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Cap Anamur Kapitaen und Leiter der Hilfsorganisation sollen hohe Strafen bekommen

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Das extreme an der Sache: 37 Menschen wurden aus Seenot gerettet von einer Hilfsorganisation. Dem damaligen Leiter der Hilfsorganisation und dem Kapitaen droht eine Strafe von "4 Jahren Haft und eine Strafe von jeweils 400.000 Euro für die beiden Angeklagten [..]. Auch das Schiff, inzwischen mit 2 Millionen US-$ ausgelöst, soll erneut konfisziert werden."
Sie haetten nicht da sein muessen und wir wissen warum sie da waren, dennoch war es fuer die 37 Menschen evtl sehr grosses Glueck. Unter diesen Gesichtspunkten ne riesengrosse Sauerei.
Die Hinterguende sind hier nach zu lesen
http://www.proasyl.de/de/home/aktion-humanitaere-hilfe-ist-kein-verbrechen/mehr-informationen/

Pro Asyl macht eine Unterschriftenaktion/e-mail Aktion. Beteiligen kann man sich hier:
http://www.proasyl.de/de/home/aktion-humanitaere-hilfe-ist-kein-verbrechen/
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Done. Gute Sache.
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Gute Aktion. Danke für den Hinweis. Done.
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Man sollte aber schon beide Seiten der Seite sehen!
Selbst der Gründer von Cap Anamur sieht die Aktion kritisch
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E88126CA3CED74EEDB1C9EAA20CDCEFA0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

"...Deshalb ärgert es mich, wenn ich erfahre, daß die Flüchtlinge schon am 20. Juni aus dem Meer gerettet wurden und erst am 28. Juni zwei Fernsehteams an Bord gehen und das Schiff extra dafür bis vor die tunesische Küste geschickt worden ist..."

Ist doch klar das die Italiener wenig begeistert sind wenn Flüchtlinge auf Umwege extra zu ihnen gekarrt werden, nur damit der PR-Effekt stimmt.
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unfassbar eigentlich, dass man da noch diskutieren muss.
aber flüchtlinge haben eben keine lobby.
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zamusi schrieb:
unfassbar eigentlich, dass man da noch diskutieren muss.
aber flüchtlinge haben eben keine lobby.


stimmt....vor allem wenn es nicht so stimmt.....der einleitende Satz ist naemlich:
"Die Medien haben bei uns immer dazugehört, aber nur hilfsweise. Ich kann mich nicht erinnern, daß wir je das Schiff aufgehalten haben, damit Journalisten an Bord kommen können, Medien sind immer willkommen, aber sie müssen sich einpassen."

es werden also gar keine "Umwege" kritisiert....

....ein aeltere Herr kritisiert die (neuere) medienwirksame Tat.....anders geht es heute aber nicht mehr
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dawiede schrieb:


stimmt....vor allem wenn es nicht so stimmt.....der einleitende Satz ist naemlich:
"Die Medien haben bei uns immer dazugehört, aber nur hilfsweise. Ich kann mich nicht erinnern, daß wir je das Schiff aufgehalten haben, damit Journalisten an Bord kommen können, Medien sind immer willkommen, aber sie müssen sich einpassen."
es werden also gar keine "Umwege" kritisiert....
....ein aeltere Herr kritisiert die (neuere) medienwirksame Tat.....anders geht es heute aber nicht mehr


Ich enttäusche Dich ungern aber natürlich kritisiert er den Umweg, lies doch bitte nochmal das Interview.
Der einleitende Satz beschreibt wie Cap Anamur VORHER gearbeitet hat, unter seiner Leitung gab es sowas nicht. DANN kam die Aktion und diese kritisiert er klar.
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Eintracht-Laie schrieb:
dawiede schrieb:


stimmt....vor allem wenn es nicht so stimmt.....der einleitende Satz ist naemlich:
"Die Medien haben bei uns immer dazugehört, aber nur hilfsweise. Ich kann mich nicht erinnern, daß wir je das Schiff aufgehalten haben, damit Journalisten an Bord kommen können, Medien sind immer willkommen, aber sie müssen sich einpassen."
es werden also gar keine "Umwege" kritisiert....
....ein aeltere Herr kritisiert die (neuere) medienwirksame Tat.....anders geht es heute aber nicht mehr


Ich enttäusche Dich ungern aber natürlich kritisiert er den Umweg, lies doch bitte nochmal das Interview.
Der einleitende Satz beschreibt wie Cap Anamur VORHER gearbeitet hat, unter seiner Leitung gab es sowas nicht. DANN kam die Aktion und diese kritisiert er klar.


Da steht nix von anders gearbeitet. Fluechtlingsaufnahme aufs Schiff und wieder abgeladen. Man hat es nur geheimgehalten

Ich denke, er ist von der "alten Garde". Die Erwartungshaltung ist immer noch irgendwie, dass Hilfsorganisationen jenseit des Mainstreams agieren. M.M. sollten sie das aber nicht. Sie sollten innerhalb des Mainstreams arbeiten und dazu gehørt nun mal auch die mediale Inszenierung. Ich sehe daran nicht verwerfliches.

Und selbst, wenn man es als etwas verwerfliches sieht, ist es doch absolut erschreckend, dass man "gewaltfreie" Idealisten, die immerhin 37 Menschenleben gerettet haben, dafuer bestraft, weil sie eine Øffentlichkeit gesucht haben.
Was waere passiert ohne diese Øffentlichkeit?
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dawiede schrieb:

Da steht nix von anders gearbeitet. Fluechtlingsaufnahme aufs Schiff und wieder abgeladen. Man hat es nur geheimgehalten


Man hat nicht noch eine große Runde gedreht bis alle Medienvertreter in Stellung gegangen sind. Das scheint der Unterschied zu ein.

dawiede schrieb:

Ich denke, er ist von der "alten Garde". Die Erwartungshaltung ist immer noch irgendwie, dass Hilfsorganisationen jenseit des Mainstreams agieren. M.M. sollten sie das aber nicht. Sie sollten innerhalb des Mainstreams arbeiten und dazu gehørt nun mal auch die mediale Inszenierung. Ich sehe daran nicht verwerfliches.

Denke nicht dass er die Medienunterstützung per se verdammt, nur die Art und Weise wie es hier passierte passt ihm nicht....irgendwie verständlich.
Öffentlichkeit schaffen - Auf Probleme aufmerksam machen? KLAR
Tagelang durch die Gegend gondeln damit Medienvertreter eingeflogen werden können? Eher nicht so gut für die Glaubwürdigkeit. Und DAS ist das größte Kapital die eine solche Organisation hat....die Medienaufmerksamkeit ist nach 5 Tagen weg, der Imageverlust und Spendeneinbruch durch fehlendes Vertrauen kann wesentlich länger dauern!

dawiede schrieb:

Und selbst, wenn man es als etwas verwerfliches sieht, ist es doch absolut erschreckend, dass man "gewaltfreie" Idealisten, die immerhin 37 Menschenleben gerettet haben, dafuer bestraft, weil sie eine Øffentlichkeit gesucht haben.
Was waere passiert ohne diese Øffentlichkeit?


Du fragst was ohne die Öffentlichkeit passiert wäre?
Gute Frage, etwas spekulativ....aber wir wissen was mit Öffentlichkeit passiert ist: Die Flüchtlinge wurden schnellstmöglich abgeschoben.


Natürlich wird es eine Bestrafung geben, kein Land kann es sich erlauben dass Helfer nach Gutdünken entscheiden wo die Menschen anlanden. Man kann aber über die Art und Weise eines solchen Verfahrens streiten.
Allerdings dürften sich beide Seiten hochschaukeln, Cap Anamur kann das Verfahren gut als Öffentlichkeitsarbeit verwenden um auf das weiterhin vorhandene Problem aufmerksam zu machen - der ital. Staat kann schlecht klein beigeben und die Sache vergessen.
Er sollte aber trotzdem die Größe haben hier nicht überhart zu reagieren!

Um eines klarzustellen:
Hier geht es nicht darum die Rettung zu bestrafen! Sondern darum was nach der Aufnahme mit den Flüchtlingen passierte! Gerettet waren sie nachdem sie aus dem Wasser gezogen wurden bereits und diese Aktion ist nicht Gegenstand des Verfahrens.
Dies will ich in diesem Thread nicht unterdrücken, sonst entsteht der Eindruck das Gerichtsverfahren/Angelegenheit würde wirklich so klar sein und eine völlig unstrittige Aktion soll abgeurteilt werden.
Die Aktion kann man durchaus unterschiedlich bewerten und selbst innerhalb der Organisation gab/gibt es kritische Stimmen.
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Woher weisst du, dass das nicht Gegenstand der Verhandlung ist?

Ebenfalls steht da was von herumgondeln, weil sie keine Einlauferlaubnis hatten...
...hier dreht sichs doch jeder wie ers brauch...
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dawiede schrieb:
Woher weisst du, dass das nicht Gegenstand der Verhandlung ist?

Ebenfalls steht da was von herumgondeln, weil sie keine Einlauferlaubnis hatten...
...hier dreht sichs doch jeder wie ers brauch...


Nö, die Lage ist klar, unstrittig ist:
Es geht darum das die italienischen Behörden der Meinung sind Malta ist zuständig und die Flüchtlinge hätten dort an Land gehen sollen. Dies ist der Streitpunkt, nichts anderes.

Spekulieren kann man darüber ob die Cap Anamur 8 Tage auf Bierdel warten mußte damit er sich in Szene setzen konnte. Oder über die Tatsache das Bierdel kurz nach der Aktion in der Führung abgelöst wurde.
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Eine Strafe wäre gerechtfertigt,

denn wer garantiert, daß Cap Anamur die Wahrheit sagt und die Leute gerettet hat, könnte ja auch sein, daß sie sich als Schlepper betätigen und wenn sie damit durchgekommen wären das Ganze fortsetzen würden.

Ansonsten, wenn es denn so war, wo genau wurden die Flüchtigen aufgegabelt? Wenn es eher vor der afrikanischen Küste war, hätte man sie auch wieder dahin zurückbringen können, es war wohl offensichtlich, daß die von da kamen.
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Eintracht-Laie schrieb:
Es geht darum das die italienischen Behörden der Meinung sind Malta ist zuständig und die Flüchtlinge hätten dort an Land gehen sollen. Dies ist der Streitpunkt, nichts anderes.


nach auskunft des kapitäns ist das nicht richtig. der nächstgelegene hafen war lampedusa. also italien. und für den hafen war das schiff zu groß.

weiter vorne:
Eintracht-Laie schrieb:
Man sollte aber schon beide Seiten der Seite sehen!

wie wärs mit dem zuständigen ital. staatsanwalt, der im vorfeld erklärte, dass er aus moralischen erwägungen nicht die anklageschrift verlesen könne? anchdem er mitteilte, wie human er die rettung empfand und wie er mit dem kapitän mitfühle, verließ er den gerichtssaal. die anklage trug dann eine mitarbeiterin vor...
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Fuerstenhagener schrieb:
Eine Strafe wäre gerechtfertigt,

denn wer garantiert, daß Cap Anamur die Wahrheit sagt und die Leute gerettet hat


Wer garantiert, dass sie nicht die Wahrheit gesagt haben? Nicht möglich? Dann muss man freigesprochen werden.
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Fuerstenhagener schrieb:
Eine Strafe wäre gerechtfertigt,

denn wer garantiert, daß Cap Anamur die Wahrheit sagt und die Leute gerettet hat, könnte ja auch sein, daß sie sich als Schlepper betätigen und wenn sie damit durchgekommen wären das Ganze fortsetzen würden.


Aus Gefahr vor Strafe also als Nicht-Schlepper die Leute ertrinken lassen. Gute Loesung!

Fuerstenhagener schrieb:

Ansonsten, wenn es denn so war, wo genau wurden die Flüchtigen aufgegabelt? Wenn es eher vor der afrikanischen Küste war, hätte man sie auch wieder dahin zurückbringen können, es war wohl offensichtlich, daß die von da kamen.


Und ne Meuterei riskieren. Fahr naechstes Mal mit
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ich kann dawiede hier nur zustimmen.
manchmal hilft es vielleicht sich einfach mal selbst in die lage der menschen zu versetzten.
was kreuzbuerger über den staatsanwalt(!) geschrieben hat sagt doch eigentlich alles.
man muss sich genau fragen wen man hier für was bestraft.
und sich über die mediale aufmerksamkeit zu beschweren ist ein witz.
wie groß ist die denn? verglichen mit dem ganzen rotz mit dem man bombardiert wird der keine sau interessiert? und hätte es jemandem geholfen wenn die medien nicht berichtet hätten? wohl eher nicht.
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dawiede schrieb:
Und ne Meuterei riskieren. Fahr naechstes Mal mit


Tja, so riskieren sie halt die Strafe. Außerdem, wer soll den meutern? Die "Geretteten" aus Dankbarkeit?  
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Fuerstenhagener schrieb:
dawiede schrieb:
Und ne Meuterei riskieren. Fahr naechstes Mal mit


Tja, so riskieren sie halt die Strafe. Außerdem, wer soll den meutern? Die "Geretteten" aus Dankbarkeit?  

ahh, ein soziologe.

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Fuerstenhagener schrieb:
dawiede schrieb:
Und ne Meuterei riskieren. Fahr naechstes Mal mit


Tja, so riskieren sie halt die Strafe. Außerdem, wer soll den meutern? Die "Geretteten" aus Dankbarkeit?  


Du bist also lustig....naja, wie mans nimmt

Beantworte mir mal folgende Szenarien:
"Du bist auf einer Boottur im Mittelmeer. Einige Personen sind im Wasser am ertrinken. Du weisst, setzt du sie in Europa ab, drohen dir 4 Jahre Haft und einige 100000 Euro Strafe. Was tust du?"

"Du kønntest sie natuerlich auch nach Afrika zurueckbringen. 37 Personen erklaeren dir aber mit aller Deutlichkeit, dass du sie zwar gerettet hast, sie aber net zulassen werden, dass du sie in Afrika absetzt. Was tust du?"

Zamusi hat schon recht: ein "Soziologe"....2,50 m weit gedacht und dabei 3 m vergessen
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dawiede schrieb:
....2,50 m weit gedacht und dabei 3 m vergessen  


Schon schwierig, wie wärs, man ruft die Küstenwache o. ä. und lässt die Leute abholen?!


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