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Heute erhaltener Elternbrief....

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Heute kam unsere Tochter mit einem Schreiben an alle Eltern aus der Schule heim.

Erstmal stand viel blablabla drin....

Dann kam folgendes

"....Leider nehmen zur Zeit Formen von "spielerischen Aggressionen" (Ausprobieren von körperlicher Stärke, Lust am Kräftemessen, Ringen und Rangeln) besorgniserregend zu. Es gilt als "cool", wie ein "Power Ranger" oder "Wrestlingkämpfer" aufzutreten. Die Kinder ahmen Formen des Tretens und Schlagens nach, ohne diese jedoch überhaupt nicht kontrollieren zu können.
Leider müssen wir immer wieder Fälle von nicht beabsichtigten, körperlichen Verletzungen beklagen.

Zum  Schutz der Schülerinnen und Schüler verfahren wir ab sofort wie folgt:
Wer andere eien Körperverletzung androht, in Kauf nimmt oder gar vollzieht, muss mit Ordnungsmaßnahmen nach den Vorschriften des Hessischen Schulgesetzes rechnen. Absolut verboten sind in diesem Zusammenhang alle Formen des Tretens und des Schlagens, Schleuderns mit dem Turnbeutel.

Wir haben bereits alle Schülerinnen und Schüler hierüber informiert...."

Dann folgt noch ein wenig blablabla...

Und dann kommt:

Erklärung:
Ich habe die vorstehenden Informationen zur Kenntnis genommen und verstanden. Ich verpflichte mich, mein Verhalten danach auszurichten.

Unterschrift des Schülers: _______________
Klasse: _____________
Datum: _____________

Erklärung des/der Erziehungsberechtigen:

Wir haben die Informationen, die meine Tochter/mein Sohn unterschrieben hat, zur Kenntnis genommen.
Wir werden auf die Einhaltung des gewünschten Verhaltens achte und unser Kind dabei unterstützen:

Unterschrift der Erziehungsberechtigten: __________________



______________________________________________________________

Ich hätt nur mal ganz gerne die ein oder andere Meinung dazu gehört.....
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Ach ja es handelt sich um eine Grundschule....
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Sowas ähnliches mussten wir auch mal machen.
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TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Sowas ähnliches mussten wir auch mal machen.


Müssen? Stellt sich mir die Frage was wohl passiert, wenn das nicht unterschrieben wird....
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ist doch klar.
wenn kinder in der schule raufen müssen die eltern dafür verantwortung übernehmen und mit konsequenzen rechnen.

du meinst raufen gehört dazu?
du meinst man müsste ursachenforschung betreiben warum die kinder ausgerechnet in der schule aggressionen entwickeln?
du meinst man müsste in der schule und im privaten gemeinsam nach neuen wegen für aggressionsabbau suchen?

ja, irgendwann wenn zeit ist, aber erstmal wird verboten. auf deine verantwortung natürlich. ist ja dein kind das aggressiv ist.


ich habe jetzt schon keine lust auf diesen ganzen terror. ich glaube das ist noch schlimmer als die bälger selbst  
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Wow, hört sich ja sehr verzweifelt an diese Maßnahme.

Folgende Fragen stellen sich mir dabei: Haben die Lehrenden ihre Autorität und ihren Einfluß erschöpfend genutzt? Hilft jetzt nur noch der Verweis auf soetwas Abstraktes wie "Ordnungswidrigkeit blah blah"? Wird dadurch die Autorität der Lehrenden nicht noch mehr untergraben? Wäre ein Gespräch mit Eltern und Kindern über den Gebrauch von Fernsehen & Medien nicht viel wirksamer?

Kommt dieser Brief aus dem Nichts, oder war er eine sonderbare Überraschung für Dich? Ist Dir die Problematik aus Gesprächen mit Deinem Kind vertraut?

Also meiner Meinung nach eine sehr sonderbare, fragwürdige Maßnahme, hak da mal nach!
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Brady schrieb:
TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Sowas ähnliches mussten wir auch mal machen.


Müssen? Stellt sich mir die Frage was wohl passiert, wenn das nicht unterschrieben wird....


Hmm weiß ich nicht mehr was dann passiert wäre.Die ganze Schule musste das unterschreiben.Die haben einfach gesagt das man das unterschrieben wieder zurückbringen muss,damit man z.b für Schäden zahlt die man angerichtet hat.
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123tier schrieb:

Kommt dieser Brief aus dem Nichts, oder war er eine sonderbare Überraschung für Dich? Ist Dir die Problematik aus Gesprächen mit Deinem Kind vertraut?

Ja er kam komplett aus dem Nichts. Unsere Tochter hat noch nie von Schlägereien oder ähnlichem berichtet...auch im Gespräch mit anderen Eltern kam sowas noch nie zur Sprache....deswegen können wir den Brief auch nicht so ganz nachvollziehen...

Um Missverständnissen vor zu beugen....den Brief haben alle Eltern bekommen...
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TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Hmm weiß ich nicht mehr was dann passiert wäre.Die ganze Schule musste das unterschreiben.Die haben einfach gesagt das man das unterschrieben wieder zurückbringen muss,damit man z.b für Schäden zahlt die man angerichtet hat.
??? Unsere Tochter ist 6!!
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Brady schrieb:
123tier schrieb:

Kommt dieser Brief aus dem Nichts, oder war er eine sonderbare Überraschung für Dich? Ist Dir die Problematik aus Gesprächen mit Deinem Kind vertraut?

Ja er kam komplett aus dem Nichts. Unsere Tochter hat noch nie von Schlägereien oder ähnlichem berichtet...auch im Gespräch mit anderen Eltern kam sowas noch nie zur Sprache....deswegen können wir den Brief auch nicht so ganz nachvollziehen...

Um Missverständnissen vor zu beugen....den Brief haben alle Eltern bekommen...



Dann setz Dich vielleicht am besten mit anderen Eltern zusammen und verlangt einen Elternabend mit Klassenlehrer/Schulleitung. Es ist schon sehr komisch, daß erst Stille über dieses Thema herrscht und dann so ein Brief bei euch eintrudelt.

So würde ich diese "Kröte" jedenfalls nicht schlucken!
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Achso...
In dem Alter mM nach zimlich Unnötig...
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hmm, gerade deutschland-tournee?
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,521982,00.html
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In diesem Zusammenhang würden mich doch ein ein paar detailliertere Angaben interessieren. Wie wurde denn festgestellt, dass "spielerische Aggressionen" zugenommen haben? Gibt es dazu eine Statistik oder vermehrte Beschwerden von Eltern oder ist das nur ein allgemeiner Eindruck der Lehrerinnen?
Ich musste, als ich das gelesen habe, an einen Artikel in der FR denken, wo beschrieben wird, wie sehr "typische Verhaltensmuster von Jungen, noch vor einiger Zeit vielleicht milde positiv geduldet - "so sind die wilden Kerle halt" - in einer  weiblich dominierten Pädagogik zunehmend zu störendem Verhalten wird.
Während das Mädchen sich in seiner Weiblichkeit positiv gespiegelt erleben kann, sowohl von der Mutter als auch von den Erzieherinnen im Kindergarten und den Lehrerinnen in der Grundschule, fehlt dem Jungen eine solche Sicherheit und Vielfalt vermittelnde Spiegelung seiner männlichen Identität durch Frauen und Männer." Zitat aus folgendem Artikel: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1247264&em_cnt_page=2
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Hoffentlich fällt dieses Jahr kein Schnee!
Die Kinder könnten ja auf die Idee kommen eine Schneeballschlacht zu machen. Mit viel Glück ist dann ein/e Pädagoge/in da, die das sofort unterbindet und danach den Kindern in stundenlangen Gesprächen erklärt, was solch aggressives Verhalten in ihnen auslöst.  

Mein Gott - früher war man der große Häuptling oder Cowboy und hat mit selbstgebastelten Pfeil und Bogen aufeinandergeschossen oder hat die letzte Saloonschlägerei von Bonanza nachgespielt. Da gab es auch den einen oder anderen blauen Fleck
Heute sind die Kinder eben eher auf irgendwelche Superhelden oder Comic-helden eingestellt.
Es sind Kinder! Sie loten ihre Grenzen aus. Sie leben ihre Fantasie aus. Es wäre besser, so einige dieser besorgten Über-Pädagogischen Weltverbesserer hätten sich etwas von ihrem Kindsein bewahrt.
Lasst die Kinder , Kinder sein. Einschreiten kann man, wenn es zu heftig wird immer noch.
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Brady schrieb:

Wer andere eien Körperverletzung androht, in Kauf nimmt oder gar vollzieht, muss mit Ordnungsmaßnahmen nach den Vorschriften des Hessischen Schulgesetzes rechnen. Absolut verboten sind in diesem Zusammenhang alle Formen des Tretens und des Schlagens, Schleuderns mit dem Turnbeutel.




Pädagogische Ordnungsmaßnahmen sind im HSchG festgelegt http://www.kultusministerium.hessen.de/irj/HKM_Internet?rid=HKM_15/HKM_Internet/nav/dcd/dcd50bec-b224-d901-be59-2697ccf4e69f%26_ic_uCon=9d710bec-b224-d901-be59-2697ccf4e69f.htm&uid=dcd50bec-b224-d901-be59-2697ccf4e69f,  (4. Abschnitt), insofern braucht die Schule kein Einverständnis der Eltern um solche durchzuführen. Ich würde dieses Schreiben als reine Info ansehen. Allerdings würde ich mal als besorgter Vater bei der Schulleitung nachfragen, was denn genau vorgefallen ist. Dann wird man sich ja irgendwie erklären müssen.
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schon interessant zu lesen, wie reflexhaft und gerne von einigen usern hier sofort der schule (oft zwischen den zeilen, bei anderen unverhohlen) versagen und/oder vorschnelles handeln vorgeworfen wird.

als elternteil würde ich mich zunächst bei der klassenlehrerin erkundigen, aufgrund welcher realen vorfälle, befürchtungen oder gesetzgeberischen änderungen diese unterschrift für notwendig gehalten wird und welche konsequenzen diese später ggf. haben könnte.

zuvor muss man aber sicherlich in seine überlegungen einbeziehen, dass die eigenen kinder - und  wohl schon gar nicht die mädchen im ersten schuljahr - nicht die verursacher dieses schreibens sein müssen (hast du ja auch angedeutet, brady).

dass zudem "gewalt" (in welcher form und intensität auch immer) auf den schulhöfen stark zunimmt und schon die kleinen sich immer öfter in unverhältnismäßiger stärke attackieren (weit über die rangeleien, die tatsächlich zur normalen entwicklung gehören, hinausgehend), dürfte ebenso allgemein bekannt sein.
(zu meiner grundschulzeit war es krass wenn jemand zu boden geschubst wurde - heute schlagen sich manche grundschulkinder mit anlauf und voller absicht die faust ins gesicht)

weiterhin sollte man sich darüber gedanken machen, dass die eigentlichen adressaten dieses schreibens wohl vielmehr diejenigen eltern sind, die ihren erziehungsaufträgen nicht oder nur unzureichend nachkommen (und dann jedoch bei etwaigen vorfällen jegliche schuld an die schulen weitergeben).
und dass diese eltern von der schule nun schriftlich ins boot geholt werden finde absolut wünschenswert und nachvollziehbar.

ich habe in meinem freundeskreis einige lehrerinnen und lehrer, die mir so oft davon erzählen, wie viele eltern es mittlerweile (anzahl steigend) gibt, die nie an elternabenden teilnehmen, nie auf eintragungen im hausaufgabenheft o.ä. reagieren, selbst wenn eklatantester redebedarf wegen des verhaltens und/oder der leistunges ihres kindes besteht.
und gerade diese eltern sind es dann häufig, die als erste auf der matte stehen, wenn sohnemann mit einer schürfwunde am knie nach hause gekommen ist und der pausenaufsicht, der einen lehrerin auf dem großen schulhof, etwas wegen "verletzung der aufsichtspflicht" ans zeug flicken wollen.


die in hier von brady berichteten form des anschreibens ohne vorherigen elternabend zu den grümdem hierfür finde ich schlecht geplant und organisiert, die sache als solche finde ich mehr als nachvollziehbar.

gruß von
henk
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Henk schrieb:
die in hier von brady berichteten form des anschreibens ohne vorherigen elternabend zu den grümdem hierfür finde ich schlecht geplant und organisiert, die sache als solche finde ich mehr als nachvollziehbar.

diesen letzten abschnitt besser nochmal :

"die hier von brady berichtete form des anschreibens der schule, ohne vorherigen elternabend zu den gründen für das anschreiben, finde ich  schlecht geplant und schlecht organisiert.
die sache als solche finde ich mehr als nachvollziehbar."
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Ich würde diese Erklärung nicht unterschreiben. Sollte es zu irgendwelchen Vorfällen mit Verletzungsfolgen kommen, werden die Eltern des verletzten Kindes vortragen, die Eltern des/der verletzenden Kindes/-r hätten ihrer Vorbildverpflichtung, welche sie mit dieser Erklärung ausdrücklich bekräftigen, nicht genügt. Dann kann es dazu kommen, daß man ausführlich und im Einzelnen seine Freizeitgewohnheiten und Erziehungsmaßstäbe offenlegen muss. Damit erhält die Schulbehörde einen Freibrief zur Schnüffelei in den Familienverhältnissen.
Zudem hat die Aufforderung zur Unterschrift keinerlei rechtliche Grundlage. Sonst wäre die entsprechende rechtliche Belehrung Bestandteil des Schreibens.
Offensichtlich soll die Verantwortung für fehlendes Personal und daraus resultierender mangelhafter Aufsicht über die Kinder den Eltern in die Schuhe geschoben werden.
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Früher gabs sowas net. Wäre vielleicht besser gewesen, denn das kommt dabei raus: http://www.fazed.org/video/view/?id=32  
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Pedrogranata schrieb:
Ich würde diese Erklärung nicht unterschreiben. Sollte es zu irgendwelchen Vorfällen mit Verletzungsfolgen kommen, werden die Eltern des verletzten Kindes vortragen, die Eltern des/der verletzenden Kindes/-r hätten ihrer Vorbildverpflichtung, welche sie mit dieser Erklärung ausdrücklich bekräftigen, nicht genügt. Dann kann es dazu kommen, daß man ausführlich und im Einzelnen seine Freizeitgewohnheiten und Erziehungsmaßstäbe offenlegen muss. Damit erhält die Schulbehörde einen Freibrief zur Schnüffelei in den Familienverhältnissen.
Zudem hat die Aufforderung zur Unterschrift keinerlei rechtliche Grundlage. Sonst wäre die entsprechende rechtliche Belehrung Bestandteil des Schreibens.
Offensichtlich soll die Verantwortung für fehlendes Personal und daraus resultierender mangelhafter Aufsicht über die Kinder den Eltern in die Schuhe geschoben werden.


Danke Pedro....


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