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Hörbuch "Ilias" auf HR2

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Heute lobe ich endlich mal den HR (Ehre, wem Ehre gebührt): Zusammen mit dem Deutschlandfunk produzierte er die Hörbuchfassung von Homers "Ilias" in der modernen Übersetzung des Schriftstellers Raoul Schrott.

Ganz ehrlich? Ich finde die alten Homer-Übersetzungen wirklich anstrengend und abschreckend. Ein "jetzo" zwischendrin ist ja noch ganz vergnüglich, aber für den Sprachrhythmus fühle ich mich dann doch zig hundert Jahre zu jung. Ich schäme mich dafür, wäre stolz, es im altgriechischen Original lesen zu können, aber meine Limitiertheit besteht nun mal. Als mir dann einmal eine Hörbuchfassung der "Odyssee" in einer modernen Übersetzung von Christoph Martin unterkam, stellte ich fest: Der olle Homer ist nicht nur gewaltig und spannend, sondern kann auch ein echter Schenkelklopfer sein. Gewichtige Kritik von Gräzisten ignorierte ich dabei einfach borniert.

Nun also die "Ilias". Die FAZ hat das Projekt schon mal vorab hochgelobt ("ein Meilenstein in der Geschichte des Radios und der literarischen Adaption"). Jetzt habe ich mir überlegt, ob ich die Ausstrahlung digital mitschneide. Aber irgendwas geht dabei immer schief. Zumal bei so vielen Teilen. Doch vielleicht gibt es ja noch ein paar Leute, die die technischen Möglichkeiten haben und sich dafür interessieren. Dann könnte man sich eventuell bei den Lücken austauschen ...

Die Ilias läuft bei HR 2 vom 1. September bis zum 2. Oktober, Montag bis Freitag, von 9.30 Uhr an, Wiederholungen um 22 Uhr. Begleitet wird das ganze von vielen Sendungen thematisch "drumrum".
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Ganz interessant zum Thema:

http://www.tagesspiegel.de/kultur/Homer;art772,2439531

Ich kenne die Schrott-Übersetzung leider zu wenig; mein erster Eindruck war aber getrübt durch eine stattliche Reihe von etwas forciert wirkenden Flapsigkeiten (so habe ich es empfunden).

Sehr mag ich die Prosa-Übersetzung von Wolfgang Schadewaldt - die zwar naturgemäß den Vers preisgibt, aber dennoch auch rhythmisch sehr schön ist.

Die im oben gesetzten link besprochene (und auch verglichene) Steinmann-Übertragung ist noch ziemlich neu, ich kenne sie nicht. Ist immerhin gut besprochen, die zitierten Beispiele klingen net schlecht.
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tagesspiegel schrieb:
Aus der „blauäugichten“ Athene ist eine „funkeläugige“ geworden ...
 

@Mods
Bitte den Thread sofort in "Unsere Eintracht" verschieben
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schlusskonferenz schrieb:
tagesspiegel schrieb:
Aus der „blauäugichten“ Athene ist eine „funkeläugige“ geworden ...
 

@Mods
Bitte den Thread sofort in "Unsere Eintracht" verschieben


Das eine "n" musste noch irgendwie eliminieren ...
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Funkelgläubige, ja das wär was, aber so..
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Ich habe darüber heute in der FAZ gelesen - feine Sache, das!
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adlerkadabra schrieb:
Ganz interessant zum Thema:

http://www.tagesspiegel.de/kultur/Homer;art772,2439531

Ich kenne die Schrott-Übersetzung leider zu wenig; mein erster Eindruck war aber getrübt durch eine stattliche Reihe von etwas forciert wirkenden Flapsigkeiten (so habe ich es empfunden).

Just heute in der 'Welt' eine Besprechung von Schrotts Ilias-Übersetzung:
http://www.welt.de/welt_print/article2372693/Wenn-Bettpfosten-wackeln-Wenn-Bettpfosten-wackeln.html
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schlusskonferenz schrieb:
Gewichtige Kritik von Gräzisten ignorierte ich dabei einfach borniert.
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schlusskonferenz schrieb:
schlusskonferenz schrieb:
Gewichtige Kritik von Gräzisten ignorierte ich dabei einfach borniert.
 

"Eijeijei! jetzt tuts mir aber um schlusskonferenz leid"  ,-)
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Und anschließend dann Dan Simmons' "Ilium" und "Olympos" lesen  
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Die FR hat ihr Herz für Homer entdeckt. Oder für Schrott? Hier jedenfalls die Besprechung der Neuübersetzung:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1586936&em_cnt_page=1

... und soviel noch zur Hörspielfassung des HR:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/1586935_666-Reden.html


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