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Wie nasse Mauerwand sanieren?

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Folgender Sachverhalt:

Linke Mauer ( ca. beginnend bei 1 Meter bis 3 Meter tief ) von Aussentreppe zur ELW ist vom Boden her ca. 20 cm nass. Hier wurde anscheinend vergessen richtig zu "isolieren".

Vorschlag der Baufirma W. Entweder sanieren mit Flüssig-Bituum oder besser mit Sanierputz d.h. erstmal Putz abschlagen, bei dem Wetterchen trocknen lassen dann 1-2 grundieren dann Sanierputz drauf und später streichen.  Nachteil müsste evtl. in 6-7 Jahren nochmal wiederholt werden.

Was sagen die Fachleute...soweit vorhanden...
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Hallo

Also da ich jeden Tag mit so etwas zu tun habe kann ich Dir folgendes dazu sagen: Wenn die angesprochene Mauer von außen im erdreich liegt dann hilft nur eins und zwar aufgraben und zwar am besten bis aufs Fundment des hauses. dann musst Du das ganze trocknen lassen. Danach mal mit einem Hammer klopfen ob der alte Putz lose oder hohl ist. Wenn dies der Fall sein sollte, wovon ich stark von ausgehe, alles lose und hohle runter klopfen und grundieren das der staub gebunden wird. Anschließend mit sarnierputz neu verputzen.

Wenn der Putz trocken ist (und es ist ganz wichtig das er trocken ist da später bitumen drauf kommt und er keine luft mehr bekommt) ist mein ratschlag was sich auch schon immer bei uns bewährt hat, und zwar kein Bitumen antsrich wie es mein vorgänger schon gesagt hat sonder es gibt speziellen Bitumenspachtel fertig im Eimer. Der hat den vorteil das er sich deutlich dicker (als Farbe)  aufziehen lässt und erwessentlich läönger hält als so ein zweimaliger anstrich. Ganz wichtig ist dabei das Du keine Löcher oder derart offen lässt, das muss alles richtig dicht sein weil sonst Wasser wieder eindringen kann. Ich emphele von daher zweimal den fertigen Spachtel auftragen UND noch einmal mit Bitumen farbe drüber streichen, dann kann man sich auch wirklich sicher sein das alles dicht ist und das ist sehr wichtig.



Bevor Du nun den Graben wieder zu schüttest empfehle ich dir was eigentlich auch logisch ist trotzdem die Erde von dem Sockel fern zu halten weil er dann erst gar keine feuchtigkeit abbekommt oder zumindest nicht als wenn die erde davor liegt. Und zwar erreichst Du das in dem Du an dem Sockel bevor Du zuschüttest eine spezielle Plastikmatte (Noppenbahn) vor dem Sockel im erdreich stellst, die etwa 3 cm über der Erdkannte raus schaut. Die kannst Du auch mit dem Bitumen kleber etwas ankleben da die Bahn dann beim zuschütten nicht wieder als nach vorne in den graben fällt.  

Die Noppenbahn hat einen wichtigen vorteil, wie der name schon sagt ist das eine Plastikplatte mit etwa 1 cm noppen darauf. Sieht aus wie eine Fussballschuhsohle (so in etwa   ) die Erde kommt nicht an den Sockel ran und kann, was schon oft passiert ist, beim zuscheppen des Grabens der Bitumen anstrich durch spitze steine wieder "verletzt" worden ist und man ohne das man es merkt doch wieder ein loch im erdbereich hat wo das wasser eindringen kann. Und durch diese Noppen hast Du immer einen kleinen Hohlraum (etwa 1cm) zwischen Erde und Sockel das dort immer wieder Sauerstoff hinkommt und falls es mal feucht werden sollte so wieder einfacher trocken kann als wenn die nasse erde als davor liegt.



Wenn Du das so machst wirst Du ewigkeiten Ruhe haben und musst nicht in 6-7 Jahren wieder von vorne anfangen. Auch nicht in 10 Jahren da die Noppenbahnen nicht verotten können  und somit der eigentliche Sockel niemals mit der nassen Erde  in berührung kommt.



Wie gasagt ich mache das jeden Tag und kann Dir das nur empfehlen was die Jahrelange erfahrung gezeigt hat. Hört sich vielleicht auch am anfang etwas kompliziert an aber ich denke ich habe es etwas verständlich geschrieben und warum man was macht. Der Kostenaufwand ist auch sehr gering da Bitumen, Sanierputz und Grundieung wirklich nicht viel kosten. Bei der Noppenbahn weiß ich es nicht genau aber ist auch nicht allzu teuer und man sollte auf gar keinen Fall bei sowas an der falschen Ecke sparen.





Ich hoffe ich konnte Dir weiter helfen und wenn Du noch Fragen hast beantorte ich sie Dir gerne...
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Hallo Jörg,

grosse Klasse Deine Antwort      

Schau mal bei PN
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Wichtig ist, dabei, das Du die richtige Bitumenmischung nimmst.. Es kommt auf den Grad  der Beansprung an. Es geht dabei um drückendes oder nichtdrückendes Wasser..Auf jeden Fall würde ich ein  2komponentiges  System empfehlen. Ist länger haltbar..Außerdem ist man net so witterungsabhängig,weil die trocknungszeit kürzer ist.. Desweiteren einen trockenen Tag aussuchen..
Ich würde Produkte der Firma Deitermann verwenden..z.B. Superflex
ist echt nen super Produkt

Ach so ganz wichtig ist natürlich das bis zur Bodenplatte oder Fundament die KMB aufgertagen wird
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Auch dir enno ein Dankeschön.  

Leider lässt sich das ganze nicht so einfach realisieren da die Gegebenheiten vor Ort es nicht zulassen daher wird wohl nur die Aussenwand zur Kellertreppe saniert werden können  
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Ich habe mal eine Anschlußfrage:

Was haltet Ihr denn von Hydroment? Ist das was Sinnvolles oder vielleicht doch nur überschätzt?

Danke schon mal für die Antworten


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