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Frank Plaßberg - Thema Sterbehilfe

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chaoscook75 schrieb:
Tierärzte schläfern Tiere ein. Auch ne Entscheidung zwischen Leben und Tod. Ist auch ein Lebewesen. Warum sollten dann Menschen nicht selbst entscheiden dürfen,ob man durch eine Spritze oder Tabletten stirbt, die man  von nem Fremden verabreicht bekommen hat?


Ich habe bei meiner Bekannten hautnah miterlebt, wie sie eine Katze einschläfern lassen hat, dieses Erlebniss war einfach schrecklich.
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Isi schrieb:
BlackDeath2k5 schrieb:
Andersrum, sollte man Menschen befreien, die Jahre lang vor sich hin vegetieren...


Willst du die Verantwortung für dessen Tod übernehmen? Ich meine es jetzt nicht juristisch, sondern emotional.  


Kurz gesagt - wenn einer meiner Lieben leidet dann lautet die Antwort auf Deine Frage

JA

Ich drehe jetzt mal den Spieß um - kannst Du verantworten, dass einer Deiner Lieben über einen längeren Zeitraum qualvoll vor sich hinvegetiert ??
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Isi schrieb:
Und da mache ich meinen Mund auf!  

Und mit welchem Recht machst du anderen gegenüber geltend wie sie sich zu verhalten haben?
Wenn ich sterben möchte dann ist das so. Und dann interessieren mich die Wunder anderer Menschen gerade mal gar nicht.
Das ist mein Leben, meine Entscheidung, mein Tod. Und danach ist es sowieso gleichgültig ob es ein Wunder hätte geben können.
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chaoscook75 schrieb:
Tierärzte schläfern Tiere ein. Auch ne Entscheidung zwischen Leben und Tod. Ist auch ein Lebewesen. Warum sollten dann Menschen nicht selbst entscheiden dürfen,ob man durch eine Spritze oder Tabletten stirbt, die man  von nem Fremden verabreicht bekommen hat?


Der Vergleich hinkt allerdings ein wenig... zwischen Tier und Mensch ist dann nun doch noch ein kleiner Unterschied.


Zum Thema: Bei Leuten, die Monate oder gar Jahre vor sich hinvegetieren, von einem würdigen Leben weit entfernt sind, da finde ich es durchaus angebracht und legitim zumindenst über mögliche Maßnahmen zu diskutieren.
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pipapo schrieb:
Isi schrieb:
Und da mache ich meinen Mund auf!  

Und mit welchem Recht machst du anderen gegenüber geltend wie sie sich zu verhalten haben?
Wenn ich sterben möchte dann ist das so. Und dann interessieren mich die Wunder anderer Menschen gerade mal gar nicht.
Das ist mein Leben, meine Entscheidung, mein Tod. Und danach ist es sowieso gleichgültig ob es ein Wunder hätte geben können.




Tja, das ist diese Gleichgültigkeit, mir wird geholfen, ich muss nicht leiden,ich bin tot, welche Gewissensbisse der Dritte hat...ist mir doch egal! Mann, Mann.....
Vielleicht erledigen sich somit auch gewisse andere Probleme bald,z.B.: "teure Medizin"
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Isi schrieb:
pipapo schrieb:
Isi schrieb:
Und da mache ich meinen Mund auf!  

Und mit welchem Recht machst du anderen gegenüber geltend wie sie sich zu verhalten haben?
Wenn ich sterben möchte dann ist das so. Und dann interessieren mich die Wunder anderer Menschen gerade mal gar nicht.
Das ist mein Leben, meine Entscheidung, mein Tod. Und danach ist es sowieso gleichgültig ob es ein Wunder hätte geben können.





Tja, das ist diese Gleichgültigkeit, mir wird geholfen, ich muss nicht leiden,ich bin tot, welche Gewissensbisse der Dritte hat...ist mir doch egal! Mann, Mann.....
Vielleicht erledigen sich somit auch gewisse andere Probleme bald,z.B.: "teure Medizin"


Wenn du niemandem Sterbehilfe leisten willst, ist das deine Entscheidung. Das mußt du auch arbeitsrechtlich bisllang jedenfalls nicht tun. Anderen medizinisch tätigen mußt du es aber dennoch nicht vorhalten und den Sterbewilligen nicht vorenthalten.
Auf einem anderen Blatt steht die Propaganda hierfür, die in den Medien gemacht wird. Da stinkt es förmlich nach Endlösung der Kostenfrage...
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Kannst du dir Gewissensbisse vorstellen die Dritte haben, jemandem alleine durch Apparate am "Leben" zu erhalten?
Und die Entscheidung sein Leben beenden zu wollen als Gleichgültigkeit zu bezeichnen?
Bitte, atme erst einmal durch ehe du so etwas formulierst und Worte verdrehst.

Wie stellst du dir den Entscheidungsprozess vor? Denkst du tatsächlich da gab es niemals zuvor Gespräche zwischen den (bspw) Ehepartnern?
Kannst du so etwas nicht als Akt der Liebe und des Respekts füreinander akzeptieren? Du musst es nicht selbst befolgen, aber du musst (!) es anderen zugestehen so zu handeln.
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pipapo schrieb:
Kannst du dir Gewissensbisse vorstellen die Dritte haben, jemandem alleine durch Apparate am "Leben" zu erhalten?
Und die Entscheidung sein Leben beenden zu wollen als Gleichgültigkeit zu zeihen?
Bitte, atme erst einmal durch ehe du so etwas formulierst und Worte verdrehst.


Wir reden noch um aktive Sterbehilfe und nicht davon,ob Apparate abgestellt werden, denn dies habe ich bewusst und auf Anweisung oft genug durchgeführt. Auch habe ich mich Ärzten gegenüber geweigert, irgendwelche lebensverlängernden Massnahmen durchzuführen.

pipapo schrieb:
Wie stellst du dir den Entscheidungsprozess vor? Denkst du tatsächlich da gab es niemals zuvor Gespräche zwischen den (bspw) Ehepartnern?
Kannst du so etwas nicht als Akt der Liebe und des Respekts füreinander akzeptieren? Du musst es nicht selbst befolgen, aber du musst (!) es anderen zugestehen so zu handeln.


Diese Entscheidung zu akzeptieren, fällt mir wahrlich sehr sehr schwer....,
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"Hart aber fair" ist das deutsche "Crossfire", nur leider haben wir keinen Jon Stewart.
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Max_Merkel schrieb:


Ich drehe jetzt mal den Spieß um - kannst Du verantworten, dass einer Deiner Lieben über einen längeren Zeitraum qualvoll vor sich hinvegetiert ??


Ich trage zur Zeit diese Verantwortung.  
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Isi schrieb:
Max_Merkel schrieb:


Ich drehe jetzt mal den Spieß um - kannst Du verantworten, dass einer Deiner Lieben über einen längeren Zeitraum qualvoll vor sich hinvegetiert ??


Ich trage zur Zeit diese Verantwortung.    


...und der Liebe die Qualen
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pipapo schrieb:
Kannst du dir Gewissensbisse vorstellen die Dritte haben, jemandem alleine durch Apparate am "Leben" zu erhalten?
(...) Wie stellst du dir den Entscheidungsprozess vor? Denkst du tatsächlich da gab es niemals zuvor Gespräche zwischen den (bspw) Ehepartnern?
Kannst du so etwas nicht als Akt der Liebe und des Respekts füreinander akzeptieren? Du musst es nicht selbst befolgen, aber du musst (!) es anderen zugestehen so zu handeln.


Pipapo, ich nehme Dich rein exemplarisch, der junge Herr Schwarztod kommt aus Gerechtigkeitsgründen hinzu.

So einfach ist das alles nicht.  Denke Dir einmal andere Gewissensbisse. Wenn ein Angehöriger schon sehr lange und ohne Aussicht darauf, davon wegzukommen, an den zitierten Apparaten hängt – vielleicht es dann möglich und einigermaßen "leicht", über Leben oder Tod zu entscheiden. Aber was ist vorher? Und was meinen Menschen (z.B. Eltern), die Dir bei klarem Verstand eine Verfügung gezeigt haben, wonach sie "lebensverlängernde Maßnahmen" nicht wünschen? Dass Du bestimmen sollst, wann es gut ist? Schon bevor es dazu käme, halte ich das für eine ungeheure Verantwortung. Wer bin ich, dass ich sage "Ach nein, probieren Sie es nicht weiter"? Ich habe, wie Ihr alle (bis auf Isi) keine Ahnung von Medizin.

Darüber hinaus habe ich schon erlebt, wie jemand trotz schwerer Krankheit bis zum letzten Tag kämpfte. Sprechen, diskutieren, das ging da nicht mehr, aber da lebte noch ein Mensch, und wenn es ihr etwas besser ging, hielt sie die Hand desjenigen, der an ihrem Bett saß. Dass sie binnen weniger Tage sterben würde, wussten wir alle. Aber wenn sie nun  einmal zuvor gesagt hätte, achwas, wenn es erst mal so weit ist, dann lasst mich doch schneller sterben: Wie hättet Ihr entschieden?

Um etwas die Dramatik herauszunehmen: Es redet sich leicht vom "Dahinvegetieren". Und die Angst vor dem eigenen Tod ist allgegenwärtig, das ist normal. Bloß: vom Sterben haben wir doch sehr wenig Ahnung.
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Isi schrieb:
Max_Merkel schrieb:


Ich drehe jetzt mal den Spieß um - kannst Du verantworten, dass einer Deiner Lieben über einen längeren Zeitraum qualvoll vor sich hinvegetiert ??


Ich trage zur Zeit diese Verantwortung.    
Und wie lebt es sich damit...jemanden hinvegetieren zu sehen? Denkst du nicht ab und an...das es für ihn/sie eine Erlösung wäre?
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Ich denke jeder sollte die Möglicgkeit haben selber über sein Leben und das Ende des selben zu entscheiden.

Wer z. B. mit starken Schmerzen leben muss und dies nicht mehr ertragen kann, dem sollte doch ein Möglichkeit aufgezeigt werden das ganze zu beenden.

Wo ist das Problem?
Is es besser wenn sich so ein Mensch vor einen Zug wirft und damit unbeteiligte (zuführer) mit hieneinzieht?
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Brady schrieb:
Isi schrieb:
Max_Merkel schrieb:


Ich drehe jetzt mal den Spieß um - kannst Du verantworten, dass einer Deiner Lieben über einen längeren Zeitraum qualvoll vor sich hinvegetiert ??


Ich trage zur Zeit diese Verantwortung.    
Und wie lebt es sich damit...jemanden hinvegetieren zu sehen? Denkst du nicht ab und an...das es für ihn/sie eine Erlösung wäre?





Eine kleine Anmerkung zum Thema aus einer etwas anderen Richtung.

Ihr redet von nahem Verwandten, von geliebten Menschen, von seelischen und körperlichen Qualen. Das ist ein Aspekt.

Wie ist das bei Leuten, die keine Angehörigen haben? Entscheiden da dann die Ärzte? Wer entscheidet, ab wann so etwas überhaupt möglich ist? Auch unsere Halbgötter in Weiß? Auch von nicht ganz so gut gesonnenen Angehörigen soll man schon gehört haben.

Kurz gesagt, möchte ich nicht, dass es in diesem Land erlaubt ist, jemanden aktiv zu töten.
Warum auch immer.
Gerade mit Blick auf unsere Geschichte haben wir da zu viel erlebt, Themen wie "unwertes Leben" usw. spielen da schnell mit rein.
Ich habe weder in unsere Mediziner, noch in unseren Staat so viel Vertrauen, dass ich völlig ausschließen kann, dass hier auch mal gegen den Patienten entschieden wird.

Keine Angehörigen, eine schnelle Diagnose, und schon wird wieder ein Krankenhausbett frei. Huppala, war der falsche.
Nein danke.
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Nemo schrieb:
Ich denke jeder sollte die Möglicgkeit haben selber über sein Leben und das Ende des selben zu entscheiden.

Jeder hat doch die Möglichkeit frei über sein Leben und Sterben zu bestimmen, der Freitod ist doch straffrei.

Nemo schrieb:
Wer z. B. mit starken Schmerzen leben muss und dies nicht mehr ertragen kann, dem sollte doch ein Möglichkeit aufgezeigt werden das ganze zu beenden.

Wo ist das Problem?

Wer mit starken Depressionen leben muss, soll dem auch ein "Weg" aufgezeigt werden? Auch wenn er erst Mitte 20 ist?
Oder ab wann soll man anfangen, einen "Weg" aufzuzeigen?
Oder wer soll über diese Grenze entscheiden?

Und wie soll dieser Weg aussehen?
Das würde mich wirklich interessieren.

Ich glaube ein Teil des Problems liegt darin, dass viele erwarten, dass am Ende des Lebens, wenn sie den Wunsch nicht mehr weiterleben zu wollen artikulieren jemand anders für sie quasi die Regie übernimmt.

Ein Angehöriger, der ein Abstellen lebenserhaltender Maßnahmen verfügen soll oder besser noch ein Arzt der gleich das Gift reicht oder im Idealfall spritzt.
Rundumversorgung auch im Tod, so dass man sich um nichts mehr kümmern muss. Ist leider schon in zu vielen Bereichen üblich geworden, dass man sich nur noch bedienen und berieseln lässt.

So geht es meiner Meinung nach eben nicht, eigene Entscheidung heißt in meinen Augen auch eigenes Handeln und nicht das jemand anders erledigen lassen.
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Du hast net ganz unrecht....das stimmt.

Ich meine, wenn jemand einen lagnen leidensweg hinter und vor sich hat, sollte dieser die Möglichkeit haben mit dem Arzt seines vertrauens zu entscheiden, ob es die Möglichlkeit des "einschläferns" gibt.
Ich würde mir das für mich wünschen, wenn es so weit ist.

Sollte ich nicht merh in der Lage sein mich zu artikulieren, so würde ich vorher festhalten unter welchen Umständen was gemacht werden soll.
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Es gibt Grenzen die sollte der Mensch nicht überschreiten.

Herr Kusch verfolgt wohl seine eigenen Interessen.


In Deutschland besteht aus gutem Grund ein Euthanasieverbot. Ich sehe keinen Grund davon abzuweichen, oder es auch nur aufzulockern.
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andihembes schrieb:

1. So geht es meiner Meinung nach eben nicht, eigene Entscheidung heißt in meinen Augen auch eigenes Handeln und nicht das jemand anders erledigen lassen. 2. Rundumversorgung auch im Tod, so dass man sich um nichts mehr kümmern muss. Ist leider schon in zu vielen Bereichen üblich geworden, dass man sich nur noch bedienen und berieseln lässt.
1....und wenn sie/er das nicht mehr selbst kann...
2. voll daneben    bevor du so was denkst schau lieber mal in ein palliativzentrum vorbei....
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HeinzGründel schrieb:

In Deutschland besteht aus gutem Grund ein Euthanasieverbot. Ich sehe keinen Grund davon abzuweichen, oder es auch nur aufzulockern.
Du sprichst anders wenn du zum chronischen Schmerzkranken wirst was ich dir natürlich NICHT wünsche.


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