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Geruchsbelästigung durch Mülltonnen / Mietrecht

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Gude,

meine Mitbewohner und ich haben folgendes Problem:

Wir wohnen seit März in einer WG in einem Haus mit 2 Wohneinheiten.
Neben uns ist ein Supermarkt, der seine Lagerräume unter unserer Wohnung hat. Durch die Deckenlichter und Lüftungsluken dringt hin und wieder der Gestank von alten Lebensmitteln, Obst und Gemüse zu uns in die Wohnung. Auch hatten wir dadurch hin und wieder Fliegen in der Wohnung. Aber es war erträglich und wir haben uns damit abgefunden.

Jetzt ist die Situation aber insofern eskaliert, dass eine Plastikmülltonne neben unserem Haus einen barbarischen Geruch absondert, jetzt bereits schon seit 4 Wochen, immer schlimmer werdend.
Letztens habe ich in die Tonne hineingeschaut, und musste mich beim Anblick von Maden die aus mehreren großen blauen Müllsäcken drangen und dem Geruch beinahe übergeben. Wir vermuten, dass der Supermarkt die Fleisch- und Fischabfälle seiner Fleischtheke in dieser Tonne entsorgt (Es stehen nirgends auf dem Gelände andere Tonnen die von ihm benutzt werden!) Genau wissen wir es nicht, da wir verständlicherweise nicht in dieser ekelhaften Tonne rumwühlen. Logischerweise hat die Müllabfuhr bei der letzten Leerung die Entsorgung verweigert.

Wir haben bereits zwei Mal ein Gespräch mit dem Marktleiter geführt, der abstreitet, dass die Tonne zu ihnen gehören würde. Er sagt, die Tonne gehört zu unserem Wohnhaus und sie hätten nichts damit zu tun. Andererseits schieben seine Mitarbeiter die Tonne auf die Straße wenn die Leerung ansteht. Auch könne er nicht garantieren, dass irgend ein "neuer" Mitarbeiter fälschlicherweise Müll darin entsorgt hätte.
Gestern habe ich nun mit der Vermieterin telefoniert, um zu erfahren zu wem diese Tonne gehört. Sie wusste es nicht, und vermutete sie würde zum Wohnhaus gehören.
Ich habe ihr die unerträgliche Situation beschrieben, nicht lüften zu können und wenn man es doch tut eine Fliegenplage in der Wohnung zu haben.
Sie sagte mir zu sich heute morgen sofort darum zu kümmern. Natürlich ist heute morgen nichts passiert, die Tonne stinkt wie eh und je.  

Wir sind uns uneins darüber, wie wir nun weiter vorgehen sollen...

Als erstes werden wir es natürlich nochmal auf die nette Tour bei der Vermieterin versuchen. Zeigt sie sich nicht einsichtig, sehen wir folgende Möglichkeiten:

[ulist]
  • wir drohen der Vermieterin mit Mietminderung, in Absprache mit der anderen WG von obendrüber, die nicht ganz so schlimm wie wir betroffen ist
  • wir informieren das Ordnungsamt über die unhygienischen Zustänge in diesem Supermarkt
  • (wir konnten noch Dinge wie Unterbrechung der Kühlketten bei Fleischlieferungen und ähnliche Dinge beobachten)
    [/ulist]

    Wir wohnen jetzt nicht mal 3 Monate in dieser Wohnung, und möchten es uns natürlich nicht mit der Vermieterin verscherzen. Aber wir sehen keine andere Möglichkeit mehr, als auf Konfrontationskurs zu gehen, wenn jetzt nichts passiert.

    Vielleicht sind hier Menschen die sich mit Mietrecht auskennen... Wäre eine Mietminderung gerechtfertigt?
    Schießen wir uns mit nicht ein Eigentor, wenn wir ihren Großmieter an den Pranger vor dem O-Amt stellen?
    Wer muss den Mißstand beseitigen? Irgendjemand muss ja zwangsläufig den Müll aussortieren!
    Sind wir am Ende gar selbst für die Tonnen verantwortlich, sollten diese wirklich zu unserem Haus gehören?

    Vielen Dank für eure Antworten!

    Gruß,
    HessiP
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    Wenn die Tonne zu eurem Haus gehört, dann stellt sie doch da hin, wo die Supermarktleute nicht hinkommen.
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    SeltenerGast schrieb:
    Wenn die Tonne zu eurem Haus gehört, dann stellt sie doch da hin, wo die Supermarktleute nicht hinkommen.


    Das geht nicht, unser Haus steht quasi auf dem Gelände des Marktes. Vorne parkplatz, hinten Lieferantenrampe. Und dort stehen die Tonnen.
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    Ich kann nicht so viel dazu sagen, aber in Sache Vermieter drohen habe ich mal etwas gelesen.

    Es kann durchaus riskant sein mit Mietminderung zu drohen oder gar auf eigene Faust die Miete zu mindern. Es empfielt sich immer hier professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (sprich Anwalt oder Mieterschutzbund). Im Zweifelsfall kann so eine Drohung, wenn nicht 100%ig bereichtigt, zu einem außerordentlichen Kündigungsgrund des Vertrages führen.

    Ich weiß nicht inwiefern diese Informationen richtig sind. Es werden sich bestimmt Leute hier finden die sich da besser auskennen, aber ich wollte es ansprechen damit ihr euch da keine Probleme einhandelt.
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    Vor einer Kündigung des Mietverhältnisses wegen der Androhung einer Mietminderung braucht man keine Angst zu haben
    Am besten ist, um die Vermieterseite unter Druck zu setzen, dass man nochmals schriftlich über den Mietmangel informiert und mitteilt, dass alle weiteren Mietzahlungen unter dem Vorbehalt der Rückforderung wegen einer angemessenen Mietminderung stehen. Das reicht oft aus.
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    Ähm - wenn ihr zwei Parteien in dem Haus seid, dann müsste sich doch klären lassen, ob die Tonne zu dem Haus gehört.

    Falls auch die Vermieterin bestätigt, dass die Tonne euch 'gehört', dann Schloss dran und gut ist's.
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    Bigbamboo schrieb:
    Ähm - wenn ihr zwei Parteien in dem Haus seid, dann müsste sich doch klären lassen, ob die Tonne zu dem Haus gehört.

    Falls auch die Vermieterin bestätigt, dass die Tonne euch 'gehört', dann Schloss dran und gut ist's.  


    Ja, das ist auch die logische Konsequenz. Aber dafür muss die Tonne erstmal leer sein.  ,-)
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    Ähhhm, wo ist denn der Supermarkt? In Frankfurt irgendwo? Etwa da, wo ich einkaufe??  

    Wir hatten vor vielen Jahren im Hinterhof unserer alten Wohnung bestimmt 20 Mülltüten, die dort von dem Hausbesitzer des zweiten Hinterhofs gestapelt wurden.

    Hab dann mal beim Gesundheitsamt angerufen und dies denen geschildert. Die haben gesagt, daß sie sich darum kümmern würden. Tatsächlich waren die säcke nach drei Tagen weg.

    versuchs mal. Übrigens: alte und verdorbene Lebensmittel aus Supermärkten müssen von einem Spezialunternehemen entsorgt werden.
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    Hab ungefähr dasselbe Problem.

    Bei mir unterm Küchenfenster stehen von unserem Haus die 3 Biotonnen, erbärmlicher Gestank, vor allem im Sommer (mit Sonnenseite).
    Wenn ich Kochen will muss ich das Fester zu lassen, sonst kann ich direkt in den Kochtopf reiern...

    Hab schon nachgefragt bei der Wohngesellschafft, ob man die Tonnen nicht woanders hin stellen kann.
    Auf dem Tonnenplatz ist kein Platz mehr für die Tonnen, deshalb wurde um die Ecke bei mir unterm Fenster ein zweiter kleiner Platz angeschafft, verlegen wollen die ihn nicht, keine Chance.

    Hab auch schon umdisponiert, Papiertonne unter mein Fenster und die Biotonnen auf den Hauptplatz, bei der nächsten Leerung standen sie wieder wie gewohnt.

    Mir stinkts und meinem Nachbar auch, dem sein Schlafzimmer grenzt an mein Küchenfenster
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    Nachdem wir gestern telefonisch mit Mietminderung gedroht haben, hat die Vermieterin wohl dem Marktleiter den Kopf gewaschen. Heute morgen wurde die Tonne auseinander sortiert und ausgewaschen.
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    HessiP schrieb:
    Nachdem wir gestern telefonisch mit Mietminderung gedroht haben, hat die Vermieterin wohl dem Marktleiter den Kopf gewaschen. Heute morgen wurde die Tonne auseinander sortiert und ausgewaschen.


    Wozu das Forum doch gut ist...  
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    Die telefonische Androhung von Mietminderung (wenn begründet) ist ein sehr effektives Mittel. Habe diese Erfahrung auch schon machen können/müssen (Zugluft).
    Ich werde in Zukunft nicht erst Monatelang anrufen und e-mails schreiben. Ein Anruf, und wenn dann immernoch nichts passiert, gleich die tel. Androhung.


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