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der film "martyrs" (hohe spoilerwahrscheinlichkeit!!!)

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hi,

hat jemand von euch martyrs gesehen?

http://www.imdb.com/title/tt1029234/

ich habe schon allerlei wirklich krasse filme gesehen, aber letzte nacht musste ich zum ersten mal in meinem leben eine pause mitten im film einlegen. hat irgendwer den auch gesehen? meinungen würden mich interessieren.

ich fand ihn übrigens sehr gut, aber fast unerträglich!
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Ich find's merkwürdig, dass Menschen sich sowas angucken wollen und sich andere sowas ausdenken. Komische Leute gibt es.  :neutral-face
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absolut  deftiges, tiefgründiges, schwer verdauliches Meisterstück von Film ! In Sachen Horror machen die Franzosen echt klasse Sachen.Ich kann dir den Film "Inside" empfehlen:
http://www.moviemaze.de/filme/2350/inside.html
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Ich finde Horrorfilme Scheisse.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich sowas reinziehen kann.

Da schau ich mir lieber nen anständigen sarkastischen Film an, der prägt fürs Leben.
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Durchlauferhitzer schrieb:
Ich finde Horrorfilme Scheisse.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich sowas reinziehen kann.

Da schau ich mir lieber nen anständigen sarkastischen Film an, der prägt fürs Leben.  
In deiner Jugend hiessen Horrofilme ja auch noch....Schuldmädchen Report....
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Jaa Brady ... Treffer!
Und Eis am Stiel Teil 1-wasweißich ... der planke Horror!
Die alten Godzilla-Filme waren auch schon recht heftig. ,-)
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tutzt schrieb:
Ich find's merkwürdig, dass Menschen sich sowas angucken wollen und sich andere sowas ausdenken. Komische Leute gibt es.  :neutral-face



es ist eine frage der wahrnehmung von gewalt.

manche schauen sich einen "james bond" an in dem geschätzte 100 personen erschossen werden und unterhalten sich ganz großartig. da die gewalt nicht als gewalt wahrgenommen wird. das kann ich auch und finde es auch ok.

andererseits ist gewalt nicht witzig und filme in denen das drastisch aufgezeigt wird, ohne dass mann seinen spaß dabei hat, haben da durchaus eine relativierende funktion.

in jedem "stirb langsam" werden unzählige menschen getötet. wie wäre es, wenn die kamera zehn minuten auf jemandem verweilen würde, der gerade an einem bauchschuss stirb den bruce willis ihm zugefügt hat?

man kann gewalt so oder so darstellen, als entertainment oder als etwas, das einem den atem raubt. ich finde beides ok, letzteres löst bei mir allerdings andere gefühle aus. das empfinde ich für mich persönlich als zugewinn. auch wenn es überhaupt keinen spass macht, ich denke dann ein bisschen länger darüber nach was mich gut unterhält.
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Gewalt als Nebenbestandteil einer Handlung und dagegen Folter, bzw. das dezidierte Darstellen von Schmerz und extremen Leiden, um der Darstellung wegen sind dann doch ziemlich verschiedene Dinge.

Du musst dich jetzt auch nicht rechtfertigen sowas zu mögen.
Ich hab nur meine Meinung geäußert. Ich finde es merkwürdig, sich mit sowas zu unterhalten.
Ich finde es auch merkwürdig sich mit dem Sammeln von Kotztüten und Teebeuteln zu beschäftigen.  :neutral-face
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Martyrs hat mir am besten von den ganzen neuen französischen Horrorfilmen gefallen. Inside und Frontiers fand ich schwächer, wobei ich mir dann demnächst noch High Tension ansehen werden.
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danke für den tipp. kann man den in etwa mit irreversible vergleichen? auch was kameraführung etc. angeht?
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Cino schrieb:
danke für den tipp. kann man den in etwa mit irreversible vergleichen? auch was kameraführung etc. angeht?


nein, stilistisch völlig anders. keine wackelkamera und nur wenig hektik im schnitt. ich habe noch nichts vergleichbares gesehen, die kameraführung ist extrem sauber und die bilder wirken sehr gut choreographiert. der trash-faktor liegt bei null.
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tutzt schrieb:
Gewalt als Nebenbestandteil einer Handlung und dagegen Folter, bzw. das dezidierte Darstellen von Schmerz und extremen Leiden, um der Darstellung wegen sind dann doch ziemlich verschiedene Dinge.

Du musst dich jetzt auch nicht rechtfertigen sowas zu mögen.
Ich hab nur meine Meinung geäußert. Ich finde es merkwürdig, sich mit sowas zu unterhalten.
Ich finde es auch merkwürdig sich mit dem Sammeln von Kotztüten und Teebeuteln zu beschäftigen.  :neutral-face  


du unterliegst einem missverständnis, wenn du denkst, dass ich das mag. wenn ich es mögen würde, dann hätte ich den thread nicht eröffnet. ebenso, wenn es mich unterhalten hätte.

kulturell betrachtet gibt es dinge die sind entertainment und andere die an einem spuren hinterlassen. karl may lesen oder ellis, pink floyd hören oder throbbing gristle. harmonie suchen oder sich mit abgründen beschäftigen. edvard munchs "der schrei" oder picassos "guernica" gegen über dem röhrenden hirsch über dem sofa.

das krasse an dem film sind nicht die folterszenen, keineswegs. das krasse ist die metaebene. sadismus finde ich abstoßend, doch darum geht es in dem film nicht.

ich versuche im übrigen auch nicht mich zu rechtfertigen, ich versuche zu erklären.  das ist aber schwer gegenüber jemandem der gar nicht weiß wovon ich rede.
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Bin davon ausgegangen, dass man sich Filme, die man nicht mag, nicht ansieht. Filme, die einen abstoßen schon gar nicht. Das finde ich sogar noch merkwürdiger als sowas unterhaltsam zu finden.  :neutral-face

Und in dem Film geht es nicht um Metaebenen. Es geht um Folter und exhibitionistische Darstellung menschlichen Leidens. Denn das wird gezeigt. Irgendwelche Metaebenen interpretierst du für dich persönlich daraus.
Das ist aber kaum allgemeingültig. Die Bilder aber sind Fakt.
Oder meinst du ernsthaft, auch nur 5% der Menschen, die sowas wie Hostel, SAW  etc gucken sehen das wegen Metaebenen? Evtl. brauchen einige irgendwelche Metaebenen um sich nicht vor sich selbst zu gruseln. Naja, jeder wie ers braucht. :neutral-face
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tutzt schrieb:
Bin davon ausgegangen, dass man sich Filme, die man nicht mag, nicht ansieht. Filme, die einen abstoßen schon gar nicht. Das finde ich sogar noch merkwürdiger als sowas unterhaltsam zu finden.  :neutral-face

Und in dem Film geht es nicht um Metaebenen. Es geht um Folter und exhibitionistische Darstellung menschlichen Leidens. Denn das wird gezeigt. Irgendwelche Metaebenen interpretierst du für dich persönlich daraus.
Das ist aber kaum allgemeingültig. Die Bilder aber sind Fakt.
Oder meinst du ernsthaft, auch nur 5% der Menschen, die sowas wie Hostel, SAW  etc gucken sehen das wegen Metaebenen? Evtl. brauchen einige irgendwelche Metaebenen um sich nicht vor sich selbst zu gruseln. Naja, jeder wie ers braucht. :neutral-face



ok, punkt für punkt.

Bin davon ausgegangen, dass man sich Filme, die man nicht mag, nicht ansieht. Filme, die einen abstoßen schon gar nicht. Das finde ich sogar noch merkwürdiger als sowas unterhaltsam zu finden.  :neutral-face

ich glaube deine definition von mögen ist "spass haben". ich habe an vielem das ich gut finde keinen spass. ich finde "die brücke" von bernhard wicki einen ganz, ganz großartigen film, ich habe aber keine sekunde spaß daran. nach deiner definition sollte ich ihn dann nicht schauen.

ich habe "szenen einer ehe" von bergmann vor jahrzehnten im kino mit einer frau gesehen, die kurz zuvor von ihrem mann verlassen wurde. die hat die ganze zeit geheult und fand den film toll.

das ist halt der unterschied zwischen entertainment und abbildung von etwas, das man im wahren leben nicht erdulden oder auch nur in der nähe wissen möchte.

Und in dem Film geht es nicht um Metaebenen. Es geht um Folter und exhibitionistische Darstellung menschlichen Leidens. Denn das wird gezeigt. Irgendwelche Metaebenen interpretierst du  für dich persönlich daraus.


es ist schwierig mit dir über die metaebene eines films zu diskutieren den du nicht gesehen hast. hostel fand ich sadistischen müll, der erste saw hatte zumindest eine spannende handlung. aber du vergleichst da äpfel mit birnen. saw und hostel haben mit martyrs nicht das geringste gemein. der film ist nicht für ein großes publikum gemacht. und ich glaube auch nicht, dass diejenigen die diese filme gut fanden auch nur ein bisschen spass an dem film haben werden. die grausamkeiten sind nicht der nucleus des films, sie sind ein logischer bestandteil der geschichte.

wer daran spass hat, der hat in meiner einschätzung ganz gehörig ein rad ab.

ich habe heute einige foren durchgelesen und bin auf niemanden gestossen der den film "geil" fand. aber auf viele, die darüber reden wollten.

in den 70ern waren "a clockwork orange" und "pasolinis 120 tage von sodom" in deutschland indiziert. heute gelten sie als kunstwerke. deine argumente hätten damals schon gepasst.
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Ich habe mir den Film gestern Abend angeschaut nachdem ich diesen Thread endeckt haben. Ich muss sagen ich hatte mich auf schlimmeres gefasst gemacht. Ich hab den Film zusammen mit meiner Freundin geschaut, die wirklich ein bisschen empfindlich ist was Horrorfilme angeht.

Die Story fand ich eigentlich sehr gelungen. Für dieses Genre schon ein fast teifgründiger Film. Alles in allem hat mir der Film auch gefallen, nur eben hätte ich nach diversen Berichten damit gerechnet das er richtig unter die Haut geht. ( Tut er ja genau genommen wenn man sich an die Schlussszene erinnert)


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