>

In Erinnerung an Jule und Max: Stolpersteinverlegung am Riederwald

#
Das berührt vielleicht besonders, weil es ein Eintrachtler war. Aber auch ähnliche Geschichten anderer Menschen, z.b. aus deiner Straße, aus deinem Viertel sind es wert immer wieder erzählt zu werden. Wen's interessiert, hier kann man's nachlesen: www.stolpersteine-frankfurt.de
Vom 11. bis zum 13. Mai sind viele weitere Stolpersteinverlegungen in Ffm.
#
Da ich diesmal nicht dabei sein kann, hier meine tiefempfundene Hochachtung für diese großartige Aufarbeitung der Geschichte.
#
momaich schrieb:
"Wir sind alle Frankfurter Jungs"


so ist es. erinnern, nicht vergessen.
#
Danke.
#
Ganz ergreifender Beitrag.. man kennt natuerlich die Greueltaten der Nazis, aber es schockt einen nochmals, wenn man sieht, dass auch ein Junge der Eintracht umgebracht wurden.
#
Unser Vermächtnis aus der Geschichte ist, dass wir alle Menschen bei der Eintracht und auch bei uns im Umfeld achten. Wir sind eine Eintracht-Familie!

United Colors of Bembeltown!
#
SGE_77 schrieb:
Ganz ergreifender Beitrag.. man kennt natuerlich die Greueltaten der Nazis, aber es schockt einen nochmals, wenn man sieht, dass auch ein Junge der Eintracht umgebracht wurden.  


einer?
#
-Hitman- schrieb:
Unser Vermächtnis aus der Geschichte ist, dass wir alle Menschen bei der Eintracht und auch bei uns im Umfeld achten. Wir sind eine Eintracht-Familie!

United Colors of Bembeltown!


+1
#
Erinnerung.  
#
Bigbamboo schrieb:
Erinnerung.    


Ich werd net können.  :neutral-face
#
konnte leider auch nicht.
hoffe es konnten genug einen entsprechenden rahmen setzen.
#
Es ging sehr ans Herz.

Max und Jule - In unsrer Mitte !
#
Sina1985 schrieb:
... Max und Jule - In unsrer Mitte !
Eintracht!  
#
Ich bin froh dabei gewesen zu sein und zu wissen, dass Max und Jule nicht in Vergessenheit geraten werden.
#
Liebe Eintrachtler,
zunächst einmal herzlichen Dank für das zahlreiche Erscheinen anlässlich der Stolpersteinverlegung für Julius und Max Lehmann. Wie hier auch schon angesprochen wurde, die beiden wurden am Freitag abend symbolisch in unsere Mitte zurückgeholt. Herzlichen Dank an Präsident Peter Fischer für seine schön gewählten Worte, ebenso ein großes Dankeschön an Roman Kuperschmidt, der die ganze Zeremonie mit seinen Klarinettenstücken begleitet hat. Vielen Dank auch an Gisela Hofmann, die ihre persönlichen Erinnerungen an Max Lehmann verlesen hat, was für sie persönlich ein berührender Moment war.  

Die Angehörigen von Max Lehmann waren von der Veranstaltung beeindruckt und als die Steine verlegt waren und der große Regen kam, entwickelte sich im Foyer des Riederwalds ein erstes großes Familientreffen, mit Fotoalbem, Geschichten und Stammbäumen. Im Juni wird ein nächstes Treffen folgen.

Wir veröffentlichen hier jetzt noch eine Email, die Susi, Enkeltochter von Max Lehmann, aus den USA geschrieben hat. Dazu kommt dann noch der Text, den Gisela Hofmann bei der Stolpersteinverlegung verlesen hat. Und zum Schluss folgen ein paar Fotos von der Zeremonie, die unser Axel "Beve" Hoffmann und Pia gemacht haben.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
#
Liebe Gisela,
am Freitag denke wir an euch alle. Der Victor und ich wünschen, dass wir dabei sein könnten, aber leider leben wir zu weit weg. Vielen, vielen Dank für die Gedenksteine für Max Lehmann und Julius Lehmann. Wir sind sehr dankbar dafür. Es ist schön dass sie nicht vergessen werden, wir haben uns sehr darüber gefreut. Victor und ich sind zutiefst geehrt, dass die Eintracht an unseren Opa, Max Lehmann, und seinen Bruder Julius erinnern. Wir sind dankbar und fühlen uns geehrt für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit herzlichen Dank, Susan Margarete Lehmann and Victor Charles Lehmann.
#
Rede von Gisela Hofmann anlässlich der Stolpersteinverlegung vom 11. Mai

An Max Lehmann erinnere ich mich gerne. Für mich war er der Onkel Max. Die Eltern und der Großvater sprachen vom Max,  der Wärme und Herzlichkeit ausgestrahlt hat. Sein Lachen war ansteckend. Trotz seines Schicksals war er nie verbittert.

Mitte der 19960er Jahre hat er sporadisch von den Erlebnissen während der NS-Zeit erzählt, so zB daß er und andere Mithäftlinge in goßer Hitze stehend stundenlang schwere Steine halten mussten, wer umfiel wurde erschossen.
Als Max im Gefängnis war, hat ihm seine Frau Gretel Nachrichten im Hemdkragen versteckt - an der Stelle, an der sonst die Stäbchen zur Verstärkung des Kragens waren - zukommen lassen.
Erzählt wurde auch, daß Onkel Max in Sachsenhausen Straßen kehren musste mit dem gelben Stern auf der Kleidung.

Von der Mutter und Jule hieß es nur, daß sie auf dem Transport umgekommen sind. Wie es wirklich war, hat uns dann Heinz - der Sohn von Max Lehmann - erzählt, als er 1999 aus den USA bei uns zu Besuch war und die Ausstellung "100 Jahre Eintracht Frankfurt / FSV Frankfurt" im Historischen Museum mit meinem Mann besucht hat.

Nach dem Krieg wollte Max Lehmann mit seiner Familie in die USA auswandern, aber Gretel war schon krank und durfte nicht mehr einreisen, so ist 1948 nur der Sohn Heinz Lehmann ausgewandert.

Onkel Max hat dann hier als selbständiger Makler für Getreide und Futtermittel gearbeitet. Gretel ist 1955 leider verstorben. Später hat Max noch einmal geheiratet.

Was in meiner Familie alle sehr betroffen gemacht hat, war, daß er sich nach seinem Tod für medizinische Forschung zur Verfügung gestellt hat. Der Grabstein auf dem Südfriedhof, wo Gretel beerdigt ist, erinnert an  Max.

Die Begeisterung für den Fußball ist in der Familie erhalten geblieben: zwei der Urenkel von Max Lehmann spielen in den USA Fußball.

#
Bilder von der Stolpersteinverlegung

















Fotos: Axel Hoffmann, Pia Geiger
#
Danke !

Das ist eine ganz wunderbare Arbeit, die ihr da macht.

Für uns, für die Eintracht.
#
Und nochmals ein Danke.

Fürs Erinnern, das Berichten und an jene, die dem Vorgang einen würdigen Rahmen gaben.

Es gereicht der Eintracht zur späten Ehre.


Teilen