>

Achtung Münzkenner

#
@ Michi: Wie lange würde denn so ne Bestimmung im allgemeinen dauern?
#
Bei mir im Uni-Institut gibt's ein paar Numismatiker, die regelmäßig alle in Hessen anfallenden römischen Münzen bestimmen (http://www.adwmainz.de/index.php?id=46). Normalerweise bekommen die das von den Landesämtern zugeschickt und dann geht das auch meist innerhalb weniger Tage/Wochen zurück - wenn die nicht gerade einen Riesenstapel Arbeit auf'm Schreibtisch haben .
Bei den modernen Münzkundlern weiß ich nicht so recht, weil ich vermute, dass die mehr Münzen bekommen und vielleicht personell nicht so stark besetzt sind (für die römische Numismatik hat man halt das Glück mit dem ortsansässigen Institut).
Da es sich um keinen besonders bedeutenden Fund handelt, würde ich schon mit einigen Wochen rechnen. Lass' Dir einfach die Telefonnummer von dem Bearbeiter geben, im Zweifel kann man mit den Leuten immer reden.
Alle wichtigen Informationen findest Du auch hier:
http://www.hlgl.de/numismatik_inhalt.html#NumNachforsch
#
Am besten du gibst die Münze HB und der kauft uns dafür nen guten Spieler  
#
tja, leider ist der zustand der münze nicht besonders, aber ich finde den ideellen wert für dich doch ganz bemerkenswert!
immerhin ein schönes stück deutscher geschichte!

vielleicht solltest du nochmal auf die suche gehen und du findest noch mehr!?
#
http://www.muenzauktion.com/olding/cat.php5?lang=de&catid=173

Lag ich doch mit meiner Einschätzung bezüglich der Datierung und des heutigen Werts gar nicht so falsch (o.k., die Datierung war auch mit 200 Jahren etwas weit gefasst).  Auch sind diese dort in einem sehr guten Zustand und erzielen deshalb etwas höhere Preise.
Wenn man so auf die Zeit schaut, könnte man denken, die Münze ist vielleicht einfach mit einem Soldaten des Dreißigjährigen Kriegs hierhergekommen und dann in Hersfeld aus der Tasche gefallen (vielleicht ja mit dem "tollen Christian")...
Solche Münzlein sind in den meisten Fällen Einzelfunde. Bei Gartenarbeiten stammen sie i.d.R. aus ohnehin gestörten Zusammenhängen (Pflugschicht, nahe an der Oberfläche), die ein Nachgraben sinnlos machen. Es wäre dann wohl auch (weil außerhalb der normalen Gartenarbeiten) ein gezieltes Nachsuchen, das genehmigungspflichtig ist bzw. man besser Fachleuten überlässt.
#
Holla. Älter als gedacht.

Zur Geschichte dieser Zeit und zum Zusammenhang zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gibt es hier eine sehr schöne Seite:

http://home.arcor.de/histagschaumburg/ShgUeberblick.htm

(...) Ihren kulturellen Höhepunkt erlebte die Grafschaft unter Ottos Sohn Ernst (1601-1622). Ernst war 1569 in Bückeburg geboren, in Detmold am Hofe Simons VI. zur Lippe aufgewachsen, hatte in Helmstedt Rechtswissenschaften studiert, sich in Kassel am Hofe des hochgelehrten Landgrafen Moritz aufgehalten und auf Bildungsreisen durch halb Europa Kunst und Kultur Italiens und der Niederlande kennengelernt. Zur Frau nahm er die Schwester des Landgrafen Moritz, Hedwig. Von hervorragenden Männern beraten, sanierte er die Landesfinanzen, führte das Land zu wirtschaftlicher Blüte und ordnete es neu. 1606 verlegte er die Haupt-Residenz von Stadthagen nach Bückeburg, das er entsprechend seinen hohen Plänen und Ansprüchen ausbaute. Der Goldene Saal mit seiner Götterpforte beeindruckt noch heute jeden Bückeburger Schlossbesucher durch seinen Glanz; auch die Stadtkirche und die Anlage des Marktplatzes mitsamt angrenzenden Gebäuden gehen auf den Grafen Ernst zurück. Das Mausoleum in Stadthagen von Giovanni M. Nosseni und seine bedeutenden Skulpturen von Adrian de Vries, das akademische Gymnasium in Stadthagen und die Universität Rinteln sind von ihm ins Werk gesetzt worden. Er gab dem Land eine Polizei- (1615) und eine Kirchenordnung (1614), die teilweise bis weit ins 19. Jahrhundert hinein gültig blieben. Seine Geldmittel, die großenteils aus dem Schaumburger Bergbau stammten, reichten auch für ein größeres Darlehen, das er dem Kaiser zur Verfügung stellte. Zum Dank wurde Graf Ernst 1619 in den Fürstenstand erhoben.
#
Scaramanga schrieb:
Sind wir ncht eher hier?

http://www.muenzauktion.com/olding/cat.php5?lang=de&catid=172&PHPSESSID=2971a42977ee2aba4fb4e9dc1a89bede


Komisch, genau da hat mein Link eigentlich auch hingezeigt und nicht auf "Schaumburg-Lippe". Vielleicht haben die keine statischen Adressen bei der Domain oder es hat in der Nacht jemand rumgefummelt...

#
michi74 schrieb:
Scaramanga schrieb:
Sind wir ncht eher hier?

http://www.muenzauktion.com/olding/cat.php5?lang=de&catid=172&PHPSESSID=2971a42977ee2aba4fb4e9dc1a89bede


Komisch, genau da hat mein Link eigentlich auch hingezeigt und nicht auf "Schaumburg-Lippe". Vielleicht haben die keine statischen Adressen bei der Domain oder es hat in der Nacht jemand rumgefummelt...



Liegt nicht an dir
#
Tja, Deine Münze muss schon wieder umbenannt werden:"Sayn-Wittgenstein"
#
@michi74: Woher hast Du das mit "Sayn-Wittgenstein"?

Ich hätte mich der Vermutung angeschlossen mit Schauenburg.

Müßte ich mich festlegen, würde ich sagen es ist der "Schauenburg und Holstein Kipper Doppelschilling".

Und der ist als äußerst selten ausgewiesen. Wenn's stimmt - Glückwunsch zu dem Fund.  
#
Aaargh, nein - ich hatte ja zunächst auch auf "Schauenburg und Holstein" verlinkt bzw. die Münzen von Ernst III. - nur rutscht bei dieser Seite anscheinend der Link täglich von einem Adelsgeschlecht zum nächsten, gestern war es "Sayn", aktuell ist es "Sachsen-Weimar".
Die Bestimmung mit Schaumburg ist an sich schon korrekt. So gibt dann auch mein Text vom 27., 3:01 wieder Sinn, wenn man sich die Jahreszahl 1601-22 dazudenkt (+ der Verweis auf den beginnenden Dreißigjährigen Krieg)...
#
+ noch ein Hiinweis:
selten an dem hier (http://www.muenzauktion.com/olding/item.php5?lang=de&id=30705078) verlinkten Stück (wenn der Link nicht demnächst zu Sachsen-Gotha oder sonstwas weiterrutscht) ist die Prägeschwäche (= da hat der Münzmeister wohl den Schrötling nicht so ganz genau getroffen).
Ob der Fund von Scaramanga hier eine Seltenheit darstellt, können wohl nur Numismatiker sagen. Vielleicht ist das angesichts der eher kriegerischen Zeit keine Seltenheit, dass norddeutsche Münzen hier in Hessen auftauchen.
Wer mehr über diese Zeit wissen möchte, sollte unbedingt den Simplicissimus lesen...
#
In dem Münzforum ist noch von einem Groschen die Gede, da es dort wohl keine Kreuzer gab


Teilen