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Konstruktive Kritik erwünscht ...

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Gude,
ich schreibe seit einiger Zeit für unsere Schülerzeitung.
Das ist eigentlich ganz légère, weil ich da über (so gut wie) alles schreiben kann, was ich will.
Es sollte aber zumindest ansatzweise etwas mit dem Titelthema zu tun haben (in diesem Fall: Medien).

Ich bitte um konstruktive Kritik; keine Che Guevara Diskussionen oder sonst was...

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Von Trash-TV, einem Jubiläum und der neuen europäischen Jugend
Oder: Wie dem Verfall des deutschen Fernsehens entgegenwirken?


Eine Frage, mit der man sich zunehmend beschäftigen muss. Denn was einige privaten Sender mittlerweile ausstrahlen ist auf gut deutsch „unter aller Sau“. Die Volksverdummung schreitet fort und niemand schert sich darum. Auch MTV sollte eigentlich wissen, dass verrückte neureiche Yuppies mit Wanduhren um den Hals und einem Wikingerhelm auf dem Kopf nicht dem ursprünglichen Format eines Musiksenders entsprechen. Und überhaupt hat man den Eindruck auf diesem Sender wechseln sich primitive Dating- oder Realityshows mit viel zu lauter  und nervtötender Klingeltonwerbung ab. Ich möchte kein Spar-Abo von „Jamba!“ oder „Zed“, genauso wenig wie ich wissen möchte wo in den USA spermaverklebte Taschentücher unter den Betten liegen, welche Sex-Spielzeuge man so in der Dessous-Schublade findet oder wie viele Schaben sich eine amerikanische Jura-Studentin für 1 Dollar in den Schritt steckt nur um einmal in Fernsehen zu sein …


Im direkten Vergleich: MTV strahlt in Deutschland 69 Casting- und Realityshows aus, aber nur 25 Sendungen, die sich in erster Linie mit Musik beschäftigen. Verliert MTV sein Gesicht?


Doch neben niveaulosen Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder der gefühlten 36. Staffel von Big Brother gibt es auch noch einige wenige Sender, die im totalen Kontrast dazu informieren und bilden – und das meistens auf unterhaltsame Art und Weise.
Nehmen wir als Beispiel Kultur- und Bildungssender à la „3sat“ oder „arte“. Neben aktuellen literarischen und musikalischen Hochgenüssen werden auch immer wieder vergangene kulturelle Geschehnisse beleuchtet. Vor allem der deutsch-französische Sender „arte“ spezialisiert sich gerne auf so genannte Themenabende, welche nicht nur aus Dokumentationen und Reportagen bestehen, sondern meistens noch einen zu dem Thema passenden Spielfilm involvieren. So zum Beispiel in diesem Jahr, bezüglich des 40-jährigen Jubiläums der 68er-Bewegung: Hintergründe, Interviews, und die in letzter Zeit immer wieder aufkommende Frage, warum die Jugend von heute so unpolitisch sei und beispielsweise eine Kanzlerin, die strikt gegen die Abschaltung von Atomkraftwerken ist, in Aachen „wie einen Popstar“ (Aachener Nachrichten) empfängt – aber dazu später mehr.
Die Anfänge der Studentenproteste der ‘60er-Jahre findet man zwar nicht nur in Frankreich, nichtsdestotrotz kann man sagen, dass dort die Geschehnisse ein Ausmaß erreichten, wie sonst nirgendwo auf der Welt. Ich spreche von dem so genannten „Pariser Mai“ (auch «Mai 68» genannt), welcher nicht nur die Schließung Frankreichs ältester Universität, der Sorbonne im Pariser Studentenviertel Quartier Latin, zufolge hatte, sondern durch einen organisierten Generalstreik sogar kurzfristig ganz Frankreich lahmlegte. Negativer Höhepunkt der Proteste war mit Sicherheit die oben angesprochene Schließung der Sorbonne am 3. Mai ‘68 und die damit verbundenen Ausschreitungen im Quartier Latin.


Hier fing vor 40 Jahren alles an – Die Universitätskappelle der Pariser Universität „Sorbonne“


Nachdem eine Demonstration in einem Hörsaal der Universität aus Sicherheitsgründen verboten wurde, begannen einige aufgebrachte linksorientierte Studenten die Universität zu besetzen. Die Polizei räumte unter Verwendung von Tränengas die Sorbonne und nahm circa 200 Studierende fest. Daraufhin begannen einige Tausend aufgebrachte Studenten sich im Quartier Latin mit der überforderten Polizei wilde Straßenschlachten zu liefern. Weitere 600 Studenten wurden festgenommen. Zwei Tage später riefen die Gewerkschaften der Universitäten zu einem landesweiten Hochschulstreik auf. Am 6. Mai schließlich spitzte sich die Situation zu: Nachdem die Forderungen nach dem Abzug der Polizisten aus der Sorbonne, sowie die Freilassung der inhaftierten Studenten nicht erfüllt wurden, begannen mehr als 10.000 Demonstranten Barrikaden zu errichten, mit Pflastersteinen zu werfen und Autos anzuzünden.


Boulevard Saint-Michel im Herzen des Quartier Latin: Dreh- und Angelpunkt der Unruhen ‘68


Aus einer Studentendemo war eine nationale Bewegung der Frustration geworden – Arbeitslose, Schüler, Immigranten und unzufriedene Arbeiter beteiligten sich an den Protesten, die sich einerseits gegen die Politik Frankreichs unter Charles de Gaulle und George Pompidou richtete, andererseits aber auch kulturelle Hintergründe hatte. Vor Allem die Jugend rebellierte gegen die konformistische, konservative Gesellschaft. Waren bis 1967 im katholischen geprägten Frankreich Verhütungsmittel noch verboten gewesen, sprach man nun über Freie Liebe, Sexuelle Revolution und Selbstverwirklichung. Dazu kamen Proteste gegen den Vietnamkrieg, der Studenten weltweit politisierte. Das schlechte Bildungssystem, das zu Beginn kritisiert wurde, stand längst nicht mehr im Mittelpunkt des Aufstandes. Wie auch in Deutschland haben die 68er in Frankreich kulturelle, soziale und politische Reformen nach sich gezogen. Beteiligte der so genannten Mai-Unruhen bekleideten politische Ämter oder lehrten an Universitäten. Die «Parti socialiste français» (Sozialistische Partei Frankreich) etablierte sich längerfristig und löste schließlich  die konservative Regierung ab. François Mitterrand, ab 1981 französischer Staatspräsident, schaffte in seiner 14-jährigen Amtszeit unter anderem die Todesstrafe ab, legte Rentenerhöhungen, Familienbeihilfen und den Mindestlohn fest und legalisierte den Schwangerschaftsabbruch. 1988, genau 20 Jahre nach dem Pariser Mai, bekommt François Mitterrand in Aachen den Karlspreis überliehen, genau wie unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel in diesem Jahr. Der einstündige Dokumentarfilm „Generation 68“ ist jetzt vorbei.
Nun folgt der Film „Die Reise des jungen Che“, welcher die Lateinamerika-Tour des großen Idols der 68er, Ernesto „Che“ Guevara, dokumentiert und sehr realitätsnah das ganze Leid und Übel aufzeigt, dass der junge Argentinier auf seinem neunmonatigen Motorrad-Trip erfahren musste. Neben packender und teilweise spannender Unterhaltung erfährt man ganz nebenbei viel über die Motive Ernestos, die ihn zu dem großen Revolutionsführer gemacht haben, der er einige Jahre später wurde. Die Tatsache, dass man den ganzen Abend nicht einen einzigen Werbespot ertragen muss, komplettiert einen durchaus gelungenen, informativen und dennoch sehr unterhaltsamen Fernsehabend.


«Nous sommes tous indésirables!» – Daniel „Dany” Cohn-Bendit 1968 in Paris


40 Jahre später ist ganz offensichtlich nichts mehr davon übrig geblieben: Die heutige Jugend ist unpolitisch, kritiklos und nimmt alles so hin wie es ist. Sie geht nicht mehr auf die Straße oder wirft mit Pflastersteinen. Die Jugend als ernst zu nehmende außerparlamentarische Opposition oder Bedrohung für die Staatsgewalt – das ist passé. Unsere Jugend hat längst aufgehört zu hinterfragen, sondern konsumiert bereitwillig all das, was ihr vorgesetzt wird.

Gemäß der Devise: „Fresst Scheiße – Milliarden Fliegen können nicht irren!“

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Der Artikel ist wie gesagt nicht für die 'taz', sondern eine Schülerzeitung.
Ist das zu hart? Kann man da zu viel falschverstehen? Oder passt das noch?

P.S.: Unter den Artikel kommt sowieso 'ne Anmerkung unseres Redakteurs:

Anmerkung des Redakteurs:
Die Passage „Die heutige Jugend […] wirft nicht mehr mit Pflastersteinen“ ist natürlich keinesfalls als   Gewaltverherrlichung, geschweige denn Aufruf zu Gewalttaten, zu verstehen, sondern soll, auf sehr überspitzte Art und Weise, verdeutlichen, dass ein Großteil unserer heutigen  Jugend ihrem Unmut keinen Ausdruck mehr verleiht. Goethes Faust ist strikt gegen jegliche Form von Gewaltanwendung!

*bla, bla, bla*

Liebe Grüße,
The_Lizard_King

P.P.S.: Wer Fehler findet darf sie nicht  behalten, bin für jeden Hinweis dankbar!
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Schönes Thema! Es freut mich wirklich, daß es noch junge Leute gibt, den der Mist der Privatsender auf die Nerven geht. Das gibt Hoffnung!

Imho gehst Du jedoch ein wenig zu sehr auf die 68er ein. Der Bezug zur kritischen Jugend ist zwar durchaus vorhanden, aber diesen Teil solltest Du ein wenig kürzen, da er ja eigentlich nichts mit dem Ursprungsthema zu tun hat.

Vielleicht solltest Du Deinen Mitschülern auch noch nahe bringen, daß es Zeiten ohne Privatfernsehen gab und an die Diskussionen hierzu erinnern. So befand z.B. Helmut Schmidt, daß Privatfernsehen 'gefährlicher als Atomenergie' sei (Quelle).  

Auch das Thema Unterschichten-TV kannst Du ja nochmal anreißen.
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The_Lizard_King schrieb:
Gude,
ich schreibe seit einiger Zeit für unsere Schülerzeitung.
Das ist eigentlich ganz légère, weil ich da über (so gut wie) alles schreiben kann, was ich will.
Es sollte aber zumindest ansatzweise etwas mit dem Titelthema zu tun haben (in diesem Fall: Medien).

Ich bitte um konstruktive Kritik; keine Che Guevara Diskussionen oder sonst was...

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Von Trash-TV, einem Jubiläum und der neuen europäischen Jugend
Oder: Wie dem Verfall des deutschen Fernsehens entgegenwirken?


Eine Frage, mit der man sich zunehmend beschäftigen muss. Denn was einige privaten Sender mittlerweile ausstrahlen ist auf gut deutsch „unter aller Sau“. Die Volksverdummung schreitet fort und niemand schert sich darum. Auch MTV sollte eigentlich wissen, dass verrückte neureiche Yuppies mit Wanduhren um den Hals und einem Wikingerhelm auf dem Kopf nicht dem ursprünglichen Format eines Musiksenders entsprechen. Und überhaupt hat man den Eindruck, auf diesem Sender wechseln sich primitive Dating- oder Realityshows mit viel zu lauter  und nervtötender Klingeltonwerbung ab. Ich möchte kein Spar-Abo von „Jamba!“ oder „Zed“, genauso wenig wie ich wissen möchte, wo in den USA spermaverklebte Taschentücher unter den Betten liegen, welche Sex-Spielzeuge man so in der Dessous-Schublade findet, oder wie viele Schaben sich eine amerikanische Jura-Studentin für 1 Dollar in den Schritt steckt, nur um einmal in Fernsehen zu sein …


Im direkten Vergleich: MTV strahlt in Deutschland 69 Casting- und Realityshows aus, aber nur 25 Sendungen, die sich in erster Linie mit Musik beschäftigen. Verliert MTV sein Gesicht?


Doch neben niveaulosen Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder der gefühlten 36. Staffel von Big Brother gibt es auch noch einige wenige Sender, die im totalen Kontrast dazu informieren und bilden – und das meistens auf unterhaltsame Art und Weise.
Nehmen wir als Beispiel Kultur- und Bildungssender à la „3sat“ oder „arte“. Neben aktuellen literarischen und musikalischen Hochgenüssen werden auch immer wieder vergangene kulturelle Geschehnisse beleuchtet. Vor allem der deutsch-französische Sender „arte“ spezialisiert sich gerne auf so genannte Themenabende, welche nicht nur aus Dokumentationen und Reportagen bestehen, sondern meistens noch einen zu dem Thema passenden Spielfilm involvieren. So zum Beispiel in diesem Jahr, kein Komma bezüglich des 40-jährigen Jubiläums der 68er-Bewegung: Hintergründe, Interviews, kein Komma und die in letzter Zeit immer wieder aufkommende Frage, warum die Jugend von heute so unpolitisch sei und beispielsweise eine Kanzlerin, die strikt gegen die Abschaltung von Atomkraftwerken ist, in Aachen „wie einen Popstar“ (Aachener Nachrichten) empfängt – aber dazu später mehr.
Die Anfänge der Studentenproteste der ‘60er-Jahre findet man zwar nicht nur in Frankreich, nichtsdestotrotz kann man sagen, dass dort die Geschehnisse ein Ausmaß erreichten, wie sonst nirgendwo auf der Welt. Ich spreche von dem so genannten „Pariser Mai“ (auch «Mai 68» genannt), welcher nicht nur die Schließung Frankreichs ältester Universität, der Sorbonne im Pariser Studentenviertel Quartier Latin, zufolge hatte, sondern durch einen organisierten Generalstreik sogar kurzfristig ganz Frankreich lahmlegte. Negativer Höhepunkt der Proteste war mit Sicherheit die oben angesprochene Schließung der Sorbonne am 3. Mai ‘68 und die damit verbundenen Ausschreitungen im Quartier Latin. Das Gleiche steht im Satz zuvor


Hier fing vor 40 Jahren alles an – Die Universitätskappelle der Pariser Universität „Sorbonne“


Nachdem eine Demonstration in einem Hörsaal der Universität aus Sicherheitsgründen verboten wurde, begannen einige aufgebrachte linksorientierte Studenten, die Universität zu besetzen. Die Polizei räumte unter Verwendung von Tränengas die Sorbonne und nahm circa 200 Studierende fest. Daraufhin begannen einige Tausend aufgebrachte Studenten sich im Quartier Latin mit der überforderten Polizei wilde Straßenschlachten zu liefern. Weitere 600 Studenten wurden festgenommen. Zwei Tage später riefen die Gewerkschaften der Universitäten zu einem landesweiten Hochschulstreik auf. Am 6. Mai schließlich spitzte sich die Situation zu: nachdem die Forderungen nach dem Abzug der Polizisten aus der Sorbonne, kein Komma sowie die Freilassung der inhaftierten Studenten nicht erfüllt wurden, begannen mehr als 10.000 Demonstranten, Barrikaden zu errichten, mit Pflastersteinen zu werfen und Autos anzuzünden.


Boulevard Saint-Michel im Herzen des Quartier Latin: Dreh- und Angelpunkt der Unruhen ‘68


Aus einer Studentendemo war eine nationale Bewegung der Frustration geworden – Arbeitslose, Schüler, Immigranten und unzufriedene Arbeiter beteiligten sich an den Protesten, die sich einerseits gegen die Politik Frankreichs unter Charles de Gaulle und George Pompidou richtete, andererseits aber auch kulturelle Hintergründe hatte. Vor Allem die Jugend rebellierte gegen die konformistische, konservative Gesellschaft. Waren bis 1967 im katholischen geprägten Frankreich Verhütungsmittel noch verboten gewesen überflüssig, sprach man nun über Freie Liebe, Sexuelle Revolution und Selbstverwirklichung. Dazu kamen Proteste gegen den Vietnamkrieg, der Studenten weltweit politisierte. Das schlechte Bildungssystem, das zu Beginn kritisiert wurde, stand längst nicht mehr im Mittelpunkt des Aufstandes. Wie auch in Deutschland haben die 68er in Frankreich kulturelle, soziale und politische Reformen nach sich gezogen. Beteiligte der so genannten Mai-Unruhen bekleideten politische Ämter oder lehrten an Universitäten. Die «Parti socialiste français» (Sozialistische Partei Frankreich) etablierte sich längerfristig und löste schließlich die konservative Regierung ab. François Mitterrand, ab 1981 französischer Staatspräsident, schaffte in seiner 14-jährigen Amtszeit unter anderem die Todesstrafe ab, legte Rentenerhöhungen, Familienbeihilfen und den Mindestlohn fest und legalisierte den Schwangerschaftsabbruch. 1988, genau 20 Jahre nach dem Pariser Mai, bekommt Tempus François Mitterrand in Aachen den Karlspreis überliehen, genau wie unsere Bundeskanzlerin Frau überflüssig Merkel in diesem Jahr. Der einstündige Dokumentarfilm „Generation 68“ ist jetzt vorbei.
Nun folgt der Film „Die Reise des jungen Che“, welcher die Lateinamerika-Tour des großen Idols der 68er, Ernesto „Che“ Guevara, dokumentiert und sehr realitätsnah das ganze Leid und Übel aufzeigt, das der junge Argentinier auf seinem neunmonatigen Motorrad-Trip erfahren musste. Neben packender und teilweise spannender Unterhaltung erfährt man ganz nebenbei viel über die Motive Ernestos, die ihn zu dem großen Revolutionsführer gemacht haben, der er einige Jahre später wurde. Die Tatsache, dass man den ganzen Abend nicht einen einzigen Werbespot ertragen muss, komplettiert einen durchaus gelungenen, informativen und dennoch sehr unterhaltsamen Fernsehabend.


«Nous sommes tous indésirables!» – Daniel „Dany” Cohn-Bendit 1968 in Paris


40 Jahre später ist ganz offensichtlich nichts mehr davon übrig geblieben: die heutige Jugend ist unpolitisch, kritiklos und nimmt alles so hin, wie es ist. Sie geht nicht mehr auf die Straße oder wirft mit Pflastersteinen. Die Jugend als ernst zu nehmende außerparlamentarische Opposition oder Bedrohung für die Staatsgewalt – das ist passé. Unsere Jugend hat längst aufgehört zu hinterfragen, sondern konsumiert bereitwillig all das, was ihr vorgesetzt wird.

Gemäß der Devise: „Fresst Scheiße – Milliarden Fliegen können nicht irren!“

___________________________________________________________________________________

Der Artikel ist wie gesagt nicht für die 'taz', sondern eine Schülerzeitung.
Ist das zu hart? Kann man da zu viel falschverstehen? Oder passt das noch?

P.S.: Unter den Artikel kommt sowieso 'ne Anmerkung unseres Redakteurs:

Anmerkung des Redakteurs:
Die Passage „Die heutige Jugend […] wirft nicht mehr mit Pflastersteinen“ ist natürlich keinesfalls als   Gewaltverherrlichung, geschweige denn Aufruf zu Gewalttaten, zu verstehen, sondern soll, auf sehr überspitzte Art und Weise, verdeutlichen, dass ein Großteil unserer heutigen  Jugend ihrem Unmut keinen Ausdruck mehr verleiht. Goethes Faust ist strikt gegen jegliche Form von Gewaltanwendung!

*bla, bla, bla*

Liebe Grüße,
The_Lizard_King

P.P.S.: Wer Fehler findet darf sie nicht  behalten, bin für jeden Hinweis dankbar!


Alles ohne Gewähr!
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Vielen Dank!

@ Bigbamboo: Wir haben ja ausreichend über ICQ miteinander diskutiert.

@ 068er: Danke schön. Ich mache zu viele Kommatas. Alle Fehler korrigiert.
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The_Lizard_King schrieb:
Vielen Dank!

@ Bigbamboo: Wir haben ja ausreichend über ICQ miteinander diskutiert.

@ 068er: Danke schön. Ich mache zu viele Kommata. Alle Fehler korrigiert.


So, jetzt stimmt's (hoffentlich).
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Generelle Kritik:

Der Text ist gut geschrieben, liest sich flüssig. Aber, und das ist wirklich wichtig, versuche, in kürzeren Sätzen zu schreiben! Mach im Zweifelsfall aus einem langen Satz lieber zwei kürzere. Das erleichtert das Lesen ungemein.

Absatz eins zeigt auf, dass viel Scheiße im deutschen Fernsehen läuft.
Absatz zwei: es gibt auch andere Sendungen - dann der Schwenk auf die 68er in Frankreich.
Der dritte Absatz beschreibt die Geschehnisse an der Sorbonne.
Dann der viel zu lange, vierte Absatz. Nochmal Frankreich, dann die heutige Zeit mit Merkel. In nur einem Satz wird dann wieder erwähnt, dass der Artikel ja mit dem TV-Programm anfing und auf diese Doku eine weitere, nämlich die Reisen des junge Che, folgt.
Den letzten Absatz verstehe ich als Fazit. Aber ich erkenne da keinen Zusammenhang zum darüber liegenden Text.

Die Aussage der kompletten Textes, sofern ich das richtig verstanden habe, soll ja sein: Das deutsche Fernsehen verblödet - aber nicht alle Sender (am Beispiel des Themenabends) ziehen mit [ - die Jugendlichen gehen nicht mehr auf die Barrikaden].

Das kommt aber nicht durch. Ich lese in dem Text zwei verschiedene Themen. Nämlich die 68er und die damit verbundenen Ereignisse und eben diese Fernseh-Sache. Ich würde mich auf nur eines fokussieren. Oder Du verbesserst die "Brüche". Da sehe ich drei:

Vom Empfang der Kanzlerin hin zu den 68ern in Frankreich. [...eine Kanzlerin, die strikt gegen die Abschaltung von Atomkraftwerken ist, in Aachen „wie einen Popstar“ (Aachener Nachrichten) empfängt – aber dazu später mehr.
Die Anfänge der Studentenproteste der ‘60er-Jahre findet man zwar nicht nur in Frankreich...]

Von Frankreich zu Che - besser: Der Umstand, dass wir ja von der Qualität des TV-Programms reden. [...Der einstündige Dokumentarfilm „Generation 68“ ist jetzt vorbei.
Nun folgt der Film „Die Reise des jungen Che“, welcher die Lateinamerika-Tour des großen Idols der 68er, Ernesto „Che“ Guevara, dokumentiert...]

Und eben einen fehlenden Brückenschlag zu dem Fazit, dass die Jugend nur noch konsumiert. Zum Beispiel eben das TV-Programm.

Gruß 069er
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Hey The_Lizard_King,
zunächst mal möchte ich dich zu dem Artikel und der spannenden Themensauswahl beglückwünschen. Man merkt sofort, dass dir das Thema wirklich wichtig ist und du "mit Herzblut bei der Sache bist".

Grundsätzlich teile ich die Kritik von 069er, ich musste auch zweimal zurückspringen, weil ich irgendwie den Übergang Trash-TV -- 68 -- Merkel nicht mitbekommen hatte...   Das mit den langen Schachtelsätzen sehe ich auch so, ist halt immer eine Gratwanderung zwischem "literarischem Anspruch/Selbstverständnis" und dem Telegrammstil. Aber da darf ich eigentlich gar nichts sagen, ich schachtele selber immer gern...

Zum Artikel nochmal: du schreibst für eine Schülerzeitung und gehörst schätzungsweise eher zum "äülteren Semester". Das heißt, du hälst deinen Mitschülern den moralischen Spiegel vor, denn genau sie sind ja Teil eben dieser Konsum-Jugend.
Mein Vorschlag wäre, statt grundsätzlich mit der deutschen Jugend abzurechnen, lieber auf ironisch-humorvolle Art und Weise aufzuzeigen, welchen Schwachsinn sie in Wahrheit jeden Tag aufs Neue konsumieren (Was ein Schachtelsatz). Ich finde deinen ersten Absatz wunderbar und genau in diese Richtung solltest du zum Schluss nochmal gehen. Einfach noch ein paar Trash-Formate raussuchen und karikieren; auch um den Kontrast zwischen gehaltvollem und -losem Fernsehen noch einmal zu verdeutlichen. Ich glaube, das würde jeden Leser zum Nachdenken anregen. Versteh mich nicht falsch, ich teile deinen Ansätze vollkommen, aber ich glaube eben, dass du auf die oben beschrieben Art vielleicht viele neue "Anhänger" gewinnen könntest. Generelle Abkanzelung hat eben leider allzu oft eine Trotzreaktion zur Folge...

Was mir noch ein bisschen fehlt ist die Bezugnahme auf den Untertitel: "Wie dem Verfall des deutschen Fernsehens entgegenwirken?" Viellcht eine Zusammenstellung "sehenswerter" Sendungen (liegt aber bekanntlich im Auge des Betrachters, also Vorsicht!) mit dem Hinweis, dass der Konsument am Ende der Kette steht?! So in der Art: "Es liegt an euch, etwas daran zu ändern!" Dein letzter Satz bezieht sich ja eigentlich eher auf die mangelnde politische Aktivität der Jugend, als auf den Verfall des deutschen Fernsehens per se, oder?! Viellicht könntest du die These nochmal untermauern, dass eben das eine das andere bedingt, gemäß dem Zitat aus "Die fetten Jahre sind vorbei", der glaube ich so in etwa ging: "Das Fernsehen zerstört das revolutionäre Potenzial unserer Jugend"

H_C
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The_Lizard_King schrieb:
The_Lizard_King schrieb:
Vielen Dank!

@ Bigbamboo: Wir haben ja ausreichend über ICQ miteinander diskutiert.

@ 068er: Danke schön. Ich mache zu viele Kommata. Alle Fehler korrigiert.


So, jetzt stimmt's (hoffentlich).


   
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Ein aufmerksamer Leser!


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