Seit längerer Zeit frage ich mich, was für mich der Name "Eintracht Frankfurt", von dem ich immer behaupte, Fan zu sein, eigentlich bedeutet. Es ist so, dass es Zeiten gibt, da mehr Schmerz und Wut den Weg des Eintrachtfans pflastern, als Freude und Glück. Es gibt Zeiten, da verwünscht man diese Eintracht und flucht und schimpft fürchterlich - um genau 7 Tage, 168 Stunden oder 10.800 Minuten später wieder im Stadion zu stehen und ekstatisch mitzufiebern.
Warum also tun wir das?
Früher, die Zeiten habe nicht ich erlebt, jedoch mein Vater; da konnte man noch bequem sagen: "Die Eintracht, das sind Grabi, Holz, Dr. Hammer et cetera." Heute ist dies nicht mehr so leicht: Spieler kommen und gehen - oft mit viel Streit und Getöse. Sie sagen bei jedem Wechel dieselben Sätze: "Ich freue mich auf die Fans und das tolle Stadion in Frankfurt/auf Schlake/in Bremen/München/Stuttgart/Musterstadt." - trotzdem freuen wir uns oft, wenn sich der Spieler gerade positiv über uns äußert (Was sollte er sonst tun?).
Deshalb, auch nach dem Ende der Ära Bindewald, bzw. Schur, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Eintracht Frankfurt nicht die Spieler sind.
Was läge also näher zu behaupten, Eintracht Frankfurt, das sind natürlich die Fans!
Ich glaube nicht, dass man das uneingeschränkt so sagen kann. Klar haben wir alle Freunde oder Kumpel im Stadion, aber die habe ich zumindest erst nach und nach kennen gelernt. Außerdem hatte wohl keiner hier den Gedanken: So, ich werde jetzt Eintracht-Fan, weil die so tolle Fans haben. Es kann also auch nicht alleine das sein.
Plausibel ist natürlich, wenn jemand erklärt: "Mein Vater hat mich mitgenommen, also bin ich auch Eintracht-Fan geworden." Beim ersten Lesen mag das logisch klingen. Doch findet ihr alles, was Euer Vater/Bruder/Musterperson mag, uneingeschränkt gut? ... NEIN! Es muss also mehr dahinter stecken.
Uns so kommen wir zwangsläufig zu den Erinnerungen und Erlebnissen. Wir haben wohl alle bestimmte Ereignisse im Kopf, wenn wir den Namen "Eintracht" hören. Ältere Fans werden da an die Meisterschaft 1959 oder das Euro-Finale gegen Real denken, andere jüngere an den UEFA-Cup-Gewinn 1980, die neue Generation an den Klassnerhalt 1999 oder den Aufstieg in letzter Sekunde 2003. Ich bekomme bei dem Gedanken an letztere Erlebnisse noch immer eine solide Gänsehaut. Trotzdem ist diese Überlegung ad absurdum geführt, denn als werdender Fan hat man zunächst einmal keine Erlebnisse und Erinnerungen.
Meine Erklärung ist deshalb eine andere.
Für mich ist Eintracht Frankfurt eine ganz persönliche Mischung aus all diesen Dingen. Eintracht Frankfurt ist kein greifbares Etwas, sondern eine subjektive Imagination von etwas, das wir teilweise selbst kreieren. Somit ist Eintracht Frankfurt für jeden von uns etwas Anderes. Für ältere Fans ist die Eintracht der traditionsträchtige Meister von 1959, die Diva vom Main mit genialen Spielern wie Holz, Grabi und Nickel. Für die ganz Jungen kann die Eintracht aber der Aufsteiger von 2005 sein mit Oka, Preuß und Russ, der großartigen Ultra-Szene und den drei Freunden in Block 40. Was ich damit sagen will, ist, dass für mich Eintracht Frankfurt etwas Wandelbares darstellt, das sich fortwährend neu erfindet und definiert. Eintracht Frankfurt ist nicht nur der formale Verein auf Platz 14 der Bundesliga mit Herrn Bruchhagen an der Spitze. Eintracht Frankfurt, das sind auch wir - Ihr und ich und alle, die sich mit diesem Namen identifizieren.
Und das ist schön so.
P.S.: Ich möchte auch von Euch wissen, was Eintracht Frankfurt ist!
geboren, aufgewachsen und immer noch wohnhaft zwischen köln und düsseldorf. niemals (außer beim bund) die gegend außer für urlaub verlassen... und trotzdem eintracht fan.
fing an, als ich (baujahr 80) bei meinem opa (keine ahnung, da war ich wohl 4 oder 5) war. mein vate rhatte mit fussball wenig am hut, der schaut sich nur nationalmannschafts-spiele an. aber mein opa (fortuna düsseldorf anhänger) schaute damals immer die sportschau. da wollte ich natürlich auch dabei sein. ein name hatte mich damals fasziniert. ECKSTEIN. den fand ich als kleines kind lustig, da ein spieler, der sich wie eckball abhört, irgendwie interessant für mich war.
dann plätscherte es so langsam fussballtechnisch vor mich hin. bis ich 1987/88 panini bildchen sammelte. alle waren für köln, leverkusen, bayern oder düsseldorf. fand ich irgendwie alles blöd. auf einmal fragte mich ein tauschfreund, von wem ich den fan wäre. keine ahnung. das war das erste mal, dass ich darüber nachdachte. und nach einigen überlegungen sagte ich: "eintracht."
warum? keine ahnung. wegen des vereinswappens? wegen des namens? wegen der exklusivität? ich glaube, es war eine mischung. ich bin jemand, den man schlecht von massen-hysterien überzeugen kann. nur weil 5 sagen, der weg ist richtig, muss ich es selbst überprüfen. vielleicht bin ich deswegen frankfurt fan geworden.
schade leider, dass ich genau zum dfb-pokalerfolg fan wurde, und dies noch "zu frisch" für mein fan-dasein war.
lange rede kurzer sinn: die fussball 2000 zeit mitgemacht, die abstiege, die aufstiege, usw. usw.
ist es nicht schön, dass man nicht alles erklären kann? keiner kann es erklären. auch ein kollege, mit dem ich meine ausbildung damals gemacht hat, weiß auch nicht, wieso er frankfurt fan wurde.
wieso bekomme ich gänsehaut, wenn ich das 5:1 gegen lautern sehe, oder das 6:3...?!? eigentlich habe ich keine verbindung zu dem verein. weder räumlich, noch durch den bekanntenkreis. und trotzdem habe ich wegen dem verein geheult, gelacht und mich mehr als aufgeregt...
In Deinem letzten Absatz beschreibst Du es sehr schön. Ich mache mir auch oft Gedanken, was ist Eintracht Frankfurt für mich und es ist gar nicht so einfach, darauf eine treffende und richtige Antwort zu finden. Muss es aber auch nicht, zu viele Faktoren spielen da eine Rolle.
Für mich ist es Emotion pur. Eintracht Frankfurt ist für mich Bauchgefühl und ein ganz großes Stück Heimat. Früher wollte ich immer wegziehen. An den Bodensse, in den Schwarzwald, für einen guten Job hätte ich es locker gemacht. Heute sehe ich es ganz anders und ich müsste mir sehr überlegen, ob ich den Dunstkreis der Eintracht und der damit verbundenen Heimstätte Waldstadion verlasse. Auch das ist für mich Eintracht Frankfurt. Das Waldstadion, oder auch das Neue Waldstadion.
Vieles darin erlebt, nahe den Tränen, ob aus Freude oder aus Leid. Der Geruch vom feuchten Rasen, das Einlaufen der Mannschaft, der unendliche Jubel der Fans, der mir so oft Gänsehaut über den Rücken jagt. Auch die Fangesänge gegen andere Fangruppen im Stadion, ab und zu auch das was zurück kommt, all das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Dann diese Tradition. Tiefer kann es mich kaum treffen. Ich bin Traditionalist im guten Sinne durch und durch und alleine das Tradiwappen erfreut mich jeden Tag aufs neue. Es gibt auch keinen Tag in meinem Leben, in dem ich nicht an Eintracht Frankfurt denke und dass seit zig zig Jahren. Was ich über die Eintracht lesen kann, lese ich auch. Es interessiert mich mehr als fast alles andere.
Seit einigen wenigen Jahren dann das neue Medium und damit verbunden das Forum. da sitze ich nun nachts und schreibe Dir auf Deine Anfrage hin und auch das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Mit der Eintracht und meinem tiefen Fan sein davon verbindet mich ein gewisser Stolz. Auch und vor allem in den schweren Zeiten. Das prägt mehr als erfolgreiche Zeiten und für mich ist erst nach dem Abstieg diese Megafankultur entstanden.
Für mich ist es auch Eintracht, dass so tolle Fans wie Maddin Stein und noch einige mehr auch aus diesem Forum zu mir in den Laden kommen, sich offensichtlich wohlfühlen und ich mich darüber freue.
Zu guter Letzt habe ich gerade über die Liebe zur Eintracht mit die wichtigsten Menschen für mich überhaupt kennen gelernt. Das ist für mich das letztlich wertvollste.
Nie waren für mich Namen und Verträge von Spielern und Trainer oder Funktionäre die Eintracht. Ganz im Gegenteil, hier liegt für mich der durchaus kritische Teil meines Fandasein. Keineswegs sehe ich Jungmillionaris, Überheblickeiten usw. usw, unkritisch.....das aber nur am Rande.
Eintracht Frankfurt ist nur die schönste Nebensache der Welt – oder ist es doch noch mehr?
Wenn ich in der Westkurve stehe, meinen Schal bei „ Im Herzen von Europa“ in den Himmel strecke und Gänsehaut bekomme, wenn wir uns einhacken und zu Pipi Langstrumpf im Takt hüpfen, wenn Maddin die Kurve zum kochen bringt und bei mir sich dieses Adrenalin sich freisetzt, wenn ich vor Aufregung Nachts im Bett lege und nur an die Eintracht denken kann, wenn ich täglich im Forum schaue was ist mit meiner Eintracht los ist, wenn ich alte Tore/Spiele sehe oder auch Beiträge von KidKlappergass ,lt. Commander und Co lese und mir danach die Freudentränen über die Wange kullern, wenn ich bei der Choreo gegen Bielefeld eine blaue Pappe halte und vor Freude heule, wenn mich wildfremde Menschen umarmen, wenn ich versucht habe beruflich etwas mit der Eintracht zu machen, wenn mich seit 21 Jahren diese Eintracht begleitet, ich weiß nicht ob das nur die schönste Nebensache der Welt ist.
wunderschön! Wie Du das so erzählst, herrlich! Ich kann Dich gut verstehen, denn es geht mir genauso. Dich würde ich gerne mal persönlich kennenlernen, weil ich überzeugt bin das sich das lohnt!
Gruß EZ (Würde ja gerne einen Smiley einfügen, die funktionieren aber nicht.)
Fuer mich ist die Eintracht ein Teil meiner Kindheit meiner Jugend, die man fuer seine Familie etwas hintenran gestellt hat (Was ich gerne tat). Jetzt sind die Kinder gross auch meine Frau muss keine "Angst haben", dass ich ein regemaessiger Stadionbesucher werde ,-) ,-) , da goenne ich mir doch den Luxus dass ganze per LIve-Ticker zu verfolgen und hier ab und zu zu schreiben. Der Besuch im Juni brachte selbst meiner Frau die Eintracht etwas naeher.
Koi schrieb: In Deinem letzten Absatz beschreibst Du es sehr schön. Ich mache mir auch oft Gedanken, was ist Eintracht Frankfurt für mich und es ist gar nicht so einfach, darauf eine treffende und richtige Antwort zu finden. Muss es aber auch nicht, zu viele Faktoren spielen da eine Rolle.
Für mich ist es Emotion pur. Eintracht Frankfurt ist für mich Bauchgefühl und ein ganz großes Stück Heimat. Früher wollte ich immer wegziehen. An den Bodensse, in den Schwarzwald, für einen guten Job hätte ich es locker gemacht. Heute sehe ich es ganz anders und ich müsste mir sehr überlegen, ob ich den Dunstkreis der Eintracht und der damit verbundenen Heimstätte Waldstadion verlasse. Auch das ist für mich Eintracht Frankfurt. Das Waldstadion, oder auch das Neue Waldstadion.
Vieles darin erlebt, nahe den Tränen, ob aus Freude oder aus Leid. Der Geruch vom feuchten Rasen, das Einlaufen der Mannschaft, der unendliche Jubel der Fans, der mir so oft Gänsehaut über den Rücken jagt. Auch die Fangesänge gegen andere Fangruppen im Stadion, ab und zu auch das was zurück kommt, all das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Dann diese Tradition. Tiefer kann es mich kaum treffen. Ich bin Traditionalist im guten Sinne durch und durch und alleine das Tradiwappen erfreut mich jeden Tag aufs neue. Es gibt auch keinen Tag in meinem Leben, in dem ich nicht an Eintracht Frankfurt denke und dass seit zig zig Jahren. Was ich über die Eintracht lesen kann, lese ich auch. Es interessiert mich mehr als fast alles andere.
Seit einigen wenigen Jahren dann das neue Medium und damit verbunden das Forum. da sitze ich nun nachts und schreibe Dir auf Deine Anfrage hin und auch das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Mit der Eintracht und meinem tiefen Fan sein davon verbindet mich ein gewisser Stolz. Auch und vor allem in den schweren Zeiten. Das prägt mehr als erfolgreiche Zeiten und für mich ist erst nach dem Abstieg diese Megafankultur entstanden.
Für mich ist es auch Eintracht, dass so tolle Fans wie Maddin Stein und noch einige mehr auch aus diesem Forum zu mir in den Laden kommen, sich offensichtlich wohlfühlen und ich mich darüber freue.
Zu guter Letzt habe ich gerade über die Liebe zur Eintracht mit die wichtigsten Menschen für mich überhaupt kennen gelernt. Das ist für mich das letztlich wertvollste.
Nie waren für mich Namen und Verträge von Spielern und Trainer oder Funktionäre die Eintracht. Ganz im Gegenteil, hier liegt für mich der durchaus kritische Teil meines Fandasein. Keineswegs sehe ich Jungmillionaris, Überheblickeiten usw. usw, unkritisch.....das aber nur am Rande.
Lieber Peter
du sprichst mir aus der Seele! Ich übernehme jedes Wort von dir und füge nix hinzu, Punkt!
Das ist wirklich eine gute Frage (ein toller Thread im allgemeinen, mit interessanten Antworten)... Mir schien die Eintracht in die Wiege gelegt worden sein... meine Eltern waren Ende der 70er bis Mitte der 80er begeisterte Waldstadiongänger... danach ebbte das irgendwie ab, die Prioritäten verlagerten sich eben... Dennoch, in frühster Kindheit (an die ich mich leider kaum bis gar nicht erinnere) war ich schon Eintracht-Fan... doch dann, mit meiner Einschulung änderte sich alles schlagartig: Bayern-Fans (bzw meinten diese Leute sie seien Fans) wo man nur hinschaute... da stand der Erfolg im Vordergrund... und so verlor ich nach und nach das Interesse an der SGE und wandte mich dem FCB zu... im Prinzip nur deswegen um nicht alleine da zu stehen... dumme Sache, da wird sich vielleicht der ein oder andere denken "schwacher Charakter" oder ähnliches... dazu kann ich nur sagen: Kinder können grausam sein... und Bayern war ja schließlich auch ein nicht unattraktiver Verein (Erfolg war da), wobei ich heute ein offener Bayern-Gegner bin... die Wende brachte eines der Eintracht-Glanzlichter aus der jüngeren Vergangenheit: der Klassenerhalt 1999 durch das 5:1 in der 89. Minute durch Jan-Aage Fjörtoft... ich sah die Partie bzw. die Premiere-Konferenz bei einem guten Bekannten meines Vaters, heute im übrigen auch ein guter Freund von mir... es war unglaublich, nach der Halbzeitpause packte mich die Dramatik dieses 34. Spieltags, die aufopferungsvoll kämpfenden Frankfurter um Janssen, Weber, Yang, Fjörtoft, Schneider und wie sie alle heißen/hießen... ich war plötzlich mittendrin, dachte nach dem Tor in Nürnberg für den FCN an nichts anderes mehr als "verdammt, jetzt hau doch einer das Ding rein, dann sind WIR wieder drin!"... und es passierte... es war unfassbar... ich kam aus dem Staunen und Jubeln nicht mehr raus... 5:1, der letzte Strohhalm wurde ergriffen.... dann noch diese Art und Weise wie der Fjörtoft den Ball reinschiebt... Übersteiger direkt vorm Torschuss... kaum zu glauben, aber wahr... an diesem Punkt muss ich einschieben, dass ich der Eintracht auch im Falle des Abstiegs im Jahr 99 treu geblieben bzw. wieder treu geworden wäre... denn selbst wenn es nicht gereicht hätte, die Mannschaft hatte alles gegeben... das merkte sogar ich, als von Titeln verwöhnter Bayern-A....! Ich kam nach Hause, nach dem Spiel, meiner Mutter sah ich die Freude an... ich kam zur Wohnung rein und schrie nur "NIE MEHR ZWEITE LIGA" und ähnliches... der Schock stand den Eltern sichtlich ins Gesicht geschrieben... "was'n mit dem jetzt los?" mussten sie sich gefragt haben... ihr 13-jähriger Sohn (also ich) teilte ihnen unmissverständlich mit, auf weclher Seite ich ab sofort wieder stehe... sie glaubten mir erst als ich mein Bayern-Geraffel nach und nach an irgendwelche erfolgsgeilen Kumpels verkauft hatte... teilweise unter Wert zwar, aber ich war froh das Zeug loszuhaben... ich hatte zwar immernoch eine Sympathie für den FC Unbesiegbar, doch 2 Jahre später, als Schalke Meister der Herzen wurde kehrte ich dem Verein endgültig den Rücken zu... es war mir unbegreiflich was da ablief... die Häme der sogenannten Bayern-Fans über die sich zu früh freuenden Schalker war größer, als die eigene Freude über den x-ten Duseltitel... Mein Herz gehört der SGE... und ich wurde immer wieder bestätigt, auch wenn die Eintracht natürlich nie mit dem Verein meiner Kumpels (namens FC Hollywood) mithalten konnte was Titelgewinne angeht... aber das war mir nicht mehr so wichtig... sollten die doch reden... ich weiss, das unser Verein andere Ziele hat, und es Grund zur Freude ist, wenn diese Zeile erreicht werden... Jedes Spiel im Stadion, sei es auswärts oder im Waldstadion (den neuen Namen mag ich nicht ,-) ) bringen mich der Eintracht ein Stückchen näher... sowohl die freudigen Ereignisse (Aufstieg 03 + 05, Klassenerhalt 06 + 07, Pokalfinale 06) als auch die traurigen, wie beispielsweise 2004 in Hamburg dabei gewesen zu sein, beim Abschied von Uwe Bindewald... ich hätte es ihm so gegönnt, nicht als Absteiger gehen zu müssen... aber dann nach kurzem Schweigen wurden sofort wieder die Anfeuerungsgesänge angestimmt und schon der direkte Wiederaufstieg geplant wurde: "Wir kommen wieder, in die erste Liga!"... Gänsehaut pur...
Ich glaube die Eintracht ist für uns nicht nur ein Verein, nicht nur ein Lizenzspielerkader oder ein Vorstand Heribert Bruchhagen... es ist eine Religion, ein Lebensgefühl, das uns immer wieder im Stadion zusammenbringt... und das kann uns keiner nehmen... das ist in uns... denn wir tragen den Adler im Herzen!
Für mich ist die Eintracht wie das tägliche Brot! Es gehört bei mir zum Leben! Nein es ist mein Leben WIR TRAGEN DEN ADLER IM HERZEN! WIR WÜRDEN STEREBN FÜR EUCH! UND WENN WIR AUFSTEHEN DANN TANZEN UND SINGEN WIR ZUGLEICH!
Seit längerer Zeit frage ich mich, was für mich der Name "Eintracht Frankfurt", von dem ich immer behaupte, Fan zu sein, eigentlich bedeutet.
Es ist so, dass es Zeiten gibt, da mehr Schmerz und Wut den Weg des Eintrachtfans pflastern, als Freude und Glück. Es gibt Zeiten, da verwünscht man diese Eintracht und flucht und schimpft fürchterlich - um genau 7 Tage, 168 Stunden oder 10.800 Minuten später wieder im Stadion zu stehen und ekstatisch mitzufiebern.
Warum also tun wir das?
Früher, die Zeiten habe nicht ich erlebt, jedoch mein Vater; da konnte man noch bequem sagen: "Die Eintracht, das sind Grabi, Holz, Dr. Hammer et cetera." Heute ist dies nicht mehr so leicht: Spieler kommen und gehen - oft mit viel Streit und Getöse. Sie sagen bei jedem Wechel dieselben Sätze: "Ich freue mich auf die Fans und das tolle Stadion in Frankfurt/auf Schlake/in Bremen/München/Stuttgart/Musterstadt." - trotzdem freuen wir uns oft, wenn sich der Spieler gerade positiv über uns äußert (Was sollte er sonst tun?).
Deshalb, auch nach dem Ende der Ära Bindewald, bzw. Schur, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Eintracht Frankfurt nicht die Spieler sind.
Was läge also näher zu behaupten, Eintracht Frankfurt, das sind natürlich die Fans!
Ich glaube nicht, dass man das uneingeschränkt so sagen kann. Klar haben wir alle Freunde oder Kumpel im Stadion, aber die habe ich zumindest erst nach und nach kennen gelernt. Außerdem hatte wohl keiner hier den Gedanken: So, ich werde jetzt Eintracht-Fan, weil die so tolle Fans haben. Es kann also auch nicht alleine das sein.
Plausibel ist natürlich, wenn jemand erklärt: "Mein Vater hat mich mitgenommen, also bin ich auch Eintracht-Fan geworden."
Beim ersten Lesen mag das logisch klingen. Doch findet ihr alles, was Euer Vater/Bruder/Musterperson mag, uneingeschränkt gut? ... NEIN! Es muss also mehr dahinter stecken.
Uns so kommen wir zwangsläufig zu den Erinnerungen und Erlebnissen. Wir haben wohl alle bestimmte Ereignisse im Kopf, wenn wir den Namen "Eintracht" hören. Ältere Fans werden da an die Meisterschaft 1959 oder das Euro-Finale gegen Real denken, andere jüngere an den UEFA-Cup-Gewinn 1980, die neue Generation an den Klassnerhalt 1999 oder den Aufstieg in letzter Sekunde 2003. Ich bekomme bei dem Gedanken an letztere Erlebnisse noch immer eine solide Gänsehaut. Trotzdem ist diese Überlegung ad absurdum geführt, denn als werdender Fan hat man zunächst einmal keine Erlebnisse und Erinnerungen.
Meine Erklärung ist deshalb eine andere.
Für mich ist Eintracht Frankfurt eine ganz persönliche Mischung aus all diesen Dingen. Eintracht Frankfurt ist kein greifbares Etwas, sondern eine subjektive Imagination von etwas, das wir teilweise selbst kreieren. Somit ist Eintracht Frankfurt für jeden von uns etwas Anderes.
Für ältere Fans ist die Eintracht der traditionsträchtige Meister von 1959, die Diva vom Main mit genialen Spielern wie Holz, Grabi und Nickel. Für die ganz Jungen kann die Eintracht aber der Aufsteiger von 2005 sein mit Oka, Preuß und Russ, der großartigen Ultra-Szene und den drei Freunden in Block 40.
Was ich damit sagen will, ist, dass für mich Eintracht Frankfurt etwas Wandelbares darstellt, das sich fortwährend neu erfindet und definiert. Eintracht Frankfurt ist nicht nur der formale Verein auf Platz 14 der Bundesliga mit Herrn Bruchhagen an der Spitze. Eintracht Frankfurt, das sind auch wir - Ihr und ich und alle, die sich mit diesem Namen identifizieren.
Und das ist schön so.
P.S.: Ich möchte auch von Euch wissen, was Eintracht Frankfurt ist!
fing an, als ich (baujahr 80) bei meinem opa (keine ahnung, da war ich wohl 4 oder 5) war. mein vate rhatte mit fussball wenig am hut, der schaut sich nur nationalmannschafts-spiele an. aber mein opa (fortuna düsseldorf anhänger) schaute damals immer die sportschau. da wollte ich natürlich auch dabei sein. ein name hatte mich damals fasziniert. ECKSTEIN. den fand ich als kleines kind lustig, da ein spieler, der sich wie eckball abhört, irgendwie interessant für mich war.
dann plätscherte es so langsam fussballtechnisch vor mich hin. bis ich 1987/88 panini bildchen sammelte. alle waren für köln, leverkusen, bayern oder düsseldorf. fand ich irgendwie alles blöd. auf einmal fragte mich ein tauschfreund, von wem ich den fan wäre. keine ahnung. das war das erste mal, dass ich darüber nachdachte. und nach einigen überlegungen sagte ich: "eintracht."
warum? keine ahnung. wegen des vereinswappens? wegen des namens? wegen der exklusivität? ich glaube, es war eine mischung. ich bin jemand, den man schlecht von massen-hysterien überzeugen kann. nur weil 5 sagen, der weg ist richtig, muss ich es selbst überprüfen. vielleicht bin ich deswegen frankfurt fan geworden.
schade leider, dass ich genau zum dfb-pokalerfolg fan wurde, und dies noch "zu frisch" für mein fan-dasein war.
lange rede kurzer sinn: die fussball 2000 zeit mitgemacht, die abstiege, die aufstiege, usw. usw.
ist es nicht schön, dass man nicht alles erklären kann? keiner kann es erklären. auch ein kollege, mit dem ich meine ausbildung damals gemacht hat, weiß auch nicht, wieso er frankfurt fan wurde.
wieso bekomme ich gänsehaut, wenn ich das 5:1 gegen lautern sehe, oder das 6:3...?!? eigentlich habe ich keine verbindung zu dem verein. weder räumlich, noch durch den bekanntenkreis. und trotzdem habe ich wegen dem verein geheult, gelacht und mich mehr als aufgeregt...
keine ahnung wieso...
Für mich ist es Emotion pur. Eintracht Frankfurt ist für mich Bauchgefühl und ein ganz großes Stück Heimat. Früher wollte ich immer wegziehen. An den Bodensse, in den Schwarzwald, für einen guten Job hätte ich es locker gemacht. Heute sehe ich es ganz anders und ich müsste mir sehr überlegen, ob ich den Dunstkreis der Eintracht und der damit verbundenen Heimstätte Waldstadion verlasse. Auch das ist für mich Eintracht Frankfurt. Das Waldstadion, oder auch das Neue Waldstadion.
Vieles darin erlebt, nahe den Tränen, ob aus Freude oder aus Leid. Der Geruch vom feuchten Rasen, das Einlaufen der Mannschaft, der unendliche Jubel der Fans, der mir so oft Gänsehaut über den Rücken jagt. Auch die Fangesänge gegen andere Fangruppen im Stadion, ab und zu auch das was zurück kommt, all das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Dann diese Tradition. Tiefer kann es mich kaum treffen. Ich bin Traditionalist im guten Sinne durch und durch und alleine das Tradiwappen erfreut mich jeden Tag aufs neue. Es gibt auch keinen Tag in meinem Leben, in dem ich nicht an Eintracht Frankfurt denke und dass seit zig zig Jahren. Was ich über die Eintracht lesen kann, lese ich auch. Es interessiert mich mehr als fast alles andere.
Seit einigen wenigen Jahren dann das neue Medium und damit verbunden das Forum. da sitze ich nun nachts und schreibe Dir auf Deine Anfrage hin und auch das ist für mich Eintracht Frankfurt.
Mit der Eintracht und meinem tiefen Fan sein davon verbindet mich ein gewisser Stolz. Auch und vor allem in den schweren Zeiten. Das prägt mehr als erfolgreiche Zeiten und für mich ist erst nach dem Abstieg diese Megafankultur entstanden.
Für mich ist es auch Eintracht, dass so tolle Fans wie Maddin Stein und noch einige mehr auch aus diesem Forum zu mir in den Laden kommen, sich offensichtlich wohlfühlen und ich mich darüber freue.
Zu guter Letzt habe ich gerade über die Liebe zur Eintracht mit die wichtigsten Menschen für mich überhaupt kennen gelernt. Das ist für mich das letztlich wertvollste.
Nie waren für mich Namen und Verträge von Spielern und Trainer oder Funktionäre die Eintracht. Ganz im Gegenteil, hier liegt für mich der durchaus kritische Teil meines Fandasein. Keineswegs sehe ich Jungmillionaris, Überheblickeiten usw. usw, unkritisch.....das aber nur am Rande.
Wenn ich in der Westkurve stehe, meinen Schal bei „ Im Herzen von Europa“ in den Himmel strecke und Gänsehaut bekomme, wenn wir uns einhacken und zu Pipi Langstrumpf im Takt hüpfen, wenn Maddin die Kurve zum kochen bringt und bei mir sich dieses Adrenalin sich freisetzt, wenn ich vor Aufregung Nachts im Bett lege und nur an die Eintracht denken kann, wenn ich täglich im Forum schaue was ist mit meiner Eintracht los ist, wenn ich alte Tore/Spiele sehe oder auch Beiträge von KidKlappergass ,lt. Commander und Co lese und mir danach die Freudentränen über die Wange kullern, wenn ich bei der Choreo gegen Bielefeld eine blaue Pappe halte und vor Freude heule, wenn mich wildfremde Menschen umarmen, wenn ich versucht habe beruflich etwas mit der Eintracht zu machen, wenn mich seit 21 Jahren diese Eintracht begleitet, ich weiß nicht ob das nur die schönste Nebensache der Welt ist.
Die ganze Geschichte zu meiner Eintracht:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/9/11118504/
wunderschön! Wie Du das so erzählst, herrlich! Ich kann Dich gut verstehen, denn es geht mir genauso. Dich würde ich gerne mal persönlich kennenlernen, weil ich überzeugt bin das sich das lohnt!
Gruß
EZ (Würde ja gerne einen Smiley einfügen, die funktionieren aber nicht.)
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11118863/
Fuer mich ist die Eintracht ein Teil meiner Kindheit meiner Jugend, die man fuer seine Familie etwas hintenran gestellt hat (Was ich gerne tat). Jetzt sind die Kinder gross auch meine Frau muss keine "Angst haben", dass ich ein regemaessiger Stadionbesucher werde ,-) ,-) , da goenne ich mir doch den Luxus dass ganze per LIve-Ticker zu verfolgen und hier ab und zu zu schreiben. Der Besuch im Juni brachte selbst meiner Frau die Eintracht etwas naeher.
Gruss Afrigaaner
Was ist mit Deiner Frau?
Lieber Peter
du sprichst mir aus der Seele!
Ich übernehme jedes Wort von dir und füge nix hinzu, Punkt!
sei lieb gegrüßt...
Petra
Das ist sie doch.....meine Diva!
Mir schien die Eintracht in die Wiege gelegt worden sein... meine Eltern waren Ende der 70er bis Mitte der 80er begeisterte Waldstadiongänger... danach ebbte das irgendwie ab, die Prioritäten verlagerten sich eben...
Dennoch, in frühster Kindheit (an die ich mich leider kaum bis gar nicht erinnere) war ich schon Eintracht-Fan... doch dann, mit meiner Einschulung änderte sich alles schlagartig: Bayern-Fans (bzw meinten diese Leute sie seien Fans) wo man nur hinschaute... da stand der Erfolg im Vordergrund... und so verlor ich nach und nach das Interesse an der SGE und wandte mich dem FCB zu... im Prinzip nur deswegen um nicht alleine da zu stehen... dumme Sache, da wird sich vielleicht der ein oder andere denken "schwacher Charakter" oder ähnliches... dazu kann ich nur sagen: Kinder können grausam sein... und Bayern war ja schließlich auch ein nicht unattraktiver Verein (Erfolg war da), wobei ich heute ein offener Bayern-Gegner bin... die Wende brachte eines der Eintracht-Glanzlichter aus der jüngeren Vergangenheit: der Klassenerhalt 1999 durch das 5:1 in der 89. Minute durch Jan-Aage Fjörtoft... ich sah die Partie bzw. die Premiere-Konferenz bei einem guten Bekannten meines Vaters, heute im übrigen auch ein guter Freund von mir... es war unglaublich, nach der Halbzeitpause packte mich die Dramatik dieses 34. Spieltags, die aufopferungsvoll kämpfenden Frankfurter um Janssen, Weber, Yang, Fjörtoft, Schneider und wie sie alle heißen/hießen... ich war plötzlich mittendrin, dachte nach dem Tor in Nürnberg für den FCN an nichts anderes mehr als "verdammt, jetzt hau doch einer das Ding rein, dann sind WIR wieder drin!"... und es passierte... es war unfassbar... ich kam aus dem Staunen und Jubeln nicht mehr raus... 5:1, der letzte Strohhalm wurde ergriffen.... dann noch diese Art und Weise wie der Fjörtoft den Ball reinschiebt... Übersteiger direkt vorm Torschuss... kaum zu glauben, aber wahr... an diesem Punkt muss ich einschieben, dass ich der Eintracht auch im Falle des Abstiegs im Jahr 99 treu geblieben bzw. wieder treu geworden wäre... denn selbst wenn es nicht gereicht hätte, die Mannschaft hatte alles gegeben... das merkte sogar ich, als von Titeln verwöhnter Bayern-A....! Ich kam nach Hause, nach dem Spiel, meiner Mutter sah ich die Freude an... ich kam zur Wohnung rein und schrie nur "NIE MEHR ZWEITE LIGA" und ähnliches... der Schock stand den Eltern sichtlich ins Gesicht geschrieben... "was'n mit dem jetzt los?" mussten sie sich gefragt haben... ihr 13-jähriger Sohn (also ich) teilte ihnen unmissverständlich mit, auf weclher Seite ich ab sofort wieder stehe... sie glaubten mir erst als ich mein Bayern-Geraffel nach und nach an irgendwelche erfolgsgeilen Kumpels verkauft hatte... teilweise unter Wert zwar, aber ich war froh das Zeug loszuhaben... ich hatte zwar immernoch eine Sympathie für den FC Unbesiegbar, doch 2 Jahre später, als Schalke Meister der Herzen wurde kehrte ich dem Verein endgültig den Rücken zu... es war mir unbegreiflich was da ablief... die Häme der sogenannten Bayern-Fans über die sich zu früh freuenden Schalker war größer, als die eigene Freude über den x-ten Duseltitel...
Mein Herz gehört der SGE... und ich wurde immer wieder bestätigt, auch wenn die Eintracht natürlich nie mit dem Verein meiner Kumpels (namens FC Hollywood) mithalten konnte was Titelgewinne angeht... aber das war mir nicht mehr so wichtig... sollten die doch reden... ich weiss, das unser Verein andere Ziele hat, und es Grund zur Freude ist, wenn diese Zeile erreicht werden... Jedes Spiel im Stadion, sei es auswärts oder im Waldstadion (den neuen Namen mag ich nicht ,-) ) bringen mich der Eintracht ein Stückchen näher... sowohl die freudigen Ereignisse (Aufstieg 03 + 05, Klassenerhalt 06 + 07, Pokalfinale 06) als auch die traurigen, wie beispielsweise 2004 in Hamburg dabei gewesen zu sein, beim Abschied von Uwe Bindewald... ich hätte es ihm so gegönnt, nicht als Absteiger gehen zu müssen... aber dann nach kurzem Schweigen wurden sofort wieder die Anfeuerungsgesänge angestimmt und schon der direkte Wiederaufstieg geplant wurde: "Wir kommen wieder, in die erste Liga!"... Gänsehaut pur...
Ich glaube die Eintracht ist für uns nicht nur ein Verein, nicht nur ein Lizenzspielerkader oder ein Vorstand Heribert Bruchhagen... es ist eine Religion, ein Lebensgefühl, das uns immer wieder im Stadion zusammenbringt... und das kann uns keiner nehmen... das ist in uns...
denn wir tragen den Adler im Herzen!
Mit kameradschaftlichem Gruß,
FrankieVallie
Es gehört bei mir zum Leben!
Nein es ist mein Leben
WIR TRAGEN DEN ADLER IM HERZEN!
WIR WÜRDEN STEREBN FÜR EUCH!
UND WENN WIR AUFSTEHEN DANN
TANZEN UND SINGEN WIR ZUGLEICH!
NUR DIE SGE WAS ANDERES KOMMT NICHT IN FRAGE
Das ist mein Leben!
Kein Mainstream
Stress mit der Freundin