Am 2. Juli 2007 eröffnete Frank Gotta hier im Forum seinen Thread mit dem Ausruf: "Der Anfang ist gemacht, die ersten Spielberichte sind online!" Im eintracht-archiv. Inzwischen sind es 2.641 Berichte und ständig werden es mehr. Berichte ist hierbei maßlos untertrieben, es sind Geschichten, Zitate und Spielzüge, Emotionen, Leidenschaft, Zeitgeschehen und noch vieles mehr. Eintracht eben.
In unregelmäßigen Abständen werde ich an dieser Stelle immer mal die Werbetrommel rühren und euch über Neues aus dem eintracht-archiv berichten, laut, mit Klickbefehlen und wild die Jahrzehnte sowie Spielzeiten wechselnd…
“Krise, Krise, Krise. Ich höre immer nur Krise. Krise ist Ihre Formulierung. Wir haben keine Krise.“ Raunzt Heribert Bruchhagen beim Freundschaftsspiel gegen Jahn Regensburg . Und das nach 270 torlosen Minuten und dem Abrutschen auf Platz 18 am 8. Spieltag. Aber er behält recht, nur 8 Wochen später säuselt Monika Nierhaus verzückt in der ARD-Sportschau, dass die Punktausbeute der Eintracht “eines Clubs würdig ist, der um die Meisterschaft mitspielt!“ Labsal, doch plötzlich müssen Träume von Herrn Bruchhagen zurecht gerückt werden: “Ach Quatsch, wir sind Spitzenreiter der Kleinen!"
Nur kurz zuvor: “Ich war gerade beim Zähneputzen, mir ist trotzdem fast die Spucke weg geblieben", erzählt Heribert Bruchhagen, nachdem ihn am Freitagmorgen Kollege Jäggi aus Kaiserslautern angerufen hatte… Warum, erfahrt ihr in der nächsten Woche im eintracht-archiv, wenn es um die Spieltage 15 und 16 der Saison 2005/06 geht…
Bis der gereizte soweit ist, empfehle ich ein paar klicks in die Saison 1973/74, die Rüdiger “Kid Klappergass“ beackert. Da hat die Eintracht gar mit Kaiserslautern die Trainer getauscht , ist dafür aber noch Die Nummer 1 am Main, wie Rüdiger berichtet. Hier beginnt die Saison mit einem Spiel gegen Köln und Dietrich Weise empfiehlt, “sich nichtim Mauseloch zu verkriechen.“
Wem dies nicht weit genug weg ist, dem empfehle ich die Jahre 1925 bis 1934, die Frank Gotta uns mit über 9000 historischen Dokumenten schmackhaft zu machen versucht. Auch wenn die zunehmende Gleichschaltung von Politik und Sport bereits 1933 Einzug in die Berichterstattung hält, wie Frank beschreibt: “Mit einer Doppelveranstaltung im Stadion wollen die neuen Machthaber im Rahmen der 'Saarkundgebung' Stimmung für den Anschluss des Saarlands an das Deutsche Reich machen. So empfängt der FSV die Borussia aus Neunkirchen (3:2), die Eintracht spielt gegen die Sportfreunde Saarbrücken…“
Poesie war dennoch Trumpf in den damaligen Berichten, so im kicker vom 25.04.1933: „Schiedsrichter Walter aus Ludwigshafen zeichnete sich durch unantastbare Ehrlichkeit aus. Von kleinen Gelegenheitsfehlern oder -Irrtümern braucht man kein Aufhebens zu machen. Nur eines nahm wunder, daß der alte Pfeifenpraktiker zweimal die Eintracht einen Strafstoß der Gäste von der Strafraumlinie aus weit weniger als neun Meter Abstand abwehren ließ.“ (klick)
Und eines gilt noch immer: „Das Spiel hatte übrigens in Wittmann-Rödelheim einen ausgezeichneten Leiter, der allerdings vom Offenbacher Anhang gründlich beschimpft wurde. Die Offenbacher sollten lernen, für ihre Schwächen nicht den Schiedsrichter verantwortlich zu machen“, schreibt Dr. CEL im “Fussball“ vom 30.10.1934 Recht hat er!
Danke! Der Link oben (Offenbach 1934) führt allerdings zu einem Spiel aus 1933, der Bericht hat dafür aber eine sehr schöne Passage:
"Am Sonntag war das also geradeso. Es wurde gekämpft sozusagen um jeden Schritt breit Boden An der Somme und vor Verdun war es 1916 ähnlich: einmal hatten wir 100 Meter gewonnen und dann war wieder der Franzmann oder der Tommy drin."
Solch gelungene Vergleiche fehlen mir in der heutigen Berichterstattung.
Große, hust röchel, Derbys werfen ihre dunklen Schatten voraus. Natürlich auch im http://www.eintracht-archiv.de/ , aus dem ich euch gerne ein paar Brocken zuwerfe, auf das ihr die Autoren gefälligst heftigst huldigt:
Wir schreiben den 4. Februar 1934 In der neugeschaffenen Gau-Liga SüdWest erwartet die rumpelnd in die Saison gestartete Eintracht Kaiserslautern zum Rückspiel am Riederwald-Sportplatz vor 3000 Zuschauern. Das Hinspiel lief blöde für die Eintracht, wie Frank schreibt, denn überraschend "wurden so schneidige „Attacken" geritten, daß die Gästehintermannschaft denselben nicht gewachsen war. Auf diese Art und Weise wurde die systematische Mannschaft von Eintracht Frankfurt auseinandergerissen und mit der Ueberlegenheit der Gäste war es vorbei.“ 4:2 ist der Endstand, doch die Rache für diese Schmach folgt auf dem Fuße:
"Kaiserslautern stellte sich erstmals in Frankfurt vor. Wer die Elf für eine Heimmannschaft ohne großes Können, aber mit viel Draufgängertum hielt, konnte in seiner Ansicht nur bestärkt werden. Wirkliches Fußballkönnen zeigten die Gäste herzlich wenig. Nicht einmal der Sturm taugte etwas. Einzig und allein Torwart Gebhardt wurde seinem Ruf gerecht(aus dem 'Fußball' vom 06.02.1934). Mit welchem Ergebnis das Spiel endet, lest ihr hier 3. von links: Hugo Mantel
Zu beklagen hat die Eintracht den Abgang des besten Flügelläufers Deutschlands, Hugo Mantel, den es nach Italien zieht. Als Profi. Was jedoch im faschistischen Italien nicht ganz einfach ist und vom „Fussball“ mit Hohn und Spott bedacht wird. Doch lest selbst:
"Mantel geht zu Ambrosiana Mailand. Dieser Verein, der wohl diese Saison dem Turiner Juventus die italienische Meisterschaft entreißen wird, darf sich freuen… Mantel geht als Vertreter einer pharmazeutischen Firma nach Mailand. Ich glaube allerdings, daß er dort seinen Flachpaß erfolgreicher anbringen wird als die Apothekerkräuter...
Doch ein paar Wochen später: Welche Überraschung, Hugo Mantel wieder durch die Große Eschenheimer Straße wandeln zu sehen?! Der Italienausflug ist bereits zu Ende. Mantel hat anscheinend übersehen, daß die Dienste in Italiens erster Liga nur von Italienern versehen werden dürfen, er sich also tatsächlich hätte nationalisieren lassen müssen! Scheinbar wollte er doch nicht „Mantello" werden…Was nun, Signore Mantel? Ist vielleicht der Mailänder Ausflug mit pharmazeutischer Beigabe nur ein kleiner Umweg zu einem anderen Verein?(aus dem 'Fußball' vom 27.02.1934, klickt hier) In der Tat, denn Mantel wird wohl zu Red Star Olimique Paris gehen. klick.
Helmut Kraus
Bundesliga, yeah: 24. August 1963 Erster Spieltag der neuen Fußballbundesliga. Die Zeiten der alten Oberligen sind endgültig vorbei, es beginnt der Versuch einer Art permanenten Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Vorbei jetzt auch das Gezerre um die Zusammensetzung der Liga, zu den ersten Teams gehört selbstverständlich auch die Eintracht, die zu ihrem ersten Spiel am frühen Samstagabend um 17. 00 Uhr von 30. 000 Zuschauern im Waldstadion begrüßt wird…
Wer der Gegner ist, sollte sogar ein züchtiger Kartoffel-Esser erraten haben. Zum Spielbericht von Andreas kommt ihr mit einem schnellen klick
Die Aufstiegssaison, Dezember 2005 "Unter Karl-Heinz Feldkamp wurde auch mal der Platz vereist, um ein Spiel ausfallen zu lassen, dann hatten wir plötzlich drei Heimspiele am Betze und haben alle Gegner weggehauen." Das erzählt der Frankfurter Trainer in meinem Spielbericht vom 14.12.2005 “Spitzenreiter der Kleinen“. Es ist ein Nachholspiel, denn das neue WM-Brezelstadion hatte zum ursprünglichen Termin Risse im Dach. Hinterher wohl auch, denn der kicker titelte: Frankfurt trifft und Lautern trauert!
Und Herr Funkel holt seine Spieler auf den Boden: “Hört nicht hin auf diese Lobeshymnen, auf das Geschwätz vom UI-Cup. Das ist alles Unsinn, das darf man nicht ernst nehmen. Für uns gilt nur, was wir in der Kabine bereden. Unser Saisonziel ist weiter der Klassenerhalt."
Und wieder zurück: Saison 1973/74 3. Spieltag. Auswärtsspiel in Kaiserslautern. "Eiszeit in der Hölle", titelt Rüdiger Kid "Das Spiel steht unter besonderen Vorzeichen", gibt Weise zu, der mit Erich Ribbeck im Sommer den Arbeitgeber getauscht hat, "denn natürlich kenne ich Kaiserslautern ganz genau, und Erich Ribbeck kennt Frankfurt ganz genau." Das Ergebnis erfahrt ihr hier
Genug gepfalzt. Was für Elend es noch geben kann, seht ihr hier:
Und was es damit auf sich hat, erfahrt ihr klickend hier.
Der Spielbericht zum aktuellen Auswärtssieg auf dem Brezelberg liefere ich euch nach, denn auch die aktuelle Saison ist natürlich nachzulesen im http://www.eintracht-archiv.de/ das inzwischen 2663 Spielberichte enthält!
Leider kein Kicker Bericht von diesen Spiel-aber sorry-selbst ich habe den 4.2.34 nicht erlebt. Wenn auch im Eintracht-Museum mal anderes erzählt wurde.
Vielen Dank an alle MACHER des Archivs-es zählt zur täglichen Pflichtlektüre.
Pfui eklig. November. Wird langsam wieder Zeit für ne ordentliche Krise nach dem goldenen Oktober, der bei uns am 25.09. gegen Nürnberg begann. Da waren wir 17ter!! nach der last-minute-Niederlage in Leverkusen.
Nur echt mit dem roten Zelt…. “Wir sind bedient, werden aber wieder aufstehen", meinte Skibbe danach. Und wie sie das taten. Mannschaftskrisensitzung. Sieg im Monsterspiel mit (Spielbericht) La-Ola-Verweigerung und Chris-Comeback. Aber kennt ihr ja noch alles. Wer aber so ein Hasenhirn wie ich hat, klickt einfach hier her, der gereizte schreibt da tapfer weiter, auch wenn der November ein November wird….
Doch zurück in den Mai, der ja wärmer ist. Eiskalt wird es, wenn man einen kicker-Bericht aus dem Jahr 1933 liest. Die Eintracht steht im Viertelfinale zur Deutschen Meisterschaft und trifft auf den SV Hindenburg Allenstein. Das liegt im “fernen, abgetrennten, aber gerade darum um so deutscheren Osten“, schreibt der kicker, um weiter auszuführen: “und während oben im Rathause die vielen aufrichtigen Zusicherungen von Treue um Treue ausgetauscht wurden, hatte sich drunten auf dem Römerberg eine riesige Volksmenge angesammelt, die den schmucken Reichswehrmännern in größter Begeisterung zujubelte“.
... Politik im kicker, es ist “Ostpreußentag“ (Spielbericht und Bilder) . Gespielt wurde auch, 12:2 gewann die Eintracht, um im Halbfinale an (Spielbericht) Fortuna Düsseldorf zu scheitern.
"Gegen einen so großen Gegner hat sich unsere Mannschaft großartig geschlagen. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden." Sagte Herr Lachner zu einer 2:0-Niederlage, die die Eintracht im Schongang erledigte. Im ersten Pflichtspiel gegen Wolfsburg im DFB-Pokal am 8.04.1964 (klick] . "Ich glaube nicht, dass Sie in der Liga viele Vereine finden, die gerne gegen Wolfsburg spielen wollen.“ Meinte 36 Jahre später Felix Magath. Danach war er anderer Meinung, wie ihr im gereizten Spielbericht lesen könnt…
Und in der Woche drauf, quasi, denn es ist der 9.03.1984, meint Werder-Ersatztorhüter Klaus Funk (von 79-81 bei der Eintracht) noch zu Körbel, "Als ich eure Mannschaftsaufstellung gesehen habe, war mir klar: Wir gewinnen 5:0. Ich kannte ja keinen." Es kam anders, schreibt Frank (klick)
Krauth, Hölzenbein, Kalb, Reichel, Rohrbach, Trinklein, Göttmann, Rohrbach. Alles Torschützen in einem Spiel gegen den Südwestmeister von 1973, schreibt Rüdiger „Kid“ zum 8:2-Sieg(klick). 10 Jahre später konnten die nicht mal 1500 Zuschauer vom Ofen weg holen. Die Eintracht gewann nur 3:2 (klick) und Branco Zebec war sauer: "Meine Jungs spielen mit zu wenig Herz. Ich glaube, wir müssen mehr trainieren."
Da kannte die noch nicht mal das ZDF und heute nennen die sich Bruchwegboys. Sachen gibt’s…
Gestern abend war ich beim U21-Länderspiel in Wiesbaden. Das war das zweite Mal, das ich im Stadion der Wehen-Wiesbadener war. Wie das so ist, hab ich mich an den ersten Besuch erinnert - Vorbereitungsspiel zur Rückrunde der Saison 2007/08. Der erste Auftritt von Caio und Fenin, ein Kurzauftritt des großen Talents Juhvel-Tsoumou. Caio, der damals schon "gewisse Momente" (Zitat Ama) hatte, und sich freut, dass sich alle so freuen, dass er da ist, weil ihm so das Eingewöhnen erleichtert wird...
Es ist wirkliche eine feine Sache, dass man so was alles jederzeit schnell noch mal nachlesen kann - Hier!
In unregelmäßigen Abständen werde ich an dieser Stelle immer mal die Werbetrommel rühren und euch über Neues aus dem eintracht-archiv berichten, laut, mit Klickbefehlen und wild die Jahrzehnte sowie Spielzeiten wechselnd…
“Krise, Krise, Krise. Ich höre immer nur Krise. Krise ist Ihre Formulierung. Wir haben keine Krise.“ Raunzt Heribert Bruchhagen beim Freundschaftsspiel gegen Jahn Regensburg . Und das nach 270 torlosen Minuten und dem Abrutschen auf Platz 18 am 8. Spieltag. Aber er behält recht, nur 8 Wochen später säuselt Monika Nierhaus verzückt in der ARD-Sportschau, dass die Punktausbeute der Eintracht “eines Clubs würdig ist, der um die Meisterschaft mitspielt!“ Labsal, doch plötzlich müssen Träume von Herrn Bruchhagen zurecht gerückt werden: “Ach Quatsch, wir sind Spitzenreiter der Kleinen!"
Nur kurz zuvor: “Ich war gerade beim Zähneputzen, mir ist trotzdem fast die Spucke weg geblieben", erzählt Heribert Bruchhagen, nachdem ihn am Freitagmorgen Kollege Jäggi aus Kaiserslautern angerufen hatte… Warum, erfahrt ihr in der nächsten Woche im eintracht-archiv, wenn es um die Spieltage 15 und 16 der Saison 2005/06 geht…
Bis der gereizte soweit ist, empfehle ich ein paar klicks in die Saison 1973/74, die Rüdiger “Kid Klappergass“ beackert. Da hat die Eintracht gar mit Kaiserslautern die Trainer getauscht , ist dafür aber noch Die Nummer 1 am Main, wie Rüdiger berichtet. Hier beginnt die Saison mit einem Spiel gegen Köln und Dietrich Weise empfiehlt, “sich nicht im Mauseloch zu verkriechen.“
Wem dies nicht weit genug weg ist, dem empfehle ich die Jahre 1925 bis 1934, die Frank Gotta uns mit über 9000 historischen Dokumenten schmackhaft zu machen versucht. Auch wenn die zunehmende Gleichschaltung von Politik und Sport bereits 1933 Einzug in die Berichterstattung hält, wie Frank beschreibt: “Mit einer Doppelveranstaltung im Stadion wollen die neuen Machthaber im Rahmen der 'Saarkundgebung' Stimmung für den Anschluss des Saarlands an das Deutsche Reich machen. So empfängt der FSV die Borussia aus Neunkirchen (3:2), die Eintracht spielt gegen die Sportfreunde Saarbrücken…“
Poesie war dennoch Trumpf in den damaligen Berichten, so im kicker vom 25.04.1933: „Schiedsrichter Walter aus Ludwigshafen zeichnete sich durch unantastbare Ehrlichkeit aus. Von kleinen Gelegenheitsfehlern oder -Irrtümern braucht man kein Aufhebens zu machen. Nur eines nahm wunder, daß der alte Pfeifenpraktiker zweimal die Eintracht einen Strafstoß der Gäste von der Strafraumlinie aus weit weniger als neun Meter Abstand abwehren ließ.“ (klick)
Und eines gilt noch immer:
„Das Spiel hatte übrigens in Wittmann-Rödelheim einen ausgezeichneten Leiter, der allerdings vom Offenbacher Anhang gründlich beschimpft wurde. Die Offenbacher sollten lernen, für ihre Schwächen nicht den Schiedsrichter verantwortlich zu machen“, schreibt Dr. CEL im “Fussball“ vom 30.10.1934
Recht hat er!
(hiermit sei angedroht: Fortsetzung folgt!)
Großartiger Appetizer für eine noch großartigere Seite.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten !
Kann man nur 1000 mal den Hut vor ziehen.
Ich freue mich schon jetzt sehr auf weitere Beiträge.
Die Gegenwart zu verstehen bedingt, die Vergangenheit zu kennen.
An dieser Stelle mal ein Danke an Frank und seinen Helferlein.
"Am Sonntag war das also geradeso. Es wurde gekämpft sozusagen um jeden Schritt breit Boden An der Somme und vor Verdun war es 1916 ähnlich: einmal hatten wir 100 Meter gewonnen und dann war wieder der Franzmann oder der Tommy drin."
Solch gelungene Vergleiche fehlen mir in der heutigen Berichterstattung.
Dann wird es Zeit das wir international spielen und da gegen Mannschaften aus England, dann bekommt man sowas in der Sun zu lesen.
Wir schreiben den 4. Februar 1934
In der neugeschaffenen Gau-Liga SüdWest erwartet die rumpelnd in die Saison gestartete Eintracht Kaiserslautern zum Rückspiel am Riederwald-Sportplatz vor 3000 Zuschauern. Das Hinspiel lief blöde für die Eintracht, wie Frank schreibt, denn überraschend "wurden so schneidige „Attacken" geritten, daß die Gästehintermannschaft denselben nicht gewachsen war. Auf diese Art und Weise wurde die systematische Mannschaft von Eintracht Frankfurt auseinandergerissen und mit der Ueberlegenheit der Gäste war es vorbei.“ 4:2 ist der Endstand, doch die Rache für diese Schmach folgt auf dem Fuße:
"Kaiserslautern stellte sich erstmals in Frankfurt vor. Wer die Elf für eine Heimmannschaft ohne großes Können, aber mit viel Draufgängertum hielt, konnte in seiner Ansicht nur bestärkt werden. Wirkliches Fußballkönnen zeigten die Gäste herzlich wenig. Nicht einmal der Sturm taugte etwas. Einzig und allein Torwart Gebhardt wurde seinem Ruf gerecht(aus dem 'Fußball' vom 06.02.1934). Mit welchem Ergebnis das Spiel endet, lest ihr hier
3. von links: Hugo Mantel
Zu beklagen hat die Eintracht den Abgang des besten Flügelläufers Deutschlands, Hugo Mantel, den es nach Italien zieht. Als Profi. Was jedoch im faschistischen Italien nicht ganz einfach ist und vom „Fussball“ mit Hohn und Spott bedacht wird. Doch lest selbst:
"Mantel geht zu Ambrosiana Mailand. Dieser Verein, der wohl diese Saison dem Turiner Juventus die italienische Meisterschaft entreißen wird, darf sich freuen… Mantel geht als Vertreter einer pharmazeutischen Firma nach Mailand. Ich glaube allerdings, daß er dort seinen Flachpaß erfolgreicher anbringen wird als die Apothekerkräuter...
Doch ein paar Wochen später:
Welche Überraschung, Hugo Mantel wieder durch die Große Eschenheimer Straße wandeln zu sehen?! Der Italienausflug ist bereits zu Ende. Mantel hat anscheinend übersehen, daß die Dienste in Italiens erster Liga nur von Italienern versehen werden dürfen, er sich also tatsächlich hätte nationalisieren lassen müssen! Scheinbar wollte er doch nicht „Mantello" werden…Was nun, Signore Mantel? Ist vielleicht der Mailänder Ausflug mit pharmazeutischer Beigabe nur ein kleiner Umweg zu einem anderen Verein?(aus dem 'Fußball' vom 27.02.1934, klickt hier) In der Tat, denn Mantel wird wohl zu Red Star Olimique Paris gehen. klick.
Helmut Kraus
Bundesliga, yeah: 24. August 1963
Erster Spieltag der neuen Fußballbundesliga. Die Zeiten der alten Oberligen sind endgültig vorbei, es beginnt der Versuch einer Art permanenten Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Vorbei jetzt auch das Gezerre um die Zusammensetzung der Liga, zu den ersten Teams gehört selbstverständlich auch die Eintracht, die zu ihrem ersten Spiel am frühen Samstagabend um 17. 00 Uhr von 30. 000 Zuschauern im Waldstadion begrüßt wird…
Wer der Gegner ist, sollte sogar ein züchtiger Kartoffel-Esser erraten haben. Zum Spielbericht von Andreas kommt ihr mit einem schnellen klick
Die Aufstiegssaison, Dezember 2005
"Unter Karl-Heinz Feldkamp wurde auch mal der Platz vereist, um ein Spiel ausfallen zu lassen, dann hatten wir plötzlich drei Heimspiele am Betze und haben alle Gegner weggehauen." Das erzählt der Frankfurter Trainer in meinem Spielbericht vom 14.12.2005 “Spitzenreiter der Kleinen“. Es ist ein Nachholspiel, denn das neue WM-Brezelstadion hatte zum ursprünglichen Termin Risse im Dach. Hinterher wohl auch, denn der kicker titelte:
Frankfurt trifft und Lautern trauert!
Und Herr Funkel holt seine Spieler auf den Boden: “Hört nicht hin auf diese Lobeshymnen, auf das Geschwätz vom UI-Cup. Das ist alles Unsinn, das darf man nicht ernst nehmen. Für uns gilt nur, was wir in der Kabine bereden. Unser Saisonziel ist weiter der Klassenerhalt."
Und wieder zurück: Saison 1973/74
3. Spieltag. Auswärtsspiel in Kaiserslautern. "Eiszeit in der Hölle", titelt Rüdiger Kid "Das Spiel steht unter besonderen Vorzeichen", gibt Weise zu, der mit Erich Ribbeck im Sommer den Arbeitgeber getauscht hat, "denn natürlich kenne ich Kaiserslautern ganz genau, und Erich Ribbeck kennt Frankfurt ganz genau." Das Ergebnis erfahrt ihr hier
Genug gepfalzt. Was für Elend es noch geben kann, seht ihr hier:
Und was es damit auf sich hat, erfahrt ihr klickend hier.
Der Spielbericht zum aktuellen Auswärtssieg auf dem Brezelberg liefere ich euch nach, denn auch die aktuelle Saison ist natürlich nachzulesen im http://www.eintracht-archiv.de/ das inzwischen 2663 Spielberichte enthält!
(es bleibt angedroht: Fortsetzung folgt!)
Leider kein Kicker Bericht von diesen Spiel-aber sorry-selbst ich habe den 4.2.34 nicht erlebt.
Wenn auch im Eintracht-Museum mal anderes erzählt wurde.
Vielen Dank an alle MACHER des Archivs-es zählt zur täglichen Pflichtlektüre.
Nur echt mit dem roten Zelt…. “Wir sind bedient, werden aber wieder aufstehen", meinte Skibbe danach. Und wie sie das taten. Mannschaftskrisensitzung. Sieg im Monsterspiel mit (Spielbericht) La-Ola-Verweigerung und Chris-Comeback. Aber kennt ihr ja noch alles. Wer aber so ein Hasenhirn wie ich hat, klickt einfach hier her, der gereizte schreibt da tapfer weiter, auch wenn der November ein November wird….
Doch zurück in den Mai, der ja wärmer ist. Eiskalt wird es, wenn man einen kicker-Bericht aus dem Jahr 1933 liest. Die Eintracht steht im Viertelfinale zur Deutschen Meisterschaft und trifft auf den SV Hindenburg Allenstein. Das liegt im “fernen, abgetrennten, aber gerade darum um so deutscheren Osten“, schreibt der kicker, um weiter auszuführen: “und während oben im Rathause die vielen aufrichtigen Zusicherungen von Treue um Treue ausgetauscht wurden, hatte sich drunten auf dem Römerberg eine riesige Volksmenge angesammelt, die den schmucken Reichswehrmännern in größter Begeisterung zujubelte“.
... Politik im kicker, es ist “Ostpreußentag“ (Spielbericht und Bilder) . Gespielt wurde auch, 12:2 gewann die Eintracht, um im Halbfinale an (Spielbericht) Fortuna Düsseldorf zu scheitern.
"Gegen einen so großen Gegner hat sich unsere Mannschaft großartig geschlagen. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden." Sagte Herr Lachner zu einer 2:0-Niederlage, die die Eintracht im Schongang erledigte. Im ersten Pflichtspiel gegen Wolfsburg im DFB-Pokal am 8.04.1964 (klick] . "Ich glaube nicht, dass Sie in der Liga viele Vereine finden, die gerne gegen Wolfsburg spielen wollen.“ Meinte 36 Jahre später Felix Magath. Danach war er anderer Meinung, wie ihr im gereizten Spielbericht lesen könnt…
Und in der Woche drauf, quasi, denn es ist der 9.03.1984, meint Werder-Ersatztorhüter Klaus Funk (von 79-81 bei der Eintracht) noch zu Körbel, "Als ich eure Mannschaftsaufstellung gesehen habe, war mir klar: Wir gewinnen 5:0. Ich kannte ja keinen." Es kam anders, schreibt Frank (klick)
Krauth, Hölzenbein, Kalb, Reichel, Rohrbach, Trinklein, Göttmann, Rohrbach. Alles Torschützen in einem Spiel gegen den Südwestmeister von 1973, schreibt Rüdiger „Kid“ zum 8:2-Sieg (klick). 10 Jahre später konnten die nicht mal 1500 Zuschauer vom Ofen weg holen. Die Eintracht gewann nur 3:2 (klick) und Branco Zebec war sauer: "Meine Jungs spielen mit zu wenig Herz. Ich glaube, wir müssen mehr trainieren."
Da kannte die noch nicht mal das ZDF und heute nennen die sich Bruchwegboys. Sachen gibt’s…
Geben gibt’s inzwischen 2.721 Spielberichte. In Franks http://www.eintracht-archiv.de/
(Fortsetzung angedroht)
Ich bitte um Umsetzung der angedrohten Fortsetzung.
Es ist wirkliche eine feine Sache, dass man so was alles jederzeit schnell noch mal nachlesen kann - Hier!