Um zum Thema zurück zu kommen: Da der Termin noch in meinen Ferien liegt, werde ich anreisen. Sechs Tage später ist dann ein großer Naziaufmarsch hier in Stolberg bei Aachen (8.8., wie passend).
Ein Besuch in der Heimat und zwei Gegendemonstraionen in einer Woche - sounds nice.
Schon sehr tiefgründig, ausgerechnet an diesen beiden Daten Aufmärsche zu veranstalten. Noch offensichtlicher kann man gar nicht darstellen, welchen Geistes Kind diese Helden sind
EvilRabbit schrieb: Schon sehr tiefgründig, ausgerechnet an diesen beiden Daten Aufmärsche zu veranstalten. Noch offensichtlicher kann man gar nicht darstellen, welchen Geistes Kind diese Helden sind
Pass auf. Am 1.9.09 bringen die es auch zustande und machen ne Demo an der polnischen Grenze.
Bigbamboo schrieb: Da hat sich die ganze braune 'Prominenz' angesagt. Widerlich. Können die nicht auf einem stillgelegtem Truppenübungsplatz nach Blindgängern buddeln?
EvilRabbit schrieb: Schon sehr tiefgründig, ausgerechnet an diesen beiden Daten Aufmärsche zu veranstalten. Noch offensichtlicher kann man gar nicht darstellen, welchen Geistes Kind diese Helden sind
Pass auf. Am 1.9.09 bringen die es auch zustande und machen ne Demo an der polnischen Grenze.
"70jähriges Gedenken an polnischen Angriffskrieg und Kriegsverbrechen. Der Führer hat von nüscht jewusst!"
So ein kleiner Bericht zu den Geschehnissen dieses sonnigen Tages: Um 9 sehr vergnügt aus meiner Bahn gestiegen, zu diesem Zeitpunkt sah unser geliebter Bahnhof bereits aus wie eine Festung. Am Bahnsteig von mehreren Herren im grünen Kampfanzug Typ Ninja Turtle empfangen worden, die uns nett aber bestimmt darauf aufmerksam machen, doch bitte auf die Gegendemonstration zu gehen. Gesagt getan.
Komm ich aufm Vorplatz an frag ich mich erstmal ob ich wirklich auf der richtigen Veranstaltung gelandet bin, ein großer Haufen alt 68er hält sich an den Händen und singt zu Gitarrenklängen "We shall overcome" und andere Klassiker der langhaarigen Zeiten. Mit der Zeit füllt sich der Platz, auch überraschend viele junge Menschen mit Vokuhila Ed Hardy Shirt und G-Star Hosen sind anzutreffen. Sie betrachten das ganze aber eher als ein großes Public Viewing, und machen haufenweise Fotos in der Denkerpose, krass mit der Polizei im Hintergrund.
Nur von den ewig gestrigen ist noch nichts zu sehen, von deutscher Pünktlichkeit scheinen die arischen Musterknaben scheinbar nicht allzu viel zu halten. Der Grund dafür dürfte wohl auch bei dieser Nachricht im "Weltnetz" liegen:
NPD Hessen schrieb: Die Demos sind mit den üblichen Einschränkungen erlaubt! Wir möchten alle Kameradinnen und Kameraden bitten, möglichst früh anzureisen. Einzelfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind dabei möglichst zu vermeiden, da davon auszugehen ist, dass die linksextremen Musterdemokraten wieder ihre Greifkommandos aussenden.
Ein oder zwei dieser ein wenig unterbelichteten Kameraden verstanden diesen Aufruf scheinbar nicht und wollen mitten durch die Gegendemo marschieren. 5 Minuten später fährt ein Krankenwagen mit Blaulicht an, ob ein Zusammenhang besteht weiß ich allerdings nicht. Sonst blieb eigentlich alles friedlich.
Nach und nach versammeln sich eine Handvoll rechter Recken vor dem Bahnhof, darunter die gesammelte Parteiprominenz angeführt vom Herrn Voigt und auch 2 Reisegruppen aus dem "Gau Pfalz". Sie wedeln nach bester DDR Manier ein wenig die mitgebrachten Fähnchen, sind aber sonst nicht weiter auffällig. Für 11:30 Uhr war der Beginn des rechten Umzugs geplant, auf Grund von Blockaden kann dieser allerdings nicht starten, da die Polizei erst mal einen Blick auf die rot-weißen Fahnen werfen will und einige für die Asservatenkammer einkassiert. Gegen 12:30 kommt endlich Leben in die Bude, das Pack versammelt sich und marschiert begleitet von Pfiffen und Buh-Rufen in Richtung Fauerbach. Problem: Nach 50 Metern ist der Spaß auch schon wieder zu Ende, da die Route noch nicht frei ist. Nun denkt man sich wohl im wirren Kopf "Was die 6. Armee konnte, das können wir schon lange" und bleibt erstmal stehen, für weitere knapp 2 Stunden. In dieser Zeit wird eifrig weiter Fähnchen geschwungen und den bestimmt aufschlussreichen Reden einiger Herren gelauscht. Bis 14:00 ist immer noch nichts weiter passiert, da die Deutsche Bahn aber ihren Fahrplan einhalten will müssen alle bis 14:19 in ihrem Zug nach Nidda sitzen. Die Mannen haben ihr Herz wohl nicht am rechten Fleck, es wird kapituliert und Hitlers Erben werden unter Aufsicht in ihren Zug verfrachtet (Ironie der Geschichte?). In Nidda wiederholte sich das gleiche Spektakel, auch hier ist mächtig Sand im Getriebe und ein Marsch über 100 Meter kommt nicht zustande.
So endet die groß angekündigte Demo. Wäre ich aus dem "Gau Pfalz" würde es mich schon ein wenig ankotzen, das ganze Wochenende unterwegs, nur um mal 50 Meter am Bahnhof vorbeizulaufen. Wer da den Unsinn noch nicht erkennt, der wird das wohl nie tun.
Am Ende bedankte sich die Polizei per Durchsagen bei den Menschen für die friedliche Demo und verteilte in großem Maße Eis. Auch wenn einige hier es nicht gerne hören: Die Polizei machte einen hervorragenden Job, hatte stets alles unter Kontrolle und war maßgeblich daran beteiligt, das der Aufmarsch nicht durchgeführt werden konnte.
Am Ende bedankte sich die Polizei per Durchsagen bei den Menschen für die friedliche Demo und verteilte in großem Maße Eis. Auch wenn einige hier es nicht gerne hören: Die Polizei machte einen hervorragenden Job, hatte stets alles unter Kontrolle und war maßgeblich daran beteiligt, das der Aufmarsch nicht durchgeführt werden konnte.
Ich höre das gern. Und Dein Bericht ist nicht nur sehr hübsch geschrieben, sondern beruhigend. Es hieß ja immer "Keinen Fußbreit den Faschisten" -- das bedeutet also, mehr als 50 Meter sind nicht drin. Herrlich
Am Ende bedankte sich die Polizei per Durchsagen bei den Menschen für die friedliche Demo und verteilte in großem Maße Eis. Auch wenn einige hier es nicht gerne hören: Die Polizei machte einen hervorragenden Job, hatte stets alles unter Kontrolle und war maßgeblich daran beteiligt, das der Aufmarsch nicht durchgeführt werden konnte.
Ich höre das gern. Und Dein Bericht ist nicht nur sehr hübsch geschrieben, sondern beruhigend. Es hieß ja immer "Keinen Fußbreit den Faschisten" -- das bedeutet also, mehr als 50 Meter sind nicht drin. Herrlich
hier der link: http://antifabi.de/mobi/
also alle am 01.08 nach friedberg und nidda und dem braunen pack entgegentreten!!!!!
Ein Besuch in der Heimat und zwei Gegendemonstraionen in einer Woche - sounds nice.
ja, ich hab ihn gesehen!
Wäre stark, wenn sich noch mehr finden würden.
Pass auf. Am 1.9.09 bringen die es auch zustande und machen ne Demo an der polnischen Grenze.
"70jähriges Gedenken an polnischen Angriffskrieg und Kriegsverbrechen. Der Führer hat von nüscht jewusst!"
Um 9 sehr vergnügt aus meiner Bahn gestiegen, zu diesem Zeitpunkt sah unser geliebter Bahnhof bereits aus wie eine Festung. Am Bahnsteig von mehreren Herren im grünen Kampfanzug Typ Ninja Turtle empfangen worden, die uns nett aber bestimmt darauf aufmerksam machen, doch bitte auf die Gegendemonstration zu gehen. Gesagt getan.
Komm ich aufm Vorplatz an frag ich mich erstmal ob ich wirklich auf der richtigen Veranstaltung gelandet bin, ein großer Haufen alt 68er hält sich an den Händen und singt zu Gitarrenklängen "We shall overcome" und andere Klassiker der langhaarigen Zeiten. Mit der Zeit füllt sich der Platz, auch überraschend viele junge Menschen mit Vokuhila Ed Hardy Shirt und G-Star Hosen sind anzutreffen. Sie betrachten das ganze aber eher als ein großes Public Viewing, und machen haufenweise Fotos in der Denkerpose, krass mit der Polizei im Hintergrund.
Nur von den ewig gestrigen ist noch nichts zu sehen, von deutscher Pünktlichkeit scheinen die arischen Musterknaben scheinbar nicht allzu viel zu halten. Der Grund dafür dürfte wohl auch bei dieser Nachricht im "Weltnetz" liegen:
Ein oder zwei dieser ein wenig unterbelichteten Kameraden verstanden diesen Aufruf scheinbar nicht und wollen mitten durch die Gegendemo marschieren. 5 Minuten später fährt ein Krankenwagen mit Blaulicht an, ob ein Zusammenhang besteht weiß ich allerdings nicht. Sonst blieb eigentlich alles friedlich.
Nach und nach versammeln sich eine Handvoll rechter Recken vor dem Bahnhof, darunter die gesammelte Parteiprominenz angeführt vom Herrn Voigt und auch 2 Reisegruppen aus dem "Gau Pfalz". Sie wedeln nach bester DDR Manier ein wenig die mitgebrachten Fähnchen, sind aber sonst nicht weiter auffällig. Für 11:30 Uhr war der Beginn des rechten Umzugs geplant, auf Grund von Blockaden kann dieser allerdings nicht starten, da die Polizei erst mal einen Blick auf die rot-weißen Fahnen werfen will und einige für die Asservatenkammer einkassiert.
Gegen 12:30 kommt endlich Leben in die Bude, das Pack versammelt sich und marschiert begleitet von Pfiffen und Buh-Rufen in Richtung Fauerbach. Problem: Nach 50 Metern ist der Spaß auch schon wieder zu Ende, da die Route noch nicht frei ist. Nun denkt man sich wohl im wirren Kopf "Was die 6. Armee konnte, das können wir schon lange" und bleibt erstmal stehen, für weitere knapp 2 Stunden. In dieser Zeit wird eifrig weiter Fähnchen geschwungen und den bestimmt aufschlussreichen Reden einiger Herren gelauscht. Bis 14:00 ist immer noch nichts weiter passiert, da die Deutsche Bahn aber ihren Fahrplan einhalten will müssen alle bis 14:19 in ihrem Zug nach Nidda sitzen. Die Mannen haben ihr Herz wohl nicht am rechten Fleck, es wird kapituliert und Hitlers Erben werden unter Aufsicht in ihren Zug verfrachtet (Ironie der Geschichte?). In Nidda wiederholte sich das gleiche Spektakel, auch hier ist mächtig Sand im Getriebe und ein Marsch über 100 Meter kommt nicht zustande.
So endet die groß angekündigte Demo. Wäre ich aus dem "Gau Pfalz" würde es mich schon ein wenig ankotzen, das ganze Wochenende unterwegs, nur um mal 50 Meter am Bahnhof vorbeizulaufen. Wer da den Unsinn noch nicht erkennt, der wird das wohl nie tun.
Am Ende bedankte sich die Polizei per Durchsagen bei den Menschen für die friedliche Demo und verteilte in großem Maße Eis. Auch wenn einige hier es nicht gerne hören: Die Polizei machte einen hervorragenden Job, hatte stets alles unter Kontrolle und war maßgeblich daran beteiligt, das der Aufmarsch nicht durchgeführt werden konnte.
Aber was hast Du gegen Langhaarige?
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_37653454&jmpage=1&type=v&rubrik=36090&jm=1&mediakey=fs/hessenschau/20090801_hs_friedberg
Ich höre das gern. Und Dein Bericht ist nicht nur sehr hübsch geschrieben, sondern beruhigend. Es hieß ja immer "Keinen Fußbreit den Faschisten" -- das bedeutet also, mehr als 50 Meter sind nicht drin. Herrlich
Das Plakat an der Diakonie
Startpunkt des Aufmarschs, man beachte das dunkelgelbe Gebäude rechts
Das Ende des Aufmarschs, man beachte das dunkelgelbe Gebäude links
Der Eismann