Knueller schrieb: Komm, Reinhard Mey singt eingängiges, treuherziges Zeug über Maikäfer und gute Laune. Ist doch kein Vergleich zu Bob Dylan.
Kennst du Lieder wie "Das Narrenschiff"? Sehr zu empfehlen und sehr passend zur Finanzkrise. Vor allem die Version gemeinsam mit Wader, Wecker und Stoppok.
Mag sein, dass auch RM Lieder geschrieben hat, die tatsächliche gehaltvolle und/oder kritische Texte haben. Sein überwiegendes Repertoire besteht trotzdem überwiegend aus Stücken wie "Ich bin Klempner von Beruf", "Es gibt keine Maikäfer mehr" oder "Gute Nacht Freunde". Für mich der Prototyp eines Gutmenschen. Nicht unsympathisch, aber eben auch nicht wahnsinnig spannend. Vieleicht tue ich ihm Unrecht, aber bekannt geworden ist er nicht durch wilden Protest.
Knueller schrieb: Komm, Reinhard Mey singt eingängiges, treuherziges Zeug über Maikäfer und gute Laune. Ist doch kein Vergleich zu Bob Dylan.
Kennst du Lieder wie "Das Narrenschiff"? Sehr zu empfehlen und sehr passend zur Finanzkrise. Vor allem die Version gemeinsam mit Wader, Wecker und Stoppok.
Vieleicht tue ich ihm Unrecht, aber bekannt geworden ist er nicht durch wilden Protest.
Knueller schrieb: Mag sein, dass auch RM Lieder geschrieben hat, die tatsächliche gehaltvolle und/oder kritische Texte haben. Sein überwiegendes Repertoire besteht trotzdem überwiegend aus Stücken wie "Ich bin Klempner von Beruf", "Es gibt keine Maikäfer mehr" oder "Gute Nacht Freunde". Für mich der Prototyp eines Gutmenschen. Nicht unsympathisch, aber eben auch nicht wahnsinnig spannend. Vieleicht tue ich ihm Unrecht, aber bekannt geworden ist er nicht durch wilden Protest.
Bekannt geworden ist er mit "Kaspar". Nicht gerade Mainstream. Danach kam sehr viel aalglattes Zeug, stimmt. Im Alter wurde es wieder besser.
Der Anfang von "Sei wachsam":
<<< Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen, Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen, Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen, Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen. Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück. Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen, Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen. All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen, Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen: Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm! >>>
<<< Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen, Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen, Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen, Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen. Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück. Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen, Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen. All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen, Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen: Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm! >>>
Gut, vielleicht bin ich voreingenommen und nicht mehr objektiv. Das klingt für mich eher nach Stammtisch, verpackt in Reimform. Nicht besonders originell sondern eher schon tausendmal gehört.
Knueller schrieb: Das klingt für mich eher nach Stammtisch, verpackt in Reimform. Nicht besonders originell sondern eher schon tausendmal gehört.
In deutschen Landen? Kaum. Von wem denn? Gitti und Erika? Das liegt doch um Welten über pseudoanspruchsvollem Geseiere ala Maffay. Natürlich gibt es auch besseres.
Aber ob es jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Sprachlich ist Mey ausgezeichnet, vergleichbar mit Dylan. Da reimt sich jede Zeile ohne "oh yeah" und ähnliches Füllmaterial. Sehr ausgefeilt und rund.
Knueller schrieb: Das klingt für mich eher nach Stammtisch, verpackt in Reimform. Nicht besonders originell sondern eher schon tausendmal gehört.
In deutschen Landen? Kaum. Von wem denn? Gitti und Erika? Das liegt doch um Welten über pseudoanspruchsvollem Geseiere ala Maffay. Natürlich gibt es auch besseres.
Aber ob es jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Sprachlich ist Mey ausgezeichnet, vergleichbar mit Dylan. Da reimt sich jede Zeile ohne "oh yeah" und ähnliches Füllmaterial. Sehr ausgefeilt und rund.
Ja, da ist was dran. "Seid wachsam" ist in der Tat nicht schlecht, wird jedenfalls besser nach der ersten Strophe. Sprachlich ist es auch sehr gut. Mir geht an Reinhard Mey vorallem das Drumherum auf den Zeiger. Ich hab das Gefühl, er badet sich in seinem Gutmenschentum und geht damit hausieren, damit jeder sieht, wie schön die Welt doch sein kann, wenn man nur ein guter Mensch ist. So sind auch seine Texte und sowas nervt mich.
So lange Wolfgang Niedecken nicht als deutscher Bob Dylan genannt wird, ist alles noch im erträglichen Rahmen.
Tom Liwa würde ich noch am ehesten von den Genannten in die Richtung einsortieren. Obwohl ich ihn bei den ersten beiden Flowerpornoes Platten deutlich besser fand als bei allem, was danach von ihm kam.
Knueller schrieb: Ich hab das Gefühl, er badet sich in seinem Gutmenschentum und geht damit hausieren, damit jeder sieht, wie schön die Welt doch sein kann, wenn man nur ein guter Mensch ist. So sind auch seine Texte und sowas nervt mich.
Knueller schrieb: Ich hab das Gefühl, er badet sich in seinem Gutmenschentum und geht damit hausieren, damit jeder sieht, wie schön die Welt doch sein kann, wenn man nur ein guter Mensch ist. So sind auch seine Texte und sowas nervt mich.
Vielleicht können wir uns dahingehend einigen, dass Dylan mit seinen Texten seit Jahren schon Kandidat für den Literatur-Nobelpreis ist (hoffentlich wird das bald mal ...).
Reinhard May, bei allem Respekt, aber zurecht: nicht.
adlerkadabra schrieb: Vielleicht können wir uns dahingehend einigen, dass Dylan mit seinen Texten seit Jahren schon Kandidat für den Literatur-Nobelpreis ist (hoffentlich wird das bald mal ...).
Reinhard May, bei allem Respekt, aber zurecht: nicht.
Keine Frage, dass Bobby unerreicht ist.
Die Frage nach einem deutschen Dylan ist ja nun eigentlich ein Treppenwitz in sich, vergleichbar mit deutschen Beatles oder einem amerikanischen Mozart.
adlerkadabra schrieb: Vielleicht können wir uns dahingehend einigen, dass Dylan mit seinen Texten seit Jahren schon Kandidat für den Literatur-Nobelpreis ist (hoffentlich wird das bald mal ...).
Reinhard May, bei allem Respekt, aber zurecht: nicht.
So isses. (Wollt ich auch grad sagen - du warst schneller. smile:
Hey Staat
Mag sein, dass auch RM Lieder geschrieben hat, die tatsächliche gehaltvolle und/oder kritische Texte haben.
Sein überwiegendes Repertoire besteht trotzdem überwiegend aus Stücken wie "Ich bin Klempner von Beruf", "Es gibt keine Maikäfer mehr" oder "Gute Nacht Freunde". Für mich der Prototyp eines Gutmenschen. Nicht unsympathisch, aber eben auch nicht wahnsinnig spannend.
Vieleicht tue ich ihm Unrecht, aber bekannt geworden ist er nicht durch wilden Protest.
wer ist das schon?
Bekannt geworden ist er mit "Kaspar". Nicht gerade Mainstream.
Danach kam sehr viel aalglattes Zeug, stimmt.
Im Alter wurde es wieder besser.
Der Anfang von "Sei wachsam":
<<<
Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen,
Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen,
Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen,
Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen.
Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück
Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück.
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!
>>>
Gut, vielleicht bin ich voreingenommen und nicht mehr objektiv. Das klingt für mich eher nach Stammtisch, verpackt in Reimform. Nicht besonders originell sondern eher schon tausendmal gehört.
In deutschen Landen? Kaum. Von wem denn? Gitti und Erika?
Das liegt doch um Welten über pseudoanspruchsvollem Geseiere ala Maffay.
Natürlich gibt es auch besseres.
Aber ob es jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt.
Sprachlich ist Mey ausgezeichnet, vergleichbar mit Dylan.
Da reimt sich jede Zeile ohne "oh yeah" und ähnliches Füllmaterial.
Sehr ausgefeilt und rund.
Ja, da ist was dran. "Seid wachsam" ist in der Tat nicht schlecht, wird jedenfalls besser nach der ersten Strophe. Sprachlich ist es auch sehr gut.
Mir geht an Reinhard Mey vorallem das Drumherum auf den Zeiger. Ich hab das Gefühl, er badet sich in seinem Gutmenschentum und geht damit hausieren, damit jeder sieht, wie schön die Welt doch sein kann, wenn man nur ein guter Mensch ist. So sind auch seine Texte und sowas nervt mich.
zB dieses Intro:
http://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I
Tom Liwa würde ich noch am ehesten von den Genannten in die Richtung einsortieren. Obwohl ich ihn bei den ersten beiden Flowerpornoes Platten deutlich besser fand als bei allem, was danach von ihm kam.
Da muss ich nun wieder sagen, da ist was dran.
dem kann ich mich allerdings auch anschließen
klick
http://www.youtube.com/watch?v=lMnpk_S0rXY
Sicher? Was ist mit Hartmut Engler?
*kotz
Reinhard May, bei allem Respekt, aber zurecht: nicht.
Das wäre dann mehr so deutsche Barlay James Harvest oder so'n Schrott.
Keine Frage, dass Bobby unerreicht ist.
Die Frage nach einem deutschen Dylan ist ja nun eigentlich ein Treppenwitz in sich, vergleichbar mit deutschen Beatles oder einem amerikanischen Mozart.
Da bekomme ich Gewaltphantasien und verlasse direkt den Fred.
Unterstütze übrigens den Hans Söllner Antrag - der hat es immerhin mal zum Auftrittsverbot in Bayern gebracht.
So isses. (Wollt ich auch grad sagen - du warst schneller. smile:
Sonderzug nach Pankow
immerhin auch immer wieder intelligente und kritische Texte