Yep, und dann ist alles gut. Schön, ich liebe einfache Lösungen. Und Leute, die Probleme an der Wurzel packen. Transaktionssteuer jetzt und wir können alle wieder ruhig schlafen und weiter über unsere Verhältnisse leben...
Wo genau steht das?
Eine Transaktionssteuer würde jedoch zumindest einen Teil der Probleme, nämlich den der rein spekulativen Transaktionen, durch Verteuerung lösen bzw. zumindest eindämmen.
Das war eine böse Unterstellung meinerseits Die meisten Verfechter von Tobin & Co. halten "Spekulation" (das ist ein weites Feld) für die Ursache von -sagen wir mal- Fehlentwicklungen. Es gibt nicht wenige Leute, die glauben, dass Griechenland ohne Spekulation heute keine (nennenswerten) Probleme hätte. "Spekulation" beschleunigt in der Regel nur Entwicklungen. Das heißt nicht, dass man das alles gut heißen muss, insbesondere sehe ich Spekulation mit (bzw. eigentlich ohne!) Rohstoffe und Nahrungsmittel sehr kritisch. Aber viele Unternehmen brauchen gewissen Spekulation, z.b. um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern. Ich bin da aber ganz locker, ich bin kein Banker. Ich will die auch nicht verteidigen, aber Probleme wird eine wie auch immer ausgestaltete Transaktionssteuer nicht lösen. Und ehe eine neue Steuer eingeführt wird, wünsche ich mir grundsätzlich die Abschaffung einiger unsinniger Steuern...
pipapo schrieb: Wo genau finde ich eigentlich den missing link zwischen "die Banken", Tobin und individueller Dummheit bzw möglicherweise falsch eingestellten Sicherungssystemen. ...
Aus meiner Sicht fehlt es den großen Akteuren auf den Finanzmärkten an Verantwortungsbewusstsein. Dies zeigt sich dann eben wie hier durch vermutlich fehlende Sicherheitssysteme, Spekulationsblasen mit Ramschkrediten, etc.
Die Tobinsteuer würde einen Teil des sich sehr hitzig drehenden Finanzkarussells ausbremsen.
Fertig.
pipapo schrieb: Im Übrigen wäre das nicht die Premiere. Es soll auch Trainees gegeben haben, die dachten sie säßen an einer Simulation.
pipapo schrieb: Wo genau finde ich eigentlich den missing link zwischen "die Banken", Tobin und individueller Dummheit bzw möglicherweise falsch eingestellten Sicherungssystemen. Da darf sich dann übrigens die Compliance mal für abfeiern lassen, nicht die vermeintlich gierigen Händler.
Im Übrigen wäre das nicht die Premiere. Es soll auch Trainees gegeben haben, die dachten sie säßen an einer Simulation.
Sehr richtig. Das Beispiel ist zwar von 98, aber Mistrades gab es schon immer und wird es immer geben. In diesem Ausmaß (wenn es denn einer war) darf es allerding nie und nimmer vorkommen. Ich bin immer wieder geschockt, wie wenig Plausibilitätsprüfungen in Handelssystemen enthalten sind, wie leicht die Seiten vertauscht werden können, etc. und die Orders dann platziert sind.
Wie zum Teufel kann es denn zu so einem Fehler kommen?
Klar, wo Menschen arbeiten werden Fehler gemacht. Allerdings sollte man schon davon ausgehen dürfen, dass in solch sensiblen Bereichen der ein oder anderer Sicherungsmechanismus eingebaut ist.
Normalerweise haben Banken bei sowas ein 4-Augen-System, sprich jemand erfasst und ein anderer gibt das frei. Bei hohen Beträgen sind sogar des öfteren 6 Augen beteiligt, aber leider nicht überall. Es handelt sich deswegen vermutlich nicht um den Fehler eines Einzelnen.
Ich finds irgendwie lustig, zeigt es uns doch, wie anfällig der ganze Laden ist.
Durfte das gestern noch mitverfolgen, weil ich n-tv gesehen habe. Andererseits hätte ich gestern mal auf sinkende Kurse an der Wall Street setzen müssen. Ist ja möglich. Das wäre ein Vermögen geworden.
Normalerweise haben Banken bei sowas ein 4-Augen-System, sprich jemand erfasst und ein anderer gibt das frei. Bei hohen Beträgen sind sogar des öfteren 6 Augen beteiligt, aber leider nicht überall. Es handelt sich deswegen vermutlich nicht um den Fehler eines Einzelnen.
Ich bezweifel sehr stark das Daytrader mit einem 4 Augen System arbeiten. Die haben Limits und fertig.
Inzwischen mehren sich übrigens auch die Stimmen, die sagen es war kein "Fat finger trade" also kein profaner Tippfehler.
Das war eine böse Unterstellung meinerseits
Die meisten Verfechter von Tobin & Co. halten "Spekulation" (das ist ein weites Feld) für die Ursache von -sagen wir mal- Fehlentwicklungen. Es gibt nicht wenige Leute, die glauben, dass Griechenland ohne Spekulation heute keine (nennenswerten) Probleme hätte. "Spekulation" beschleunigt in der Regel nur Entwicklungen. Das heißt nicht, dass man das alles gut heißen muss, insbesondere sehe ich Spekulation mit (bzw. eigentlich ohne!) Rohstoffe und Nahrungsmittel sehr kritisch. Aber viele Unternehmen brauchen gewissen Spekulation, z.b. um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern. Ich bin da aber ganz locker, ich bin kein Banker. Ich will die auch nicht verteidigen, aber Probleme wird eine wie auch immer ausgestaltete Transaktionssteuer nicht lösen. Und ehe eine neue Steuer eingeführt wird, wünsche ich mir grundsätzlich die Abschaffung einiger unsinniger Steuern...
Aus meiner Sicht fehlt es den großen Akteuren auf den Finanzmärkten an Verantwortungsbewusstsein. Dies zeigt sich dann eben wie hier durch vermutlich fehlende Sicherheitssysteme, Spekulationsblasen mit Ramschkrediten, etc.
Die Tobinsteuer würde einen Teil des sich sehr hitzig drehenden Finanzkarussells ausbremsen.
Fertig.
Pannen sollen ja sogar Präsidenten unterlaufen.
Sehr richtig. Das Beispiel ist zwar von 98, aber Mistrades gab es schon immer und wird es immer geben. In diesem Ausmaß (wenn es denn einer war) darf es allerding nie und nimmer vorkommen. Ich bin immer wieder geschockt, wie wenig Plausibilitätsprüfungen in Handelssystemen enthalten sind, wie leicht die Seiten vertauscht werden können, etc. und die Orders dann platziert sind.
Normalerweise haben Banken bei sowas ein 4-Augen-System, sprich jemand erfasst und ein anderer gibt das frei. Bei hohen Beträgen sind sogar des öfteren 6 Augen beteiligt, aber leider nicht überall. Es handelt sich deswegen vermutlich nicht um den Fehler eines Einzelnen.
Durfte das gestern noch mitverfolgen, weil ich n-tv gesehen habe. Andererseits hätte ich gestern mal auf sinkende Kurse an der Wall Street setzen müssen. Ist ja möglich. Das wäre ein Vermögen geworden.
Na dann.
totschlagargumente bin ich von dir gar nicht gewohnt...
Ich bezweifel sehr stark das Daytrader mit einem 4 Augen System arbeiten.
Die haben Limits und fertig.
Inzwischen mehren sich übrigens auch die Stimmen, die sagen es war kein "Fat finger trade" also kein profaner Tippfehler.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,694126,00.html
Schon heftig.