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23. September 1983 - Die Welt am Abgrund

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Heute vor 28 Jahren meldete ein sowjetischer Spionagesatellit mit mangelhafter Software einen nuklearen Erstschlag der USA. Die „Stimmung“ war vorher schon kriegerisch, weil die USA ein System entwickelten, dass es ihnen erlaubte ohne vom sowjet. Radar entdeckt zu werden bis kurz vor die sowjet. Nordmeerflotte zu gelangen.

Dadurch wurde wenige Wochen zuvor ein koreanischer, ziviler Jumbojet von einem sowjetischen Abfangjäger abgeschossen.

Ein sowjetischer Oberst hatte maximal eine halbe Stunde Zeit, um auf dieses „Ereignis“ angemessen zu reagieren. Angemessen wäre in diesem Fall der nukleare Holocaust gewesen – nach Abwägung aller „Fakten“ verzichtete der Oberst darauf die sowjetischen Raketen an den Start zu bringen, unter anderem deshalb, weil er sich dachte, dass die USA im Falle eines Angriffs nicht nur mit einer Rakete angreifen werden, wie es der Satellit meldete.

Nicht auszudenken, wenn er sich anders entschieden hätte. Wir würden heute nicht mehr über Fußball diskutieren, das Waldstadion wäre ein Massengrab für die „Überreste“ der Frankfurter Bevölkerung geworden, kein Internet, kein Auto. Der nukleare Holocaust.

Gott sei Dank ging dieser Kelch damals an uns vorbei.


Quelle u. a.:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1269836/1983---Welt-am-Abgrund?bc=svp;sv0#/beitrag/video/1269836/1983---Welt-am-Abgrund
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Ein Mensch entscheidet sich gegen die Vorschriften und schenkt damit einer Unzahl von Mitmenschen das Leben - ein wahrer Held!
Dieser Tag sollte als Gedenktag in die Geschichte eingehen und uns mahnen nicht uneingeschränkt auf die Technik zu vertrauen und in Fremden nicht ausschließlich eine Bedrohung zu sehen.
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Meine Freundin "Edit" hat mir eben noch gesagt, dass der
sowjetische Spionagesatellit darauf ausgerichtet war, den "obligatorischen" Lichtblitz beim Start einer Atomrakete zu identifizieren, der Softwarefehler bestand darin, dass durch einen bestimmten Strahlungswinkel Sonnenstrahlen erfasst wurden und als nuklearer Erstschlag identifiziert wurden.

Weiterhin gab es zu Zeiten des "Kalten Kriegs" in Deutschland nur Schutzräume für maximal 3 % der Bevölkerung, wobei die Vorwarnzeit auf beiden Seiten durch Pershing II und SS20 Raketen je nach Ziel vielleicht maximal eine halbe Stunde betrug.

In den 80ern wurden selbst auf vielen Dörfern Sporthallen gebaut, offiziell natürlich um den Sport zu fördern, inoffiziell galten diese Sporthallen als Lazarette für den Kriegsfall - auch deshalb sind diese Sporthallen heutzutage, zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung fast überall marode.
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mir ist diese geschichte schon lange bekannt.

knopp mit seinem dauerhaften und sinnlosen bilder aneinander schneiden, bilder wiederholen und das ganze mit dramatischer musik zu unterlegen braucht trotzdem kein mensch.

hat jemand, in seinem wahren leben, in dramatischen momenten, jemals hintergrundmusik gehört?
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Vielleicht hatte gerade dieser sowjetische Oberst zu diesem Zeitpunkt entspannende Musik gehört. Ein Glück, dass damals ein so besonnener Mensch am "Knopf" gesessen hat.

Man stelle sich vor, ein Goerge W. Bush hätte diese Entscheidung zu treffen gehabt.....
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peter schrieb:
knopp mit seinem dauerhaften und sinnlosen bilder aneinander schneiden, bilder wiederholen und das ganze mit dramatischer musik zu unterlegen braucht trotzdem kein mensch.

http://www.youtube.com/watch?v=4v6kxEBsrF0  
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Die Kuba Krise war auch nicht ganz ohne...
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Nur ein paar Wochen später kam es ja noch mal zu einer ganz ähnlichen Situation während der Nato-Übung "Able Archer", auch da war es spitz auf Knopf, und wenn man den Berichten glauben schenkt, der Verdienst eines russischen Spions im Nato-Hauptquartier, dass es nicht ganz eskalierte.
Wenn man so will, waren diese beiden Vorfälle auch ein Teil des Puzzles, das den Kalten Krieg beendete, da die beiden Supermächte erkennen mussten, wie nah am Abgrund sie wandelten.
Technisches Versagen, Missverständnisse und Fehleinschätzungen sind die größten Logikfehler des Abschreckungsprinzips. Nicht wegen irgendwelcher Atomaren Hitler funktioniert es nicht, sondern wegen ganz banaler Fehler im System.
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Übrigens scheint es einen Fehler in der Knopp-Doku zu geben. Es heißt Petrow wäre von seinen Vorgesetzten bestraft worden. In Wiki steht das anders:

Er wurde für sein Verhalten weder belobigt noch belohnt – aber auch nicht bestraft. Eine ursprünglich für sein besonnenes Handeln geplante Ordensverleihung blieb aus, denn als sich der Grund für die Anfälligkeit des Systems herausgestellt hatte, zogen Vorgesetzte die Geheimhaltung vor, um ihr eigenes Gesicht zu wahren. Jedoch erhielt er später einen Orden für andere Verdienste um den Aufbau der Anlage und wurde schließlich sogar befördert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow
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yeboah1981 schrieb:
Übrigens scheint es einen Fehler in der Knopp-Doku zu geben. Es heißt Petrow wäre von seinen Vorgesetzten bestraft worden. In Wiki steht das anders:

Er wurde für sein Verhalten weder belobigt noch belohnt – aber auch nicht bestraft. Eine ursprünglich für sein besonnenes Handeln geplante Ordensverleihung blieb aus, denn als sich der Grund für die Anfälligkeit des Systems herausgestellt hatte, zogen Vorgesetzte die Geheimhaltung vor, um ihr eigenes Gesicht zu wahren. Jedoch erhielt er später einen Orden für andere Verdienste um den Aufbau der Anlage und wurde schließlich sogar befördert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow


In dem Zusammenhäng täte mich ja mal interessieren, ob diese Fehlberichterstattung schlechter Recherche zu Grund liegt oder ob Absicht dahinter steht. Erstes würde mich genauso wenig wundern wie letzteres.  

Aber seis drum, wichtig ist die Kernaussage. Kernwaffen (und nicht nur die) sind fürn *****.


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