Beim zappen durch das Fernsehprogramm bin ich die Tage bei einer Reportage über China und dessen Größenwahn hängen geblieben.
Hier ein kleiner Auszug um was geht: An den Ufern des Yangtse sind überall neu gebaute Städte zu sehen, die weit oberhalb des Wasserspiegels errichtet wurden. Denn etwa zwei Millionen Menschen mussten entlang des 660 Kilometer langen Stausees bereits ihre alte Heimat verlassen. Weitere vier Millionen kommen in den nächsten Jahren noch hinzu, die aus ihren alten Wohnungen ausziehen müssen, weil sie von zunehmenden Erdrutschen bedroht sind.
Grund für die imposanten Veränderungen: der Drei-Schluchten Staudamm. Er wird der größte Damm der Welt und ist sozusagen Chinas neue "große Mauer" – durchgedrückt auch gegen den Rat chinesischer Experten. 185 Meter hoch und 2,3 Kilometer breit ist die Staumauer – höher als der Kölner Dom. Für dieses gigantische Bauwerk werden 264 Millionen Kubikmetern Stahlbeton verbaut. Quelle: http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,ycxgogzac7ts4c6g~cm.asp
An den Ufern sah man überall Markierungen wie hoch der Wasserstand noch steigen soll. Auf 175 m. Um vom Hafen in die neu errichteten hoch gelegenen Städte zu gelangen, müssen gigantische Treppen erklungen werden. Bauern wurden in eilig hochgezogene Hochhäuser gesteckt, da ihre Dörfer ja geflutet wurden. Da in China Grund und Boden dem Staat gehören, haben die meisten keine Entschädigung erhalten. Um zu überleben, bauen viele Gemüse auf den Hochhausdächern oder in Blumenbeeten auf den Straßen an. Der Wasserstand stieg bereits in den letzten Jahren um 45 Meter. Alte Fabriken, die jetzt unter Wasser sind, verseuchen das Wasser des Flußes. Ich kann nicht verstehen, wie man so die Natur zerstören kann. Experten rechnen mit starken Flutwellen und Erdrutschen. Die Regierung stört dies aber nicht. Das Reporterteam war 1995 schonmal die gleiche Route unterwegs. Damals sah es noch total anders aus. Kein Vergleich mit heute.
Finds krass, was für Menschenmassen da einfach "verschoben" werden. Mit der westlichen Maxime von Individualität hat das Leben in China offensichtlich nach wie vor nicht viel gemein. Bin allerdings mal gespannt, was das Ding noch so an Problemen nach sich zieht. Allerdings ist es ja auch nicht der erste Staudamm der auf der Erde gebaut wurde, und bei vielen Großprojekten gibt es vorher Bedenken. Beten würde ich allerdings schon, wenn ich unterhalb diese Monsters wohnen müsste ^^
EvilRabbit schrieb: Finds krass, was für Menschenmassen da einfach "verschoben" werden. Mit der westlichen Maxime von Individualität hat das Leben in China offensichtlich nach wie vor nicht viel gemein.
Sicherlich sind die Dimensionen gigantisch. Andererseits sind Umsiedelungen wegen Staudämmen/Talsperren auch in der westlichen Welt nichts unübliches.
Das war Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute würde das eine Armada an Bürgerinitiativen verhindern, zumindest verzögern.
Rechtlich wäre es dennoch möglich, da man beim Bau von Infrastruktur enteignet werden kann, wenn man nicht verkaufen will (natürlich gegen den von einem Gutachter bestimmten Wert).
Meine Eltern "durften" vor einigen Jahren dem Land Rheinland-Pfalz ein Stück ihres Grundstücks wegen des Baus einer Schnellstraße verkaufen (wenn auch ohne Umsiedlung ,-) ).
Das war Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute würde das eine Armada an Bürgerinitiativen verhindern, zumindest verzögern.
Ich glaube eine Umsiedlung von 3 Städten und 1.700 Dörfern würde bei uns in Deutschland keiner durch kriegen. Natürlich ist Deutschland ist nicht so groß wie China. Wenn hier 6 Mio Menschen umgesiedelt werden müssten, wärn das ja schon etwa 8% der Gesamtbevölkerung. Für mich macht es den Eindruck, dass ein Leben in China so gut wie nix wert ist. In der Reportage schwamm nen Toter an den Müllfischern, die jeden Tag pro Nase 2 Tonnen Müll ausm Fluß holen vorbei. Der Tote hat niemanden gestört. Voll krass. Gehört scheinbar zum Alltag dazu.
Hab die Doku schon vor einigen Wochen gesehen.... War schon krass mit den Touristenbooten wo auch noch schön alles verschwiegen wurde und die Bauern heute auf den Hochhäusern Gärten anlegen... :neutral-face
Was kippen die alles in den Fluss, das ein paar hundert "Müllfischer" pro Person und Tag 3 Tonnen da raus holen? Naja so landets wenigstens nicht im Meer -.-
Ich hatte die hier angesprochene Reportage schon vor Wochen im TV gesehen.Erschütternd!!!Gegenüber zig Menschen, der Natur usw.usw.
Aber viele Menschen - so u.a. der Film-machen Bootsfahrten am Yangtse und bestaunen diese epochale Veränderung in ihrem Land .
Flußwasser ist verseucht. Dieser Zustand wird noch zunehmen
Erinnere mich nicht mehr genau, aber wurde im Film nicht berichtet, daß der staudamm evtl. dann zu brechen droht, wenn der angestrebte Wasserpegel erreicht ist.??
Erinnere mich nicht mehr genau, aber wurde im Film nicht berichtet, daß der staudamm evtl. dann zu brechen droht, wenn der angestrebte Wasserpegel erreicht ist.??
Ob der Staudamm zu brechen droht, weiß ich nicht. Aber auf einem Seitenarm funktioniert bereits ein Damm nicht mehr, weil das dreckige Wasser mit Schlamm, Steinen und Sand den Damm außer Betrieb gesetzt hat. Dies kann auch über kurz oder lang dem neuen großen Damm drohen. Dann wäre eh alles umsonst gewesen.
Habe den Bericht auch gesehen. Aber schon im Vorfeld der Olympischen Spiele. Da wurde mir erst mal bewußt wie es in China um Menschenrechte steht. Hatte das immer eher nur im Hinterkopf. Seit dem ist China bei mir unten durch. Die ham doch einen an der Waffel.
Die wirtschaftlichen Ambitionen und Bedürfnisse Chinas wachsen explosionsartig. Diese Entwicklung steht erst an ihrem Anfang, denn große Teile der Bevölkerung in den weiten ländlichen Regionen nehmen daran (noch) nicht teil. Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die moralisch-ethische Kompetenz zurück. Aktuelle Beispiele: schadstoffbelastetes Kinderspielzeug, verseuchte Babynahrung. Von der Menschenrechtssituation ganz zu schweigen. Dieses Land wird uns noch viel "Freude" bereiten.
ghostinthemachine schrieb: Die wirtschaftlichen Ambitionen und Bedürfnisse Chinas wachsen explosionsartig. Diese Entwicklung steht erst an ihrem Anfang, denn große Teile der Bevölkerung in den weiten ländlichen Regionen nehmen daran (noch) nicht teil. Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die moralisch-ethische Kompetenz zurück. Aktuelle Beispiele: schadstoffbelastetes Kinderspielzeug, verseuchte Babynahrung. Von der Menschenrechtssituation ganz zu schweigen. Dieses Land wird uns noch viel "Freude" bereiten.
Auf jeden Fall werden wir noch viel vom Größenwahn erleben in nächster Zeit. Die Wirtschaft wächst stetig weiter und die Ideen werden China so schnell auch net ausgehn. Ich habe in letzter Zeit soviel negatives über dieses Land gehört. Ein weiteres Beispiel ist China´s Ein-Kind-Politik. Diese führt häufig dazu, dass sehr viele Kinder entführt werden und an reiche Familien verschachert werden.
Hier ein kleiner Auszug um was geht:
An den Ufern des Yangtse sind überall neu gebaute Städte zu sehen, die weit oberhalb des Wasserspiegels errichtet wurden. Denn etwa zwei Millionen Menschen mussten entlang des 660 Kilometer langen Stausees bereits ihre alte Heimat verlassen. Weitere vier Millionen kommen in den nächsten Jahren noch hinzu, die aus ihren alten Wohnungen ausziehen müssen, weil sie von zunehmenden Erdrutschen bedroht sind.
Grund für die imposanten Veränderungen: der Drei-Schluchten Staudamm. Er wird der größte Damm der Welt und ist sozusagen Chinas neue "große Mauer" – durchgedrückt auch gegen den Rat chinesischer Experten.
185 Meter hoch und 2,3 Kilometer breit ist die Staumauer – höher als der Kölner Dom. Für dieses gigantische Bauwerk werden 264 Millionen Kubikmetern Stahlbeton verbaut.
Quelle: http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,ycxgogzac7ts4c6g~cm.asp
An den Ufern sah man überall Markierungen wie hoch der Wasserstand noch steigen soll. Auf 175 m. Um vom Hafen in die neu errichteten hoch gelegenen Städte zu gelangen, müssen gigantische Treppen erklungen werden. Bauern wurden in eilig hochgezogene Hochhäuser gesteckt, da ihre Dörfer ja geflutet wurden. Da in China Grund und Boden dem Staat gehören, haben die meisten keine Entschädigung erhalten. Um zu überleben, bauen viele Gemüse auf den Hochhausdächern oder in Blumenbeeten auf den Straßen an. Der Wasserstand stieg bereits in den letzten Jahren um 45 Meter. Alte Fabriken, die jetzt unter Wasser sind, verseuchen das Wasser des Flußes.
Ich kann nicht verstehen, wie man so die Natur zerstören kann. Experten rechnen mit starken Flutwellen und Erdrutschen. Die Regierung stört dies aber nicht. Das Reporterteam war 1995 schonmal die gleiche Route unterwegs. Damals sah es noch total anders aus. Kein Vergleich mit heute.
Bin allerdings mal gespannt, was das Ding noch so an Problemen nach sich zieht. Allerdings ist es ja auch nicht der erste Staudamm der auf der Erde gebaut wurde, und bei vielen Großprojekten gibt es vorher Bedenken. Beten würde ich allerdings schon, wenn ich unterhalb diese Monsters wohnen müsste ^^
Sicherlich sind die Dimensionen gigantisch. Andererseits sind Umsiedelungen wegen Staudämmen/Talsperren auch in der westlichen Welt nichts unübliches.
Ortsverlegungen Edertalsperre
Das war Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute würde das eine Armada an Bürgerinitiativen verhindern, zumindest verzögern.
Rechtlich wäre es dennoch möglich, da man beim Bau von Infrastruktur enteignet werden kann, wenn man nicht verkaufen will (natürlich gegen den von einem Gutachter bestimmten Wert).
Meine Eltern "durften" vor einigen Jahren dem Land Rheinland-Pfalz ein Stück ihres Grundstücks wegen des Baus einer Schnellstraße verkaufen (wenn auch ohne Umsiedlung ,-) ).
Ich glaube eine Umsiedlung von 3 Städten und 1.700 Dörfern würde bei uns in Deutschland keiner durch kriegen. Natürlich ist Deutschland ist nicht so groß wie China. Wenn hier 6 Mio Menschen umgesiedelt werden müssten, wärn das ja schon etwa 8% der Gesamtbevölkerung.
Für mich macht es den Eindruck, dass ein Leben in China so gut wie nix wert ist. In der Reportage schwamm nen Toter an den Müllfischern, die jeden Tag pro Nase 2 Tonnen Müll ausm Fluß holen vorbei. Der Tote hat niemanden gestört. Voll krass. Gehört scheinbar zum Alltag dazu.
Die würden dann ähnlich schlecht funktionieren wie bei den Dörfern in NRW die wegen des Braunkohleabbaus umziehen müssen.
Aber viele Menschen - so u.a. der Film-machen Bootsfahrten am Yangtse und bestaunen diese epochale Veränderung in ihrem Land .
Flußwasser ist verseucht. Dieser Zustand wird noch zunehmen
Erinnere mich nicht mehr genau, aber wurde im Film nicht berichtet, daß der staudamm evtl. dann zu brechen droht, wenn der angestrebte Wasserpegel erreicht ist.??
Ob der Staudamm zu brechen droht, weiß ich nicht. Aber auf einem Seitenarm funktioniert bereits ein Damm nicht mehr, weil das dreckige Wasser mit Schlamm, Steinen und Sand den Damm außer Betrieb gesetzt hat. Dies kann auch über kurz oder lang dem neuen großen Damm drohen. Dann wäre eh alles umsonst gewesen.
Wenn man u.a. solche Filme sieht, fragt man sich wirklich, in welcher welt wir leben. Der einzelne Mensch und die Natur sind da nichts mehr wert.
Aktuelle Beispiele: schadstoffbelastetes Kinderspielzeug, verseuchte Babynahrung.
Von der Menschenrechtssituation ganz zu schweigen. Dieses Land wird uns noch viel "Freude" bereiten.
Auf jeden Fall werden wir noch viel vom Größenwahn erleben in nächster Zeit. Die Wirtschaft wächst stetig weiter und die Ideen werden China so schnell auch net ausgehn.
Ich habe in letzter Zeit soviel negatives über dieses Land gehört. Ein weiteres Beispiel ist China´s Ein-Kind-Politik. Diese führt häufig dazu, dass sehr viele Kinder entführt werden und an reiche Familien verschachert werden.
Das hab' ich mir auch gedacht, wohl das einzige postivie an dem Bauvorhaben.