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Auge um Auge (Amene Bahrami)

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propain schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
eSGEhtgutab schrieb:
pipapo schrieb:
woltego6 schrieb:
Oder?

Die Todesstrafe führt in den USA auch nicht zu weniger Morden. Oder?


Richtig, so weit ich weiß, ist in den meisten Bundesstaaten, die die Hinrichtung wieder einführten, die Mordrate sogar  gestiegen im Vergleich zu denen, die sie nicht zulassen. Müsste aber mal nach einer Quelle suchen.


Das liegt aber z.T. daran dass nicht nur Mord mit Tod bestraft wird. Ein Täter, dem wegen sagen wir mal Entführung oder Vergewaltigung ohnehin die Todesstrafe droht, ist eher geneigt, das Opfer zu töten, um die Strafverfolgung zu erschweren.

DA


Das ist hier doch auch so und hier gibt es keine Todesstrafe. Hier werden auch Opfer getötet damit der Täter der Strafverfolgung entgeht.


Was ich sage ist dass das noch öfter vorkommt wenn der Täter sowieso für seine Tat auf den Stuhl kommt.

DA
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Morphium schrieb:
Wenn mein Gesicht entstellt wird, mein Augenlicht verloren geht und somit mein Leben im Eimer ist, dann weiss ich nicht, wie ich reagieren würde. Gott sei Dank muss ich nicht reagieren. Diese arme und trostlose Frau, ihr kann keiner mehr helfen, ihr Leben ist dahin. Dennoch sollte sie aus Barmherzigkeit von dieser Tat absehen und ihm vergeben, sie soll ihn im Gefängnis schmoren lassen. Aber das lässt sich aus meiner Sicht sehr einfach sagen. Ich fühle mit ihr.

Ich wünsche ihr das Beste dieser Welt, möge sie das bisschen, was von ihrem Leben noch übrig geblieben ist, mit bravour meistern.  


Na ja.

solche Dinge sollten niemals von einer sogenannten "Barmherzigkeit"(was immer dies für jeden unterschiedlichen Fall oder Person auch immer bedeuten mag)abhängig sein.

Selbstverständlich hätte ich diese "Barmherzigkeit" an ihrer Stelle nicht . Da mir das höchste Strafmaß für ein vorsätzlich zerstörtes eigenes Leben billig wäre.

Aber ebenso selbstverständlich würde ich nie in so einem System leben wollen.

Die Beurteilung des "Rechtssystems" kann deshalb alleine das Thema sein.Das konkrete Verhalten der Frau innerhalb des Systems ist dann alleine ihre Entscheidung.

Man stelle sich vor , die Todesstrafe in den USA wäre von der Entscheidung der Opfer oder Angehörigen abhängig.
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Dortelweil-Adler schrieb:
propain schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
eSGEhtgutab schrieb:
pipapo schrieb:
woltego6 schrieb:
Oder?

Die Todesstrafe führt in den USA auch nicht zu weniger Morden. Oder?


Richtig, so weit ich weiß, ist in den meisten Bundesstaaten, die die Hinrichtung wieder einführten, die Mordrate sogar  gestiegen im Vergleich zu denen, die sie nicht zulassen. Müsste aber mal nach einer Quelle suchen.


Das liegt aber z.T. daran dass nicht nur Mord mit Tod bestraft wird. Ein Täter, dem wegen sagen wir mal Entführung oder Vergewaltigung ohnehin die Todesstrafe droht, ist eher geneigt, das Opfer zu töten, um die Strafverfolgung zu erschweren.

DA


Das ist hier doch auch so und hier gibt es keine Todesstrafe. Hier werden auch Opfer getötet damit der Täter der Strafverfolgung entgeht.


Was ich sage ist dass das noch öfter vorkommt wenn der Täter sowieso für seine Tat auf den Stuhl kommt.

DA


Sicher? Würde mich wirklich interessieren, gibt es da Zahlen.

Was sicher ist, in den USA wird mehr gemordet weil jeder Depp eine scharfe Knarre hat und die oftmals mit sich rumträgt.
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propain schrieb:
Was sicher ist, in den USA wird mehr gemordet weil jeder Depp eine scharfe Knarre hat und die oftmals mit sich rumträgt.


Laut den konservativen Deppen dort drüben, ist der Mensch schuld und nicht die Knarre, die Knarre bringt ja keine Menschen um, sondern die Menschen sind es, die abdrücken.
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Spiegel on the line schrieb:
In einem ersten Urteil hatten die Richter eine zwölfjährige Haftstrafe für Mohawedi verhängt. Sie standen Bahrami auch das Recht auf Rache zu. Allerdings gestattete man ihr lediglich, ein Auge des Attentäters mit Säure zu verätzen. Die Begründung: "Nach iranischem Recht und laut dem heiligen Buch des Koran ist eine Frau halb so viel wert wie ein Mann. Folglich zählen zwei Augen einer Frau so viel wie ein Auge eines Mannes." Sollte sie den Wunsch verspüren, auch das zweite Auge zu zerstören, müsse sie umgerechnet 14.000 Euro dafür berappen, so der Richter damals.

Ein toller Staat mit tollen juristischen Traditionen
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pipapo schrieb:
Doch kein Auge um Auge.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,777543,00.html


Und das ist gut so. Ein weit größeres Zeichen ist es doch, wenn sich das Opfer nicht auf dieselbe barbarische Stufe stellt wie der Täter. Auch wenn es schwerfallen mag, auf Rache zu verzichten, ist doch das Zeichen ein größeres und bedeutenderes: Der Täter ist von der Barmherzigkeit des Opfers abhängig und verdankt ihr sein Augenlicht. Er wird ewig in ihrer Schuld stehen und ein Symbol sein für eine Weltanschauung, die es gilt, zu ändern. Ganz abgesehen von irgendwelchen schrägen Begründungen oder eventuellen anderen Gründen, nur dies ist das richtige Signal für die Welt.
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zappzerrapp schrieb:
Spiegel on the line schrieb:
In einem ersten Urteil hatten die Richter eine zwölfjährige Haftstrafe für Mohawedi verhängt. Sie standen Bahrami auch das Recht auf Rache zu. Allerdings gestattete man ihr lediglich, ein Auge des Attentäters mit Säure zu verätzen. Die Begründung: "Nach iranischem Recht und laut dem heiligen Buch des Koran ist eine Frau halb so viel wert wie ein Mann. Folglich zählen zwei Augen einer Frau so viel wie ein Auge eines Mannes." Sollte sie den Wunsch verspüren, auch das zweite Auge zu zerstören, müsse sie umgerechnet 14.000 Euro dafür berappen, so der Richter damals.

Ein toller Staat mit tollen juristischen Traditionen  


Manchmal frage ich mich wirklich in welcher Zeit diese Staaten hängen geblieben sind.
Wann wirds Frühling im Iran?
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Ich glaube nicht, dass das Opfer aus reiner Menschlichkeit auf die Rache verzichtet hat. Vor einiger Zeit sagte sie in einem Interview sinngemäß, sie würde auf alle Fälle auf Rache bestehen um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für die unterdrückten und gepeinigten Frauen, denen ähnliches geschah. Auf die Frage des Moderators (ich glaube, es war bei Stern TV), ob sie denn gar nichts umstimmen könne, antwortete sie dass gegen die Zahlung eines bestimmten Geldbetrags (glaube es war ein einstelliger Millionenbetrag) sie darauf verzichten würde.

Irgendwie bleibt, egal wie die Entscheidung nun ausgefallen ist, ein ganz komischer Schatten über der ganzen Sache - nicht zuletzt Dank des merkwürdigen Rechtssystems ihres Heimatlandes.
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f1r3 schrieb:
pipapo schrieb:
Doch kein Auge um Auge.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,777543,00.html


Und das ist gut so. Ein weit größeres Zeichen ist es doch, wenn sich das Opfer nicht auf dieselbe barbarische Stufe stellt wie der Täter. Auch wenn es schwerfallen mag, auf Rache zu verzichten, ist doch das Zeichen ein größeres und bedeutenderes: Der Täter ist von der Barmherzigkeit des Opfers abhängig und verdankt ihr sein Augenlicht. Er wird ewig in ihrer Schuld stehen und ein Symbol sein für eine Weltanschauung, die es gilt, zu ändern. Ganz abgesehen von irgendwelchen schrägen Begründungen oder eventuellen anderen Gründen, nur dies ist das richtige Signal für die Welt.  


Naja, was man so aus der Presse vom Täter hört. Er hatte sich beim ersten Prozess noch nicht einmal entschuldigt. Erst als klar wurde was ihm blüht bat er um Gnade. Zudem sollen Angehörige der Täterfamilie Familienmitglieder des Opfers bedroht haben.

Ich findes es gut daß diese Form der rache letztendlich doch nicht durchgeführt wird. Aber irgendwie wird der Täter relativ glimpflich davon kommen. "Blutgeld" gezahlt und dann hat es sich weitgehend. Es sei denn die iranische Justiz läßt ihn noch ein paar Jährchen im Knast. Das würde mich wundern.
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Feiermeyer schrieb:
zappzerrapp schrieb:
Spiegel on the line schrieb:
In einem ersten Urteil hatten die Richter eine zwölfjährige Haftstrafe für Mohawedi verhängt. Sie standen Bahrami auch das Recht auf Rache zu. Allerdings gestattete man ihr lediglich, ein Auge des Attentäters mit Säure zu verätzen. Die Begründung: "Nach iranischem Recht und laut dem heiligen Buch des Koran ist eine Frau halb so viel wert wie ein Mann. Folglich zählen zwei Augen einer Frau so viel wie ein Auge eines Mannes." Sollte sie den Wunsch verspüren, auch das zweite Auge zu zerstören, müsse sie umgerechnet 14.000 Euro dafür berappen, so der Richter damals.

Ein toller Staat mit tollen juristischen Traditionen  


Manchmal frage ich mich wirklich in welcher Zeit diese Staaten hängen geblieben sind.
Wann wirds Frühling im Iran?


Wir Europäer sollten nicht so überheblich sein, waren es ja gerade wir Europäer die eine nicht geringe Mitschuld dadran haben das einige Länder wieder im Mittelalter gelandet sind. Wir sind überall eingefallen, haben Länder besetzt und versucht ihnen unsere Lebensart aufzuzwingen, haben deren Kulturen versucht zu zerstören und des öfteren ist das auch gelungen, ihnen unseren Glauben aufgezwungen, Schätze geklaut um sich zu bereichern, Menschen entführt um sie zu versklaven, das alles nur weil die Menschen nicht so lebten wie die besser gestellten Europäer.


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