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Wir sind nur aufgestiegen. Sonst nichts.

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Ich bin kein nachtragender Mensch, ich kann leicht verzeihen. Doch meine Misere ist, ich kann schlecht vergessen. Dies wiederum macht mir manchmal einen Strich durch die Rechnung. Auch gestern wieder.

Nach solch einem Spiel wie gegen Aue, zeigt mir mein Gedächtnis dann immer wieder das 0:2 gegen Köln am 07.05.2011, den Rasenüberfall, die feiernden Kölner und die Tränen meiner Nachbarin. Oder das 0:3 gegen die Bonbonschmeißer am 30.04.2011, wo ich mit den anderen Adlern nach der 1.Halbzeit schon das Weite suchen musste.

Danach versuche kurzzeitig mich zu beruhigen, doch dann meldet sich mein Gedächtnis schon wieder. Mir werden die Spiele gegen Kaiserslautern, Stuttgart, Nürnberg, Bayern(!), Dortmund,Hannover, Freiburg oder Schalke nochmal wie ein Film vorgeführt, und ich würde dabei am liebsten nicht nur kotzen, sondern auch irgendwas zusammentreten.

Ich muss danach realisieren, dass durch diese Spiele der Verein um Jahre zurückgeworfen wurde. Die letzten 5 Jahre waren quasi umsonst.

Sicher, die ganzen Versager, die uns dies eingebrockt haben, sind Gott sei dank bei Samsunspor, Trabzonspor oder was weiss ich wo, hauptsache weit weg. Ich mache den Jungs, die aktuell bei uns kicken, keinen Vorwurf. Ich werde allerdings auch nicht närrisch nach einem 4:0 gegen Aue. Das erwarte ich einfach.

Die Stimmung gestern hat mich ein wenig irritiert. Die Mannschaft hat das erreicht, was sie erreichen musste, und zwar den Aufstieg. Deswegen gleich die Sau rauslassen?

Der letzte Aufstieg war unerwartet, damals waren wir alle aus dem Häuschen, und zwar zu Recht. Der Aufstieg 2012 war Pflicht.

Ich werde am Ende der Saison mich freuen und den Aufstieg zur Kenntnis nehmen. Ich werde an die Spiele gegen Bremen, Stuttgart oder Hamburg denken und dabei hoffentlich lächeln. Doch aktuell bin ich glaub ich immer noch zu verbittert.

Die Choreo war übrigens toll.

Bis demnächst
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im endeffekt hast du recht, doch was bringt es jetzt zurückzublicken...klar haben wir schlechte zeiten erlebt, doch warum sollten wir jetzt nicht feiern?  das tut uns und auch der mannschaft gut wenn sie merkt das die fans 100%ig hinter ihnen stehen...für mich heisst es jetzt nach vorne blicken...hoffentlich auf ein erfolgreiches jahr in der 1 liga!
Nie mehr zweite Liga!  
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"Gegenwart und Vergangenheit lassen sich nicht vergleichen."
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es wird lange dauern, bis dieses hintergrundrauschen verblasst ist
auszulöschen ist es jedenfalls nicht
der samstag hat mich aber wieder spätestens wieder aufgerichtet
ich glaube, der schritt zurück war sehr wichtig
und in der stärksten 2. liga aufzusteigrn ist aller ehren wert
wenn es denn so sein soll
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jeder hat so seine eigenen mechnismen.

manche menschen schauen ständig zurück und bekommen die vergangenheit nicht los. andere schauen nach vorne und machen sich hoffnungen für die zukunft. ich glaube nicht, dass man sich das wirklich aussuchen kann.

ich tendiere zum blick nach vorne, in allen lebenslagen. das heißt nicht, dass ich die letzte saison vergessen habe.
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Mit genau dieser Einstellung bin ich auch in die Saison gegangen. Siege waren Pflicht, freuen konnte ich mich darüber kaum. Aber umso mehr ärgern, wenn es mal nicht 100 Prozent lief. Aber das hat sich geändert. Jetzt wo der Aufstieg naht und man in manchen Spielen sieht, dass gar nichts völlig klar und planbar ist, da kann ich mich über so Tage wie letzten Samstag freuen. Wie mir geht es scheinbar den meisten Fans. Die letzte Ruckrunde war unglaublich grausam. Doch man muss nach vorne schauen und positiv sein. Bayern der zweiten Liga? Nee danke, davon habe ich genug. Fan der launischen Diva reicht völlig aus.
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Ich kann Dich gut verstehen, auch in meiner Brust schlagen derzeit zwei Herzen (beide natürlich im schwarz-weiß-rot).

In erster Linie freue ich mich derzeit darüber, dass die bunt zusammengewürfelte Mannschaft, von der ein Großteil letztes Jahr noch überhaupt nicht an Bord war, eine fantastische Saison gespielt hat. In der zweiten Liga, wofür ja jene neuen Protagonisten nichts können. Daher gilt mein Kompliment an erster Stelle auch Hübner und Veh, die scheinbar Unmögliches möglich machten.

Dennoch neige ich nicht dazu, den (wohl anstehenden) Aufstieg über alle Gebühr zu feiern. Dafür war er nach meinem Empfinden zu sehr "Pflicht", du hast das schon ganz gut in Relation zu früheren unerwarteten Aufstiegen gesetzt.

Feiern werde ich eher dann, wenn wir nächstes Jahr wieder in der Bundesliga spielen und sehen, dass uns das Jahr in der zweiten Liga vielleicht doch nicht um Jahre zurückgeworfen hat. Wenn wir uns wieder im geordneten Mittelfeld der ersten Liga eingefunden haben, keine Abstiegsangst durchleiden müssen und auch weiterhin schönen und attraktiven Fußball spielen.

Für den Moment bin ich jedenfalls froh und guter Dinge für die Zukunft und hoffe, dass das vergangene Jahr ein Warnschuss für die Zukunft war. So toll die Saison auch gelaufen ist, möchte ich mich in den kommenden Jahren lieber wieder an tolle Leistungen in der ersten Liga als an Siege in Liga 2 gegen Aue, Cottbus oder den FSV erfreuen.
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@ Morphium

Zum einen: Das ist nun mal so im Sport wie im Leben, dass es nicht immer nur die Gewinnerstraße gibt. Deshalb hat der Fußballgott auch die Abstiege eingeführt. Zwei (mindestens) trifft es immer. Jedes Jahr.

Zum zweiten: Auch das Versagen gehört zum Leben, im Sport, im Beruf, überall. Bei den Verantwortlichen und Spielern der letzten Saison genauso wie bei dir auch. Oder kennst du das gar nicht?

Und zum dritten: Der Abstieg hatte keinen Grund. Sondern eine Summe von Gründen. Viele einzelne, im Grunde harmlose Gründe haben sich zu einer fatalen Summe zusammenaddiert. Wer immer das alles hätte vorhersehen können, er hätte es verhindert.

Zum letzten aber: Du bist nicht nachtragend, schreibst du. Dann sei es auch nicht. Krisen, Schicksalsschläge und Niederlagen gehören zum Leben dazu. Selbst zu dem eines Bayernfans. In jeder Krise liegt auch eine Chance. Das betrifft alle. Eintracht Frankfurt, Martin Fenin und auch dich persönlich.

Und jetzt geh hinfort und jammere fortan nicht mehr!  
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Ich selber habe ein Rostock-Trauma, daher möchte ich eigentlich niemanden verurteilen, der den letzten Abstieg nicht verarbeitet hat. Kann ich alles verstehen.

Trotzdem nervt mich dieses Gelaber wie:

"Die Mannschaft hat das erreicht, was sie erreichen musste, und zwar den Aufstieg."

oder

"Der Aufstieg 2012 war Pflicht."

Daraus spricht für mich nicht nur eine gewisse Überheblichkeit sondern es verkennt auch die nicht selbstverständliche Leistung eines direkten Wiederaufstiegs, wenn es denn hoffentlich so kommen sollte.
Vor allem haben an diesem Wiederaufstieg (wenn es denn so kommt) Leute maßgeblichen Anteil, die mit der Rückrunde letztes Jahr nix, aber auch gar nix zu tun haben.
Und Leute wie Schwegler oder Meier haben für mich ihre Bringschuld gebracht.

Damit ist auch mal gut, finde ich.
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Stell dir mal vor, wir wären in der 2. Liga vergammelt mit nem 12 Mio. Etat nächste Saison. Das Risiko war ja durchaus gegeben, der Wiederaufstieg längst nicht so leicht und selbstverständlich wie man ihn sehen mag. Klar, es ist "nur Wiedergutmachung", aber ich denke man darf erleichtert sein...und das ist es vorallem denke ich, Erleichterung.

Außerdem sind wir noch nicht aufgestiegen.
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Naja, noch sind wir gar nichts obwohl es sehr gut aussieht.
Mir ging's genauso, nach der Rückrunde (1.Liga) wollte ich Wiedergutmachung. Wenn wir nicht gut gespielt oder nur Unentschieden gespielt haben, war ich sauer, wenn wir gewonnen haben war das normal, richtige Freude kam da nie auf.

Als ich gegen Bochum im Stadion war, wurde mir wieder bewusst wie beschissen 2. Liga ist, vor allem wenn man in jedes Spiel mit der Einstellung ins Spiel geht, heute wird gewonnen. Da kam mir auch der Gedanke wie beschissen es sein muss Bayernkunde zu sein.

Das Spiel welches diese Saison für mich das aufreibendste war, in dem ich am meisten mitgefiebert habe, war das DFB-Pokalspiel gegen Lautern. Was freue ich mich darauf in der 1. Liga wieder richtig mitfiebern zu können und wo man nicht nach 30 min schon 3-0 führt und der absolute Topfavorit ist. Auch wenn wir nicht soviele Siege "feiern" werden wie in dieser Saison, so haben sie dann eine ganz andere Qualität.

Was die Aufstiegsfeier angeht, so denke ich, Feste sollte man feiern wie sie fallen und wer weiß wann wir das nächste mal was zu feiern haben.
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Leopard schrieb:
Ich selber habe ein Rostock-Trauma, daher möchte ich eigentlich niemanden verurteilen, der den letzten Abstieg nicht verarbeitet hat. Kann ich alles verstehen.

Trotzdem nervt mich dieses Gelaber wie:

"Die Mannschaft hat das erreicht, was sie erreichen musste, und zwar den Aufstieg."

oder

"Der Aufstieg 2012 war Pflicht."

Daraus spricht für mich nicht nur eine gewisse Überheblichkeit sondern es verkennt auch die nicht selbstverständliche Leistung eines direkten Wiederaufstiegs, wenn es denn hoffentlich so kommen sollte.
Vor allem haben an diesem Wiederaufstieg (wenn es denn so kommt) Leute maßgeblichen Anteil, die mit der Rückrunde letztes Jahr nix, aber auch gar nix zu tun haben.
Und Leute wie Schwegler oder Meier haben für mich ihre Bringschuld gebracht.

Damit ist auch mal gut, finde ich.


+1
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Wir sind bereits aufgestiegen? Das ist mir neu...
Wenn Düsseldorf morgen und nächstes WE gewinnt, haben wir vor dem Montagsspiel in Aachen ganze 2 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
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Schmidti.82 schrieb:
Wir sind bereits aufgestiegen? Das ist mir neu...
Wenn Düsseldorf morgen und nächstes WE gewinnt, haben wir vor dem Montagsspiel in Aachen ganze 2 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.  


Düsseldorf verliert morgen 2:1 in Dresden!
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1.) Dieser Aufstieg war zwar Pflicht, aber er war eben auch Pflicht!! Wenn wir nicht aufsteigen sollten, dann stell dir vor, wie es dir gehen würde, wenn du in einem Jahr an die Spiele gegen Aachen, 1860 und Karlsruhe denkst und vielleicht die Relegationsspiele gegen Köln, die uns ein weiteres Jahr zweite Liga eingebrockt und uns nicht nur um 5 sondern um 10-15 Jahre zurückgeworfen haben. Dann wirst du sehen, wie wichtig dieser Aufstieg ist, wie elementar.

Man feiert also weniger (ich zumindest) die "großartige Leistung" mit einem Erstligateam in der zweiten Liga zweiter zu werden, sondern man feiert, dass man den totalen K.O. des Vereins abwenden konnte.

2.) Selbstreinigung hat auf jeden Fall stattgefunden. "Gesundschrumpfung" nennt man das in der Wirtschaft, macht Schlecker gerade. Wir haben Leute die Geld verdient und kaum Leistung gebracht haben (Amanatidis) bzw. Schuld waren am Abstieg (Gekas, Skibbe, Bruchhagen in seiner Funktion als Sportdirektor) abgestoßen und sind in die Position gekommen, auch mal junge Spieler einzusetzen und sie dadurch zu fördern (Kittel), um auf Jahre hinaus besser aufgestellt zu sein.

Das wären so Maßnahmen, um dieses Gefühl, was sicher jeden Fan, dem was am langfristigen Erfolg des Vereins liegt, beschleicht, zu besänftigen. Für mich hilft das. Und es hilft, dass Kaiserslautern absteigt und Köln vielleicht auch.
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@Morph - ich zittere, Du lächelst.
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ich musste heute als ich den spielstand gladbach-köln gehört habe auch an unser spiel gegen köln vor ca. einem jahr denken, was ein trauriger tiefpunkt war.

aber ich habe da einfach eine optimistischere sichtweise, denn mich haben diese gedanken heute ziemlich erheitert. nun steht köln kurz vorm abstieg, wir sind auf dem besten weg zurück in liga 1, und haben 'ne truppe die mir weitaus sympathischer ist als die vor einem jahr.

Also von diesem Tiefpunkt im letzten Jahr an sehe ich die Entwicklung überaus positiv und keinesfalls als selbstverständlichkeit, und kann mich dementsprechend darüber freuen.
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Die Rückrunde der letzten Saison hängt nach aber sauer zu sein auf was, was teilweise andere verschuldet haben bringt ja auch nix.

Glaub das Spiel gegen Düsseldorf war wichtig danach durften wir uns mal alle zusammen über was anderes ärgern wie den total unnötigen Abstieg.
Seit dem ists wieder mehr Eintracht.

Finanziell ists natürlich nicht gut gewesen aber im nachhinein merkt man erst wie satt man gewisse Spieler eigentlich hatte obwohl man vorher glaubte das sie unverzichtbar sind für uns.
Alles hat seine 2 Seiten, irgendwie...glaub ich
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Wenn wir aufsteigen werde ich feiern bis zum abwinken, gemeinsam
mit vielen, vielen anderen - da bin ich mir jetzt schon sicher.
Da ist es mir egal, ob das nun Plicht, selbstverständlich oder
sonst was war. Denn wenn der Fussball so einfach wäre, bräuchten
wir diese lästigen 17 Spieltage nicht. Dann würden wir im August
ausrechnen wer im Mai auf- und wer absteigt und könnten gleich
mit dem Feiern oder Trauern loslegen.

Die die es im Moment des Aufstiegs wirklich schaffen einen
klaren Kopf behalten weil sie meinen, dass es sich dabei ja
nur um die frage handelt, mit wie viel Punkten Vorsprung man
aufsteigt, werde ich staunend bewundern. Am Ende werden aber
auch sie mit Leuten wie mir anstoßen und es wird ihnen die
Erleichterung deutlich anzusehen sein - wetten ?  

Und die Coreo war tatsächlich herausragend.
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Also sollen wir jetzt nicht mehr feiern und die Sau rauslassen und die Mannschaft anfeuern, weil die Mannschaft die "Pflicht" hat aufzusteigen und sie das einfach bringen muss?

Naja, das klingt für mich nen bischen nach hochgerümpfter Nase, hier zählt jedes Spiel und jedes Tor, egal ob gegen Fürth oder Aue und das verdient nunmal gefeiert.

Mein GOTT, wie wollen wir denn aufsteigen, wenn die Fans nur alle rumhocken und nicht mehr ins Stadion gehen, weil alle erst wieder auf die 1. Liga warten bis es wieder richtig los geht und die Siege nur als muss hinnehmen. Es wird Zeit die bösen Erinnerungen zu löschen "Morphium" und wieder das Feuer im Herzen zu entfachen. Net böse gemeint

Und auch der letzte Aufstieg war unerwartet... wenn man also eine mittelmäßige Saison spielt und am Ende nochma Gas gibt und es gerade so packt dann darf man feiern, aber wenn man die ganze Saison gut spielt, dann erwartet es jeder dass man aufsteigt und darf net mehr feiern ?

Sorry aber die Einstellung ist Bullshit, meiner Meinung nach

FORZA SGE !


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