Am 8.11. flattert mir, genauer gesagt meiner Frau, eine Rechnung von Magolino ins Haus für ein angeblich abgeschlossenenes Abo eines Software-Magazins. Abgeschlossen angeblich am 16.10., Rechnungsdatum 06.11. mit Hinweis auf die 14-tägige Widerspruchsfrist (hahaha)! 89,88 Euro wollen die Knaller von mir haben.
Soweit so schlecht. Probieren wir es mal mit einem (für Basaltkoppsche Verhältnisse nettem) Mail - schließlich schreibt ja eigentlich meine Frau:
Guten Tag,
heute hatte ich im Briefkasten eine Rechnung für ein angeblich abgeschlossenes Abo für ein "Software-Magazin". Ich habe ein solches Abo niemals abgschlossen, bestellt oder angefordert.
Ich erwarte umgehend eine Bestätigung per E-Mail, nebst einer schriftlichen Bestätigung, dass es sich hier um einen "Irrtum" ihrerseits handelt und keine finaziellen Forderungen an mich bestehen!
Sollte ich bis kommenden Montag, also den 10.11., keine Bestätigung per Mail bekommen, werde ich die Angelegenheit an meinen Anwalt weitergeben, was für Sie entsprechende Kosten verursachen wird. Darüberhinaus werde ich dann Ihren Betrugsversuch zur Anzeige bringen!
Hochchtungsvoll ****** *****
P.S.: Und versuchen Sie es nie(!!!) wieder!
Ende 1. Akt - doch es dauerte nicht lange, da läuteten die penetranten Abzocker die Glocke für den
2. Akt:
Diesmal probierts auch magolino mit einem Mail an meine Frau - eine Zahlungserinnerung am 18.11. - Geduld ist offenbar nicht deren Stärke
Sehr geehrte Frau xxx, möglicherweise haben Sie in der Hektik des Alltags versäumt, den offenen Beitrag Ihres Abonnements zu begleichen. Zu der unten aufgeführten Rechnung konnten wir leider noch keinen Zahlungseingang feststellen. Wir bitten Sie, die Rechnung bis zum 03.12.2008 zu begleichen. Für die schnelle Erledigung bedanken wir uns.
Versehen mit einem Rechnungsduplikat. Wenn Ihr nervt, dann machen wir Nägel mit Köpfen und jetzt gibts ein Einschreiben mit Rückschein - abgeschickt am 19.11. - also vorgestern:
Magolino GmbH xxxxxxxxxxxx
9xxxx xxxxxxxx (Daten mal gelöscht, sonst gibts sicher Mecker smile:
Ihre Zahlungserinnerung vom 18.11.2008 (Kd-Nr.: K-13462378)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit weise ich Sie darauf hin, dass ich Ihrer Zahlungserinnerung widerspreche, da
1. ich keinen Probezugang zu einem Softwaremagazin beantragt habe! 2. ich Sie schon nach Erhalt der Rechung auf diese Tatsache hingewiesen und Sie geben habe, diesen „Irrtum“, um das Wort Betrugsversuch zu vermeiden aufzuklären und abzustellen. 3. Sie keinerlei Nachweise über diesen angeblich beantragten Probezugang haben. 4. Die Rechnung erst nach der Widerspruchsfrist erstellt wurde.
Nach ausführlichen Recherchen im Internet steht fast, dass Ihre Forderungen grund- und haltlos sind. Des weiteren laufen bereits diverse Sammelklagen gegen Ihr Unternehmen. Sollte ich bis zum 03.12.2008 keine Bestätigung über die Aufhebung des angeblichen Abos haben, werde ich mich einer dieser Sammelklagen anschließen.
Sollten Sie sich erdreisten, eine weitere Rechnung, Zahlungsaufforderung, Mahnung o.ä. an mich zu erstellen, werde ich per Anwalt eine Aufwandsentschädigung für den Schriftverkehr an Sie durchsetzen.
Ungeachtet oben aufgeführter Fakten kündige ich das (niemals abgeschlossene) Abo des Softwaremagazins zum nächstmöglichen Termin, um weiteren Forderungen Ihrerseits aus einer angeblichen Abo-Verlängerung wegen versäumter Kündigung vorzubeugen.
Hochachtungsvoll
Ich hatte ja nicht wirklich feste daran geglaubt, dass die Blutsauger Ruhe geben würde, daher war ich nicht verwundert, dass schon heute die Reaktion kam.
3. Akt:
Nicht weniger als 3 Mails bekam meine Frau:
1. Mail (Stellungnahme):
Sehr geehrte Frau xxxx,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
Wir haben Ihre Stellungnahme zur Kenntnis genommen und möchten Ihnen mitteilen, daß wir Ihr Anliegen sehr ernst nehmen.
Nach erneuter Prüfung Ihres Falles müssen wir Ihnen aber dennoch mitteilen, dass nach unserer Auffassung keine sachlichen Gründe vorliegen die entstandene Forderung nachträglich aufzulösen.
Es steht somit eine Forderung i.H.v. 89.88 Euro offen.
Hiermit möchten wir Sie herzlich darum bitten die Zahlung anhand der Ihnen vorliegenden Rechnung oder Zahlungserinnerung fristgerecht vorzunehmen um evtl. Mehrkosten für Sie zu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Kundenservice
2. Mail (Nachricht zu Foreneinträgen): Sehr geehrte Frau xxx,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
vielen Dank für Ihren Hinweis auf teilweise negative Forenbeiträge zu unseren Magazinen.
Bei Durchsicht der Foren werden Sie feststellen, dass meist aufgebrachte Leser wenig sachliche und emotionsgeladene Beiträge in Internetforen veröffentlicht haben. Solche Diskussionen begleiten wir mit sehr viel Aufmerksamkeit, da uns sowohl die jeweiligen Anliegen als auch generelle Erfahrungsberichte von Kunden sehr interessieren.
Wir meinen, dass es heute kein Unternehmen gibt, welches keine unzufriedenen Kunden besitzt. Maßgeblich für uns ist der Umgang damit. Forendiskussionen zeigen uns oft, wo Verbesserungsmöglichkeiten in unserer Kundenkommunikation besteht und wie wir unsere Dienstleistung und unsere Produkte im Sinne unserer Kunden verbessern können.
Leider erleben wir auch, dass die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung - insbesondere der anonymen Kommunikation – im Internet oft genug von Personen für Schmähkritik und Verleumdungen missbraucht werden. Nicht selten machen sich diese Personen keine Gedanken über die strafrechtlichen Konsequenzen Ihrer teilweise beleidigenden Aussagen.
Obwohl es bereits häufig von Fachleuten sehr sachlich geführte Diskussionen über unsere Produkte gab, wurden diese unsachlichen Beiträge von Dritten stark verfälscht. Sogar innerhalb Rechtsanwaltsforen gab es Schlussfolgerungen wie "Die Widerrufsbelehrung erfolgte ordnungsgemäß" oder "Es besteht ein rechtsgültiger Vertrag," die unverständlicherweise von Privatpersonen nicht respektiert, sondern in Zweifel gezogen wurden. Aufgrund dieser Erfahrungen haben wir uns dazu entschlossen, unsere Kunden zu schützen und die Forenbetreiber aktiv aufzuklären. Zahlreiche Forenbetreiber haben bereits nach Durchsicht unserer vorgelegten Unterlagen sich dazu entschlossen, die entsprechenden Beiträge aus dem Netz zu entfernen.
Letztendlich müssen Sie als Kunde oder Interessent selbst entscheiden, ob Sie auf den Ratschlag eines anonymen Personenkreises setzen, die mit unsachlich geführten Diskussionen die Seriösität unseres Unternehmens in Zweifel ziehen. Aus unserer Sicht ist ein solches Verhalten einfach zu klassifizieren: Der Versuch eines Kunden, sich einer bestehenden vertraglichen Verpflichtung - einer Forderung aus einer in Anspruch genommener Leistung - zu entziehen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns die Gelegenheit geben, Ihnen die Mehrwerte unserer Produkte einmal vorzustellen, damit Sie sich ein eigenes Bild von den damit verbundenen Vorteilen machen können. Besuchen Sie uns bitte dazu unter www.magolino.de oder kontaktieren unseren Kundenservice, der Ihnen von Montags bis Freitags immer zwischen 08 – 17:00h zur Verfügung steht.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Kundenservice
Und schließlich das 3. Mail (Kündigungsbestätigung - kam allerdings erst später): Sehr geehrte Frau xxx,
herzlichen Dank für Ihre Mitteilung vom 21.11.2008. Hiermit bestätigen wir mit großem Bedauern den Eingang Ihrer Kündigung für Ihr Software-Magazin . Ihre Kündigung tritt zum Abonnementende am 16.11.2009 in Kraft. Ihr Abonnement wird anschließend nicht weiter verlängert. Dieser Zeitpunkt errechnet sich nach den vereinbarten Teilnahmebedingungen. Diese lauten: "Der Vertrag verlängert sich automatisch um die bisherige Vertragslaufzeit, maximal jedoch um 12 Monate, wenn er nicht spätestens 30 Tage vor Ablauf des Vertrages gekündigt wird. Die Kündigung hat schriftlich zu erfolgen."
Sie hatten ein Probe-Exemplar unseres Magazins angefordert und am 16.10.2008 die Teilnahmebedingungen durch aktiven Klick akzeptiert. Innerhalb der Probezeit von 14 Tagen haben Sie einem weiteren Bezug des Magazins nicht widersprochen. Nach Ablauf der Frist wurde Ihr kostenloses Probeabonnement, gemäß den von Ihnen akzeptierten Teilnahmebedingungen, in ein kostenpflichtiges Abonnement mit 12 Monaten Laufzeit umgewandelt. Ein Widerruf ist ab diesem Zeitpunkt leider nicht mehr möglich.
Wir bitten Sie die Rechnung für das laufende Abonnement Ihres Software-Magazins bis zum zu begleichen:
Und hier kam dann wieder das übliche Rechnungsduplikat. Per Fax habe ich mir dann nochmal Luft gemacht, diesmal nicht mehr ganz so freundlich:
Ihr E-Mail vom 21.11.2008 (Kd-Nr.: K-13462378)
Sehr geehrte Damen und Herren,
um Ihre angeblich entstandenen Forderungen aufrecht zu erhalten, müssten Sie mir schon beweisen, dass ich das Abo abgeschlossen habe.
Da dies aber ein offensichtlicher Betrugsversuch ist, kann dieser Beweis gar nicht erbracht werden. Mit anderen Worten – hören Sie endlich auf mich zu belästigen.
Wenn das Affentheater nicht bald ein Ende hat, wird Ihr dubioses Unternehmen sonst schneller als Ihnen lieb sein kann, in der Sendung Akte08 zu sehen sein. Spätestens dann fällt kaum noch jemand Ihre Mahn-Masche herein und Sie können Ihren Laden dicht machen.
Ich habe die Schnauze voll und fordere Sie auf, mir meinen Aufwand, den Sie mir als Opfer Ihres Betrugsversuches, mit 20 Euro je Schreiben, insgesamt also 60 Euro, bis zum 01.12.2008 per Verrechnungsscheck zu erstatten. Die Adresse ist Ihnen ja bekannt.
Zudem erwarte ich umgehend die Bestätigung meiner vorsorglichen Kündigung vom 19.11.2008, damit Sie mich nächstes Jahr nicht schon wieder belästigen werden!
Hochachtungsvoll
Man braucht sicher kein Prophet zu sein, um vorherzusehen, dass hier noch der 4. Akt folgen wird. Nun ja, ich sehe der Sache gelassen entgegen, bin ich doch mal gespannt, wie die meiner Frau nachweisen wollen, dass sie ein Abo bestellt hat....
Nein, im Ernst : Ist ja ganz schön und nett die Briefeschreiberei- mir wäre aber die Zeit zu schade, mich auch nur eine Minute mit denen zu befassen.
Die Antworten von dieser Firma sind doch sowieso allesamt Musterbriefe, glaubst du etwa, die machen sich die Mühe, dir individuell zu antworten ?
Wenn du nichts abgeschlossen hast, bist du auf der sicheren Seite und musst nichts auch unternehmen, zumindest solange nicht, bis ein Mahnbescheid kommt.
Eine Aufwandsentschädigung kannst du dir im Übrigen abschminken.
Es nicht zu glauben, wie dreist doch einige dubiöse Internetfirmen sind. Du hast es im Guten versucht, also müssen die sich nicht wundern, wenn du wirklich zu Akte 09 gehen solltest. Leider bezahlen sehr vielen ähnlich betrogenen Personen spätestens bei Androhung einer Inkassogesellschaft. Ich bleibe bei solchen/ähnlich gelagerten Fällen auch immer ruhig und versuche die Sache zu klären. Bezahlen würde ich nie und nimmer.
Ich mache mir auch eh nur einen Spaß draus, sonst würde ich gar nicht erst reagieren. So beschäftige ich das Pack zumindest und wenn sie nur die Schreiben lesen und mit Standardmail beantworten müssen
Warum machst du dir die Mühe, darauf zu antworten ? Je mehr du antwortest, desto größer deren Hoffnung, dich eines Tages weich zu bekommen. Laß es einfach sein und ignoriere die Schreiben.
Wenn allerdings ein Mahnbescheid dir vom Gericht zugestellt wird, mußt du reagieren. Dann bleiben dir lediglich zwei Wochen seit Zustellungsdatum, um an das Gericht den Widerspruch zuzustellen. Das geht auch per Fax. Aber ich glaube nicht, daß sie das versuchen werden.
ist zurzeit ein komischer trend irgendwelche firmen verschicken schreiben wo drin steht das man ein abo hat und drohen mit klage bei nicht bezahlung. Sie hoffen dann das vielleicht 2 bis 5 prozent bezahlen. Das macht dann bei 40 bis 70 tausend briefen ganz gut kohle. Ich geb mittlerweile im netz nirgend mehr meine adresse oder so an so schütze ich mich vor so einer scheiße .
captain.jack.sparrow schrieb: verlangen die schon kohle, wenn man nur die seite anklickt?
Wenn ich meine Google-Recherchen richtig verstanden habe - ja!
warum hast du dann die seite eingestellt?
Die Seite direkt nicht, sondern nur einen gewissen Link, welchen man per Mail erhält.
heisst das, wenn ich über den von dir geposteten link auf die seite klicke, entstehen mir dann kosten???
Meines Wissens handelt es sich um einen Link für ein Gewinnspiel. Nichts genaues weiss ich nicht! Außerdem können Dir beim Besuch der Seite gar keine Kosten entstehen, weil die gar keine Daten von Dir haben....
captain.jack.sparrow schrieb: verlangen die schon kohle, wenn man nur die seite anklickt?
Wenn ich meine Google-Recherchen richtig verstanden habe - ja!
warum hast du dann die seite eingestellt?
Die Seite direkt nicht, sondern nur einen gewissen Link, welchen man per Mail erhält.
heisst das, wenn ich über den von dir geposteten link auf die seite klicke, entstehen mir dann kosten???
Meines Wissens handelt es sich um einen Link für ein Gewinnspiel. Nichts genaues weiss ich nicht! Außerdem können Dir beim Besuch der Seite gar keine Kosten entstehen, weil die gar keine Daten von Dir haben....
Das ganze funktioniert wohl so, dass man eine Mail von denen bekommt - wahrscheinlich gekaufte Daten. In diesem Mail ist ein Link und im Kleingedruckten des Mails steht, dass man mit dem Klick auf den Link die AGB akzeptiert. Ziemlich linke Masche das Ganze.
Meine Frau hat aber ein solches Mail nie geöffnet, geschweige denn einen Link angeklickt.
Basaltkopp schrieb: Das ganze funktioniert wohl so, dass man eine Mail von denen bekommt - wahrscheinlich gekaufte Daten. In diesem Mail ist ein Link und im Kleingedruckten des Mails steht, dass man mit dem Klick auf den Link die AGB akzeptiert. Ziemlich linke Masche das Ganze.
Meine Frau hat aber ein solches Mail nie geöffnet, geschweige denn einen Link angeklickt.
Dann musst du es ja gemacht haben, wie kommen die sonst an deine Daten???
Basaltkopp schrieb: Das ganze funktioniert wohl so, dass man eine Mail von denen bekommt - wahrscheinlich gekaufte Daten. In diesem Mail ist ein Link und im Kleingedruckten des Mails steht, dass man mit dem Klick auf den Link die AGB akzeptiert. Ziemlich linke Masche das Ganze.
Meine Frau hat aber ein solches Mail nie geöffnet, geschweige denn einen Link angeklickt.
Dann musst du es ja gemacht haben, wie kommen die sonst an deine Daten???
a) Ist das meiner Frau passiert und b) hat die nichts angelickt, weil c) die Daten meistens komplett eingekauft werden, d.h. Mail + Postanschrift
1. Akt:
Am 8.11. flattert mir, genauer gesagt meiner Frau, eine Rechnung von Magolino ins Haus für ein angeblich abgeschlossenenes Abo eines Software-Magazins. Abgeschlossen angeblich am 16.10., Rechnungsdatum 06.11. mit Hinweis auf die 14-tägige Widerspruchsfrist (hahaha)! 89,88 Euro wollen die Knaller von mir haben.
Soweit so schlecht. Probieren wir es mal mit einem (für Basaltkoppsche Verhältnisse nettem) Mail - schließlich schreibt ja eigentlich meine Frau:
Guten Tag,
heute hatte ich im Briefkasten eine Rechnung für ein angeblich abgeschlossenes Abo für ein "Software-Magazin". Ich habe ein solches Abo niemals abgschlossen, bestellt oder angefordert.
Ich erwarte umgehend eine Bestätigung per E-Mail, nebst einer schriftlichen Bestätigung, dass es sich hier um einen "Irrtum" ihrerseits handelt und keine finaziellen Forderungen an mich bestehen!
Sollte ich bis kommenden Montag, also den 10.11., keine Bestätigung per Mail bekommen, werde ich die Angelegenheit an meinen Anwalt weitergeben, was für Sie entsprechende Kosten verursachen wird. Darüberhinaus werde ich dann Ihren Betrugsversuch zur Anzeige bringen!
Hochchtungsvoll
****** *****
P.S.: Und versuchen Sie es nie(!!!) wieder!
Ende 1. Akt - doch es dauerte nicht lange, da läuteten die penetranten Abzocker die Glocke für den
2. Akt:
Diesmal probierts auch magolino mit einem Mail an meine Frau - eine Zahlungserinnerung am 18.11. - Geduld ist offenbar nicht deren Stärke
Sehr geehrte Frau xxx,
möglicherweise haben Sie in der Hektik des Alltags versäumt, den offenen Beitrag Ihres Abonnements zu begleichen. Zu der unten aufgeführten Rechnung konnten wir leider noch keinen Zahlungseingang feststellen. Wir bitten Sie, die Rechnung bis zum 03.12.2008 zu begleichen. Für die schnelle Erledigung bedanken wir uns.
Versehen mit einem Rechnungsduplikat. Wenn Ihr nervt, dann machen wir Nägel mit Köpfen und jetzt gibts ein Einschreiben mit Rückschein - abgeschickt am 19.11. - also vorgestern:
Magolino GmbH
xxxxxxxxxxxx
9xxxx xxxxxxxx (Daten mal gelöscht, sonst gibts sicher Mecker smile:
Ihre Zahlungserinnerung vom 18.11.2008 (Kd-Nr.: K-13462378)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit weise ich Sie darauf hin, dass ich Ihrer Zahlungserinnerung widerspreche, da
1. ich keinen Probezugang zu einem Softwaremagazin beantragt habe!
2. ich Sie schon nach Erhalt der Rechung auf diese Tatsache hingewiesen und Sie geben habe, diesen „Irrtum“, um das Wort Betrugsversuch zu vermeiden aufzuklären und abzustellen.
3. Sie keinerlei Nachweise über diesen angeblich beantragten Probezugang haben.
4. Die Rechnung erst nach der Widerspruchsfrist erstellt wurde.
Nach ausführlichen Recherchen im Internet steht fast, dass Ihre Forderungen grund- und haltlos sind. Des weiteren laufen bereits diverse Sammelklagen gegen Ihr Unternehmen. Sollte ich bis zum 03.12.2008 keine Bestätigung über die Aufhebung des angeblichen Abos haben, werde ich mich einer dieser Sammelklagen anschließen.
Sollten Sie sich erdreisten, eine weitere Rechnung, Zahlungsaufforderung, Mahnung o.ä. an mich zu erstellen, werde ich per Anwalt eine Aufwandsentschädigung für den Schriftverkehr an Sie durchsetzen.
Ungeachtet oben aufgeführter Fakten kündige ich das (niemals abgeschlossene) Abo des Softwaremagazins zum nächstmöglichen Termin, um weiteren Forderungen Ihrerseits aus einer angeblichen Abo-Verlängerung wegen versäumter Kündigung vorzubeugen.
Hochachtungsvoll
Ich hatte ja nicht wirklich feste daran geglaubt, dass die Blutsauger Ruhe geben würde, daher war ich nicht verwundert, dass schon heute die Reaktion kam.
3. Akt:
Nicht weniger als 3 Mails bekam meine Frau:
1. Mail (Stellungnahme):
Sehr geehrte Frau xxxx,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
Wir haben Ihre Stellungnahme zur Kenntnis genommen und möchten Ihnen
mitteilen, daß wir Ihr Anliegen sehr ernst nehmen.
Nach erneuter Prüfung Ihres Falles müssen wir Ihnen aber dennoch mitteilen,
dass nach unserer Auffassung keine sachlichen Gründe vorliegen die
entstandene Forderung nachträglich aufzulösen.
Es steht somit eine Forderung i.H.v. 89.88 Euro offen.
Hiermit möchten wir Sie herzlich darum bitten die Zahlung anhand der Ihnen
vorliegenden Rechnung oder Zahlungserinnerung fristgerecht vorzunehmen um
evtl. Mehrkosten für Sie zu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kundenservice
2. Mail (Nachricht zu Foreneinträgen):
Sehr geehrte Frau xxx,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
vielen Dank für Ihren Hinweis auf teilweise negative Forenbeiträge zu
unseren Magazinen.
Bei Durchsicht der Foren werden Sie feststellen, dass meist aufgebrachte
Leser wenig sachliche und emotionsgeladene Beiträge in Internetforen
veröffentlicht haben. Solche Diskussionen begleiten wir mit sehr viel
Aufmerksamkeit, da uns sowohl die jeweiligen Anliegen als auch generelle
Erfahrungsberichte von Kunden sehr interessieren.
Wir meinen, dass es heute kein Unternehmen gibt, welches keine unzufriedenen
Kunden besitzt. Maßgeblich für uns ist der Umgang damit. Forendiskussionen
zeigen uns oft, wo Verbesserungsmöglichkeiten in unserer Kundenkommunikation
besteht und wie wir unsere Dienstleistung und unsere Produkte im Sinne
unserer Kunden verbessern können.
Leider erleben wir auch, dass die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung -
insbesondere der anonymen Kommunikation – im Internet oft genug von Personen
für Schmähkritik und Verleumdungen missbraucht werden. Nicht selten machen
sich diese Personen keine Gedanken über die strafrechtlichen Konsequenzen
Ihrer teilweise beleidigenden Aussagen.
Obwohl es bereits häufig von Fachleuten sehr sachlich geführte Diskussionen
über unsere Produkte gab, wurden diese unsachlichen Beiträge von Dritten
stark verfälscht. Sogar innerhalb Rechtsanwaltsforen gab es
Schlussfolgerungen wie "Die Widerrufsbelehrung erfolgte ordnungsgemäß" oder
"Es besteht ein rechtsgültiger Vertrag," die unverständlicherweise von
Privatpersonen nicht respektiert, sondern in Zweifel gezogen wurden.
Aufgrund dieser Erfahrungen haben wir uns dazu entschlossen, unsere Kunden
zu schützen und die Forenbetreiber aktiv aufzuklären. Zahlreiche
Forenbetreiber haben bereits nach Durchsicht unserer vorgelegten Unterlagen
sich dazu entschlossen, die entsprechenden Beiträge aus dem Netz zu
entfernen.
Letztendlich müssen Sie als Kunde oder Interessent selbst entscheiden, ob
Sie auf den Ratschlag eines anonymen Personenkreises setzen, die mit
unsachlich geführten Diskussionen die Seriösität unseres Unternehmens in
Zweifel ziehen. Aus unserer Sicht ist ein solches Verhalten einfach zu
klassifizieren: Der Versuch eines Kunden, sich einer bestehenden
vertraglichen Verpflichtung - einer Forderung aus einer in Anspruch
genommener Leistung - zu entziehen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns die Gelegenheit geben, Ihnen die
Mehrwerte unserer Produkte einmal vorzustellen, damit Sie sich ein eigenes
Bild von den damit verbundenen Vorteilen machen können. Besuchen Sie uns
bitte dazu unter www.magolino.de oder kontaktieren unseren Kundenservice,
der Ihnen von Montags bis Freitags immer zwischen 08 – 17:00h zur Verfügung
steht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kundenservice
Und schließlich das 3. Mail (Kündigungsbestätigung - kam allerdings erst später):
Sehr geehrte Frau xxx,
herzlichen Dank für Ihre Mitteilung vom 21.11.2008. Hiermit bestätigen wir mit großem Bedauern den Eingang Ihrer Kündigung für Ihr Software-Magazin . Ihre Kündigung tritt zum Abonnementende am 16.11.2009 in Kraft. Ihr Abonnement wird anschließend nicht weiter verlängert.
Dieser Zeitpunkt errechnet sich nach den vereinbarten Teilnahmebedingungen. Diese lauten: "Der Vertrag verlängert sich automatisch um die bisherige Vertragslaufzeit, maximal jedoch um 12 Monate, wenn er nicht spätestens 30 Tage vor Ablauf des Vertrages gekündigt wird. Die Kündigung hat schriftlich zu erfolgen."
Sie hatten ein Probe-Exemplar unseres Magazins angefordert und am 16.10.2008 die Teilnahmebedingungen durch aktiven Klick akzeptiert. Innerhalb der Probezeit von 14 Tagen haben Sie einem weiteren Bezug des Magazins nicht widersprochen. Nach Ablauf der Frist wurde Ihr kostenloses Probeabonnement, gemäß den von Ihnen akzeptierten Teilnahmebedingungen, in ein kostenpflichtiges Abonnement mit 12 Monaten Laufzeit umgewandelt. Ein Widerruf ist ab diesem Zeitpunkt leider nicht mehr möglich.
Wir bitten Sie die Rechnung für das laufende Abonnement Ihres Software-Magazins bis zum zu begleichen:
Und hier kam dann wieder das übliche Rechnungsduplikat. Per Fax habe ich mir dann nochmal Luft gemacht, diesmal nicht mehr ganz so freundlich:
Ihr E-Mail vom 21.11.2008 (Kd-Nr.: K-13462378)
Sehr geehrte Damen und Herren,
um Ihre angeblich entstandenen Forderungen aufrecht zu erhalten, müssten Sie mir schon beweisen, dass ich das Abo abgeschlossen habe.
Da dies aber ein offensichtlicher Betrugsversuch ist, kann dieser Beweis gar nicht erbracht werden. Mit anderen Worten – hören Sie endlich auf mich zu belästigen.
Wenn das Affentheater nicht bald ein Ende hat, wird Ihr dubioses Unternehmen sonst schneller als Ihnen lieb sein kann, in der Sendung Akte08 zu sehen sein. Spätestens dann fällt kaum noch jemand Ihre Mahn-Masche herein und Sie können Ihren Laden dicht machen.
Ich habe die Schnauze voll und fordere Sie auf, mir meinen Aufwand, den Sie mir als Opfer Ihres Betrugsversuches, mit 20 Euro je Schreiben, insgesamt also 60 Euro, bis zum 01.12.2008 per Verrechnungsscheck zu erstatten. Die Adresse ist Ihnen ja bekannt.
Zudem erwarte ich umgehend die Bestätigung meiner vorsorglichen Kündigung vom 19.11.2008, damit Sie mich nächstes Jahr nicht schon wieder belästigen werden!
Hochachtungsvoll
Man braucht sicher kein Prophet zu sein, um vorherzusehen, dass hier noch der 4. Akt folgen wird. Nun ja, ich sehe der Sache gelassen entgegen, bin ich doch mal gespannt, wie die meiner Frau nachweisen wollen, dass sie ein Abo bestellt hat....
Nein, im Ernst :
Ist ja ganz schön und nett die Briefeschreiberei- mir wäre aber die Zeit zu schade, mich auch nur eine Minute mit denen zu befassen.
Die Antworten von dieser Firma sind doch sowieso allesamt Musterbriefe, glaubst du etwa, die machen sich die Mühe, dir individuell zu antworten ?
Wenn du nichts abgeschlossen hast, bist du auf der sicheren Seite und musst nichts auch unternehmen, zumindest solange nicht, bis ein Mahnbescheid kommt.
Eine Aufwandsentschädigung kannst du dir im Übrigen abschminken.
Sicher, dass deine Frau nicht da irgendwas gemacht hat? Ich meine du weißt wie Frauen sind
NE Spaß beiseite mir passiert sowas öfters, wenn ich betrunken heimkomme, dass ich mir noch irgendwas im Internet bestelle usw.
Was ich schon für Sachen bekommen habe
Du hast es im Guten versucht, also müssen die sich nicht wundern, wenn du wirklich zu Akte 09 gehen solltest.
Leider bezahlen sehr vielen ähnlich betrogenen Personen spätestens bei Androhung einer Inkassogesellschaft.
Ich bleibe bei solchen/ähnlich gelagerten Fällen auch immer ruhig und versuche die Sache zu klären. Bezahlen würde ich nie und nimmer.
Laß es einfach sein und ignoriere die Schreiben.
Wenn allerdings ein Mahnbescheid dir vom Gericht zugestellt wird, mußt du reagieren. Dann bleiben dir lediglich zwei Wochen seit Zustellungsdatum, um an das Gericht den Widerspruch zuzustellen. Das geht auch per Fax. Aber ich glaube nicht, daß sie das versuchen werden.
Wenn ich meine Google-Recherchen richtig verstanden habe - ja!
warum hast du dann die seite eingestellt?
Die Seite direkt nicht, sondern nur einen gewissen Link, welchen man per Mail erhält.
heisst das, wenn ich über den von dir geposteten link auf die seite klicke,
entstehen mir dann kosten???
Meines Wissens handelt es sich um einen Link für ein Gewinnspiel. Nichts genaues weiss ich nicht! Außerdem können Dir beim Besuch der Seite gar keine Kosten entstehen, weil die gar keine Daten von Dir haben....
danke basalti...da bin ich aber beruhigt
Meine Frau hat aber ein solches Mail nie geöffnet, geschweige denn einen Link angeklickt.
Dann musst du es ja gemacht haben, wie kommen die sonst an deine Daten???
a) Ist das meiner Frau passiert und
b) hat die nichts angelickt, weil
c) die Daten meistens komplett eingekauft werden, d.h. Mail + Postanschrift