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Mietrecht / Mietminderung

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Hallo ihr Anwälter da draußen.

Habe nun folgendes Anliegen, anfänglich in Eckdaten

-Im Wohnzimmer Panoramafenster über die ganze Wand. Unterteilt in 4 Fenster, davon 2 Balkontüren!
- Balkontüren undicht seit unbestimmter Zeit. Festgestellt aber gegen Oktober 08
- Mangel direkt bei der Hausverwaltung gemeldet (telefonisch)
- Immer wieder vertrösten, dass ein Schreiner demnächst kommt etc.
- Oktober 09: Schreiner war da. Hat ein Zusatzscharnier angebracht. Mangel wurde ein paar Wochen als es mal stark windig war erneut festgestellt und direkt bei der Hausverwaltung gemeldet. (wieder telefonisch)
- Wir werden nun wieder vertröstet. Vermieter kann nciht erreicht werden etc.
- Vorgestern ein Schreiben aufgesetzt (welches wirklich viel viel früher gemacht werden sollte).
- Im Schreiben mitgeteilt, dass wir ab dem nächsten Monat die Miete um 30 % (Es ist wirklich Arschkalt und wir müssen fast Dauerheizen) mindern werden.

Den ganzen Hickhack machen die darum, weil nun noch die einzige Möglichkeit bleibt das Komplette Panoramafenster zutauschen. Also die komplette Seite neu machen, da die Einzelnen Türen laut Schreiner) nicht mehr hergestellt werden. Das wird alles sehr teuer, und muss halt mit dem Vermieter abgesprochen werden.

Was ich nun im Internet  (auf der Website von 123recht.net )gelesen habe, ist, dass man die Minderung auch Rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Mangelmeldung.

Mich interessiert dabei: Ist das wirklich rechtens? Bis zu welchem Zeitraum kann ich das Rückwirkend geltend machen? 1. Meldung 10/08, oder doch die zweite 10/09? Hätte diese Meldung Schriftlich passieren müssen, um es geltend machen zu dürfen, oder reicht auch das telefonische?

Ich würde mich auf jeden Fall über Hilfe freuen.
Schon mal ein großes DANKESCHÖN

AY
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für sowas würde ich die einschlägigen mieterschutzvereine empfehlen! hab damit sehr gute erfahrungen gemacht... klingt nämlich nach einem langwierigem procedere, da wärs gut, wenn du jemand an deiner seite hast, der dich allumfassend betreut!
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Wer ich wirklich wohl machen müssen.
60 euro im Jahr ist im Grunde auch nicht viel...

Hat vorab dennoch jemand Tipps für mich?
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Empfehle dir auch den Mieterschutzbund + ggf. deren günstige Rechtsschutzversicherung.

Haben mir schon einiges an Arbeit ( Schriftkram mit Hausverwaltung, Check von völlig nebulösen Nebenkostenabrechnungen etc. ) abgenommen, was mich selbst ein paar Stunden Zeit gekostet hätte. Auf jeden Fall gut investiertes Geld, wenn man einen stressigen Vermieter / eine inkompetende Hausverwaltung hat.  
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AYeboah schrieb:
Wer ich wirklich wohl machen müssen.
60 euro im Jahr ist im Grunde auch nicht viel...

Hat vorab dennoch jemand Tipps für mich?



Genau, 60 Euro sind nicht viel (Mieterschutzbund im ersten Jahr 96 Euro). Und das ist das Problem. Ein Anwalt nimmt, je nach Streitwert, einige hundert Euro. Welche Leistung kann man erwarten, wenn der Preis einen Bruchteil beträgt?

In meiner Zeit in einer auf Immobilienrecht ausgerichteten Kanzlei, die hauptsächlich die Vermieterseite vertreten hat, habe ich nicht selten einen Mieterschutzverein auf der Gegenseite gehabt. Oft fand ich, dass die Mieterseite nicht gut beraten war.

Und im Grunde geht die Rechnung mit den 60 Euro ja auch gar nicht auf. Wenn man z.B. 10 Jahre Mitglied ist, hat man 600 Euro gezahlt. Hatte man in dieser Zeit nur einen Rechtsstreit mit dem Vermieter, ist der Anwalt nicht nur nicht teurer. Vielmehr trägt die Anwaltskosten im Fall des Obsiegens ja die Gegenseite, also Null Euro gegen 600, die einem niemand bezahlt.

Bitte nicht falsch verstehen: Mieterschutzvereine sind gut und wichtig, da sie die Mietspiegel erstellen, und so verhindern, dass die Vermieter Vergleichsmieten nach Gutsherrenart heranziehen. Im Fall eines individuellen Rechtsstreits würde ich aber nach meiner Erfahrung zum Fachanwalt für Mietrecht raten.
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naja, stefan: der mieterverein/mieterschutzbund ist ja nun auch nur ne zwischenstation. AYeboah könnte jetzt für teuer geld zum anwalt rennen, oder die sache in hände geben, die auch außergerichtlich ne lösung erzielen könnten.

ich hab wirklich sehr gute erfahrungen mit sowas gemacht. war zum glück nur einmal mit so nem vermieter in nem streit, dafür aber ne heftige nummer. und gerade mit so sachen wie mietminderung ist man dort auch verdammt gut beraten.

der anwalt, der die sache damals übernommen hat und nach meinem auszug aus der WG vor gericht zog, entstammte auch einer ganz normalen kanzlei...


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