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Frage wegen Sonatenanalyse Musik GK 12

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erstmal vorab: falls der thread hier nicht hingehört, kann er gerne von einem mod verschoben werden.

nun aber zu meiner frage. ich habe die letzte doppelstunde im grundkurs musik klasse 12 gefehlt und somit die einführung für die sonatenhauptsatzform und ihre analyse verpasst. könntet ihr mir ein paar hilfreiche tipps geben, worauf ich achten sollte, etc.? wäre sehr nett. habe auch schon ein wenig gegooglet, komme jedoch nicht so sehr mit dem bisher gefunden klar, da es eher theoretischer natur ist und nicht wirklich erklärt, wie man bei einer sonatenanalyse vorgeht usw. DANKE schonmal im voraus!
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MarkyShallBurn schrieb:
erstmal vorab: falls der thread hier nicht hingehört, kann er gerne von einem mod verschoben werden.

nun aber zu meiner frage. ich habe die letzte doppelstunde im grundkurs musik klasse 12 gefehlt und somit die einführung für die sonatenhauptsatzform und ihre analyse verpasst. könntet ihr mir ein paar hilfreiche tipps geben, worauf ich achten sollte, etc.? wäre sehr nett. habe auch schon ein wenig gegooglet, komme jedoch nicht so sehr mit dem bisher gefunden klar, da es eher theoretischer natur ist und nicht wirklich erklärt, wie man bei einer sonatenanalyse vorgeht usw. DANKE schonmal im voraus!


Du versuchst aber nicht die "Weapon they fear" Sonate zu analysieren, oder ?

Also, ich würde wie folgt vorgehen: die Sonatenhauptsatzform folgt ja einer mehr oder weniger strengen Regelung (also Expo, Durchführung, Reprise und..Coda?). An der kannst du dich mehr oder minder entlang hangeln. Takt x bis x in Tonart x z.B.
Dazu gehört dann z.B., dass du dir anschaust, in welcher Tonart das ganze stattfindet, worin sich Expo und Durchführung dahingehend unterscheiden, welche Wirkung das erzeugt usw. Je nachdem wie ausgefuchst es sein soll, musst du eben auch schauen, inwiefern auf die Tonart des Nebenthemas hingeführt wird.

Egal, das steht bestimmt auch überall in den Google-Ergebnissen. Mein Tipp:

Schreibe dir zusammen, welchen Regeln eine Sonatenhauptsazuform zu folgen hat, und weise erstmal nach, dass sie das tut. Danach kannst du auf Besonderheiten, wie bestimmte ryhtmische oder harmonische Wendungen eingehen, und vlt. auch wenig prosaisch auf deren Wirkung eingehen. Hilft das?
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haha nein. heute ist mal haydn dran! aber sau cool, dass dir hsb bekannt sind!
ja, das hilft auf jeden fall schon weiter! ich danke dir!
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Okay, in möglicher Kürze das Gröbste    :

Sonatenhauptsatzform ist 3-teilig:

Exposition
Durchführung
Reprise

In der Exposition werden zwei unterschiedliche Themen vorgestellt: 1. Thema (=Hauptsatz) und 2. Thema (= Nebensatz).
Die beiden Themen sind in der Regel gegensätzlich angelegt (z.B. rhythmisch akzentuiert, hell, expressiv  fließend, verhalten, introvertiert.
Daher stehen sie auch in verschiedenen Tonarten: das 1. Thema in der Grundtonart (= Tonika) der jeweiligen Sonate, das 2. Thema eine Quint höher (= Dominante) oder in der parallelen Tonart (bei 1. Thema G-Dur also in g-moll).
Kann noch anderer Fitzelkram dabei sein, Einleitung, Überleitung etc., aber das ist Nebensache.

In der Durchführung kann der Komponist mit den beiden Themen frei spielen: z.B. Teile daraus isolieren, sie v.a. aber so lange durch die unterschiedlichsten Tonarten scheuchen (= Modulation), bis ihm und/oder seinem thematisch-motivischen Material schwindelig wird.
Dafür braucht man genügend Zeit, daher ist die Durchführung der umfangreichste der 3 Teile.

Dass in der Folge sich die Reprise anschließt, merkst Du daran, dass das 1. Thema, der Hauptsatz also, wieder original so kommt wie in der Exposition, also auch in seiner ursprünglichen Tonart, der Grundtonart. Ist im Prinzip ansonsten ziemlich ähnlich wie die Exposition, hat allengfalls etwas ruhigeren, abschließenden Charakter. Kann noch eine Coda dran hängen (= Schlusswendung), muss aber net.

Merke: Exposition wird in aller Regel einmal wiederholt.

Das war's dann schon.


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adlerkadabra schrieb:
Okay, in möglicher Kürze das Gröbste    :

Sonatenhauptsatzform ist 3-teilig:

Exposition
Durchführung
Reprise

In der Exposition werden zwei unterschiedliche Themen vorgestellt: 1. Thema (=Hauptsatz) und 2. Thema (= Nebensatz).
Die beiden Themen sind in der Regel gegensätzlich angelegt (z.B. rhythmisch akzentuiert, hell, expressiv  fließend, verhalten, introvertiert.
Daher stehen sie auch in verschiedenen Tonarten: das 1. Thema in der Grundtonart (= Tonika) der jeweiligen Sonate, das 2. Thema eine Quint höher (= Dominante) oder in der parallelen Tonart (bei 1. Thema G-Dur also in g-moll).
Kann noch anderer Fitzelkram dabei sein, Einleitung, Überleitung etc., aber das ist Nebensache.

In der Durchführung kann der Komponist mit den beiden Themen frei spielen: z.B. Teile daraus isolieren, sie v.a. aber so lange durch die unterschiedlichsten Tonarten scheuchen (= Modulation), bis ihm und/oder seinem thematisch-motivischen Material schwindelig wird.
Dafür braucht man genügend Zeit, daher ist die Durchführung der umfangreichste der 3 Teile.

Dass in der Folge sich die Reprise anschließt, merkst Du daran, dass das 1. Thema, der Hauptsatz also, wieder original so kommt wie in der Exposition, also auch in seiner ursprünglichen Tonart, der Grundtonart. Ist im Prinzip ansonsten ziemlich ähnlich wie die Exposition, hat allengfalls etwas ruhigeren, abschließenden Charakter. Kann noch eine Coda dran hängen (= Schlusswendung), muss aber net.

Merke: Exposition wird in aller Regel einmal wiederholt.

Das war's dann schon.




sehr stark! danke für die mühe!
wenn ihr beide mal was benötigt, meldet euch per pn bei mir!
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MarkyShallBurn schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Okay, in möglicher Kürze das Gröbste    :

Sonatenhauptsatzform ist 3-teilig:

Exposition
Durchführung
Reprise

In der Exposition werden zwei unterschiedliche Themen vorgestellt: 1. Thema (=Hauptsatz) und 2. Thema (= Nebensatz).
Die beiden Themen sind in der Regel gegensätzlich angelegt (z.B. rhythmisch akzentuiert, hell, expressiv  fließend, verhalten, introvertiert.
Daher stehen sie auch in verschiedenen Tonarten: das 1. Thema in der Grundtonart (= Tonika) der jeweiligen Sonate, das 2. Thema eine Quint höher (= Dominante) oder in der parallelen Tonart (bei 1. Thema G-Dur also in g-moll).
Kann noch anderer Fitzelkram dabei sein, Einleitung, Überleitung etc., aber das ist Nebensache.

In der Durchführung kann der Komponist mit den beiden Themen frei spielen: z.B. Teile daraus isolieren, sie v.a. aber so lange durch die unterschiedlichsten Tonarten scheuchen (= Modulation), bis ihm und/oder seinem thematisch-motivischen Material schwindelig wird.
Dafür braucht man genügend Zeit, daher ist die Durchführung der umfangreichste der 3 Teile.

Dass in der Folge sich die Reprise anschließt, merkst Du daran, dass das 1. Thema, der Hauptsatz also, wieder original so kommt wie in der Exposition, also auch in seiner ursprünglichen Tonart, der Grundtonart. Ist im Prinzip ansonsten ziemlich ähnlich wie die Exposition, hat allengfalls etwas ruhigeren, abschließenden Charakter. Kann noch eine Coda dran hängen (= Schlusswendung), muss aber net.

Merke: Exposition wird in aller Regel einmal wiederholt.

Das war's dann schon.




sehr stark! danke für die mühe!
wenn ihr beide mal was benötigt, meldet euch per pn bei mir!

So machemers  


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gibt es denn noch irgendwelche hinweise oder tipps, wie ich z.b. erkenne, dass das erste thema an der jeweiligen stelle zuende geht bzw. auf was muss man achten wenn man exposition, durchführung und reprise absteckt?
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MarkyShallBurn schrieb:
gibt es denn noch irgendwelche hinweise oder tipps, wie ich z.b. erkenne, dass das erste thema an der jeweiligen stelle zuende geht bzw. auf was muss man achten wenn man exposition, durchführung und reprise absteckt?


Das 1. Thema ist sehr oft symmetrisch aufgebaut, setzt sich häufig aus 8, jedenfalls immer einer geraden Anzahl von Takten zusammen. Man hört es einfacher als man es in der Partitur sieht, wann es zuende ist.

Die Exposition geht in aller Regel mit einem Doppelstrich + Wiederholungszeichen zuende  ://  Die Durchfügrung setzt unmittelbar danach ein.

Die Reprise erkennt man sehr einfach daran, dass das 1. Thema (= Hauptsatz) genau in der Form, also auch in der selben Tonart wieder auftaucht wie ganz zu Beginn in der Exposition.
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ok perfekt. danke nochmal an alle!
wie gesagt, wenn mal was ist, wo ich helfen könnte, einfach melden.
eine hand wäscht die andere. vor allem eintrachtliche hände!
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Das wichtigste von allem ist wirklich das Erkennen des Hauptthemas. Das ist sind die musikalischen Einheiten, die immer wieder vorkommt, in allerlei Variationen. Manchmal hilft es, "aus ein bisschen Abstand" auf die Noten zu schauen und zu gucken, wo immer wieder ähnlich aussehendes Zeugs verkommt. Erlaubte/übliche Varianten, auf die man achten sollte sind:

* Verschiebungen auf der y-Achse, also nach oben/unten, ggf. mit ein paar anderen #- oder b-Vorzeichen: das gleiche Motiv in anderer Tonart.
* Alles nicht komplett, sondern (wesentliche) Teile davon. Oder anders gesagt: wenn zwei, drei Takte fehlen, ist's auch okay.
* (seltener das ganze Thema/Motiv "auf den Kopf gedreht", d.h. an einer horizontalen Linie gespiegelt. Statt zweimal je eine Notenstufe hoch und dann drei runter also z.B. zweimal je eine runter und dann drei hoch.
* (seltener das ganze Thema/Motiv rückwärts, d.h. an einer senkrechten Linie gespiegelt. Das Motiv wird von "hinten nach vorne" gespielt.

All das sind Varianten des Themas und Musiklehrer freuen sich immer riesig, wenn man sowas, insbesondere die schwierigeren Dinger, erkennt. Guck dir das Notenbild an wie ein Gemälde und versuch die Ecken zu erkennen, die "irgendwie ähnlich" aussehen. So schwer isses nicht. Gezieltes Draufgucken, gezieltes Hinhören, und es wird viel einfacher, als man am Anfang denkt.  
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Aachener_Adler schrieb:
Das wichtigste von allem ist wirklich das Erkennen des Hauptthemas. Das ist sind die musikalischen Einheiten, die immer wieder vorkommt, in allerlei Variationen. Manchmal hilft es, "aus ein bisschen Abstand" auf die Noten zu schauen und zu gucken, wo immer wieder ähnlich aussehendes Zeugs verkommt. Erlaubte/übliche Varianten, auf die man achten sollte sind:

* Verschiebungen auf der y-Achse, also nach oben/unten, ggf. mit ein paar anderen #- oder b-Vorzeichen: das gleiche Motiv in anderer Tonart.
* Alles nicht komplett, sondern (wesentliche) Teile davon. Oder anders gesagt: wenn zwei, drei Takte fehlen, ist's auch okay.
* (seltener das ganze Thema/Motiv "auf den Kopf gedreht", d.h. an einer horizontalen Linie gespiegelt. Statt zweimal je eine Notenstufe hoch und dann drei runter also z.B. zweimal je eine runter und dann drei hoch.
* (seltener das ganze Thema/Motiv rückwärts, d.h. an einer senkrechten Linie gespiegelt. Das Motiv wird von "hinten nach vorne" gespielt.

All das sind Varianten des Themas und Musiklehrer freuen sich immer riesig, wenn man sowas, insbesondere die schwierigeren Dinger, erkennt. Guck dir das Notenbild an wie ein Gemälde und versuch die Ecken zu erkennen, die "irgendwie ähnlich" aussehen. So schwer isses nicht. Gezieltes Draufgucken, gezieltes Hinhören, und es wird viel einfacher, als man am Anfang denkt.    


danke! ebenfalls sehr nützliche hinweise!


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