Berlin und Mainz tummeln. Und Bremen und Hamburg werden auch schon wiederholt keine Kohle im Europapokal scheffeln können. Angesichts dessen kann niemand davon ausgehen, dass wir uns in Sachen Finanzkraft und Erstligaerfahrung wieder ganz hinten anstellen müssen!
Das einzige Problem: Unser Aufstiegskader ist bereits ziemlich teuer. Für Liga 2 eigentlich viel zu teuer - allein deshalb sind wohl nur punktuelle Verstärkungen zu erwarten. Aber das liegt nicht an einem übervorsichtigen Management, sondern am (finanziellen) Mut, mit dem man den Wiederaufstieg angepackt hat!
Ich kann nicht verstehen, wie man nach dieser Saison von mangelndem Selbstbewusstsein und zu vorsichtig formulierten Zielen sprechen kann. Wir haben das Projekt Wiederaufstieg mit breiter Brust und enormem Tatendrang auf dem Transfermarkt angenommen. Wir stürmen mit einer Zielstrebigkeit zurück in die Erstklassigkeit, die es 2005 in dieser Form nicht ansatzweise gab. Und ich sehe keinen Grund, warum sich hieran nach dem Aufstieg etwas grundlegend ändern sollte.